Vertrauensbruch - Ende einer Liebe

C
All ihr Menschen hier im Forum, deren Herz gebrochen wurde,

gibt es jemand, der mir ein kleines Licht anzünden kann? Nur soviel,dass es reicht, diesen Tag zu überstehen?

Ich weiß, ich bin durch eigene Dummheit in diese Situation geraten und habe mein Herz seit beinah vier Jahren an einen verheirateten Man verschenkt, ja, ihr dürft ruhig den Stab über mir brechen, es geschieht mir nicht besser.

ER hat seine Frau belogen und ihr weiß gemacht, dass schon lang kein Kontakt zwischen uns mehr besteht, wir wohnen viele hundert Kilometer auseiander, ich krieg´s jetzt nicht auf die Reihe, die ganze Geschichte zu schreiben.
Versehentlich bekam ich eine SMS, die er seiner neuen Freundin schicken wollte.
Nach anfänglichen Leugnen erhielt ich eine geschmacklose mail, in der zu lesen war, dass er seit zwei Jahren regelmäßigen Kontakt zu dieser Frau unterhält und er nun froh ist, dass diese Last der Heimlichkeit von ihm genommen ist und er nun leichter seinen Weg gehen kann.

Ich weiß nicht, was ich sagen, denken, fühlen, handeln soll, es tut sooooooooooooooooooooooooooooooooo weh!

Danke für jedes liebe Wort und jeden Hoffnungsschimmer, dass der Schmerz nachläßt
Ich drück euch alle

Ciella

08.10.2005 10:25 • #1


R
hallo ciella

Jede Interventon enthält das Projekt einer anderen menschlichen Realität , des persönlichen Lebens ebenso wie der sozialen geselschaftlichen und menschheitlichen Beziehungen.

Diese kritisch-projecktive Reflektion des Gesamtzusammenhangs, in dem die Intervention stehen soll, ist der unmittelbare Bestandteil deiner Frage.“


Dieses Einmischen , dieses `Dazwischengehen` in den Ehepozess etabliert den sozialen , gesellschaftlichen , menschlichen Realitäten zeigt , dass du diese kritisierst und in einem noch unbestimmten Ausmaß für veränderungswürdig hältst.

Durch die Intervention behauptest du handlungsmäßig , dass die bisherige Entwicklung der Realität ,womöglich sogar Menschlich nicht gerecht wird, und diese aktionelle Reaktion zur ,Behauptung,dass die Erkenntnis, auf deren Grundlage bislang deine Realitätsentwicklung beeinflusst wurde , nicht `wahr genug`sei.

Nicht um Abschaffung der Realität überhaupt geht es,sondern um deren `Berichtigung`.



ich hoffe ich konnte dir helfen.


09.10.2005 14:52 • #2


A


Vertrauensbruch - Ende einer Liebe

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C
Liebes Rumpelstiezeln,

danke, dass du dir die Zeit für eine Antwort genommen hast, aber ich werd das dumme Gefühl nicht los, dass du mich verarschen wolltest.
Ich kann´s ja verstehen, dass es manche von euch denken, ich hätt es nicht besser verdient, aber weh tut es trotzdem.

lieber Gruß an dich
Ciella

09.10.2005 18:31 • #3


Hallo Ciella,

ich kann deinen Kummer schon gut verstehen. Liebeskummer ist Liebeskummer, egal wie du reingerutscht bist. Die Frage ist eher ob du einen Man möchtest, der seine Frau betrügt? Wenn er es mit seiner Frau nicht auf die Reihe bekommt, wieso dann mit dir? Du kennst natürlich auch seine guten Seiten, aber übersehe nicht die schlechten und überleg es dir genau, ob du dein Herz an einen Man verschenken möchtest, der anscheinend nicht so genau weiß, wie eine gute Beziehung läuft und nicht mal den Mumm hat ehrlich zu sein.

Es gibt viele ehrliche Männer auf dieser Welt, die nur darauf warten eine ebenso ehrliche Frau kennenzulernen.
Ich würde mich nicht mit weniger zufrieden geben und du solltest das auch nicht. Irgendwo da draußen wartet jemand auf dich, da bin ich mir ganz sicher!!

Ich wünsche dir eine Nacht mit viel erholsamen Schlaf, das bewirkt manchmal Wunder!

09.10.2005 19:21 • #4


R
Hallo ciella

Nur weil du nicht ganz verstanden hast was ich geschrieben habe, heißt das noch lange nicht dass ich dich `verarschen `wollte.

Ich entschuldige mich für mein Fach-Chinesisch, aber ich dachte man könnte es verstehen.


Was ich dir versucht habe zu erklären ist, das du weißt das du einer anderen Frau wahrscheinlich weh getan hast, weil du ihr den Mann ein stückweit weggenommen hast
und jetzt dasselbe mit dir passiert ist, weißt du nicht ob du lachen oder weinen sollst.

Dir ist aber schon bewusst das nicht eigentlich du die schuldige bist, sondern er was dir erst nach der SMS bewusst geworden ist und du dir nicht nur benutzt vorkommst, sondern auch noch die leere in dir spürst, gegen die du dich im Moment nicht wehren kannst .

Du aber schon weißt das du unrechtes nach deiner Moralvorstellung getan hast, das es dich belastet obwohl du dazu stehst und es wahrscheinlich wieder machen würdest, wenn sich die Gelegenheit bieten würde.


Gruß Rumpelstielzen

09.10.2005 20:52 • #5


E
Hallo Ciella!
Vertrauensbruch?????
Was hast du erwartet?????
Warum hätte er es mit dir anders machen sollen,nen mir einen Grund?
Mir persönlich ist es sowieso suspekt,wenn man von Liebe redet und einen Menschen mit jemand anders teilt.
Aber erklären kann man alles,man muß nur immer an alles glauben.Zumindest einer ist immer der Angelogene,oft auch beide!

Gruß

10.10.2005 07:59 • #6


E
Hallo Rumpelstielzen,

nachdem ich Deinen ersten Beitrag gelesen habe kann ich nicht widerstehen.

Ein Ausspruch aus meiner Schulzeit:

Die voluminöse Expansion der subterraren Agrarprodukte steht in reziproker Relation zur intellektuellen Kapazität ihrer Produzenten...

Ich bin da nicht so drauf wie Du, hatte Probleme, den Text von Dir zu lesen. Aber mit Deinem zweiten Beitrag war es etwas leichter für mich.

Schönen Gruß, Gerd

10.10.2005 09:08 • #7


E
Hallo Ciella,

das Gefühl, das man Liebe nennt, macht nicht unbedingt vor einer Ehe halt. Wieso soll man für einen Menschen, der verheiratet ist, nichts empfinden dürfen. Wenn dann moralische Grenzen überschritten werden, bekommt man natürlich auch mal Feuer vom Umfeld.

Über jemanden den Stab zu brechen ist leicht - jeder sollte aber bei sich selbst schauen, ob da immer alles moralisch einwandfrei war. Moral ist sowieso eine Sache, über die man sehr stark diskutieren kann. Genauso wie über den Begriff Norm oder Normal.

Ich denke, es geschieht und man muß es irgendwann akzeptieren. Und Moral verändert sich immer wieder. Noch nicht vor allzu langer Zeit war ein uneheliches Kind moralisch ein Desaster. Ich glaube, das hat sich beispielsweise verändert.

Den Schmerz, den wirst Du aushalten müssen. Er wird mit der Zeit vergehen - spätestens dann, wenn sich Deine Gedanken nicht mehr nur und ausschließlich um das Verlorene drehen. Daher - alles was Dir hilft, neue Wege zu beschreiten, neue Gedanken zu fassen, neue Pfade zu betreten, hilft Dir im Prozeß des Verarbeitens.

Lenke Dich ab, suche Dir Aufgaben, geh hinaus, lese auch viel. Versuche, Dich selbst wieder zu finden. Auch wenn Du immer wieder einmal ein paar Schritte rückwärts machen wirst, die Zeit arbeitet erfahrungsgemäß für Dich. Nur Geduld, Gruß, Gerd

10.10.2005 09:26 • #8


E
Hallo Ciella,

wir alle lernen im Laufe unseres Lebens immer wieder, teils schmerzhaft teils freudvoll, daß die Liebe sich nicht an von uns aufgestellte Grenzen hält.
Damit unsere Gesellschaft nicht in Mord und Totschlag endet haben die Menschen sich auf Regeln geeinigt die politisch und auch religiös motiviert sind.

Die Bedeutung und der Schutz einer Ehegemeinschaft durch die Gesellschaft ist eine solche Regel.

Leider passiert es auch hier immer wieder das manche Menschen ob verheiratet oder nicht, mit ihren Gefühlen über eine Trennung und Eifersucht nicht zurecht kommen und trotzdem aggressiv gegen den Expartner vorgehen.
Das geht im schlimmsten Fall sogar bis zum Mord,Selbstmord wie wir aus der Zeitung immmer wieder erfahren müssen.

Nun, Die Fähigkeit zur Trauer über den Schmerz und den Schock verlassen worden zu sein, hält uns davor zurück eine solche Tat zu begehen.

Die Regeln haben den Sinn, die Ordnung in einem Staat aufrecht zu erhalten, da ansonsten alles außer Kontrolle geriete. Man kann das immer wieder beobachten was Menschen tun, wozu sie fähig sind, wenn diese Ordnung außer Kraft gesetzt wird Krieg, Naturkatastrophen etc.
Aber diese Regeln wirken auch nach innen, in uns selbst hinein, da wir mit ihnen aufgewachsen sind.
Man kann es auch im kleinen Beobachten: Man selbst gerät auch außer Kontrolle wenn man in gesellschaftlichem, politischen oder religiösem Sinn etwas unrechtes tut.
Das äußert sich meist mit einem schlechten Gewissen!

So beginnt auch Dein Thread.
Du fühlst, das Du etwas unrechtes tust ,getan hast und jetzt das Gefühl hast im dreifachen Sinne bestraft worden zu sein.

1.Du wurdest verlassen
2.Dir geschieht das gleiche Schicksal wie seiner Frau
3.Du traust Dich kaum auf Verständnis zu hoffen weil Du in eine bestehende Ehe eingebrochen bist


Insofern ist das Außmaß deiner Verzweiflung auch verständlich.

Wie gesagt, die Liebe interessiert unsere gesellschaftlichen Grenzen nicht, jeder von uns hat mindestens eine Person im Freundeskreis, über die er sagen könnte, das er genau diese Regeln verletzt.Was also nützt es so zu tun, als gäbe es das nicht.

Das muß man jetzt nicht bewerten, es passiert eben einfach.
Von der Gesellschaft im Allgemeinen kannst Du hier an dieser Stelle eben kaum Hilfe erwarten.
Sie wird zunächst oft damit beschäftigt sein zu richten!
Die Frage ist nun, was tust Du jetzt mit diesem Wissen?

Liebe ist manchmal dazu da uns einen Hinweis zu liefern, wo und an welcher Stelle wir in unserem Leben etwas Lernen müssen.
Da gerade alle Erwachsenen irgendwann das Gefühl haben, schon alles zu wissen,würden sie sich von niemandem mehr belehren lassen und sich auch nicht weiter entwickeln,wenn sie nicht dazu von ihrem Schicksal oder ihren Erfahrungen gezwungen würden!

Die Liebe läßt uns einem Menschen gegenüber öffnen wie wir es sonst nie tun und verhindert , daß wir eine innere Begrenztheit dem Leben gegenüber aufbauen.

Jeder von uns hat in oder nach einer Partnerschaft schon einmal gesagt: das habe ich nur aus Liebe (zu ihr/ihm ) getan!

Genau darum geht es , die Kraft der Liebe bringt uns im Leben voran. Wenn sie uns Schmerzen zufügt, dann erhalten wir einen Hinweis darauf, das wir noch unvollkommen sind und noch an uns arbeiten müssen, ohne diesen Schmerz, währen wir nicht bereit uns und unser Handeln vor uns und anderen zu hinterfragen und zu ändern!

Wenn Du Dich also in einen Menschen verliebst, der für Dich nicht erreichbar ist, dann auch ,weil Du nicht willst, das er DICH erreichen kann.
Der dahinterliegende Schmerz ist: Ich bin es nicht wert geliebt zu werden (teilt Dich mit anderen Frauen)und ich darf nicht bekommen was ich möchte,(Entfernung)weil es mir nicht zusteht.(bestehende Ehe)

Wenn Du also die Lektion annimmst, die hinter dieser Erfahrung steht und erkennst, das diese Verbindung Dir etwas zeigen sollte, dann machst Du den Weg frei einen Schritt in deinem Leben voran zugehen und eine fruchtbarere Beziehung anzustreben. Verweigerst Du Dich dieser Erfahrung, verlängert sich das Leid und sie wird wiederholt, der nächste Mann ist wieder nicht erreichbar..

10.10.2005 11:17 • #9


C
All ihr mitfühlenden Wesen, die ihr an meiner Geschichte teilgenommen habt,

Ich dank euch allen für euere warmherzigen, aufrichtigen, kritischen Beiträge, jeder Denkanstoß egal in welcher Richtung ist ein Geschenk von Menschen, die ich nicht kenne und die ein kleines Stück Anteil an meinem Leben genommen haben.Dass ich mich überhaupt hierher gewagt hab war ein kleiner Verzweiflungsakt an der Grenze zum Abgrund, danke, dass ihr mir die Hand gereicht habt.

Heute fällt es mir leichter, zu reden, so möcht ich ein wenig klar stellen, warum ich derart verzweifelt war.
Wenn ihr glaubt, es war nur oder hauptsächlich eine heiße Liebesaffäre, so liegt ihr alle daneben, natürlich hatte die körperliche Anziehung anfänglich eine immense Macht.Wir hatten nur wenig Gelegenheit, sie auszuleben,(die Einschränkungen von seiner Seite ließen nur wenige Treffen zu), die letzten 14 Monate kam es nur zu einer flüchtigen Begegnung, so blieb uns in erster Linie eine intensive geistige seelische Verbindung mit Worten, so oft es nur ging.
Von meiner Seite aus wäre ich bereit gewesen, mein Leben hier aufzugeben und ihm zu folgen, wohlüberlegt, denn ich habe die Jugendjahre schon lang hinter mir.
Er konnte und wollte sich nicht von seiner Familie trennen, was ich bedingungslos aktzeptiert habe.
Letzten August schöpfte seine Frau Verdacht ohne konkreten Beweis, so haben wir damals beschlossen,um die Ehe nicht zu zerstören, uns nie wieder zu sehen und uns auf freundschaftlichen Kontakt zu beschränken. Ich hatte nie die Absicht, mich in eine Ehe zu drängen und habe auch nie zuvor in meinem Leben jemals derartige Beziehungen gepflegt.Aber auch nie zuvor Liebe auf diese Art, sich grenzenlos zu öffnen erfahren dürfen, da hab ich eigennützig und unüberlegt, alle Tabus über den Haufen geworfen.
Mein schlechtes Gewissen hat mich das ganze letzte Jahr genötigt, ihm beizstehen, mir unermüdlich tagtäglich all seine Nöte und Probleme anzuhören, die er nun mit seiner Frau hatte, ihn aufzurichten, Hoffnung und Mut zuzusprechen und nach Lösungen zu suchen, für mein Leben hatte er kaum mehr ein offenes Ohr. Und immer hat er betont,ich sei der einzige Mensch, dem er was anvertrauen könnte und ohne mich hätte er schon längst Schluß gemacht.
Und nun stellt sich plötzlich raus, dass da noch eine andere Frau im Spiel ist (hat sie vor zwei Jahren über´s Internet kennengelernt ohne persönlichen Kontakt wegen ebenso großer Entfernung).Sie befindet sich in einer ähnlichen verfahrenen Situation (verheiratet,Kinder + Geliebten, will sich auch nicht trennen). Sie haben seitdem täglichen Kontakt, er empfindet große Bewunderung für sie und sie läßt sich von ihm trösten und mehr.

Könnt ihr mich ein bißchen verstehen, wie benutzt und verarscht ich mir vorkomme?

Trotzdem klebt er wie eine Klette an mir, nein er würde mich nie aufgeben
und liebes Rumpelstielz, du tust mir Unrecht mit deiner Annahme, ich würde Gleiches wiedertun.
Ich hab ihm klipp und klar erklärt, dass ich nicht den Kopf für eine andere hinhalten will.
Ich werde schweigen, solange er mich in Ruhe läßt, er soll seine Familiengeschichten selbst regeln,
mich aber zur Wehr setzen und seiner Frau klaren Wein einschenken, wenn er mich weiterhin belullt.
Von meiner Seite aus hat sich jeglicher Kontakt erledigt, er hat meine Achtung und meine Aufmerksamkeit nicht weiter verdient.

Klar die Gefühle lassen sich nicht ausradieren, aber ich hoffe, dass sie irgendwann verblassen, mich nicht rund um die Uhr in Trab halten.
Ich will dankbar und zufrieden sein für das gute Leben ohne materielle und gesundheitliche Sorgen, das ich hier führen kann, es gibt soviel wirkliche Not auf dieser Welt
und für meine wunderbare erwachsene Tochter, der ich meine Geschichte anvertrauen konnte und die immer zu mir halten wird.

Ich dank euch, dass ihr mir zugehört habt
Ciella

10.10.2005 15:46 • #10


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