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Vertrauen zerstört nach Affaire

Rinah
Also ich selbst habe für mich festgestellt, dass ich wohl viel zu oft über meine persönliche Schmerzgrenze hinweg gegangen bin - habe geredet und zugehört, Pläne gemacht, noch mehr ertragen. Dabei sagte mir mein Gefühl: lass das nicht mehr zu, Du musst reagieren.

Ich bin ein Fan von Gesprächen, aber auch bei Dir scheint es so zu sein, dass das Reden nichts mehr bringt. Es wäre ja zu schön, wenn die Abstinenz alle Probleme lösen würde... Aber er macht es sich da schon sehr einfach. Du spürst selber, dass irgendwas in Dir da zerbrochen ist. Das Vertrauen und auch ein Stück weit Du selbst. Und Im Endeffekt ist es ja erstmal egal was er will. Du musst tun, was gut für Dich ist. Der Kleine braucht seine starke Mama. Und wenn er das wirklich alles nicht will, dann wird er sich hinsetzen, nachdenken und das selbst in die Hand nehmen. Und wenn nicht, hast Du schon Abstand gewonnen und es ist vielleicht nicht mehr so schwer.

Ich bin leider kein Experte für Trennungen mit gemeinsamer Wohnung. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man das auch so durchziehen kann. Du brauchst eben einen Plan. Wo kannst Du Dich von ihm distanzieren bzw. soviel Distanz schaffen, dass er Dich weniger belastet? Schlaft ihr noch in einem Raum? Das würde ich vermutlich als allererstes ändern und da eine Alternative schaffen für mich.
Habt Ihr gemeinsame Zeiten zuhause? Wie sehen die aus?

26.06.2018 21:52 • x 2 #16


Womanpower
Lieben Dank!

Also seit April habe ich ein eigenes Bett und Zimmer im Haus.

Ich ertrage sein Atmen nicht Nachts... mir gebt es besser allein. Ich fühle mich frei, etwa, wenn ich dienstlich unterwegs bin. Vermisse ihn nicht.

Allerdings verändert sich das Gefühl, sollte er weg sein. Ich möchte auch geliebt sein.

Ich kann ihn nicht aus seinem Haus werfen, jedoch sagte er mal, wenn wir uns trennen, dann würde ich gehen, so dass Du und unser Sohn hier weiter wohnen können.

Und: ich sagte: in jedem Fall werden wir Freunde bleiben. Egal
WS passiert.

Ich hasse nur die Vorstellung, dass eine andere meine Rolle übernimmt

26.06.2018 22:00 • #17


A


Vertrauen zerstört nach Affaire

x 3


M
Zitat von Womanpower:
Ich hasse nur die Vorstellung, dass eine andere meine Rolle übernimmt

GuMo
welche Rolle?
Ehefrau? Geliebte? Fußabstreifer?

27.06.2018 06:19 • x 5 #18


Womanpower
ich musste lachen, als ich das las. Danke.

Ich denke ich bin eine Art Mami für ihn. Insbesondere seit unser Sohn da ist.

Aber ich will kein zweites Kind. Ich brauche einen Mann auf Augenhöhe, einen echten Partner.

Wir werden ja schon allein wegen unserem Sohn immer miteinander zu tun haben. Ich will friedlich sein mit ihm, bin aber so furchtbar wütend und ich habe null Respekt mehr vor ihm.

Ich muss mich und meinen Sohn retten, ja. Da raus, raus aus dieser kranken Situation.

Ich denke ich werde mit ihm bald reden. Und einen Schlussstrich ziehen.

Was er dann daraus macht, ist sein Thema. Vielleicht besinnt er sich, vielleicht bleibt er in seinem Schema. Glücklich ist er damit nicht, aber das ist sein Leben.

27.06.2018 10:58 • x 1 #19


M
Zitat von Womanpower:
Glücklich ist er damit nicht, aber das ist sein Leben.

genauso
sie sind erwachsen und treffen eine Wahl, man selbst muss nicht damit glücklich sein, sie selbst nach Hormonrausch und anderen Räuschen auch nicht - aber bis dahin, kannst du dein Kind zu einem gesunden Jugendlichen erziehen, der seine Probleme angeht, statt diese zu ersäufen

27.06.2018 11:01 • x 2 #20


Womanpower
Ich hoffe es ist dafür noch nicht zu spät.

27.06.2018 12:20 • #21


Rinah
Es ist nie zu spät. Aber Du solltest versuchen, keine Zeit mehr zu verschwenden. Du hast in Dich reingefühlt und merkst, Du kannst so nicht weiter machen.

Tu das, was jetzt für Dich gut ist und nicht, was er will.

Ihm wird ja auch was an Eurem Sohn liegen. Ich denke, wenn ihr Euch später zusammen setzt und Regeln trefft für den Umgang mit dem Kleinen, kommt man da sicher schon weiter. Schaut, was für den kleinen Mann gut ist, was nicht gut ist und wo und wie ihr gut für ihn da sein könnt.

27.06.2018 14:27 • x 1 #22


Womanpower
Danke! Danke euch allen, die hier anonym und somit völlig neutral Eure Einschätzung mit mir teilt.

In der Tat gibt mir das genau die nötige Sicherheit, dass ich mit meinem Gefühl nicht falsch liege.

Ich würde am liebsten heute noch mit ihm reden. Ich bin drei Tage dienstlich unterwegs gewesen und jetzt auf der Rückreise. Heute Abend zurück daheim.

Es ist ja einfacher die Situation aus der Entfernung zu betrachten.

Ich versuche auch zu reflektieren, warum er mich belogen und betrogen hat. Vielleicht habe ich innerlich schon länger gespürt, dass für mich etwas nicht stimmt in der Ehe... und vielleicht hat mein ambivalentes Verhalten dazu geführt.

Ist aber auch vollkommen egal zum jetzigen Zeitpunkt.

Ich will ihn nicht mehr und ich versuche mehr und mehr gelassen zu sein, sachlich, zukunftsorientiert.

27.06.2018 16:10 • x 3 #23


M
besuche einen Fachanwalt für Familienrecht, hat mir auch geholfen

27.06.2018 16:12 • x 1 #24


Nuschka
Hallo liebe Womanpower
Ich kann deine Situation sehr gut nachempfinden. Hab mich von meinem Partner getrennt aufgrund von seinem suchtverhalten. Es ging sogar soweit, das er das weiße Zeug in der Küche auf dem Tisch gezogen hat, mich belogen hat und nicht eine Minute an unseren 3jährigen Sohn gedacht hat. Da war für mich endgültig Schluss, nach 5 Jahren lügen, betrügen und seinem Muttersöhnchenkomplex. Vor 3 Wochen ist er ausgezogen zu Mutti und schläft jetzt mit ihr in einem Bett. Ja solche Schritte tun verdammt weh, gerade weil Kinder mit im Spiel sind und man den Mann eigentlich liebt, aber wie soll er lernen dich und deine Bedürfnisse zu respektieren, wenn du dich selbst nicht respektierst!? Mach dir einen Plan wie es in Zukunft weiter gehen soll mit deinem Sohn, dem Haus und vor allem mit dir selbst. Wenn es dir als Mutter schlecht geht, dann geht es deinem Sohn auch schlecht. Befreie dich davon, auch wenn es schwer wird, aber irgendwann hört es auf weh zu tun und es kann nur besser werden. Ich hab selbst auch noch oft mit der Trennung zu kämpfen und weine auch bisschen um ihn, aber ich weiß ich habe die richtige Entscheidung getroffen. Fühl dich gedrückt und nur du hast die Kraft deinen Weg zu finden und reden hilft ungemein. Lieben Gruß

27.06.2018 17:16 • x 3 #25


Womanpower
Liebe Nuschka,

Danke für Deinen Beitrag. Ja ich bin ja selbst schon krank, co-abhängig nennt man das auch.

Und in Zeiten wie diesen, an denen ich ich sein kann, arbeite und viele tolle Gespräche habe mit netten Menschen, in diesen Zeiten spüre ich deutlich, dass es mir ohne ihn besser geht.

Viel besser geht. Ich bin sehr gern auch allein und nur für mich.

Ich habe tatsächlich den Entschluss gefasst, heute noch mit ihm zu reden. Klare Worte.

Wann ist der richtige Moment? Heute? Morgen? Nach der Einschulung? Meine Eltern sind im Bilde. Soll ich seine Eltern informieren?

Wie erklären wir es unserem Sohn?

27.06.2018 17:35 • x 1 #26


M
Seine Eltern, seine Baustelle

27.06.2018 17:39 • x 3 #27


Rinah
Ich glaube den richtigen Moment wirst Du erspüren, und Du scheinst auch entschlossen sein, dass so schnell wie möglich zu tun. Gib dem Impuls nach und erledige das, das ist der erste Schritt zur Besserung.

Was alle anderen Beteiligten betrifft: das kommt alles zu seiner Zeit. Wichtig ist da letztendlich auch nur Euer Sohn. Da würde ich mir einfach ein wenig Zeit lassen. Er wird außerdem sicher schon erspürt haben, dass zwischen Euch was nicht stimmt. Ich glaube sogar dass es gut ist, wenn ihr ihm offen erklärt, dass Mama und Papa sich nicht mehr so gut verstehen und deswegen kein Liebespaar mehr sein können. Aber dass das nichts an der Beziehung zu ihm ändert. Ihr habt ja auch die Gelegenheit, ihm da genau jetzt wichtige Werte mitzugeben. Es ist auf jeden Fall besser für Dich und auch den Kleinen, wenn Du nicht weiter gute Miene zum bösen Spiel machst..

Ich bin alleinerziehend und der Vater meiner Tochter ist ein Trottel. Wir haben keinen Kontakt zu ihm gehabt bis er das irgendwann mal wollte. Aber sie wollte es nicht, weil ihr das zu komisch war einfach einen fremden Mann zu treffen. Er hat Auflagen bekommen um ihr zu beweisen, dass er ein ernstes Interesse an ihr hat und so wie er ist, hat er nichtmal diese hinbekommen. Konsequenz meiner Tochter: sie hat erkannt dass er es nicht ernst mir ihr meint. Ich habe dann angefangen ihr zu erklären, dass er auch zu mir unzuverlässig war und immer leere Versprechungen gemacht hat, dass das nicht an ihr liegt und er einfach jemand ist, der sich selbst mehr liebt als andere. Ich habe ihr dann auch erklärt, dass ich deswegen nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte. Dass ich ihm aber immer den Weg zu ihr offen gelassen habe, er diesen aber nicht gegangen ist. Es war einfach die Wahrheit. Sie hat es verstanden, hat auch sein Verhalten mehr und mehr richtig lesen können.

Ich erzähle das weil ich mir sicher bin, dass man Kindern die Wahrheit zumuten kann, wenn man es schrittweise und verständlich macht. Und es ist auch eine gute Lehre, wenn man von Klein an lernt, was Liebe ist, wie man damit umgeht, was Selbstliebe ist, dass es nicht schlimm ist wenn zwei Erwachsene sich nicht mehr lieben und dass das für das Kind keinen Verlust bedeutet. Ich gehe dabei davon aus, dass Dein Mann hier mit Dir an einem Strang ziehen wird. Das wünsche ich mir sehr für den Kleinen.
Wenn das nicht so ist, wird er seinen Vater auch kennen lernen. Auch das gehört im Leben dazu, die Menschen zu sehen wie sie sind. Natürlich möchte man seine Kleinen so lange wie möglich vom Übel der Welt fern halten. Aber ich glaube, das ist auch nicht immer gut.
Meine Erziehungsberaterin hat mal gesagt, dass das besser ist als mit einer phantasierten Idealvorstellung aufzuwachsen, die irgendwann, vermutlich später in eigenen Beziehungen, dann zerplatzen.

Vielleicht hilft Dir das, Dir in dieser Hinsicht weniger Sorgen zu machen. Ich kann Dir dazu auch nur raten, vielleicht auch eine Erziehungsberatungsstelle zu besuchen. Bei uns ist das kostenlos und die sind für solche Fälle wie Trennung, Alk. in der Familie etc. ausgebildet und gewillt, zu unterstützen.

Aber erstmal: befreie Dich. Der Rest kommt dann von selbst.

27.06.2018 19:50 • x 2 #28


Womanpower
Also ich habe gerade mit ihm gesprochen. Er lag erschöpft (ich war drei Tage weg) vorm TV.

Ich sagte ich kann und will so nicht weitermachen. Ich hatte viel Zeit zum nachdenken, habe meine ganzen Notizen gelesen. Ich habe kein Vertrauen mehr und es ist etwas kaputt gegangen in mir. Ich sagte ich könne nicht weitermachen als sei alles in Ordnung.

Ich vermute, dass er mich schon viel länger anlügt, und dass ich ihm nichts mehr glauben könne. Und wenn er jetzt direkt zu der anderen Frau ginge, so müsse ich das eben aushalten. Schlechter als jetzt könne es mir nicht gehen.

Ich habe am ganzen Körper gezittert.

Sein Kommentar: jo, dann ist das so. Er stand auf, ging raus zum rauchen und dann ins Bett.

Wahnsinn. Ich bin platt.

27.06.2018 21:41 • x 1 #29


Womanpower
Also ich ssgte ich will die Trennung

27.06.2018 21:53 • x 2 #30


A


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