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Vertrauen wieder aufbauen

brokenforever
@Ayaka
aber du hast es auch schön veranschaulicht und gut beschrieben

Heute 12:35 • #16


J
Zitat:
Was kann Partner X dafür, wie fies sich Ex-Partner Y verhalten hatte? Du kannst nicht X für das Verhalten von Y bestrafen.


Da gebe ich dir absolut recht! Man sollte eigentlich immer mit einem Vertrauensvorschuss beginnen. Ich bin übrigens gar nicht betrogen worden, habe aber andere Dinge erlebt, die es mir schwer machen, anderen Menschen zu vertrauen. Mein Ex-Freund zählt immer noch zu dem erlesenen Kreis von Personen, denen ich vertraue. Aber viele sind es nicht und es dauert lange bei mir. Und ich entwickele sehr schnell Misstrauen in andere Menschen und ziehe mich dann zurück, um mich zu schützen.

Heute 12:39 • x 1 #17


A


Vertrauen wieder aufbauen

x 3


Sitamun
Zitat von justawoman:
Habt ihr es jemals komplett zurückgewinnen können oder seid ihr insgesamt anderen gegenüber vorsichtiger oder sogar misstrauisch geblieben?

Ja, ich habe es komplett wieder, denn ich kann es GsD bei meinem Ex lassen, das Misstrauen.

Allerdings verzeihe ich weniger. Viele Chancen gebe ich nicht mehr.

Heute 12:40 • x 2 #18


Ayaka
Zitat von justawoman:
Aber viele sind es nicht und es dauert lange bei mir. Und ich entwickele sehr schnell Misstrauen in andere Menschen und ziehe mich dann zurück, um mich zu schützen.

Das mag dich vielleicht vor der einen oder anderen Enttäuschung bewahren, aber irgendwie stell ich mir das unheimlich mühsam und auch einsam vor.

Totale Sicherheit hat man nie, außer man lässt niemanden an sich ran. Natürlich sollte man auf wirklich schlechte Signale (red flags) achten und entsprechend reagieren aber sich deswegen so gar nicht und total schwer öffnen. Mein Weg ist/war das nicht.

Ich hab auch Enttäuschungen erlebt, aber mir lieber eine gewisse Resilienz angeeignet statt dauernd panisch Angst zu haben. Lieber habe ich gelebt und geliebt und bin ab und zu auf die Nase gefallen als in Watte gepackt durchs Leben zu gehen.

Heute 13:05 • x 2 #19


Vienne
Zitat von Wurstmopped:
Ist schon irgendwie komisch, dass man denselben Menschen nicht zutraut, dass er mich beim Geld über das Ohr hauen wird, dass gleiche konnte man sich in der Beziehung ja auch nie vorstellen, bis es dann passiert bist?!

Das stimmt natürlich. Aber wir haben wirklich ein gutes, freundschaftliches Verhältnis. Nach der Trennung hätte er ja versuchen können, mich über den Tisch zu ziehen. Das hat er aber nie getan.

Vielleicht bin ich da eigen...ich habe ihm zwar den Betrug verziehen, aber vertrauen könnte ich ihm in dieser Hinsicht nicht mehr. Und die Trennung ist 4 Jahre her, ich liebe ihn nicht mehr.
Aber er ist für mich noch immer ein Familienmitglied...wie ein Bruder.
Das ist vielleicht schwer zu verstehen.
Ich bin von Natur aus ein positiver Mensch und gehe daher auch vom Positiven aus.

Heute 13:09 • x 3 #20


J
@Ayaka

Zitat:
Ich hab auch Enttäuschungen erlebt, aber mir lieber eine gewisse Resilienz angeeignet statt dauernd panisch Angst zu haben.


Wie hast du das gemacht?

Ich habe nicht dauernd panisch Angst. Aber es ist einfach immer eine gewisse Vorsicht da, was ich anderen anvertraue und was nicht. Schwer zu beschreiben.

Ich habe in der Vergangenheit Diskriminierung und Bossing erfahren und das hat mein Menschenbild irgendwie grundlegend verändert. Daran hat auch das Schmerzensgeld nichts geändert, das ich vor Gericht erstritten habe. Viel schmerzhafter als das, was die Täter getan haben, habe ich das Wegschauen der Kolleg*innen erlebt. Dieses Feige und Verlogene. Das macht mir so zu schaffen. Und das waren eben nicht einzelne Personen, sondern viele.

Heute 13:33 • x 1 #21


Wurstmopped
Zitat von justawoman:
Aber es ist einfach immer eine gewisse Vorsicht da,

Das bringt das Alter und die Erfahrungen mit sich und ist, so glaube ich, vollkommen OK und gesund.
Man passt die Versuchsanordnung an, wahnsinnig wäre es, immer wieder das Gleiche zu tun, nicht aus den Erfahrungen zu lernen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.
So auch in Beziehungen, eine gewisse Vorsicht und realistische Herangehensweise ist gesund und schützt.
Vertrauen verschenkt man, aber derjenige, an dem.mas es verschenkt, muss sich auch als Vertrauenswürdig, im wahrsten Sinne des Wortes, erweisen, beweisen.
Bis dahin Holzauge sei wachsam

Heute 14:05 • x 2 #22


Vienne
Zitat von justawoman:
@Ayaka Wie hast du das gemacht? Ich habe nicht dauernd panisch Angst. Aber es ist einfach immer eine gewisse Vorsicht da, was ich anderen anvertraue und was nicht. Schwer zu beschreiben. Ich habe in der Vergangenheit Diskriminierung und Bossing erfahren und das hat mein Menschenbild irgendwie grundlegend verändert. ...

Das tut mir sehr leid...

Aber nicht alle Menschen sind so... du hast Schlimmes erlebt, aber das bedeutet nicht, dass dir Ähnliches in Zukunft wiederfahren wird

Heute 14:07 • x 1 #23


GreenTara
Zitat von Worrior:
Man ist bereit zu akzeptieren dass die andere Person so ist wie sie ist und zieht nötigenfalls die Notbremse wenn man merkt es bringt nichts mehr

Das ist für mich der Schlüssel gewesen, und betrifft nicht nur den Partner. Die Leute sind wie sie sind, das kann ich nicht ändern, stehen lassen, weg aus Sodom und Gomorrha, nicht nach hinten blicken, sondern nach vorne. Aktzeptieren, dass jeder Mensch ein potentielles Dunkelfeld hat. Und: Eine liebevolle Zugewandtheit den Menschen gegenüber lässt tiefer blicken als grundsätzliches Mißtrauen.

Heute 14:15 • x 2 #24


Ayaka
Zitat von GreenTara:
Das ist für mich der Schlüssel gewesen, und betrifft nicht nur den Partner. Die Leute sind wie sie sind, das kann ich nicht ändern, stehen lassen, weg aus Sodom und Gomorrha, nicht nach hinten blicken, sondern nach vorne. Aktzeptieren, dass jeder Mensch ein potentielles Dunkelfeld hat. Und: Eine liebevolle ...

und genau so habe ich meine Resilienz erreicht. Ich schleppe negative Erfahrungen nicht mit mir rum. Es gibt eine Phase der Wut, Trauer - bis ich mich gefangen habe und dann sind die für mich im wahrsten Sinne des Wortes gestorben.

Angst verletzt zu werden ist in zwischenmenschlichen Dingen ein schlechter Berater - da stimme ich @GreenTara zu

Heute 14:48 • x 2 #25


J
Zitat:
Das bringt das Alter und die Erfahrungen mit sich und ist, so glaube ich, vollkommen OK und gesund.

Man passt die Versuchsanordnung an, wahnsinnig wäre es, immer wieder das Gleiche zu tun, nicht aus den Erfahrungen zu lernen und ein anderes Ergebnis zu erwarten.


Ja. Es geht darum, eine vernünftige Balance zu finden aus Zurückhaltung und Vertrauen. Nur - was ist die richtige Balance? Wann ist es zu viel und wann zu wenig? Ich befürchte, das ist ein lebenslanger Anpassungsprozess.

Zitat:
Aktzeptieren, dass jeder Mensch ein potentielles Dunkelfeld hat.


Das fällt mir wahnsinnig schwer. Ich fand es furchtbar, als ich meinem Kind erklären musste, dass es nicht einfach blindlings mit Fremden mitgehen darf. Und auch bei mir selbst macht mir dieses Dunkelfeld zu schaffen. Angst, dass es an die Oberfläche kommt und von mir Besitz ergreift.

Heute 15:30 • #26


Wurstmopped
Zitat von justawoman:
Ich befürchte, das ist ein lebenslanger Anpassungsprozess.

Gott sei Dank ist es das, ansonsten würden wir uns nicht weiterentwickeln.
Es daher eher positiv zu bewerten.
Es gibt viele Menschen,die stumpf der Meinung sind, immer das richtige getan zu haben.

Heute 16:54 • x 3 #27


GreenTara
@justawoman
Zitat von justawoman:
Das fällt mir wahnsinnig schwer. Ich fand es furchtbar, als ich meinem Kind erklären musste, dass es nicht einfach blindlings mit Fremden mitgehen darf

Das ist auch schwer. Einem Kind Werte nahe zu legen, die es zu erreichen gilt, und dass nicht alle Menschen hohe Ideale anstreben, sondern halt böse sind. Einerseits ist eine schöne Kindheit mit Sicherheit verbunden, andererseits gibt es eine Realität, dass eben diese Sicherheit nicht absolut ist.

Vor 33 Minuten • x 1 #28


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