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Vertrauen nach einer Affäre wieder aufbauen

paulaner
Dieser Thread richtet sich direkt an die Betrüger.
An alle hier, die in einer Affäre stecken oder sie gerade beendet haben oder die aufgeflogen sind.

Wenn es keine Trennung gab und ihr an eurer Beziehung arbeiten wollt, wenn euer Partner bereit ist den schwierigen Weg der Aufarbeitung zu gehen, dann habe ich hier einen m.M.n. tollen Artikel darüber, wie man so etwas angehen sollte.

Das soll jetzt nicht unbedingt ein Diskussionsaufruf sein, mehr eine Hilfestellung für euch aber auch für eure Partner.

Ich habe halt selbst erfahren und auch hier im Forum unendlich viele Geschichten gelesen, dass die Aufarbeitung, die Verarbeitung, das Sich-Wieder-Näher-Kommen, beiden, sowohl den Untreuen, als auch den Betrogenen, furchtbar schwer fällt.
Weil sie beide die Erwartungen des anderen nicht erfüllen können. Weil beide aus Unwissenheit und Unerfahrenheit so oft immer die gleichen Fehler machen.

Ich will jetzt nicht den ganzen Artikel hineinkopieren, aber hier zum Anfixen, die ersten zwei Absätze:

Zitat:
Die Entdeckung von Untreue von geheimen Textnachrichten, Telefongesprächen, oder Austausch via Internet, bis zu langfristigen außerehelichen Beziehungen kann eine äußerst verheerende Erfahrung sein. Den Partner zu betrügen und zu Lügen, um es zu vertuschen, führt natürlich zu Misstrauen und Argwohn in dem betrogenen Partner.

Ein Paar kann jedoch dieses Vertrauen wieder aufbauen. Die Geschwindigkeit und der Grad der Erholung hängen jedoch stark von den Aktionen des Partners ab, der betrogen hat. Viele Betrüger verstehen aber die Gefühle nicht, die ihre Partner durchleben und haben keine Ahnung, was sie machen müssen, um das Vertrauen wieder aufzubauen. Diese Schritte werden den Leuten helfen, die betrogen haben, aber ernsthaft das Vertrauen wieder aufbauen und ihre Beziehung retten möchten.


Wenn ihr es weiterlesen wollt, einfach als Suchbegriff

wikihow das vertrauen deines ehepartners nach einer affäre wieder aufbauen

eingeben.

Wie sagte Maybritt Illner immer?
Viel Spass beim Vermehren der gewonnenen Einsichten

17.08.2018 09:02 • x 4 #1


monchichi_82
Ob der Betrogene aufarbeiten will ist sicher individuell von Partnerschaft zu Partnerschaft verschieden unabhängig von Internet Artikeln.

17.08.2018 09:34 • #2


A


Vertrauen nach einer Affäre wieder aufbauen

x 3


paulaner
Zitat von monchichi_82:
Ob der Betrogene aufarbeiten will ist sicher individuell von Partnerschaft zu Partnerschaft verschieden unabhängig von Internet Artikeln.

?
Verstehe den Einwand jetzt nicht. Schau, was ich geschrieben habe:
Zitat von paulaner:
Wenn es keine Trennung gab und ihr an eurer Beziehung arbeiten wollt, wenn euer Partner bereit ist den schwierigen Weg der Aufarbeitung zu gehen,

euer Partner - der Betrogene

17.08.2018 09:49 • #3


D
Das fand ich psychologisch schon immer sehr interessant, was läuft da bei einem verkehrt das er jemanden vertrauen will, der doch längst bewiesen hat das er nicht vertrauenswürdig ist.

Das ist wie ins Feuer fassen obwohl man weiß es ist heiß und verbrennt einen, als wenn man sich mit dieser einfachen Tatsache nicht abfinden will.

Frei nach albert Einstein, Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.

17.08.2018 13:54 • x 2 #4


paulaner
Zitat von Damien:
Das fand ich psychologisch schon immer sehr interessant, was läuft da bei einem verkehrt das er jemanden vertrauen will, der doch längst bewiesen hat das er nicht vertrauenswürdig ist.

Du schließt also vollständig aus, dass jemand, der sich als nicht vertrauenswürdig erwiesen hat, wieder zu einem offenen, ehrlichen Verhalten zurückkehren kann?
Oder wie soll ich das verstehen?
Also was läuft verkehrt bei jemandem, der seinem Partner die Chance gibt, zu bereuen, sich zu ändern und sich neues Vertrauen zu erarbeiten ?
Es gibt etliche Paare, bei denen genau das funktioniert hat.
Es gehören aber, wie fast immer im Leben, zwei dazu, diesen Weg zu schaffen.
Und für nichts anderes soll dieser Text eine Hilfestellung sein.

17.08.2018 14:09 • x 3 #5


D
Zitat von paulaner:
Du schließt also vollständig aus, dass jemand, der sich als nicht vertrauenswürdig erwiesen hat, wieder zu einem offenen, ehrlichen Verhalten zurückkehren kann?
Oder wie soll ich das verstehen?
Also was läuft verkehrt bei jemandem, der seinem Partner die Chance gibt, zu bereuen, sich zu ändern und sich neues Vertrauen zu erarbeiten ?
Es gibt etliche Paare, bei denen genau das funktioniert hat.
Es gehören aber, wie fast immer im Leben, zwei dazu, diesen Weg zu schaffen.
Und für nichts anderes soll dieser Text eine Hilfestellung sein.


Wie soll jemand zu etwas zurück kehren was nie teil seiner Persönlichkeit war ?
Jemand ist vertrauenswürdig oder nicht, da existiert keine Grauzone, wir können unsere Charaktereigenschaften nicht einfach ablegen oder was dazu packen wie es uns gerade passt.
Natürlich können wir so tun als wenn wir jemand wären oder Eigenschaften haben die wir nicht besitzen, aber das ändert das wesen einer Person nicht.
Also kann jemand der nicht vertrauenswürdig ist eine zeit lang niemanden betrügen und hintergehen, aber die Charaktereigenschaften die dazu beitragen des er willens und in der Lage ist andere zu eigenen nutzen zu manipulieren und zu hintergehen ist dennoch da.

Und deine Frage: Also was läuft verkehrt bei jemandem, der seinem Partner die Chance gibt, zu bereuen, sich zu ändern und sich neues Vertrauen zu erarbeiten ?
Ist gut mit dem genannten Zitat von mir beantwortet.

Ist auch wie bei Frauen die bei typen bleiben die sie verprügeln, natürlich bereut er, natürlich kann er lernen seine Aggression in andere bahnen zu leiten, das funktioniert temporär auch, aber es ändert eben sein wesen nicht, und früher oder später kriegt sie wieder die Gesichtszüge umdekoriert.

17.08.2018 14:50 • x 2 #6


paulaner
@damien: Also doch eine Diskussion. Okay.
Ja, man kann das so sehen. Ich will nur kurz vorausschicken, dass wir (hoffentlich) nicht von ONS und notorischen Fremdgehern sprechen.

Also, ja, wer über einen Zeitraum X Dinge tut, von denen er weiß (oder eigentlich wissen müsste), dass sie den Partner sehr verletzen würden, beweist eines: Egoismus.
Weil das ja eigentlich nichts anderes heißt als Das, was mir Spaß macht, was ich genieße und meine Lust, sind (im Moment) wichtiger als die Gefühle meines Partners.
Wenn sie das wirklich so vor sich aussprechen würden, dann . . . ja.

Aber das tun sie ja nicht. Sie finden reihenweise Argumente und Rechtfertigungen, und belügen sich selbst mit aberwitzigen Ausreden, die sie in einem normalen Zustand jedem anderen um die Ohren hauen würden. Sie sind in einer Blase, sie sind nicht mehr sie selber. Totaler und vollständiger Ausnahmezustand. Ausnahmezustand heißt in dem Fall tatsächlich: Sie sind in gewisser Weise nicht mehr Herr ihrer Sinne. Hormone (körpereigene Dro.) ist das Stichwort.

Ich gestatte mir mal hier ein kurzes Zitat eines anderen users, @weissespapier, einzukopieren:
Zitat:
. . . Aber mach dir klar, daß dein Mann jetzt ein anderer Mensch ist als damals. In einer Affäre ist der Gegangene wie in einer Blase. Sie leben in einer anderen Welt und können sich gar nicht vorstellen, was sie dem anderen antun. Sie glauben nicht, daß diese Affäre ihre Beziehung betrifft, ja diese zerstören kann. Sie haben keinerlei Empathie, keinerlei Einfühlungsvermögen in den anderen, sehen nicht, was um sie herum passiert. Erst wenn es herauskommt, wenn die Blase platzt, realisieren sie, was sie getan haben. Dann kommt der Schock, die Reue. Vorher? Ist da nichts.


Bei Affären spielt halt etwas sehr Archaisches eine große Rolle: Gefühle, die durch Hormonausschüttung entstehen. Verliebtheit, Lust, das Sich-Gut-Fühlen. Und manche Menschen können sich dagegen einfach schlechter wehren, als andere (es soll auch Menschen geben, die einer Tafel Schokolade nicht widerstehen können und sich ein Stück stiebitzen, deshalb würde ich denen nicht gleich die Charaktereigenschaft Dieb anheften). Das macht das Menschsein an vielen anderen Stellen ja auch so besonders, aber eben auch so schwierig. Dass wir so verschieden sind.

Ein anderer Aspekt ist eben dieses Menschen sind Individuen.
Es gibt eben Menschen, die die Bestätigung von außen sehr brauchen, und es gibt eben Menschen, die das nicht so brauchen.
Die Ersteren sind mit Sicherheit gefährdeter. Aber das dann gleich als nie mehr sich ändernde Charaktereigenschaft zu sehen, finde ich problematisch.
Menschen haben ein Bewusstsein. Und genau das gibt ihnen die Fähigkeit sich zu ändern!

Es gibt eben viele Beispiele, in denen ein Paar es geschafft hat, wieder zusammenzukommen. Die berichten immer, dass es besser und fester als vorher ist.

Bei mir z.B. ist das (noch) nicht der Fall. Aber das liegt genau an den Fehlern (bei der Aufarbeitung), die in diesem Artikel beschrieben werden.

17.08.2018 21:02 • x 6 #7


paulaner
Muss noch was nachschicken:
@damien: Du hast keinen eigenen Thread hier. Aus deinen Aussagen höre ich aber heraus, dass du auch Betrogener bist. Und das so verurteilst, dass du sagst Ich würde das nie machen.
Ich habe genau das hier auch schon mehrmals geschrieben (und auch meiner Frau oft gesagt).
Aber . . . kann ich da wirklich sicher sein?
Es gibt so viele Situationen im Leben . . .
Vielleicht kommt ja doch noch irgendwann der Punkt, an dem ich plötzlich aus einer Blase herausgerissen werde.
Who knows.
Habe ich dann genau deswegen seit 59 Jahren diese Charaktereigenschaft?

17.08.2018 21:21 • x 2 #8


D
Die Tatsache das Menschen sich ihr verhalten grundsätzlich schön reden, da draus eine Entschuldigung ihres Handelns oder Relativierung zu gestaltet ist recht, naja gutgläubig, es entspricht eben mehr der Hoffnung, wie der Realität.
Weißt du selbst Leute wie *beep* haben ihre Taten so betrachtet das sie ja etwas gutes tun, das schlechte was sie gerade tun, einem höheren Ziel dient und am ende gutes Schaft, wie Ärzte die versuche am Menschen durchführen und sich selbst dabei immer einreden, ich rette dadurch am ende so viel mehr leben.

Es bleibt dabei, sie belügen sich nur deswegen selbst weil sie sich sonnst nicht mehr im Spiegel betrachten könnten, da draus ergibt sich aber kein so sind sie eigentlich nicht, sondern nur ein sie haben diese Seite von sich bis her eher selten zum Vorschein gebracht, gut verborgen.
Oft ist ihnen ihre eigene Tat sogar bewusst, nur das wird denn eben nicht nach außen zugegeben, und mit den von dir genannten gründen gerechtfertigt, was reine Manipulation ist.

Man kann also auf 2 arten an die ganze Sache heran gehen, man betrachtet es aus einer naiven Gutgläubigkeit heraus, und akzeptiert und glaubt die verlogene Manipulation, oder man sieht es rein rational, und erkennt die dinge und den Menschen eben so wie er wirklich ist.

Diese berichte entspringen einer informationsblase, aus dem Wunsch heraus mit so jemanden weiter zusammen sein zu wollen, es sind dennoch absolute Ausnahmefälle und erscheinen nur aus der eigenen selektiven Wahrnehmung heraus öfter vor zu kommen, wie oft Beziehungen aber wirklich selbst noch Jahre nach einem Betrug funktionieren kannst dir gerne selbst raus suchen, ist im einstelligen Prozent Bereich.

Und oft sind diese Beziehungen reine zweck Beziehungen, die aber wirklich gut funktionieren, denn zweck Beziehungen funktionieren tatsächlich oft besser, da sie jeder Romantik und Besonderheit entzogen sind, eine rationale gute Gemeinschaft, aber es sind eher Gefühle im spiel wie bester freund oder Bruder Schwester, das heißt natürlich ist dort liebe, nur eben keine leidenschaftliche, wo man sich nach dem anderen regelrecht verzehrt.
Und man muss jene ausblenden die nur die ersten neuen Verliebtheitsphase entspringen, denn die kommt oft, aber hält auch nur 2-3 Jahre, wenn der hormonrausch der neu entfachten liebe wieder verfliegt, war es das nämlich meist mit der Beziehung

Nein ich wurde nicht betrogen, ich habe Psychologie studiert, auch wenn es keine Job für mich war, finde ich das ganze Thema Psychologie dennoch hoch interessant, und im Moment interessiert mich einfach der zwischenmenschliche Aspekt Beziehung/Trennung/Betrug sehr, ich betrachte das ganze hier also rein rational und vorurteilsfrei, weswegen ich wohl auch eine ganz andere Sicht als du auf das Thema habe, du suchst halt Erklärungen und Entschuldigungen, die deinem Wunsch entspringen deine Beziehung weiter führen zu können.
Und nein es kann nicht jedem passieren, jeder Mensch hat bestimmte Hemmschwellen, bei jedem andere dennoch hat jeder welche, und jemanden den man mag, oder gar liebt, bewusst und gewollt psychisch zu schaden und zu verletzten, kann nicht jeder, dazu ist ein stark ausgeprägter Egoismus notwendig, und das ist eine Eigenschaft die man nicht einfach so ablegen oder an erlernen kann.

18.08.2018 16:16 • x 3 #9


paulaner
Wenig Zeit. Darum nur kurz.
Also, dass Fremdgeher ihr Tun durch ein höheres Ziel rechtfertigen: Das traue ich ihnen nun nicht zu

Ich bin kein Psychologe, eher das Gegenteil, aber dass Hormonwirkung einen Menschen zu einem Unbekannten, auch für sich selbst bis er aufwacht, machen kann, ist glaube ich wissenschaftlich belegt.
Und psychologisch ist das Sich -Selbst-Belügen, und vor allem das Es-Funktioniert mit Sicherheit auch gut untersucht.

18.08.2018 16:43 • x 1 #10


paulaner
Zitat von Damien:
Und nein es kann nicht jedem passieren, jeder Mensch hat bestimmte Hemmschwellen, bei jedem andere dennoch hat jeder welche, und jemanden den man mag, oder gar liebt, bewusst und gewollt psychisch zu schaden und zu verletzten, kann nicht jeder, dazu ist ein stark ausgeprägter Egoismus notwendig, und das ist eine Eigenschaft die man nicht einfach so ablegen oder an erlernen kann.

Okay. Ich stimme dir insofern zu, dass es Menschen gibt, denen das vergleichsweise leichter fällt als anderen. Aber ob das ein nicht mehr zu ändernder Charakterzug oder ein Persönlichkeitsmerkmal ist, finde ich, zumindest in vielen Fällen, übertrieben und pauschal.
Überleg mal: Es gibt tausende Berichte von Betrügern, die, wenn es beendet ist, total erschrocken über sich selbst sind. Die sich sozusagen nicht wiedererkennen. Da muss ja etwas dran sein.
Und die Formel Einmal Betrüger, immer Betrüger stimmt eben auch nur für einen kleinen Teil. Die meisten werden das nie wieder tun, weil es eben genau ihrem Selbstbild vollständig widerspricht.
Die meisten versuchen es ja zu erklären mit Aussagen wie Das waren vollständig getrennte Welten und Das war wie in einer Blase.
Warum sagen das so viele, die ursprünglich doch gar nicht vorhatten ihren Partner zu verletzen?
Wir können uns bestimmt darauf einigen, dass die Liebe zum Partner nicht mehr besonders stark ist, wenn man sich fremdverliebt und das auch annimmt, statt es zu bekämpfen. Liebe, und damit die Beziehung, ist ja keine starres Konstrukt, die ändert sich immer wieder.
Ich glaube ganz einfach, dass unser Gehirn Fähigkeiten hat, die wir, wenn wir selbst noch nie in so einer Situation waren, uns einfach nicht vorstellen können.
Betrüger sprechen von Aufwachen. Sie sprechen von ich erkenne mich selbst nicht wieder usw.
Anscheinend ist das wirklich ein unglaublicher Ausnahmezustand.
Die Verdrängung funktioniert da anscheinend extrem gut. Da glaubt man sich Dinge, die man, wenn man sie von anderen hören würde, denen achtkantig um die Ohren hauen würde.
Das Gewissen wird durch irgendwelche extrem wirksamen Mechanismen vollkommen abgeschaltet.
Wie gesagt, die meisten Betrüger, wenn nicht notorisch oder s.süchtig, schämen sich danach. Sie zeigen echte Reue und sind absolut erschrocken über sich selbst und das, was sie getan haben.
Das zeigt mir, dass sie eben anscheinend wirklich nicht Herr ihrer Sinne waren. Dr. Jekyll und Mr. Hyde?

Und das Problem an der Geschichte ist eben dann, dass sie danach dann zu dieser Ausnahmezeit ihrer Persönlichkeit nicht mehr stehen können. Das tut ungemein weh, sich selbst gnadenlos im Spiegel zu sehen, den Scheinwerfer brutal drauf zu richten. Diese Zeit und diese Bilder wollen sie so schnell wie möglich vergessen.
Aber der Betrogene, dem ein Teil seines Lebens gestohlen wurde, will, nein muss diese Zeit in aller Deutlichkeit wiederhaben.
Ich vergleiche das immer mit einer Amnesie: Der Betrogene war in keiner Sekunde dabei. Es fehlt ihm ein Teil seines Lebens. Und das ist ist für ihn quälend.

Betrüger und Betrogener stehen auf zwei vollkommen unterschiedlichen Standpunkten.
Und die Kunst ist es eben dieses Dilemma aufzulösen, wenn man es noch mal miteinander versuchen will.
Darum habe ich diesen Artikel erwähnt. Weil er den Betrügern eine Hilfestellung gibt, wie sie mit der Verzweiflung ihrer Partner umgehen müssen.

21.08.2018 08:17 • x 5 #11


paulaner
Kurzer Nachsatz:
Ein Problem der meisten Betrogenen, unabhängig vom Schmerz und den Entäuschungen, ist ja: Sie wollen es irgendwie verstehen.
Man bekommt aber fast immer die Antwort, dass die Betrüger sich ja selbst nicht verstehen.

Pass auf: Ich kann mir Vieles vorstellen. Ich kann mir vorstellen, dass ich mich in eine andere Frau verliebe. Ich kann mir vorstellen, dass ich Sehnsucht habe, dass ich, gerade wenn man weit weg von zu Hause, Zeit miteinander verbringen kann, ihr nahe sein will, dass ich sie küssen will, sogar, dass ich mit ihr ins Bett gehen möchte.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass ich bei all diesen Aktionen, vorher, währenddessen und kurz danach, mein restliches Leben, mein Umfeld vollständig abspalten kann, so als hätte ich zwei Leben.
Aber anscheinend gibt es sowas.
Und ich bin nicht mal sicher, ob ich vor dieser Persönlichkeitsspaltung wirklich hundertprozentig gefeit bin.

Schau mal: Es gibt so viele Beispiele von Männern im Krieg. Liebende Ehemänner und liebevolle Väter, die in dieser Ausnahmesituation Dinge tun, die sie niemals von sich erwartet hätten.
Nicht dass ich das vergleichen will, aber denen würde man doch auch nicht pauschal das alles als feststehenden Charakterzug unterstellen, oder?

Abschließend: Nur damit das klar ist. Ich verteidige damit nicht das Tun von Betrügern. Ich versuche nur ein wahnsinnig verbreitetes Phänomen irgendwie (s.o.) zu verstehen.

21.08.2018 09:01 • x 2 #12


Femira
Hey Paulaner,
d.h. deine Frau ist zurückgekommen und ihr arbeitet daran? Oder hoffst du es noch?

21.08.2018 09:50 • #13


paulaner
Zitat von Femira:
Hey Paulaner,
d.h. deine Frau ist zurückgekommen und ihr arbeitet daran? Oder hoffst du es noch?

Einfache Frage. Schwere Antwort.

Ja, wir arbeiten daran. . . und haben die gleichen Schwierigkeiten. Die Betrüger verstehen die Gefühle der Betrogenen nicht. Darum ist es bei uns genau so mühsam. Sie macht bei der Aufarbeitung alles falsch, was man nur falsch machen kann. Fast schon wie aus dem Lehrbuch

Es ist aber sehr lange her, wurde vollständig unter den Teppich gekehrt und ist jetzt stinkend und in voller Größe wieder aufgetaucht.
Besser kann ich es in Kürze nicht darstellen.
Wenn du magst, kannst du ja in meinem anderen Thread meine Beiträge anschauen. Vielleicht wird's dann etwas deutlicher.

Dieser Artikel aus dem Eingangspost: Den sollten vor allem die Betrüger lesen!

21.08.2018 11:25 • #14


A
Ich gebe dir insofern Recht, @paulaner, dass ich auch denke, dass der Betrüger sehr viel investieren und aushalten muss, wenn er seine Beziehung retten will. Ohne Frage.
Aber auch der Betrogene muss sich irgendwann entscheiden, WILL ich überhaupt wieder Vertrauen. Das kann ich vielleicht lange nicht zu 100%, aber vielleicht zu 80% und vielleicht wird es auch wieder mehr.
Ansonsten, so behaupte ich, wird dies auch ein Machtinstrument für den Betrogenen. Und das ist auch nicht Okay.
Wenn der Betrüger erschüttert worden ist, weil ihm nun klar gewesen ist, was er angerichtet hat, ist die Chance auf eine Verhaltensänderung groß. Aber kein Mensch hält es ewig in einer Beziehung aus, wenn ihm nicht vertraut wird. Dass er 100% nicht mehr erwarten kann, weiß er selber...

21.08.2018 12:31 • #15


A


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