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Vertrauen ausgenutzt - gibt es noch eine Chance ?

Hallöle
Hallo zusammen. Bin im verflixten 7. Hochzeitsjahr - alles super verlaufen bislang meiner Meinung nach. Nun war meine Gattin alleine bzw. mit Mutter und Schwester im Urlaub und da muss sie wohl jemand aus einer Gruppe kennengelernt haben. Dass sie die Gruppe kennengelernt hat, wusste ich; nicht aber letzteres.
Dann war sie vor ein paar Wochen mit einer Freundin/Bekannten, die sie wohl auch während des Urlaubs kennenlernte, übers Wochenende verreist.

Alles soweit gut - dachte ich. Wenn man solch eine relativ lange Zeit zusammen ist, macht man(n) sich deswegen doch keine Gedanken; vor allem nicht, wenn man annimmt, dass alles bisher harmonisch verlaufen ist.

Einzig und allein durch einen Zufall habe ich nun erfahren müssen, dass da im Urlaub (oder später ...wer weiß das schon so genau) doch mehr gelaufen sein muss.

Nun stehe ich hier und hab keinen Schimmer, was ich tun kann/muss. Ich liebe sie noch immer. Klar wird eine Beziehung mit der Zeit zur Routine und das grosse Verliebstsein lässt nach. Ich hatte jedoch nie den Eindruck, dass unsere Beziehung gefährdet sei.
Im Gegenteil - wir haben ein gemeinsames Kind (8 Jahre), haben ein gemeinsames Haus - eben die typischen Klischees im positiven Sinne.

Sie kann (oder will) mir keinen expliziten Grund nennen; ist sich (angeblich) selbst nicht sicher, was (oder wen) sie will. Habe gesagt, dass sie sich doch bitte schön jetzt entscheiden solle, aber sie bräuchte dafür noch Zeit.
Witzig - fängt ein Techtelmechtel mit jemand anderes an; ich erfahre es durch Zufall und jetzt braucht sie Zeit, um sich zu entscheiden.

Bin ich zu blöd, um das alles zu verstehen oder einfach zu naiv und gutgläubig ?

04.12.2012 17:30 • #1


Franc
Derzeit leider eher Letzteres.

Alles Bitten, Drumherumreden und Betteln bringt rein gar nichts. Nur konsequentes Handeln deinerseits und das Erkennen bei deiner Frau, dass es dir bitterernst ist, bei fehlender Reue und Wiedergutmachung die Ehe sofort zu beenden.

Du musst nun selbst aktiv werden und die richtigen Schritte einleiten, indem du dir erstmal über deine Rechte und die Konsequenzen einer Härtefallscheidung, die vor allem für deine Frau übel ausgehen wird, klar wirst.

Ein Termin beim Rechtsanwalt für Familienrecht ist nun Pflicht. Das lass deine Frau auch wissen (nur den Termin) und beim RA lässt du dich über Härtefallscheidung nebst Unterhaltsverwirkung (kein Unterhalt für Sie, da sie einseitig aus einer intakten Ehe ausgebrichen ist, google nach dem Urteil aus 2006 vom OLG Zweibrücken, wegen Ausbruch aus der Ehe) und Zugewinnausgleich beraten lassen. Erbe und Schenkungen erhöhen das Anfangsvermögen vor der Ehe und mindern den Ausgleich.

Wenn noch Restschulden auf dem Haus sind, geht deine Frau möglicherweise ohne Zugewinn oder gar Schulden aus der Ehe, bekommt null Unterhalt (nur für das Kind) und rutscht gleich in Hartz 4 ab. Ob das die Liebelei wert war? Wird sie dann ganz schnell merken.

Beim Sorgerecht gehst du auch keinesfalls auf ein alleiniges Sorgerecht pro Mutter ein. Das wird schön geteilt und damit hast du Einfluss auf den Lebensmittelpunkt vom Kind. Soll ja zumeist die heimische Umgebung bleiben. Ein Wegzug samt Kind über mehrere km gen Liebhaber ist somit auch nicht möglich.

Mit diesen Erkenntnissen direkt nach dem Besuch konfrontierst du dann deine Frau.

Dann verlangst Du die Entscheidung.

a) Sofortiger Entscheidung pro Familie und Dich nebst Reue und Wiedergutmachung
b) Sofortige Scheidung.

Ob du Bedenkzeit einräumen willst ist deine Sache. Würde einfach einen Monolog halten. Eine Entscheidung verlangen und dann 2-3h weggehen.

04.12.2012 22:16 • #2


A


Vertrauen ausgenutzt - gibt es noch eine Chance ?

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Hallöle
Vielen Dank, Franc für die offenen Worte.
Kannst Du mir den Link zum 2006er Urteil des OLG Zweibrücken einmal bitte schicken.

Ich bin einfach leer und ausgebrannt zur Zeit. Wenn ich arbeite oder beschäftigt bin, spiele ich meine Rolle, aber ich weiß nicht, wie lange ich das durchhalte.

Die Frage ist, wie lange meine Geduld ist, auf eine endgültige Entscheidung von ihr zu warten. Gestern abend war die große Tochter (18 J.) (meine Stieftochter aus ihrer ersten Ehe) beim Gespräch dabei und hat versucht zu vermitteln. Sie ist auch völlig fertig - wer will es ihr verdenken.

05.12.2012 11:23 • #3


B
Zitat:
Die Frage ist, wie lange meine Geduld ist, auf eine endgültige Entscheidung von ihr zu warten.


Wieso willst Du warten?

Du kannst entscheiden.

05.12.2012 11:40 • #4


Hallöle
Zitat von bluesea:
Zitat:
Die Frage ist, wie lange meine Geduld ist, auf eine endgültige Entscheidung von ihr zu warten.


Wieso willst Du warten?

Du kannst entscheiden.


Da hast Du prinzipiell schon Recht. Mein Problem ist aber, dass ich sie noch liebe.

05.12.2012 11:46 • #5


B
Zitat:
Mein Problem ist aber, dass ich sie noch liebe.


Was meinst Du damit?
Du liebst sie noch, heißt das, es geht weiter wie bisher?
Heißt das, sie kann weiter ihr Techtelmechtel pflegen?

05.12.2012 11:57 • #6


Hallöle
Nein - so wie bisher kann es mit Sicherheit nicht weitergehen. Habe ich ihr auch mehrfach exakt so gesagt.

Sie meint, sie wisse im Moment selbst nicht, was (oder wen) sie will - erklärte das z. T. mit einer Art Midlife Crisis, die sie wohl durchlebe (sie ist 44 - ich ein knappes Jahr älter).

Ich habe ihr gestern abend nochmal unmissverständlich klargemacht, dass ich bereit bin, zu verzeihen, aber nur, wenn sie es absolut ehrlich meint. Sie dann: Ich stehe mir z. Zt. selbst am meisten im Weg.

Verstehe mich bitte nicht als dämlicher Trottel: Ich weiss sehr wohl, was sie mir angetan hat. Ich für meinen Teil möchte aber nicht einfach so eine lange und in meinen Augen gute Beziehung nicht einfach so wegen eines Techtelmechtels wegwerfen wie ein schmutziges Hemd.

Gefühle und Verstand in Einklang zu bringen ist schon eine Kunst .....

05.12.2012 12:07 • #7


B
Lieber Hallöle,

Zitat:
Verstehe mich bitte nicht als dämlicher Trottel: Ich weiss sehr wohl, was sie mir angetan hat. Ich für meinen Teil möchte aber nicht einfach so eine lange und in meinen Augen gute Beziehung nicht einfach so wegen eines Techtelmechtels wegwerfen wie ein schmutziges Hemd.


Stimme Dir voll zu und mit dieser Haltung bist Du alles andere als ein dämlicher Trottel.

Aber es geht nicht mehr um die Vergangenheit.

Zitat:
Sie dann: Ich stehe mir z. Zt. selbst am meisten im Weg.


Was meint sie denn damit?
Was will sie Dir damit sagen?

05.12.2012 12:18 • #8


Hallöle
Zitat:
Sie dann: Ich stehe mir z. Zt. selbst am meisten im Weg.


Was meint sie denn damit?
Was will sie Dir damit sagen?[/quote]

Damit will sie in meinen Augen ausdrücken, dass sie sich selbst nicht sicher ist, was sie wirklich will.

05.12.2012 12:33 • #9


B
Wie antwortest Du darauf?
Was willst Du ihr sagen?

05.12.2012 12:52 • #10


Hallöle
Ich habe ihr so geantwortet, dass ich bereit bin, ihr eine Brücke zu mir anzubieten. Den entscheidenden Schritt auf diese Brücke muss sie aber gehen und wenn, dann ehrlich und aufrichtig.

05.12.2012 12:55 • #11


B
Was meinst Du denn damit?

Was meinst Du mit ehrlich und aufrichtig?

05.12.2012 13:42 • #12


Hallöle
Ganz einfach: Wenn sie es ehrlich und aufrichtig meint, ihr Techtelmechtel mit dem anderen komplett aufzugeben und einen Neuanfang zu starten, bin ich dazu bereit.
Sich beide (lover und mich) warmzuhalten, kommt ÜBERHAUPT nicht in Frage.

05.12.2012 14:10 • #13


B
Jetzt wird es deutlich

Sag ihr das. Sag ihr das auch so deutlich.

Und: Wie lange willst Du auf eine Antwort warten?

Was willst Du tun, wenn sie sagt: Ich stehe mir selber im Weg?

05.12.2012 14:22 • x 1 #14


Hallöle
Das habe ich ihr genauso gesagt.
Sie fährt Anfang Januar für paar Tage zu einer Freundin und hat sich ausgebeten, sich danach zu entscheiden. Ich weiß, das klingt verrückt, dass ich mich so lange hinhalten lasse, aber meine Gefühle ihr gegenüber sind einfach noch da.
Wenn danach immer noch keine klare Aussage kommt, muss und werde ich den Schlussstrich ziehen.

05.12.2012 14:29 • #15


A


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