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Verständnisfragen an Frauen die sich getrennt haben

LaLeLu_
Hmh... ich glaube wenn Gefühle erstmal Wirklich weg sind, dann Lässt sich eben nichts mehr retten und das ist die Distanz, die man dann spürt.

Der eine ist dem andern eben weit voraus.

Als ich die Affäre Meines Ex aufdeckte, war es, als wäre eine Maske gefallen. Besonders in erinnerung geblieben ist mir, dass er mich ab dem Moment nur noch beim Vornamen nannte. Das hat er 20 Jahre lang davor nicht getan.

Für mich war es eben Klarheit. Ich wusste es ist vorbei. Aber ich weiß auch, wie erschreckend es sich anfühlte.

04.02.2020 03:29 • x 6 #46


N
Was mich an der weiblichen Sichtweise hier zugegebener Maßen schon wundert ist das latent oder auch absolut Ultimate.

DU MUSST Dich ändern, DU MUSST verstehen.

In der Realität sieht es aber häufig aus meiner Beobachtung, auch bei meiner eigenen Trennung, anders aus. Ich halte die Logik, ich liebe einen Menschen nicht mehr, also muss es was mit ihm zu tun haben, für selten richtig.

Es gibt Fälle, da trifft das durchaus zu. Der 6 fehlt, es wird nichts mehr unternommen obwohl man alles versucht hat, jeden Abend nur nich mit Bierchen auf der Couch, Freunde werden schlecht gemacht, Bequemlichkeit, stark unterschiedliche Erziehung, etc.

Daran kann man ggf. gemeinsam oder jeder für sich selbst arbeiten.

Und dann gibt es das große Feld, wo einfach die Luft raus ist. Eigentlich würde es reichen zu sagen ich liebe Dich nicht mehr, ich weiß nicht warum. Aber das möchte weder der Partner hören, noch können sich viele dies als einzigen Grund eingestehen. Also sucht man Gründe. Ich glaube, dass hier viel aus Rücksicht gelogen und verdreht wird - nicht mal unbedingt bewusst und schon gar nicht bösartig.

Nur mal ein Beispiel, was ich meine:

Wir verändern uns, unsere Ziele verändern sich, unsere Lebensprojekte, etc. Die Kinder werden groß, das Haus ist gebaut, viele Urlaube gelebt - und dann?

Was bleibt ist der Partner. Eigenschaften, die man noch vor einigen Jahren geschätzt hat und täglich vorgeführt bekam (der Umgang mit den Kindern, die Energie beim Hausbau, das Organisationstalent, die Hilfe im Haushalt, oder anderes) werden nicht mehr so gebraucht. Projekte und Damit Gesprächsthemen fallen weg.

Dann werden eben andere Dinge wichtiger. Vielleicht erkennt man jetzt, dass es nicht mehr reicht.

Es ist leicht gesagt, ich bin unglücklich. Nur heisst das nicht zwingend, dass der Partner das ändern kann und schon gar nicht muss. Es ist verdammt schwer zu sagen warum man vermutet, dass man so fühlt.

@mister-52: Kurz nachdem mich meine Frau ähnlich verlassen hat, habe ich auch gedacht wie Du. Heute, mit fast zwei Jahren Abstand, sehe ich das anders. Sie hat zwar gesagt sie sei unglücklich, sie möchte mehr erleben. Ich habe daraufhin Urlaube gesucht und mit ihr besprochen, ihr Freiräume von den Kids geschaffen, sie in ihrem Hobby unterstützt, etc. Aber das war es nicht. Weil das war ja ich!

Heute weiß ich, dass das was sie erleben wollte tatsächlich nur mit einer Trennung zu erleben war. Alleine ohne Kinder in den Urlaub oder einen Partner zu haben, der sich nicht in die Erziehung einmischt sind wesentliche Unterschiede zu früher. Es wäre tatsächlich nicht mein Leben, welches sie jetzt führt und daher war es richtig sich zu trennen.

Ich will damit einfach sagen, es ist meistens nur die halbe Wahrheit, wenn man die Fehler nur bei sich sucht. Und das Du Eure Ehe anders gesehen hast, ist nicht unbedingt ein Fehler.

Sie hatte also keine Sorge mehr um Dich. Und was könntest Du daran ändern?

Ich hoffe nur inständig, dass da nicht noch mehr hintersteckt!

04.02.2020 09:56 • x 9 #47


A


Verständnisfragen an Frauen die sich getrennt haben

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Mister-52
Zitat von LaLeLu35:
Besonders in erinnerung geblieben ist mir, dass er mich ab dem Moment nur noch beim Vornamen nannte. Das hat er 20 Jahre lang davor nicht getan.

Bei mir das gleiche. Jedesmal wenn mich meine NF mit meinem Vornamen anspricht, was sie vorher nie gemacht hat, ist es wie ein Nadelstich ins Herz. Das Kosenamen jetzt nicht mehr angebracht sind, ist mir natürlich klar. Trotzdem tut's weh.

04.02.2020 09:57 • #48


E
Du solltest dir vor Augen halten, nichts ist für die Ewigkeit.
Ein Anspruchsdenken dergestalt, dass eine Partnerschaft bindend für ca 50 Jahre ist, war einmal.
Man kann sich nicht entfalten in diesen Zwängen.
Den Frauen, die sich nach den Kindern oder noch während der Kleinkinderzeit zum Singleleben zurücksehnen, das auch mit Vehemenz durchziehen, ist kein Vorwurf zu machen.
Im Glauben an die ersehnte Ehe oder Partnerschaft haben sie sich oft blenden lassen von der Vorstellung, gemeinsam sind wir stark.
Das Gegenteil ist der Fall.
Ihre wahre Kraft und ihre planerischen Fähigkeiten entdeckt Frau als Single explosionsartig.
Ihr Organisationstalent, die Seilschaften, mit anderen Frauen, ihr unerschütterlicher Optimismus und und und, tritt erst dann zutage wenn sie selbst der Kapitän des Schiffes ist.

04.02.2020 10:15 • x 4 #49


N
Oh je... tut mir leid, was Dir wiederfahren sein muß.

Zitat von Ebony:
wenn sie selbst der Kapitän des Schiffes ist.


Und das kann man in einer Partnerschaft nicht, weil...?

Zitat von Ebony:
gemeinsam sind wir stark.
Das Gegenteil ist der Fall.


Immer?

Zitat von Ebony:
Man kann sich nicht entfalten in diesen Zwängen.


Welche Zwänge? Wir haben die 50er ja hinter uns, dachte ich.

Oder war es Ironie?

04.02.2020 10:22 • x 3 #50


Mister-52
Zitat von NeuBeginn18:
Und dann gibt es das große Feld, wo einfach die Luft raus ist. Eigentlich würde es reichen zu sagen ich liebe Dich nicht mehr, ich weiß nicht warum. Aber das möchte weder der Partner hören, noch können sich viele dies als einzigen Grund eingestehen. Also sucht man Gründe. Ich glaube, dass hier viel aus Rücksicht gelogen und verdreht wird - nicht mal unbedingt bewusst und schon gar nicht bösartig.

Hallo Neubeginn,
Vielen Dank für Deinen Beitrag. Mit dem sich was vor machen hast Du meine Situation und das Verhalten meiner NF und von mir wahrscheinlich ganz gut beschrieben. Meine Erkrankung war letztendlich nur der Auslöser um die Sache ins Rollen zu bringen. Die Schieflage war schon vorher da.

Zitat von Inspiration:
...Rückwirkend betrachtet würde ich alles genau so noch einmal machen, trotzdem heiraten oder gerade deshalb, wegen all der schönen Zeit. Ich bereue nichts davon. Und ich wünsche Dir irgendwann die gleiche Erkenntnis.

Weise Worte. Ich wünsche mir diesen Zustand eines Tages auch zu erreichen um in Dankbarkeit zurückschauen zu können. Zur Zeit empfinde ich aber noch tiefen Schmerz wenn Erinnerungen aufkommen oder ich Jahreszahlen unserer gemeinsamen Zeit sehe. Das Erlebte ist halt noch zu frisch und die schlimmen Dinge wie Scheidung, evtl. Haus verkaufen kommen erst noch. Auch wenn es zum Weg dazu gehört, so habe ich darauf einfach keinen Bock.

04.02.2020 10:33 • x 1 #51


LaLeLu_
wow. hier treten ja echt unterschiedlichste ansichten zusammen.

ich hoffe wie neubeginn, dass nicht merh dahintersteckt. oft ist es leider so, wenn mann/frau sich so verhält.

naja, ich weiß nicht.. ich finde immer, gefühle gehen nicht von heute auf morgen.. auch jemand neues lässt man nicht von heut auf morgen in sein leben..

wenn man eine ehe eingeht und ein eheversprechen, dann sollte das mehr sein, als ein bloßes lippenbekenntnis.

jeder partner hat in einer beziehung die verantwortung dafür, seine bedürfnisse zu äußern und einer schieflage entgegenzusteuern. kommunikation ist ein wichtiges schlüsselwort.. es gibt durchaus die möglichkeit, etwas zu verändern, während man noch gefühle hat. dann muss man das aber sehen und kommunizieren und der andere muss es eben auch ernst nehmen. aber da ist der unzufriedene in der verantwortung, es zu kommunizieren und der partner in der verantwortung, es ernst zu nehmen. macht einer von beiden das nicht, dann geht es den bach runter

aber halt geradeliige kommunikation und nicht subtile anspielungen oder nörgeleien..

oft genug passiert aber nix oder schwuppdiwupp, jnix wird gesagt, der frust in sich hineingefressen und zack - emand von außen tritt hinein und boom aus und vorbei. meine damit:manchmal hat der partner einfach keine große chance gehabt (im alltag)

deine op hat dich nicht dein leben gekostet. denke nicht so. es wäre wahrsheinlich so oder so genau so gekommen. auch wenn du fit und gesund gewesen wärst.

Zitat:
Ein anderer Punkt waren die periodenbedingten Stimmungsschwankungen. Das was vor 2 Wochen noch ok war, war auf einmal Grund für schlechte Laune. Gemixt mit Arbeitsstreß ergibt das manchmal ein Verhalten, für das man nicht immer Verständnis aufbringen kann. Dann geht man(n) der schlechten Laune auch mal aus dem Weg.


Sorry, ich musste da doch lachen, irgendwie ist deine direkte, ehrliche typisch-mann art sehr sympathisch.

manchmal ists aber eben auch so, dass wenn man wirklich getrennt ist, mit abstand etc. das vermissen dann doch einsetzt.. darauf würde ich zwar nicht bauen, aber würde dir empfehlen, sie komplett links liegen zu lassen. tue so, als ob du dein leben völlig unbeirrt weiter lebst.

04.02.2020 10:33 • x 2 #52


E
NeuBeginn, Männer, wie du, die glauben, dass Frau etwas widerfahren sein muss, haben ein ganz schwaches Ego.
Es kann natürlich nicht sein, dass eine Frau auch ohne ungute Erlebnisse, das Singleleben weitaus höher schätzt als ein Leben in Partnerschaft.
Nein..... Das kann nicht sein, der muss etwas widerfahren sein.... Es ist so durchschaubar, eigentlich infantil.
Ich kann Frauen nur beglückwünschen, die sich aus Partnerschaften zurückziehen, in denen sie unverstanden, zzt. noch durch Affären ihrer Männer, herabgesetzt werden.
Das Leben ist endlich von daher kostbar und sollte keine Verschwendung durch ungesunde Partnerschaften erfahren.

04.02.2020 10:36 • x 1 #53


L
Zitat von Mister-52:
Bis zu meiner Erkrankung Ende August und den anschließenden Krankenhausaufenthalten, war die Welt (gefühlt) in Ordnung.

Wenn sie sagt, bei Deiner OP hat sie sich nicht die Sorgen gemacht, die sie erwartet hätte, dann vermute ich sehr stark, dass das Ganze shcon weit vorher begonnen hat.
Die wenigsten verheirateten Frauen mit Haus und Kind treffen innerhalb weniger Monate die Entscheidung sich zu trennen. Meistens reden, wünschen und nörgeln sie lange vorher.

Achtsamkeit im Alltag geht leider allzuoft unter. Für sich selbst und für den Partner. Wie sieht es denn bei Dir aus, kannst Du Deine Freizeit für Dich nutzen, um runter zu kommen? Also, bist Du Hobbymäßig irgendwo eingespannt?

Zitat:
da ist der unzufriedene in der verantwortung, es zu kommunizieren und der partner in der verantwortung, es ernst zu nehmen. macht einer von beiden das nicht, dann geht es den bach runter

Das ist gut auf den Punkt gebracht.

04.02.2020 10:39 • x 1 #54


N
Zitat von Ebony:
NeuBeginn, Männer, wie du, die glauben, dass Frau etwas widerfahren sein muss, haben ein ganz schwaches Ego.
Es kann natürlich nicht sein, dass eine Frau auch ohne ungute Erlebnisse, das Singleleben weitaus höher schätzt als ein Leben in Partnerschaft.


Eigentlich sind es vorwiegend weibliche Antworten, die schreiben es muss etwas passiert sein, der Mann muss sich ändern, es gibt eine latente Schuld.

Ich habe geschrieben, häufig reicht das Leben aus um sich zu entlieben.

04.02.2020 10:58 • x 1 #55


Mister-52
Zitat von Ebony:
Du solltest dir vor Augen halten, nichts ist für die Ewigkeit....
...Im Glauben an die ersehnte Ehe oder Partnerschaft haben sie sich oft blenden lassen von der Vorstellung, gemeinsam sind wir stark.
Das Gegenteil ist der Fall.

Mit der Vorstellung scheinen sich die Frauen aber selber zu blenden. Meiner Frau konnte es damals nicht schnell genug gehen mich zu heiraten...
(Sarkasmus Ein) ...Jetzt weiß ich warum: Ich war nur der Katalysator für ihre Selbstverwirklichung und darf mich geehrt fühlen Teil des Prozesses gewesen zu sein. Dann wünsche ich all diesen Frauen viel Glück auf ihrer Reise. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan... (Sarkasmus Aus)
Als unverbesserlicher Optimist vertraue ich darauf, dass es noch Frauen gibt die sich in der Enge einer Partnerschaft trotzdem wohlfühlen und diese als Bereicherung ansehen.

04.02.2020 11:01 • x 3 #56


L
Zitat von Mister-52:
Ich war nur der Katalysator für ihre Selbstverwirklichung und darf mich geehrt fühlen Teil des Prozesses gewesen zu sein.

Ist nicht für jeden Menschen Lebenszeit und die darin gemachten Erfahrungen ein Teil des Prozesses der Selbsterkenntnis und (idealerweise) Selbstverwirklichung? Das gilt glaube ich nicht nur exklusiv für Frauen.
Wir wachsen an unseren Aufgaben. Gewinnen Erkenntnisse. Und entwickeln uns.
Die Enge einer Partnerschaft kann schützend empfunden werden, so lange sie mitwächst. Wächst die Partnerschaft nicht mit, sondern bleibt statisch, dann wird sie irgendwann zu eng. Wann ist eine Partnerschaft statisch? Wenn Kommunikation fehlt. Oder Kommunikation ins Leere läuft, weil sie nicht ernst genommen wird.

04.02.2020 11:06 • x 2 #57


N
Zitat von LostGirl1:
Die Enge einer Partnerschaft kann schützend empfunden werden, so lange sie mitwächst. Wächst die Partnerschaft nicht mit, sondern bleibt statisch, dann wird sie irgendwann zu eng. Wann ist eine Partnerschaft statisch?


Warum ist eine Partnerschaft (immer) eng? Das verstehe ich nicht, kannst Du erklären was Du meinst?

04.02.2020 11:10 • #58


Plentysweet
Wenn Frauen die endgültige Trennung aussprechen, dann gab es meist davor einen längeren Gefühlsvorlauf, wo sie gelitten und aber noch gehofft hat. Sie gab meist noch mehrere Chancen, nachzubessern oder etwas zu verändern. Es gab Gespräche, vielleicht Paartherapie. In diesen Phasen der endlosen Reibereien geht auch die meiste Liebe verloren. Wenn es dann nicht funktioniert (was es eh meistens nicht tut. Es liegt in der Natur des Menschen sich nicht dauerhaft ändern zu können), wird sich dann meistens recht zügig und entschlossen getrennt. Das kommt beim Mann dann, je nachdem, ziemlich hart an. Aber wie gesagt, für die Frau ist es ein konsequenter Schlußstrich nach einer Durstrecke. Für den Mann beginnt die Durststrecke dann meistens ab der Trennung.
Monogame Beziehungen sind sowieso nicht für die Ewigkeit gedacht. Die Natur des Menschen ist auf serielle Monogamie ausgerichtet. Das andere ist dem Diktat der Gesellschaft früher und der Kirche unterworfen.

04.02.2020 11:12 • x 2 #59


L
Zitat von NeuBeginn18:
Warum ist eine Partnerschaft (immer) eng?

Ich hab mich jetzt hierauf bezogen:

Zitat von Mister-52:
dass es noch Frauen gibt die sich in der Enge einer Partnerschaft trotzdem wohlfühlen


und das war denke ich als Gegensatz zu dem hier gemeint:

Zitat von Ebony:
Ihre wahre Kraft und ihre planerischen Fähigkeiten entdeckt Frau als Single explosionsartig.
Ihr Organisationstalent, die Seilschaften, mit anderen Frauen, ihr unerschütterlicher Optimismus und und und, tritt erst dann zutage wenn sie selbst der Kapitän des Schiffes ist.


Im Gegensatz zum Single-Leben geht man in einer Partnerschaft Kompromisse ein, und Verpflichtungen. Damit verengt man automatisch seinen Handlungsspielraum.

04.02.2020 11:15 • x 1 #60


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