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Verständnisfragen an Frauen die sich getrennt haben

L
Zitat von perpetuum:
Bei mir war es so, dass ich auch nach fast 20 Jahren die Trennung ausgeprochen habe und ich bin mir sicher, dass mein Ex-Mann das damals ähnlich wie du empfunden hat. Aaaber: Die 3 Jahre vor der Trennung habe ich immer wieder angesprochen, dass ich nicht glücklich bin, dass ich mich nicht geliebt fühle, ja sogar, dass ich eine Affäre anfangen werde, sobald sich jemand Geeignetes findet. Wir hatten etliche Probleme, mit das größte Problem war, dass mein Ex-Mann keinen S. mehr haben wollte (bzw. 1-2 im Jahr, das ist für mich quasi äquivalent zu ...

Und den Affärenmann hast du auch mit Rumnörgeln zum S. bekommen? Wow.

03.02.2020 14:49 • x 1 #16


D
Ich ging ca.11 Jahre mit einem Problem mit meinem damaligen Partner schwanger, angesprochen habe ich es zweimal pro Jahr (es sollte ja an der Oberfläche halbwegs friedlich bleiben, man kann nicht wöchentlich Krisengespräche führen) , also 22 Mal.
Er hat jedes Mal (!) den Kopf hängen lassen und geschwiegen.
Egal ob ich ruhig blieb, weinte oder schimpfte, er schwieg eisern.
Er hat kein einziges Wort gesagt, natürlich änderte sich auch nichts.
Als ich ging, war ich erleichtert, ich hätte viel eher gehen müssen.

Ich kann nie glauben, wenn es heisst aus heiterem Himmel, da wurde wohl einfach nicht richtig zugehört.
Schlimm finde ich, dass oft nur knallharte Drohungen wirken.
Ein ich bin sehr unglücklich, weil... wird überhört, nur ein dann verlasse ich Dich wird wahrgenommen.
Alles andere kann man aussitzen. Der/die kriegt sich schon wieder ein...

03.02.2020 14:58 • x 3 #17


A


Verständnisfragen an Frauen die sich getrennt haben

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C
Es kommt auch darauf an, was vorgefallen ist. Überwiegen zum Schluss schlechte Erfahrungen, dann treten die Guten in den Hintergrund.

03.02.2020 15:00 • x 1 #18


Mister-52
Zitat von Ayaka:
Ich habe diese Distanz nie aufgebaut weil der Ex für mich plötzlich jemand anderer war, sondern durch mein Verhalten die ausgesprochene Trennung auch in Taten umzusetzen. Das betrifft ganz besonders jeden körperlichen Kontakt aber auch Art und Inhalt der Gespräche.

Hallo Ayaka,
Vielen Dank für Deine ehrlichen Worte.
Was ich und wahrscheinlich auch einige andere TE an der ganzen Geschichte (noch) nicht akzeptieren kann, ist Folgendes:
Die Trennung wird ausgesprochen, weil der TE die in der Vergangenheit geäußerte Kritik (Warnschüsse) nicht im gewünschten Maße beachtet und den Ernst der Lage nicht erkannt hat. Meiner Frau war bewußt, dass unsere Ehe und die gemeinsame Zukunft auf dem Spiel steht. Ich habe vom Spieleinsatz erst erfahren, als die Würfel gefallen sind.
Wochen und Monate vorher sagt sich der Trennende: Wenn dies und das sich ändert, dann bleibe ich. Warum bekommt der TE keine einzige Chance sich zu bewähren, wenn er weiß worum es geht ? Nach Aussprechen der Trennung mobilisiert der TE ungeahnten Kampfesmut, reflektiert und ändert sein Verhalten. Er wird zu dem Menschen, den sich der Trennende vor ein paar Monaten noch gewünscht hat. Er wird den Anforderungen gerecht die an ihn gestellt wurden. Aber das ist nicht mehr von Interesse.

Zitat von Ayaka:
So blöd das jetzt auch vielleicht für dich klingen mag - aber es ist auch zum Schutz des Verlassenen - er soll auch die Distanz zur Beziehung aufbauen können die der Verlassende schon hat. Sich keine falschen Hoffnungen machen indem jede kleine Geste überinterpretiert wird.
Ihr habt seid der Trennung nicht mehr die Beziehung die ihr hattet.

Das stimmt. Denn in so einer Beziehung, in der ich nicht weiß woran ich bin, möchte ich nicht mehr leben.
Wenn ich 18 Jahre jünger und kein Vater wär, dessen Sohn demnächst sein gewohntes Zuhause verliert, würde ich zwar auch leiden, aber es beträfe nur mich. So ist es aber nicht. Mit etwas mehr Offenheit und besserer Kommunikation hätten wir das unserem Sohn ersparen können. Es wird ihn garantiert prägen.

03.02.2020 15:14 • x 3 #19


N
Zitat von Dracarys:
Schlimm finde ich, dass oft nur knallharte Drohungen wirken.
Ein ich bin sehr unglücklich, weil... wird überhört, nur ein dann verlasse ich Dich wird wahrgenommen.


Klingt aber auch alles andere als eine gesunde Erfahrung - irgendwie, als rede man über die Erziehung eines Kindes.

Mir ist das zu pauschal, denn aus meiner Erfahrung ist vieles was als Problem des Partners geschildert wird, in Wirklichkeit ein eigenes oder der eigenen Einstellung.

Was führt dazu, dass man es 10 oder 20 Jahre mitmachte und dann plötzlich nicht mehr?

Das also das Ultimatum ändere Dich oder ich verlasse Dich zu einer gesunden Beziehung führt möchte ich stark bezweifeln!

03.02.2020 15:22 • x 6 #20


L
Zitat von Mister-52:
Warum bekommt der TE keine einzige Chance sich zu bewähren, wenn er weiß worum es geht ? Nach Aussprechen der Trennung mobilisiert der TE ungeahnten Kampfesmut, reflektiert und ändert sein Verhalten. Er wird zu dem Menschen, den sich der Trennende vor ein paar Monaten noch gewünscht hat. Er wird den Anforderungen gerecht die an ihn gestellt wurden. Aber das ist nicht mehr von Interesse.

Ich kann wieder nur für mich sprechen:
wenn ich einem Mann sage, dass ich unglücklich bin, möchte ich, dass er mit mir einen Kompromiss findet. Weil ich ihm wichtig bin. Ich sage auch Dinge wie ich will so nicht mehr leben, mich stört des, es macht mich fertig
Wenn er das nicht Ernst nimmt, sondern mich erst sieht, mir zuhört, und mich ernst nimmt, wenn ich mich trenne, was soll ich davon halten? Müsste ich jedesmal mit Trennung drohen, um ernst genommen zu werden?
Das ist mir zu anstrengend. Ich spreche eine Trennung nur aus, wenn sie mir ernst ist. Aber dann ist es mir ernst damit. Die Zeit des Kämpfens wäre wenn ich sage, was mich unglücklich macht. Nach der Trennung interessiert mich das nicht mehr, weil ich mich entschieden habe. Und das nicht schnell, sondern in einem langsamen und quälenden Prozess.

03.02.2020 15:24 • x 9 #21


Ayaka
Zitat von Mister-52:
:
Die Trennung wird ausgesprochen, weil der TE die in der Vergangenheit geäußerte Kritik (Warnschüsse) nicht im gewünschten Maße beachtet und den Ernst der Lage nicht erkannt hat. Meiner Frau war bewußt, dass unsere Ehe und die gemeinsame Zukunft auf dem Spiel steht. Ich habe vom Spieleinsatz erst erfahren, als die Würfel gefallen sind.


sehe ich nicht so - muss ich erst mit der Trennung drohen damit der geneigte Partner mit mir ins Bett steigt (in meinem Fall war es S. Verweigerung).. ich habe über 4 Jahre gebettelt, dass sich etwas ändert. Passierte nichts. Auf jemanden der erst dann in die Gänge kommt wenn es ernsthafte Drohungen gibt kann ich getrost als Partner verzichten. Dann passiert es ohnehin nicht aus Liebe oder Zuneigung zu mir sondern nur aus Angst vorm Alleinsein oder Veränderung.

03.02.2020 15:24 • x 5 #22


N
Genau das meine ich. Wenn es etwas ist, was der Partner zu verantworten hat oder wo er gefordert ist als Partner Verantwortung zu übernehmen, ist die Beziehung vorbei, wenn man drohen muss - egal ob Mann oder Frau. Dann ist das Machtgefüge in der Partnerschaft derart gestört, dass es kaum mehr zu kitten ist.

Allerdings hängt es durchaus davon ab, worum es geht. Fehlender 6 ist schlimm. Die berühmten Socken neben dem Bett eher nicht so... und auch die gerne getroffene Aussage ich bin unglücklich (mach was!) ist ein weites Minenfeld

03.02.2020 15:39 • x 6 #23


Mister-52
Zitat von perpetuum:
Ich habe ihn nicht innerhalb kurzer Zeit mit anderen Augen gesehen, das war ein jahrelanger Prozess. Als dann alles durch war, neue Wohnung, Umzug etc, habe ich mich sehr, sehr erleichtert gefühlt.
Kann bei deiner Frau natürlich alles völlig anders sein.
So oder so, wünsche ich euch alles Gute.

Hallo perpetuum,
Danke für Dein Feedback. Auch wenn jede Beziehung einzigartig ist, scheint es doch gewisse Schemata zu geben in die Mann und Frau hineingeraten können. Besonders dann, wenn die Fehler das erste Mal gemacht werden (erste Ehe).
Leider läßt die Physik weder echte Perpetuum mobile noch Zeitmaschinen zu. Letztere könnte ich gut gebrauchen um mich rechtzeitig zu warnen und die Katastrophe abzuwenden.
Ich wünschte bei meiner Frau wäre es anders als bei den hier beschriebenen Beispielen. Aber beim Lesen der anderen Beiträge hatte ich schon fast das Gefühl, meine NF würde zu mir reden
Ja es stimmt, manche Männer sind wie Kinder. Erst wenn sie die Konsequenzen spüren, haben sie begriffen was sie falsch gemacht haben.
Mister-52

03.02.2020 16:07 • x 2 #24


L
Zitat von Mister-52:
Ja es stimmt, manche Männer sind wie Kinder. Erst wenn sie die Konsequenzen spüren, haben sie begriffen was sie falsch gemacht haben.

Na, hat Deine NF Dir denn vorher gesagt, was sie stört, wo es ihrer Meinung nach klemmt? So ganz kann ich das bisher nicht rauslesen.

03.02.2020 17:02 • x 3 #25


A
Zitat von Mister-52:
nach etlichen Ehejahren den ehemals wichtigsten Menschen im Leben innerhalb weniger Wochen mit ganz anderen Augen zu sehen.

Man sieht den anderen nicht mit anderen Augen....Menschen verändern sich, auch in einer Ehe....
Zitat von Mister-52:
Warum gibt es für viele Frauen kein Zurück mehr,

Ich habe mich allerdings nicht scheiden lassen, obwohl unsere Ehe sich zu einer Katastrophe ausgewachsen hatte....ich denke aber, dass sich nicht nur einer der Ehepartner verändert, es verändern sich beide, und dann passt es meistens nicht mehr so gut....deswegen sollte man aber nicht gleich alles wegwerfen, immerhin hat man ja ein Versprechen gegeben, auf das der andere sich verlassen hat/verlässt. (meine Meinung)

03.02.2020 17:09 • x 2 #26


L
Zitat von Angi2:
es verändern sich beide, und dann passt es meistens nicht mehr so gut....deswegen sollte man aber nicht gleich alles wegwerfen, immerhin hat man ja ein Versprechen gegeben, auf das der andere sich verlassen hat/verlässt. (meine Meinung)

Ja, dem kann ich ein Stück weit folgen. Allerdings hat derjenige auch versprochen, seinen Partner zu lieben und zu ehren. Wenn Gleichgültigkeit vorherrscht, Lieblosigkeit, Respektlosigkeit - dann würde ich das Versprechen auch an der Stelle schon gebrochen sehen, und habe mich daher dem Rest auch nicht mehr verpflichtet gefühlt.
Wie gesagt, unter der Voraussetzung dass man das angesprochen, und dem Partner so die Chance auf eine Reaktion gegeben hat.

03.02.2020 17:19 • x 2 #27


Plentysweet
Zitat von Mister-52:
Warum gibt es für viele Frauen kein Zurück mehr, wenn der Ehemann geschnallt hat das es um Alles geht ?

Weil sich Probleme so verfestigt haben und man als Frau keine Hoffnung mehr auf Besserung sieht. Weil es zermürbend ist, immer wieder die gleichen Gespräche zu führen. Weil man nicht seine Aufgabe darin sieht, den Mann zu erziehen. Weil man einfach schon zu lange unglücklich war, das Leben einem zwischen den Fingern zerrinnt und man noch etwas Schönes, Aufbauendes erleben möchte. Weil man eigentlich nie richtig zusammen gepaßt hat. Weil man einfach keine Kraft mehr hat.

03.02.2020 17:19 • x 8 #28


Mister-52
Hallo nochmal,
Vielen Dank für die reichlichen Antworten. Ganz gut spiegelt sich hier mal wieder die Rückkehrwahrscheinlichkeit von Frauen wider und welchen Hoffnungen man sich als Mann nicht hingeben sollte oder muss. Positivbeispiele nehme ich trotzdem gerne zur Kenntnis

Einmal verschi55en, immer verschi55en bleibt für mich einmal mehr als Erkenntnis im Raum stehen.

Ziemlich schnell drängt sich die Schuldfrage auf. Besonders als TE ist man dafür empfänglich alles selber schultern zu wollen. Aber um im Leben weiter zu kommen und um eine Perspektive zu haben wird es wohl wichtiger sein verzeihen zu können. Dem Ex-Partner und sich selbst. Denn wenn sich Bitterkeit breit macht und festsetzt, frißt diese einen von innen auf. Dann ist es auch egal ob es Schuld-technisch ein 50/50 oder 1/99 war. Hoffentlich bin ich dazu noch in diesem Jahr in der Lage. Denn zur Zeit spüre ich einen gewissen Hass auf mich selbst. Mit gelegentlichen Ausschlägen zu meiner NF.

Was würde ich jetzt anders machen?
1. Natürlich die Anzeichen von Mißbehagen in der Partnerschaft ernster nehmen und nicht wie bisher aus Harmoniesucht Konflikte kleinzureden. Ohne dabei hypersensibel zu werden und immer alles in Frage zu stellen.
2. Wenn diese mitspielt, die beste Freundin der Partnerin bitten, rechtzeitig ein Warnzeichen zu senden falls sich was zusammenbraut und man(n) evtl. nichts gecheckt hat.

Es bedankt sich Mister-52

03.02.2020 17:24 • x 3 #29


L
Manche Lektionen müssen auf die harte Tour gelernt werden, lieber Mister 52,
aber hasse dich nicht. Dadurch wird nichts besser und momentan weißt du gar nicht, ob du nicht mit einer Frau zusammenkommst, mit der du noch glücklicher wirst. Ich halte es sogar für sehr wahrscheinlich, denn dir ist jetzt vieles bewusster als vorher. Halt die Ohren steif!

03.02.2020 17:29 • x 3 #30


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