Verständnisfragen an Frauen die sich getrennt haben

Zitat von Mister-52:

Gemäß dieser Aussage könnte man schlußfolgern:
So ein Mensch (i.d.R. ein Mann) wird sein Verhalten nicht mehr ändern (können).
Ergo sollte er zukünftig auf einen Partner verzichten, um nicht noch mehr Schaden dem anderen Geschlecht anzutun.

Nein, man sollte nicht allein bleiben, es ist durchaus möglich, dass der nächste Partner diese Fehler garnicht sieht oder als Fehler ansieht.

Wenn man kann, können diese Fehler auch von vornherein beim nächsten Partner nicht mehr begangen werden.

Jedoch hat ein Umdenken beim Noch-oder Expartner keinen Erfolg mehr. Sie wurden jahrelang nicht geändert und ein nachträglicher Versuch wäre nur von kurzer Dauer.
Weil, wenn man während der Ehe zu Änderungen nicht bereit ist, sondern erst bei der Trennung, ist es für mich ein Zeichen, jahrelang umsonst geredet zu haben und ich wurde nie ernst genommen.

Zitat von Plentysweet:

Wo steht eigentlich geschrieben, daß Frauen immer empathisch sein müssen ? Sehr schade

Richtig.
Empathie hin oder her, etwas das falsch ist, wird nicht richtig durch Duseleien.
Schönreden, was hässlich ist, sich einreden, ich esse etwas frisches, was schon faulig aussieht, ist der größte Selbstbetrug und fällt ganz ganz schnell auf die eigenen Füße.

Zitat:

Noch etwas lalelu, du solltest nicht von posttraumatisch oder soetwas schreiben, sondern Einsatz für diese Frau von Mister zeigen.
Ich, z.b. kann sie sehr sehr gut nachvollziehen und ihr Solidarität zollen.

du kennst sie nicht und sie schreibt hier noch nicht einmal. du kennst ihre seite und ihre ansicht so überhaupt gar nicht. warum also forderst du einsatz für sie?

das meine ich mit kampf-feminismus. eigene erfahrungen auf andere übertragen und davon ausgehen, dass sie das gleiche erlebt haben. daher die annahme, man könnte diese person voll und ganz verstehen. und der weg, den man selbst gewählt hat und für enien die befreiung und erleuchtung war - ist der einzig richtige.

und jetzt möchtest du, dass ich - weil ich eine frau bin - auf diesen zug ebenfalls mit aufspringe?

Nein.

ich kann nur das bischen beurteilen, was vom TE kommt. und auf mich wirkt jemand, der nun bereit ist, sich um das kind zu kümmern, der die schuld bei sich selbst sucht, der selbst grad keine leichte zeit hatte, gesundheitlich, der hier verstehen möchte (VERSTEHEN! nicht sich ausheulen und mitleid haben), eben halt nicht wie ein offenkundiger tyrann.

also mein ex hätte garantiert niemals sich so reflektiert, nen thema in einem forum zu eröffnen

also was sie wirklich bewegt hat, können wir einfach nicht wissen. ich bin eben auch gespannt, wie es sich entwickelt. wie lange ist die trennung jetzt her?

@lostgirl: bei dem von dir geschilderten Fall sehe ich emotionale Gewalt in einer Beziehung. Abwertung, beschimpfen etc. Das ist auch weit mehr als dass er dich nicht ernst genommen hat! Das ist wirklich eine extrem verniedlichende Bezeichnung für das, was du schilderst.

das ist für mich allerdings DEUTLICH anders gelagert als Passivität in langen Beziehung, in der sich Frustration breitbracht.

Zitat von LaLeLu35:

und jetzt möchtest du, dass ich - weil ich eine frau bin - auf diesen zug ebenfalls mit aufspringe?

Da irrst du, wie mit deinen Ideen was mich betrifft ebenfalls.
Diese von dir als Zug bezeichnete Gedanken und Handlungen, fährt an dem Bahnhof, an dem DU wartest durch.
Sein Ziel ist ein anderes.
Ohne Wertung, was in Partnerschaften zum Glück beiträgt, sieht jeder anders.
Irgendwo zu verharren, sein Leben damit einzugrenzen, aus welchen Gründen auch immer, Entschuldigungen zu suchen... Kinder, Status,Haus, Auskommen, sorry, das ist etwas, mit dem ich mich überhaupt nicht anfreunden kann.

Zitat von Plentysweet:

Die Natur des Menschen ist auf serielle Monogamie ausgerichtet. Das andere ist dem Diktat der Gesellschaft früher und der Kirch

Nun ja , dann müsste es ja im letzten Viertel des Lebens irgendwie von allein laufen.
Denn wenn ich so um die 45 meine 5 oder 6 Beziehung hatte und insgesamt sehr viele 6 Partner im Laufe meines Lebens , dann müsste es ja im sehr gereiften Alter wirklich besser klappen mit der Partnerschaft.
Ich denke nicht, dass seriell jetzt mit alle 3 Jahre eine neue Beziehung gemeint ist.

Zitat von LaLeLu35:

Nein.

ich kann nur das bischen beurteilen, was vom TE kommt. und auf mich wirkt jemand, der nun bereit ist, sich um das kind zu kümmern, der die schuld bei sich selbst sucht, der selbst grad keine leichte zeit hatte, gesundheitlich, der hier verstehen möchte (VERSTEHEN! nicht sich ausheulen und mitleid haben), eben halt nicht wie ein offenkundiger tyrann.

also mein ex hätte garantiert niemals sich so reflektiert, nen thema in einem forum zu eröffnen

also was sie wirklich bewegt hat, können wir einfach nicht wissen. ich bin eben auch gespannt, wie es sich entwickelt. wie lange ist die trennung jetzt her?

Hallo Lalelu,
die Trennung war Ende November 2019.

Zitat von Ebony:

Kinder, Status,Haus, Auskommen, sorry, das ist etwas, mit dem ich mich überhaupt nicht anfreunden kann.

Status und Haus, ok. Kinder muss jeder für sich entscheiden. Aber ohne Auskommen?! Es gab mal ne Sekte die das versucht hat, sind verhungert.

Zitat von Mister-52:

Wochen und Monate vorher sagt sich der Trennende: Wenn dies und das sich ändert, dann bleibe ich. Warum bekommt der TE keine einzige Chance sich zu bewähren, wenn er weiß worum es geht ?

Lieber TE,
so einfach ist das nicht.

MEINE Erfahrung ist, dass man es selber garnicht merkt wohin das führt, wenn die Gefühle schwinden.
Dann gibts ein Auslöser und die Sache kommt in Bewegung, man erkennt mit Schrecken wo man bereits steht, da ist man bereits außerhalb der Beziehung.

Man versucht dann die Hinweise zu kommunizieren, meist ist das Körpergefühl schon weg, der Geist erkennt es dann später.

Der Andere hatte -vor- den Hinweisen bereits keine Chance einzugreifen.

Wenn man wieder fühlen kann, kann es ev. einen Neuanfang geben.
Sowas passiert auch im stillen.

Das sind MEINE Erfahrungen.
LG
Zauberhaft

Zitat von Isely:

dann müsste es ja im letzten Viertel des Lebens irgendwie von allein laufen.

Nein. Das ist damit nicht gemeint. Es heißt, dass diese Vorstellung von der langjährig oder sogar lebenslang haltenden Liebe überholt scheint/gilt und dieses Modell zum Auslaufmodell wird. Der Mensch ist von seiner Natur her nicht für eine lebenslange Treue bestimmt. Und dies ist auch überlebenstechnisch für ihn nicht relevant im Sinne des Fortbestehens seiner Gattung. Das Überleben gerät durch Partnerwechsel nicht in Gefahr. Wie man ja auch sieht.

Zitat von Zauberhaft:

Der Andere hatte -vor- den Hinweisen bereits keine Chance einzugreifen.
Wenn man wieder fühlen kann, kann es ev. einen Neuanfang geben.
Sowas passiert auch im stillen.
Das sind MEINE Erfahrungen.
LG Zauberhaft

Hallo Zauberhaft,
interessante Sichtweise.
Danke sagt Mister-52

Zitat von Zauberhaft:

Wenn man wieder fühlen kann, kann es ev. einen Neuanfang geben.

Mich würde interessieren, ob das Gefühl den Verstand und die gemachten Erfahrungen dann trügen kann?

Zitat von Plentysweet:

ob das Gefühl den Verstand und die gemachten Erfahrungen dann trügen kann?

Kurzfristig bestimmt...

Wenn ich mich unwohl fühle, dann schaue ich zuerst auf mich.
Später auf andere Dinge und auf die Menschen die mich umgeben.

Man muss sich Zeit lassen, nicht zu schnell entscheiden.
Gedanken und Gefühle können sich ändern, dass kann man leider nicht steuern.
Man möchte einfach glücklich sein.
LG
Zauberhaft

Zitat von Zauberhaft:

Man muss sich Zeit lassen, nicht zu schnell entscheiden.

Ich versteh Dich schon ein bißchen.
Aber: Wenn die inneren Warnsysteme Alarm schlagen, ist jede weitere verbrachte Zeit in einem krankmachenden Zustand Raubbau an meiner eigenen seelischen Gesundheit. Und dann zieh ich die Reißleine.

Zitat von Plentysweet:

Und dann zieh ich die Reißleine

Genau!

Bevor ich eingehe, rette ich mich.
ABER respektvoll, wenn der Andere nicht durchdreht...

Jeder hat da eine andere Schmerzgrenze.