Hallo Nicole,
erstmal meinen Glückwunsch zu dem, was da in dir wächst und zu dem, was du scheinbar da recht glücklich lebst! Das freut mich für dich sehr.
Das Thema Scheidung ist natürlich noch mal etwas heftig. Aber ihr habt ja schon einiges an Abstand voneinander und jeder ist irgendwo in seinem neuen Leben verankert, so dass sich das vermutlich auch nicht mehr als so schlimm erweisen wird.
Bei mir war das damals schon etwas anderes noch, weil ich auch sehr schnell die Scheidung haben wollte. Das war für mich ein wichtiger Baustein zur Realisierung und zur Festigung der Trennung. Aber diese Dinge habe ich ja auch schon mal früher in einem Beitrag beschrieben.
Wir haben uns bei der Trennung sofort darauf verständigt, daß dann die Scheidung der nächst Schritt ist. Da wir uns auch in allen Punkten einig waren und sie vielleicht auch auf Grund ihres schlechten Gewissens mir nicht noch weitere Steine in den Weg legen wollte, haben wir auch einen Anwalt genommen. Das heißt ich habe eine Anwältin aufgesucht und meine Ex-Frau hat mich zu dem Termin begleitet. Die Anwältin hat uns beraten und das fair zu beiden Seiten hin.
Über die Gefühle dabei brauch ich hier nicht schreiben, denn die Trennung war ja noch sehr frisch und gerade mal einen knappen Monat ausgesprochen gewesen.
Wir haben das Verfahren etwas beschleunigt, weil wir uns eben einig waren und ich es so wollte. Es ging auch bei uns dann nur noch um den Versorgungsausgleich. Doch das war eigentlich keine langfristige Geschichte. Wenn die Unterlagen beim Gericht eingereicht sind, bekommt man nach einer Weile automatisch Bescheid und hübsche Papiere, die ich dann 4 mal in Handschrift ausfüllen mußte. Dazu waren dann sämtliche Belege und Zeugnisse von Schul- und Arbeitszeiten beizufügen, die nicht durch Beiträge belegt waren. Ebenso wie das Orginal der Geburtsurkunde. Der ganze formale Akt hat ca. 3,5 Monate gedauert, weil es noch einmal Nachfragen gegeben hat. Und dann hatten wir unseren Termin bekommen.
Die Scheidung selbst war für mich noch mal ein harter, aber wichtiger Zeitpunkt. Freiheit habe ich an diesem Tag nicht empfunden. Das Gefühl hatte sich zum Teil vorher eingestellt. Es war einfach noch mal die Bestätigung, daß das was uns über viele Jahre verbunden hat beendet war. Mit dem Urteil war es dann wirklich in die Vergangenheit verbannt. Der gemeinsame Abschnitt war zu Ende, nun auch formal.
Da bei uns die Scheidung viel schneller gekommen ist, als du es jetzt erlebst, waren auch noch andere Emotionen da. Es zeigten sich noch mal alle Gefühle der Trennung wie in einem Zeitraffer. Und auch so die Zeit danach war präsent. Wut, Angst, Trauer, Hoffnung, Mutlosigkeit usw...
Aber das ging auch wieder vorüber. Meine Ex-Frau kam einen Tag vorher zu den Nachbarn (sie wohnt ja 600 km weit weg) und blieb noch einen Tag länger. Wir haben das noch mal genutzt, für diverse Gespräche.
Und heute? Denke ich immer noch so, daß es der richtige Schritt gewesen ist. Auch wenn ich zwischendurch immer mal wieder ins grübeln gekommen bin, so habe ich doch irgendwann angefangen mein Leben anderes zu leben. Es war nun mein Leben. Und ich wollte noch viel entdecken und habe das auch getan. Und wollte irgendwann wieder glücklich sein und bin es auch.
Die Scheidung liegt weit weg und ich habe mir noch mal meinen alten Beitrag dazu durch gelesen... Es berührt noch, aber anders. Heute ist es wieder gut. Es ist fast ein Jahr her.
Was dein Thema mit dem ungeborenen Kind angeht, kann ich nichts dazu beitragen, aber das ist ja hier schon geschehen
Nun wünsche ich dir, daß ihr das schnell über die Bühne bekommt. Wie gesagt, der Versorgungsausgleich dauert eigentlich nicht so lange und wenn das durch ist, kommt auch bald der Termin.
Alles Gute wünsch ich dir weiterhin!!!
Liebe Grüße
Nordlicht
26.03.2004 18:04 •
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