Hallo zusammen,
ich (36) bin ganz neu hier und habe das Verlangen danach mir meine Geschichte von der Seele zu schreiben.
Mein Freund (42) hat sich von mir getrennt, obwohl er noch Gefühle für mich hat. Er will auf seinen Verstand hören. Das war letzte Woche Dienstag um 11:30 Uhr. Ich war gerade 20 Stunden aus dem Krankenhaus raus, kam vom Hausarzt und durfte mir dann anhören, dass er sich gar nicht wohlfühlt und die Trennung möchte. Im Krankenhaus fing er auch schon immer damit an, ich habe es allerdings ignoriert, weil ich gesund werden wollte.
Vor fünf Monaten erst bin ich offiziell zu ihm in seine Eigentumswohnung gezogen. Gab meine Wohnung auf, verkaufte alle Möbel.
Das Hauptproblem ist, dass er sich selber im Weg steht. Und seine Familie. Die Familie besteht nur aus Mutter, Schwester, Schwager und Neffe. Erst haben wir uns alle sehr gut verstanden und plötzlich wurde seine Schwester rasend eifersüchtig. Alles würde zwischen ihrem Bruder und mir zu schnell gehen. Es wurden Diskussionen geführt, Vollmachten seitens seiner Mutter entzogen um uns zu erziehen und ihm die Grenzen aufzuzeigen. Bei ihm hat es geklappt.
Seine Schwester hatte ihm, by the way, vor sechs Jahren einen Termin bei einem Psychiater besorgt - seitdem schluckt er täglich 50 mg Sertralin. Ich durfte niemandem davon erzählen.
Ich habe den Kontakt zu seiner Familie abgebrochen und von ihm erwartet, dass er sie in die Schranken weist, zu mir steht. Es gab immer wieder heftigen Streit (böse Worte meinerseits und ich wollte auch mehrfach einfach abhauen - Verzweifelungstat) zwischen uns, weil er sich von seiner Familie abhängig gemacht hat. Meine Familie hat ihn herzlich aufgenommen, kein schlechtes Wort über ihn verloren - im Gegenteil.
Mein Expartner hatte bisher keine lange Beziehung und hat seiner Familie und seinen Freunden auch keine seiner Freundinnen vorgestellt. Ich war die Erste. Und damit kam keiner klar. Er war plötzlich nicht mehr so verfügbar, wie es alle gewohnt waren.
Dann war er noch an Prostatakrebs erkrankt und ich stand die ganze Zeit zu ihm, war für ihn da. Hatte mir Urlaub genommen um ihn zu den Untersuchungen etc. zu begleiten. Selbst da hat seine Familie uns unter Stress gestellt, dass widerum bei uns die Fetzen flogen.
Da ich vor sechs an einer schweren Depression erkrankte, hatte ich Angst vor einem Rückschlag.
Mein Ex hat sich einem psychologischen Beratungsgespräch unterzogen, in dem eine Anpassungsstörung diagnostiziert wurde. Das passt auch. Das passt auch zu seinem Umfeld.
Unser letzter Streit war am 30.10.2017 und nun kommt plötzlich die Trennung. Jetzt bin ich mal krank und ihm wird alles zu viel. Ich wäre, trotz seiner wahrscheinlich lebenslangen Impot., bei ihm geblieben. Hatte ihm sogar gesagt, dass ich am Ende zu sehr auf die Streitigkeiten mit seiner Familie fixiert war, unsere Liebe deshalb aus den Augen verlor. Das wollte ich ändern.
Das alles spielte sich nur innerhalb eines Jahres ab.
Ab dem 01.02. beginne ich in einer anderen Stadt einen Neustart. Diese Woche bin ich, zum Glück, noch krankgeschrieben. Heute unterschreibe ich meinen Mietvertrag und fahre danach ich zu meiner Familie 300 km weit in den Norden. Von Sonntag bis Donnerstag komme ich in einem Appartement unter. Meine Sachen stehen gepackt in seinem Keller und ich hole sie am 03.02. ab.
Das alles geht so schnell und ich bin dazu noch immer krank.
Ich realisiere das alles gar nicht richtig.
22.01.2018 11:52 •
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