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Vernunftsentscheidung - wie stehe ich dahinter?

K
Guten Abend ihr Lieben,

ich habe seit ca 1,5 Jahren eine Beziehung. Diese tut uns Beiden allerdings nicht gut, da viele Dinge vorgefallen sind. Seinerseits!
Lügen, Abweisung, .... Das Vertrauen meinerseits ist kaputt. Dadurch, dass er auf meine Wünsche/Bedürfnisse nicht eingeht, um das Vertrauen aufzubauen und ich in der Warteposition hocke, die absolut nicht einfach ist, spiele ich mit dem Gedanken eine Vernunftsentscheidung zu treffen. Er ist mit meinem Vertrauensproblem genervt und geht davon aus, dass ich ihm vertrauen MUSS, ohne dass er was tun müsste.
Ich liebe ihn, aber ich merke, dass es so nicht weiter gehen kann. Ich möchte nicht hingehalten werden. Dennoch fühle ich nicht so, dass ich hinter dieser Entscheidung stehe. Dabei würde ich es gerne... Kaum sind wir zusammen ist alles o.k., aber sind wir getrennt, ist alles doof.
Doch der Herzschmerz, den ich dann haben werde, möchte ich nicht haben. Ich habe das Gefühl manchmal nicht ohne ihn zu können, weil ich ihn liebe und den Wunsch habe, dass sich alles ändert... Ich hoffe schon so lange.
Die Gedanken gehen hin und her... Zukunftsgedanken, die mir Angst machen. Ich alleine... Single...

Gerne würde ich mich lösen, kann es aber irgendwie nicht...

Was kann ich tun? Wie kann ich mit meinem Empfinden dahinter stehen?

01.08.2016 19:36 • #1


Urmel_
Zitat von Kim:
Diese tut uns Beiden allerdings nicht gut, da viele Dinge vorgefallen sind. Seinerseits!


Also wenn Du wirklich mal zum Boden der ganzen Sache vorstoßen willst, dann kannst Du bei der Aussage anfangen.

Ist es Deine Wahrnehmung, die Dich die Verantwortung bei Ihm liegen sieht (für Dein Leben hast ohnehin Du alleine die Verantwortung) oder ist er wirklich kein guter Partner?

Da musst Du schon ins Detail gehen.

01.08.2016 20:27 • x 1 #2


A


Vernunftsentscheidung - wie stehe ich dahinter?

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L
Hallo Kim,

willst Du lieber das,
als eine Zeitung Single zu sein und einen zuverlässigen Mann kennenzulernen ?

01.08.2016 22:37 • #3


C
Hallo Kim,
Lügen und Abweisung - was heißt das genau?
Meinst du, er könnte ein bindungsängstlicher Mensch sein, der Panik kriegt, wenn er irgendwelche Erwartungen beim anderen wahrnimmt?
Kannst du ein bisschen mehr erzählen?

02.08.2016 05:51 • #4


G
Der Herschmerz den du dann haben wirst ist vergänglicher als der latente Schmerz den du durch die Beziehung hast und dich nicht glücklicher macht.
Denke viel weiter!
Möchtest du all das auf lange Sicht weiter am Leben erhalten.?

Ich weiß nicht ob jeder Mensch glücklich wird,ich weiß nicht ob jeder Mensch verletzt wird aber kann mitbestimmen von wem.

Löse dich lieber,denn irgendwann siehst du ein es war richtig so.

02.08.2016 06:34 • x 2 #5


B
Hallo Kim!
Ich hatte dasselbe Problem mit meinem Freund gehabt.. Er hat mich ständig belogen, mir nie die Wahrheit gesagt.. Nach über zwei Jahren Beziehung hat er dann Schluss gemacht, weil er gemeint hat, dass ich ihm mehr vertrauen soll und dass er es nicht mehr kann. Wir haben weiterhin miteinander geschrieben und uns getroffen. Komischerweise konnte ich ihm nach der Trennung wieder voll und ganz vertrauen - weiß auch nicht wieso. Aber er wollte trotzdem keine Beziehung mehr mit mir.

Im Endeffekt bin ich auch froh darüber, dass es vorüber ist, auch wenn es wirklich hart war und absolut nicht einfach...

02.08.2016 06:41 • #6


L
Hallo Kim,

... weil ich ihn liebe und den Wunsch habe, dass sich alles ändert. Ich hoffe schon so lange., schreibst Du.

Das kenne ich. Ich habe auch sehr gehofft in meinem Leben, dass er sich ändert, besonders bei meinem Exfreund.

Es ändert sich nichts, entweder Du arrangierst Dich mit den Seiten von ihm die Dich schmerzen,
oder Du trennst Dich, verschmerzt ihn, und bist frei für einen Mann, der Deine Lebensvorstellungen mit Dir teilt.

Ich hatte das Glück dass mein Exfreund sich von mir getrennt hat.

02.08.2016 06:48 • x 1 #7


K
Liebe Kim, ich befinde mich gerade in Tag 8 so einer Vernunftstrennung, auch ein Jahr und ein paar Monate. Aber, dass er mich nicht so will, wie ich ihn, habe ich schon vor 8 Monate gewusst und ständig deshalb gelitten - aber eben auch gehofft, dass wir Kompromisse finden, dass es doch irgendwie geht. Wenn wir zusammen waren, war es so schön, aber, wenn nicht, habe ich gelitten - wie du. Er wollte sich nicht mit mir verabreden, wollte alles spontan machen, hat mich nicht in sein Leben gelassen, wollte auch nicht wirklich Teil meines sein, hat sich nicht wirklich Zeit für mich genommen (für andere Sachen schon, da hat er auch geplant). Das tat sehr weh. Immer wieder. Irgendwann schlägt das auch aufs das Selbstbewusstsein, da man sich ständig nicht angenommen fühlt. Aber ich war noch nicht so weit, Schluss zu machen.

Es ist hart, einfach so aus Vernunft Schluss zu machen. Vor 9 Tagen dann waren wir in einer krassen Situation, die für mich so erniedrigend war, in der er nicht zu mir gestanden hat, wo es ganz deutlich wurde. Ich bin ausgeflippt und habe Schluss gemacht. Drei Tage später haben wir nochmal geredet und er hat dann gesagt, dass er nicht so eine Beziehungn will wie ich, so als echtes Päarchen und so. Dass er meine Erwartungen nicht erfüllen kann und auch nicht will. Er will sich nicht ändern. Das tat weh. Jetzt muss ich damit leben. Aber hatte ja schon immer das Gefühl, dass die ganze Sache sehr einseitig ist. Seitdem leide ich wie ein Hund, nehme langsam Abschied von ihm. Ja, es ist schlimm, wenn die Hoffnung stirbt. Aber ich sage mir jetzt immer, dass ich ja in der Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben (und das war mehr als wir uns gesehen haben) auch gelitten habe. Und langsam kommt auch die Erkenntnis, dass ich die Art von Beziehung die ich haben will (mit Verbindlichkeit und Vertrauen) mit ihm nicht haben kann.

Wenn du jetzt noch nicht Schluss machen kannst, dann mach weiter, genieße die schönen Momente, aber fang an, einzusehen, dass er nur für die schönen Momente ist und für nichts anderes. Bald kommt der Moment, wo du wirklich nicht mehr kannst und dich trennen wirst. Vielleicht ist es jetzt noch nicht so weit. Aber, wie andere hier schon sagten: Er wird sich nicht ändern. Entweder du kannst es so nehmen, wie es ist, oder du musst irgendwann gehen. Er wird sich höchstwahrscheinlich nicht trennen, das wirst du dann irgendwann tun. Und, wenn du den Gedanken erstmal hast, wirst du es auch bald tun. Mir wurde es auch immer deutlicher.

Ich wünsch dir ganz viel Stärke.

02.08.2016 11:20 • x 2 #8


C
Ja, ich habe sowas auch gehabt. Es ist sauschwer, sich aktiv zu trennen bzw. dabei zu bleiben, wenn man noch liebt und hofft und es schöne Momente gibt.
Ich habe gut ein Jahr gebraucht, um es zu verarbeiten. Er hat null gekämpft, und er hatte nach ein paar Monaten eine Neue. Das wiederum erlaubte es mir endlich, wütend zu werden.

Literaturempfehlung zu Bindungsangst, falls es damit zu tun hat: Jein von Stefanie Stahl

02.08.2016 11:53 • x 1 #9


K
Ich wünschte ich könnte sauer sein, für das was er mir angetan hat. Aber irgendwie kann ich es nur für kurze Zeit. Oftmals habe ich Funkstille gehabt. In der Hoffnung, dass ich es durchziehen kann mich von ihm zu lösen. Aber er wickelt mich dann doch immer wieder um den Finger, indem er vor der Tür steht und leere Versprechungen macht.

Tja, was ist vorgefallen: er lässt mich nicht in sein Leben. Ich kenne sein gesamtes Umfeld nicht.
Es sind komische Situationen mit Frauen aufgetreten, die sich bis heute nicht aufgeklärt haben. Er lässt mich nicht in sein Handy schauen.
Er lebte mit seiner ex zusammen. Zog zu mir und stand nach einigen Tagen wieder bei ihr vor der Tür. Sie haben ein gemeinsames Kind - nie kennengelernt.
Das sind ein paar Beispiele.
Er steht nach wie vor nicht zu mir. Die Beziehung geht nicht voran. Dabei möchte ich endlich ankommen. Familie, Kinder...
Aber die Erleuchtung kommt bei mir nicht, dass ich zu 100 Prozent hinter dem Schluss machen stehe. Ich warte immer nochmal auf einen Fehler seinerseits, für den ich mir schon einen Trennungsplan überlegt habe, damit ich es endlich durchziehen kann. Hört sich irgendwie dumm an...

Kate99 beschreibt es ganz gut. Ich liebe ihn mehr, als er mich. Ich würde mehr riskieren und für ihn tun, als er für mich tut. Und trotzdem habe ich Hoffnung.

Und was ich nicht ertragen kann: er dreht den Spieß um. Ich bin oftmals schuld, dass ich ein Vertrauensproblem habe. Er sagt, dass ich spinne, und ihm ja nach all dem vertrauen MUSS. Er zeigt kein Verständnis dafür.
Er sagt sogar: wenn ich nicht bald aufhöre so misstrauisch zu sein, dann trennt er sich von mir.
Ich kann es nicht ertragen, dass er so redet. Wisst ihr, wie ich meine? Ich bin ja nicht schuld an all dem.
Ich erwarte von ihm einfach mehr, aber nichts unmögliches. Ich bin dennoch auf dem Boden geblieben. Trotzdem tut er nichts... Lässt mich nicht in sein Leben, als wartet er auf eine Bessere, oder seine Ex, die ihn erneut an sich ran lässt.

02.08.2016 13:30 • #10


K
Ja, er lässt dich nicht in sein Leben. Er will das einfach nicht - aus welchem Grund auch immer. Das ist total schei. aber so ist es wohl. Und du willst ankommen, Kinder, ein Leben zusammen ... Keine Ahnung, wie alt du bist, aber vielleicht solltest du dann keine Zeit mehr verlieren. Denn mit ihm wird das höchstwahrscheinlich nicht passieren. Klingt hart. Und Situationen Schluss zu machen, scheint es ja genügend zu geben. Klingt schon krass, was du da beschreibst ...

02.08.2016 13:36 • #11


P
@Carlaa vielen dann für den Buchtipp, ich habe es sofort gegoogelt und konnte mich und meinen exfreund in einem Interview der Verfasserin 100 prozentig wiederkennen.

02.08.2016 14:24 • #12


C
Gerne. Die schreibt auch richtig flott und humorvoll bei aller Fachkompetenz - ein wirklich sehr lohnendes Buch.

02.08.2016 14:56 • #13


K
Ja, zum Schluss machen gibt es viele Gründe, stimmt.
Die Situationen schwirren mir immer noch im Kopf rum, allerdings bin ich ihm nicht böse. Es tut nur irgendwie weh.
Wäre ich wütend, könnte ich mich besser lösen.
Dadurch, dass ich ihn auch wieder an mich ran lasse, empfinde ich es so, dass ich ihm die Fehler nicht mehr vorhalten darf. Ich versuche eher nach vorne zu schauen, und ihm eine Lösung für alles zu geben... Was er ja nicht mal umsetzt. Einfacher kann es ja nicht laufen für einen Typen...

Ich weiß auch, dass er mich erstmal nicht in Ruhe lassen wird, wenn ich diesen Schritt wage. Er wird mir nachlaufen, mich abfangen, auf der Arbeit anrufen usw. Dafür bin ich nicht gewappnet.

Es wäre hart, aber definitiv leichter für mich, wenn er sich von mir trennt. Aber das wird nie passieren...

02.08.2016 15:35 • #14


K
Kate99: dein Beitrag bringt mich wirklich zum nachdenken.
Du hast also (so wie ich) schon früher erkannt, dass ihr nicht auf einen Nenner kommt. Dennoch hattest du Hoffnung. Hast du auf eine weitere schlimme Situation gewartet, dass du endlich den Absprung durchziehen konntest?
Würdest du mir verraten wollen, was genau vorgefallen ist?
An deiner Geschichte ist fies, dass er nach all der langen Zeit mit dir, gegen Ende klare Worte für dich hatte.

Und ich finde es Schade, dass mein Partner das nicht kann. Oftmals weicht er ernsten Gesprächen über uns aus.

Meine Vernunft sagt, dass es nichts für die Zukunft ist. Aber ich fühle es nicht. Ich stehe nicht hinter dem Rationalen.
Ich bin überfragt... Sollte ich auf die nächste Situation warten? Sollte ich ihm ein Ultimatum stellen?

02.08.2016 20:15 • #15


A


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