Wieder einmal danke für eure offenen und ehrlichen Rückmeldungen.
Grundsätzlich glaube ich schon, dass ich mich auch in den letzten Jahren verändert habe. Gerade was meine ich mach es mit mir aus-Haltung angeht. Ich versuche wirklich offener zu sprechen, Leuten denen ich vertraue auch mal zu offenbaren wie es mir wirklich geht.
Ich bin (leider) ein Mensch der in Teilen seines Lebens nur 1 oder 0 kennt. Wenn ich mich für etwas entschieden habe, dann stehe ich da bedingungslos dahinter und tue alles was mir möglich ist.
Wenn ich aber an einem Punkt bin, und da bin ich mit den Gefühlen für meine Frau, wo ich einfach nicht mehr dahinter stehen kann, dann bin ich passiv und investiere da nicht mehr, weil ich denke bringt ja eh nix.
Gefährliche Einstellung, das ist mir bewusst.
Unabhänging von einer dritten Person, habe ich schon länger die Gedanken, dass die Gefühle für meine Frau nicht mehr zurück kommen, vermutlich weil ich mich unterbewusst damit arrangiert habe und es irgendwo auch nicht mehr will.
Weil das Thema Kalkül aufkam;
ich halte mich tatsächlich für einen Menschen der nicht berechnend/manipulativ unterwegs ist.
Natürlich möchte jeder Mensch so genommen werden, wie man halt ist. Ich glaube das ist normal. Genauso wie es normal ist, sich im Laufe der Jahre zu ändern/anzupassen. Und damit meine ich nicht, sich selbst sonst wie zu verbiegen. Das halte ich für falsch und würde ich im Gegenzug auch niemals von jemandem einfordern.
Ich werde meinen Charakter auch für einen anderen Menschen nicht ändern, das geht mir völlig ab.
Entweder man kommt klar mit mir, oder nicht. Grundsätzliche Wesenszüge ändert man nicht.
Meine Affäre weiß das ich verheiratet bin und zwei Kinder habe. Sie war selbst bis vor ~2 Monaten in einer Beziehung und hat diese aber beendet, weil Sie mit dem Umstand in Richtung ihres Ex-Partners nicht mehr klar gekommen ist.
Sie weiß, dass die Kinder immer Teil meines Lebens sein werden und auch das ich kein alle zwei Wochenenden-Daddy sein möchte.
Das ist ein Umstand den Sie bereit ist mit zu tragen bzw. es zu versuchen. Garantien gibt es natürlich keine.
Ja, aber einem gewissen Punkt sind wir beide sicherlich sehenden Auges in diese Situation gelaufen, mit dem Bewusstsein das dies das Ende einer Partnerschaft bzw. Ehe sein kann.
Das allein sagt für mich schon viel aus. Wir haben es nicht beendet obwohl uns beiden klar war, dass dies nicht gut ausgehen kann und es viel Leid geben kann/wird. Für andere und/oder für jeden von uns selbst.
Meine Frau hat mittlerweile sehr klar, dass die Ehe zu Ende sein kann. Wahr haben will sie es aber nach wie vor nicht. Für sie ist eine Trennung aus div. Gründen keine Option. Sie will dieses Familienkonstrukt aufrecht erhalten.
Zur Not auch so weiter machen wie es bisher ist. Ohne Gefühle/Emotionalität meinerseits.
Etwas, was ich niemals vermutet habe bei meiner Frau und ich auch erst in den letzten Wochen lernen musste.
Sie hat glaube ich einiges versucht, hat auf gewisse Dinge geachtet. Ich würde ihr also niemals vorwerfen, dass sie nichts unternommen hat. Hier bin ich ganz klar das Problem.
Ich bin mittlerweile auch nicht mehr zugänglich für Offerten, das habe ich ihr auch gesagt. (Nicht das hier etwas mal passiert wäre von ihrer Seite aus). Ich brauche das nicht mehr (und das hat null! mit der Anderen zu tun). Ich habe es vorher auch jahrelange ohne ausgehalten und ich habe keine Lust mehr mit ihr intim zu werden, weil es sich nicht mehr gut und richtig anfühlt. Jetzt (wegen der Anderen) noch weniger als vorher schon.
Die Affäre offen legen... nein, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Ich habe ihr das Herz gebrochen, breche es mit einer evtl. Trennung nochmal... ich will ihr nicht sagen das es da jemand anderen gibt.
Dies würde keine Dynamik in die Beziehung bringen sondern sie sofort enden lassen und danach wäre man nochmal mehr Persona non grata als so schon.
Zitat von Baumo:Ach da gibt es ja schon jemand. Ok. Was ist der Grund warum du nicht rüberwechselt? Ganz ehrlich? Weil die neue nicht dein Leben organisiert? Weil die neue dir kein finanziell interessantes Leben bietet? Weil du mit der neuen nicht diesselben rituale hast? Weil dir bei der neuen die Bequemlichkeit fehlt? Weil die ...
- Warum ich nicht rüberwechsel? - Meine Kinder und weiter abgeschlagen sicherlich auch mein aktuelles Leben, was per se ja nicht schlecht ist.
- Die Neue soll mein leben nicht organisieren. Ich bin alt genug das selbst du tun - auch wenn es sicherlich angenehm ist, dass meine Frau viele Dinge regelt
- Ich brauche nicht zwangsweise ein finanzielles interessantes Leben. Mir ist klar das ich Abstriche machen müsste, das wäre ich aber bereit in Kauf zu nehmen.
- Ich habe keine grossartigen Rituale auf die ich wert lege. Meine Frau und ich verbringen auch nicht jede Minute miteinander, allein schon weil regelmässig Abende für Treffen mit Freundinnen/Freunden/Sport drauf gehen.
- Bequemlichkeit/schlechte Zeiten - Ich mache mir keine Sorgen um irgendeine Bequemlichkeit, die wird sich mit der Zeit auch finden. Auch glaube ich nicht, dass die Neue bei schlechten Zeiten sofort die Biege machen würde. So schätze ich sie defintiv nicht ein.
Ich glaub was deutlich wird ist, dass ich keinen Neustart brauche und auch nicht will. Der Alltag funktioniert, mit gewohnten Höhen und Tiefen. Darüber hinaus verbindet mich aber gefühlsmässig nichts mehr mit meiner Frau.
Ich möchte aber einerseits nichts so nebeneinander her leben, anderseits liebe ich meine Kinder und möchte Ihnen ein Zuhause geben, ein gemeinsames.
Nach meinem Dafürhalten, läuft es aber halt genau darauf hinaus. Etwas neues oder etwas altes rein platonisches.
Ich glaube auch, dass Kinder es merken, wenn Gefühle/Emotionen zwischen den Eltern nicht da sind, nicht vorgelebt werden.
Kein Küsschen, keine Umarmungen etc. Das sind sicherlich Dinge, die nicht ad hoc spürbar sind bei den Kindern, die sie aber unterbewusst mitnehmen in Ihre Zukunft.
Eine Trennung hat jetzt einen fürchterlichen Impact auf sie, kann aber vielleicht später nützlich sein um zu wissen, dass es anders/besser geht. Der Rest beeinflusst sie vielleicht später nachhaltig (negativ).
Ich bin da durchaus bei MissLilly, das neben dem Alltag auch eine echt, gelebte Liebesbeziehung für die Kinder dazu gehören sollte.
Das ist halt etwas, was meine Frau anders sieht (zumindest aktuell).
Und abschließend;
ja, natürlich habe ich furchtbar Angst einen Schlussstrich zu ziehen. Zu allererst für meine Kinder, dann meine Frau und den daraus resultierenden Rahmenparameter (auch finanzieller Art) und zuletzt sicherlich auch für mich.
Ich habe furchtbar Angst, mich falsch zu entscheiden, egal ob ich links oder rechts rum gehe. Ich werde Menschen leid zu fügen und das ist das Letzte was ich will.
Ob die Neue das ist was ich mir auf Dauer verspreche? Ich hoffe es, aber wissen tut man es natürlich nicht.
Natürlich hoffe ich dies anders rum genauso.
Was mich am meisten umtreibt, ist die Frage: Kann/Darf fehlende Liebe (und Hoffnung auf Besserung) ein Grund sein eine Ehe mit Kindern zu beenden? Ich weiß es nicht...