Vernunft oder Gefühle

Einen Partner, der auf Dauer alle Bedürfnisse abdeckt gibt es nicht.

Das hat allerdings für Väter einen Nachteil, weil die feministische Familienrechtsprechung es erlaubt, das biologische, soziale und juristische nach Belieben ausgetauscht werden können.

So, dann melde ich mich auch mal wieder zu Wort.

Was will ich und was ist für mich und meine Frau das Beste?
Wie schon mal angedeutet, war ich eigentlich der Meinung das es für meine Frau über kurz oder lang auch nicht das Ziel sein kann, wenn die Hälfte des Ehepaares keine Gefühle etc. mehr für den anderen hat.
Wie beschrieben, musste ich hier in den letzten Wochen lernen, dass sie die Familie über alles stellt und bereit ist, zumindest nach heutiger Kenntnis, auf alles andere zwischen uns zu verzichten.
Allen voran damit die Kinder ein möglichst normales Aufwachsen haben. Was normal an dieser Stelle heißt und ob das gut/schlecht ist, darüber gibt es vermutlich viele Meinungen die auseinander gehen werden.
Ich habe daher tatsächlich aufgegeben darüber nachzudenken was in diesem Thema wohl das Beste für meine Frau ist, da ich einfach mal komplett daneben lag bei mehreren Aspekten in diesem Thema.

Mir ist bewusst, dass ich eher kurz/mittel- als langfristig eine Entscheidung treffen muss. Mich macht dieses Thema zunehmend fertig und meiner Frau geht es sicherlich keinen Deut besser dabei.
Natürlich denke ich mir auch, dass auch Kinder mit getrennten Eltern gute Menschen werden und sich hier nicht zwangsläufig Nachteile einstellen müssen. Aber klar frage ich mich eine Millisekunde später, ob das nicht einfach nur ein Gedanke ist, um mich zu beruhigen o.ä.
Ich kann mir einerseits nicht vorstellen so bis ans Ende meiner Tage (oder mindestens mal bis die Kinder aus dem Haus sind) so weiter zu machen. Dieses Nebeneinander, anstatt miteinander.
Anderseits ist dies aber halt auch irgendwie das genormte Idealbild mit Kindern, dass ich gerne geben möchte, auch wenn ich dabei vielleich mit meinen eigenen Bedürfnissen auf der Strecke bleibe.
Von der Vorstellung alles so zu belassen und man holt sich den Rest über eine/mehrere Affären wieder rein, da halte ich absolut nichts davon. Bin ich kein Typ für, genauso wenig wie meine Frau, und ist absolut nicht das was ich will.

@MissLilly: Du hast mir eine Frage nach dem rein äußerlichen gestellt; ich könnte hier jetzt lange versuchen hin und her zu argumentieren wieso, weshalb und warum... aber nein, sie ist, für mich persönlich, nicht mehr in dem Maße attraktiv als das sie unter anderen Umständen mein Zielobjekt wäre (und das soll nicht irgendwie abwertend, oder wenig wertschätzend oder despektierlich klingen).

@paulaner: Warum wollt ihr, nur wegen der Kinder, euer Leben vergeuden in einer WG? - Das ist die Frage die mich umtreibt und wie oben geschrieben, habe ich nicht erwartet das meine Frau das überhaupt nicht als möglichen Trennungsgrund ansieht/gelten lässt.
Für sie stellt es offensichtlich keinerlei Trennungsgrund da, trotz das die letzten Jahre gefühlsmässig so waren, wie sie halt waren.
Und ja, ich möchte nicht, dass es auf einen richtigen Knall rausläuft, weil ich mir wünschen würde (vielleicht ist das sehr naiv) das man danach ein halbwegs normales Verhältnis zueinander hat, was nicht nur durch die Kinder bzw. Fragen zu diesen bestimmt ist.
Und ich gebe dir völlig Recht, eine Affäre löst keine Probleme. Sie sorgt nur dafür das man diese mal eine zeitlang einigermaßen vergessen kann.
Und irgendwann fragst du dich warum du soviel Lebenszeit verschwendet hast. - Das mag jetzt vielleicht lächerlich klingen in den Ohren einiger... aber mein persönlicher Wunsch ist es, am Ende mal auf ein Leben zurück zu blicken, von dem ich sagen kann es war nicht alles perfekt, aber grundsätzlich schon ganz gut/in Ordnung. Und der Gedanke eben Jahrzehnte nebeneinander herzuleben, passt da irgendwie nicht so Recht rein für mich.

Damit sollte man meinen, habe ich mir die Antwort schon irgendwo gegeben und dann geht das Gedankenkarussell wieder von vorne los, weil man ja Kinder hat...

Zu guter letzt: Ich begrüße ja auch Diskussionen abseits meines Themas hier, aber leider ist das doch ein wenig abgedriftet, unschön abgedriftet sogar.
Bitte bleibt höflich zueinander. Die Zeit ist doch meist zu knapp um sich so in die Haare zu bekommen und sich dann über jemanden aufzuregen und zu ärgern.

Zitat von Cos2k:

Gedankenkarussell wieder von vorne los, weil man ja Kinder hat...

Wäre es dir möglich, dies ohne deine Kinder zu betrachten?

Denn es sind auch einige hier im Forum vertreten, die aus der Sicht von Kindern schreiben könnten, als ihre Eltern ihnen solches vorlebten - ob diese jedoch sich in dein Thema verirren, wo sie dir Rede und Antwort gäben könnten, weiß ich nicht

Zitat von Cos2k:

Und ich gebe dir völlig Recht, eine Affäre löst keine Probleme. Sie sorgt nur dafür das man diese mal eine zeitlang einigermaßen vergessen kann.

Und dann passiert genau das:

Zitat von Cos2k:

Und irgendwann fragst du dich warum du soviel Lebenszeit verschwendet hast.

Durch die schönen Stunden mit der Affäre baust du dich selbst immer wieder auf, und damit verschiebst du eine Lösung des eigentlichen Problems immer wieder.
So hatte ich das gemeint.

Eine Frage: Deine AF...ist die auch gebunden? Oder möchte sie gerne ganz mit dir zusammen sein?

Ich persönlich kann dir nur raten, dich nicht zu trennen.
Das wird dich auffressen, zumal deine Frau absolut dagegen ist.
Mein Rat wäre wirklich, zu versuchen, deiner Frau wieder näher zu kommen.
Was stört dich optisch?
Das sollte zuerst angegangen werden.

Zitat von Offspring78:

Was stört dich optisch? Das sollte zuerst angegangen werden.

Eine (vielleicht wieder) hübschere Hülle macht das hässliche gezeigte Innere aber nicht besser.

Zitat von unbel Leberwurst:

Eine (vielleicht wieder) hübschere Hülle macht das hässliche gezeigte Innere aber nicht besser.

Das hässlich gezeigte Innere? Was meinst du damit?

In der von dir geschilderten Konstellation habe ich mich in deiner und in der Position deiner Kinder befunden. Mit dem Unterschied, dass mein Vater ein sehr launischer und cholerischer Mensch war. Als Kind war mein größter Wunsch, dass meine Eltern sich trennen. Es war fürchterlich in so einer Familie, in der es keine Authenzität gab, groß zu werden.

Als Erwachsene war ich dann irgendwann EF und Mutter, mein Ex-Mann hatte irgendwann eine Affäre, wir trennten uns, er kam wieder zurück, wir versuchten es nochmal, es wurde nie wieder richtig gut, er wollte keinen S. mehr und nach mehreren Jahren habe ich mich fremdverliebt und mich getrennt. In Kurzform Es folgten turbulente Jahre in meinem Leben, die fordernd und sehr schwierig waren und mich in vielerlei Hinsicht enorm weiter gebracht haben.

Mein Ex-Mann hat seit mehreren Jahren eine Freundin, ich bin Single und happy damit und unser Sohn ist enorm gut geraten Wir verstehen uns alle gut und verbringen (nicht nur) in der Pandemie Geburtstage und Feiertage zusammen, wir fühlen uns quasi als ein Haushalt (Sohn pendelt zwischen beiden Haushalten hin-und her)

Natürlich war die Trennung an sich und die erste Zeit danach besonders für unseren Sohn schwierig, aber nur wenige Monate. Dann hat es ca. 1,5-2 Jahre gedauert bis Ex-Mann und ich uns wieder entspannt und gut verstanden haben (als er mit seiner Freundin zusammen kam).
Uns geht es ALLEN jetzt besser.

Zitat von Cos2k:

Und der Gedanke eben Jahrzehnte nebeneinander herzuleben, passt da irgendwie nicht so Recht rein für mich.

kann ich total nachvollziehen. Im Nachhinein finde ich schade, dass ich mich nicht früher getraut habe.

[QUOTE=Cos2k]Meine Frau hat mittlerweile sehr klar, dass die Ehe zu Ende sein kann. Wahr haben will sie es aber nach wie vor nicht. Für sie ist eine Trennung aus div. Gründen keine Option. Sie will dieses Familienkonstrukt aufrecht erhalten.
Zur Not auch so weiter machen wie es bisher ist. Ohne Gefühle/Emotionalität meinerseits.
Etwas, was ich niemals vermutet habe bei meiner Frau und ich auch erst in den letzten Wochen lernen musste.
Sie hat glaube ich einiges versucht, hat auf gewisse Dinge geachtet. Ich würde ihr also niemals vorwerfen, dass sie nichts unternommen hat. Hier bin ich ganz klar das Problem.[/QUOTE]

Du hast Dich doch offenbar schon länger entschlossen, euch als Liebespaar keine Chance mehr zu geben.
Wie kann man sich denn so lange quälen, einem neuen und glücklichen Leben im Weg stehen?

Und damit meine ich nicht nur Dich, sondern auch Deine Frau, die sich wohl sehr bewusst ist, dass sie den Karren in den Dreck gefahren hat und deshalb bereit ist, ein liebloses Leben zu führen.

Es ist doch kein Wunder, dass es früher oder später zu einer Affäre kommt, weil einem elementare Bedürfnisse fehlen.
Und glaub mir, Deiner Frau fehlen die auch. Es kann mir niemand erzählen, dass sie in der Situation glücklich ist.

Desweiteren sagst Du, dass eine offene Ehe für euch BEIDE nichts wäre, obwohl Du die Beziehung schon geöffnet hast.
Gleichzeitig sagst Du, dass Dich die Einstellung Deiner Frau zuletzt schon öfter verblüfft hat.
Habt ihr also ausdrücklich über eine offene Beziehung gesprochen oder VERMUTEST Du nur, dass sie keine will?

Zitat von Offspring78:

Das hässlich gezeigte Innere? Was meinst du damit?

Das hier aus dem Erstbeitrag, worüber er offenbar die Liebe zu seiner Frau verlor und ihr das offenbar nie vergeben konnte:

sowohl meine Frau als auch ich Seiten an ihr kennengelernt die vorher nicht da waren. Und diese sind nicht schön gewesen. Impulsiv, aufbrausend, schimpfen wie ein Rohrspatz, da flogen Schimpfworte in alle Richtungen durch die Gegend.
Darüber sind wir uns immer mehr ins Gehege gekommen, weil ich mich natürlich? irgendwo vor meinen Sohn gestellt habe, dawir ja die Erwachsenen sind und irgendwo über seinem Verhalten drüber stehen müssten. Mit jedem Mal Kontra in ihre Richtung, wurde es schlimmer, tagelange wurde sich angeschwiegen

Zitat von Offspring78:

Ich persönlich kann dir nur raten, dich nicht zu trennen. Das wird dich auffressen, zumal deine Frau absolut dagegen ist. Mein Rat wäre wirklich, zu versuchen, deiner Frau wieder näher zu kommen. Was stört dich optisch? Das sollte zuerst angegangen werden.

*unterschreib*

Die Trennung im mittleren Alter: https://www.achgut.com/artikel/das_hurenmodell

Zitat von unbel Leberwurst:

Das hier aus dem Erstbeitrag, worüber er offenbar die Liebe zu seiner Frau verlor und ihr das offenbar nie vergeben konnte: sowohl meine Frau ...

Ich denke schon, dass er ihr vergeben konnte.
Es entstand immerhin ein 2. Kind.
Und dafür hat er die Verantwortung zu übernehmen.
Ich halte nichts vom Rosinen picken.
Seine Frau hat auch sehr gute Seiten und er könnte sich jederzeit daran machen, diese neu zu entdecken.
Als Vater hat er mMn auch die Pflicht dazu.

Zitat von Offspring78:

Ich denke schon, dass er ihr vergeben konnte. Es entstand immerhin ein 2. Kind. Und dafür hat er die Verantwortung zu übernehmen. Ich halte nichts vom Rosinen picken. Seine Frau hat auch sehr gute Seiten und er könnte sich jederzeit daran machen, diese neu zu entdecken. Als Vater hat er mMn auch die Pflicht dazu. ...

Nun, mein Verständnis hält sich auch in Grenzen.
Zumindestens an dieser Stelle ist von ich kenne nur 1 oder 0 nicht viel zu merken.

Und einen ernsthaften Grund, warum er nicht einmal versucht, sich in ihre Richtung zu bewegen, habe ich auch nicht gelesen...

Er möchte es nicht.
Hat er glaube ich geschrieben.
Jetzt ist es natürlich auch reichlich spät, da er sich schon einer anderen zugewandt hat.
Aber seinen Kindern ist er es schuldig.
Ich kann auch aus Erfahrung sagen, dass ihn das sehr belasten wird, auch in einer evtl neuen Beziehung. So glücklich wie er sich das jetzt ausmalt, wird er mMn nicht darüber hinweg kommen.
Und was hat er dann überhaupt gewonnen?