Vermissen trotz unglaublicher Verletzungen - warum?

Liebe Community,

warum, warum vermisst man gerade den Menschen so sehr , der einen sprichwörtlich gebrochen und bis ins tiefste verletzt hat.

Man hat doch in einem gewissen alter schon einige Trennungen von lieben Menschen durchgemacht , das war doch immer irgendwann alles wieder gut .

Mich würde mal einfach eure Meinung dazu interessieren ab von den 0/8/15 Ratschlägen.
Es ist irgendwie auch nicht greifbar dieses vermissen-Ding . ich weiß nicht, ob das jemand irgendwie nachvollziehen kann : )

Geht mir seit ein paar Tagen wieder ziemlich im Kopf rum , blockiert und nervt mich ehrlich gesagt selbst auch ziemlich langsam.

Möchte ich diesen Menschen zurück ? Nein danke, vermisse ich die Zeit - nein , nicht um den Preis den ich dafür bezahlen musste - auf der anderen Seite, wer weiß, hätte ich jemals so ehrlich an mir gearbeitet wie nach dem ^^nein, wohl eher nicht , also natürlich auch etwas positives.

Aber irgendwann muss doch auch mal gut sein mit vermissen , vor allem was denn genau. ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

Ich glaube am Ende vermisst man „etwas“ was da war

Ich denke, man vermisst die schönen Zeiten mit dem Menschen, in den man verliebt ist/war. Es gab ja auch schöne Momente. Und seine Person, sonst hätte man sich nicht in ihn verliebt. Irgendwas spezielles hat er bestimmt.

Zitat von Looserin:

Ich denke, man vermisst die schönen Zeiten mit dem Menschen, in den man verliebt ist/war. Es gab ja auch schöne Momente. Und seine Person, sonst hätte man sich nicht in ihn verliebt. Irgendwas spezielles hat er bestimmt.

Ja klar , aber wenn man jetzt schon einiges erlebt hat im Leben dann hatte man doch auch mit anderen Menschen schöne Momente und andere Menschen haben einen auch unwahrscheinlich angezogen sonst hätte es keine Beziehung gegeben - aber im Normalfall ist dann irgendwann gut und das verschwindet langsam aber sicher bis hin dazu, das man sich mal gerne an etwas erinnert aber im nächsten Moment ist das auch wieder weg. ...

Gestern hab ich ein Video gesehen, da wurde gesagt, ein Jahr nach einer toxischen Beziehung hat man ca. 60 % verarbeitet. Also muss man wohl mit 2 Jahren rechnen. Warum das so ist, kann ich dir leider auch nicht sagen. Hab Geduld, das wird schon.

@Survivor_
Also ich vermisse mich. Wie leicht, geliebt und geborgen sowie sicher ich mich in der Beziehung gefühlt habe. Es war klar: da liebe ich jemand und zu dem gehöre ich auch. Das Ggü ist mal prinzipiell emotional verfügbar, hört mir zu und das gilt auch umgekehrt.

Zitat von Looserin:

Gestern hab ich ein Video gesehen, da wurde gesagt, ein Jahr nach einer toxischen Beziehung hat man ca. 60 % verarbeitet. Also muss man wohl mit 2 Jahren rechnen. Warum das so ist, kann ich dir leider auch nicht sagen. Hab Geduld, das wird schon.

ja, Geduld...

War ehrlich gesagt nie meine Stärke und sogar das war in der Vergangenheit oft meine Stärke da es mich unwahrscheinlich angetrieben hat und so einiges wirklich gutes entstehen konnte.

Geduld vor allem mir selbst gegenüber habe ich nach dem ganzen vergangenen Mist auf die harte Tour lernen müssen und tatsächlich wenn ich das vergleiche bin ich heute ein geduldiger Mensch... wohl in manchen Dingen nicht geduldig genug ::/

Zitat von LostFeelings:

@Survivor_ Also ich vermisse mich. Wie leicht, geliebt und geborgen sowie sicher ich mich in der Beziehung gefühlt habe. Es war klar: da liebe ich jemand und zu dem gehöre ich auch. Das Ggü ist mal prinzipiell emotional verfügbar, hört mir zu und das gilt auch umgekehrt.

ja und weißt du was - dieses Gefühl kenne ich und es nervt mich extrem. Ja, dieses Gefühl hatte ich auch , leicht , geliebt und geborgen... dabei war alles einfach nur eine Spiegelung und hinterm Spiegel befand sich .... nichts !
Wem was vorlügen , sich selbst ? No , das darf und muss nicht sein. Sich das einzugestehen ist wohl das was am meisten weh tut .

@Survivor_

Zitat von Survivor_:

Aber irgendwann muss doch auch mal gut sein mit vermissen , vor allem was denn genau. ich weiß es ehrlich gesagt nicht.

Wenn es um diese Frau aus deinem letzten Thread geht,ist deine Ambivalenz absolut Normal. Da toxisch.

trennung-von-borderlinerin-das-leben-auf-0-t67764.html

Zitat von Kleeblatt99:

@Survivor_ Wenn es um diese Frau aus deinem letzten Thread geht,ist deine Ambivalenz absolut Normal. Da toxisch.

Ja klar geht es darum :/ ....

Ich weiß ja letztendlich der Mechanismen auch meiner eigenen , egal wie lange es dauert man sollte nicht auf dieses es tut mir so leid , ich mache jetzt Therapie , ich habe dich ja so so verletzt und es zerreisst mir das Herz geschmarri eingehen , sonst beginnt das wieder von vorne. Da meinst du , du bist jetzt stark und herzlichen Glückwunsch geht der Mist wieder von vorne los.

Du schreibst , das ist absolut normal ok , ja - aber wann ist dieser Rotz vorbei - nervt !

Bitte kein es ist vorbei wenn du es willst ... i know ! Vielleicht gibt es ja auch noch andere Ansätze ?

@Survivor_

Es fängt an besser zu werden je weiter du dich entfernst. Jeder Tag Kontaktsperre,ist ein guter Tag um wieder zu dir zu finden. Es kommt darauf an,wie lange das ging und wie lange kein Kontakt mehr ist.

Rational betrachtet kannst du dir Sie wie eine Dro. vorstellen,das zusammen sein wie ein Rausch von dem du eine Art Entzug machen musst. Das dauert seine Zeit. Du vermisst nicht Sie,du vermisst diesen Rausch und das Hochgefühl.

Die Frage ist,warum du das mitgemacht hast. Mehrfach.
Da würde ich an deiner Stelle ansetzten.

Das menschliche Gehirn ist ziemlich gemein was das angeht. Wir neigen aus gesunden Selbstschutz dazu schlechte Sachen zu vergessen und gute Sachen zu bewahren. Natürlich nicht bei allem, aber bei den meisten Erinnerungen.
Wenn ich z.B. ein Bild von Bergen sehe erinnere ich mich an schöne Urlaube. Dabei könnte ich genau so an die dutzende Male denken, als ich mich beim Ski fahren hingelegt und schwer verletzt habe.
Daher auch dieses Früher war alles besser..

Bei Beziehungen ist es besonders tricky, weil es natürlich unfassbar emotional ist. Wir erinnern uns an Küsse und Umarmungen - vor allem, wenn wir genau das gerade nicht haben können! Sprich im Mangel sind.
Dabei vergessenen wir auch hier die negativen Seiten, die es ja viele gab, sonst wäre es ja nicht zur Trennung gekommen.

Das ganze endet dann darin, dass wir nicht eine Beziehung vermissen, sondern das Abbild einer Beziehungsideals, das in der Realität nicht mal stattgefunden hat und der Ex Partnern im Grunde nur eine austauschbare Variable ist.

Anders gesagt: du musst dir klar werden, dass all die positiven Sachen die du in der Beziehung erfahren hast nicht der andere Mensch war, sondern die Beziehung - sprich nichts dagegen spricht, dass auch mit einem anderen Menschen zu erleben.

Wenn du vermisst, dass dir deine Ex immer morgens Nachrichten geschickt hat - genau das kann (und wird!) auch deine nächste Partnerin machen. Die Geborgenheit, das sich fallen lassen, wie hier beschrieben wurde, kann dir auch ein anderer Mensch geben.
Das mag für manche irgendwie kalt klingen, aber ich finde das irgendwie sehr aufklärend.

Du vermisst nicht SIE, sondern das in einer Beziehung sein.

Und man kann es weiter denken: Wenn du mal all das abziehst (die küsse, der 6, das Lachen usw. - weil all das ist normal in einer Beziehung), was bleibt dann beim Gegenüber übrig? Wer steht da? Was ist das für ein Mensch? Was ist mit all den negativen Punkten? All der Kummer und Leid, womit nicht normale Streitereien gemeint sind. Ich habe dein Thread nicht gelesen, alleine die Tatsache, dass sie Borderlinerin ist vermute ich mal, dass es viele, viele Situationen in deinem Leben gab, die dich geschmerzt haben.
Ich sag dir jetzt: Das musst du nicht haben. Du kannst auch eine Beziehung führen ohne verletzt zu werden.

Mag plumb klingen, aber mir hat es sehr geholfen: ich habe eine pro und contra Liste erstellt. Was finde ich gut an diesem Menschen?. Wirklich runtergebrochen. Als würdest du einen Geschäftspartner bewerten. Von ist belesen, oder lustig oder aber auch egoistisch, erkennt keine Fehler an usw.
Am Ende hatte ich zwei bei positiv und zwölf bei negativ. Jedes Mal wenn ich vermisse schaue ich auf diese Liste und denk mir Wen vermisse ich hier überhaupt?!. Nicht sie jedenfalls. Sondern ein idealbild, das ich mir zurecht gesponnen habe.

Hinzufügend: aus deinen Beiträgen hier liest man noch viel Zorn zwischen den Zeilen. Wie hier schon erwähnt wurde würde ich dir ganz dringend raten jeden Kontakt abzubrechen. Komplett.
Auch meintest du, dass du ungeduldig ist - dann wird dir diese Phase des Lebens Geduld beibringen müssen.
Es ist wie als wenn du mitten im Ozean ausgesetzt bist. Du kannst dich nun wütend aufregen und all deine Energie verschwenden...zum Ufer wirst du aber nur gelangen, wenn du Tag für Tag für Tag stoisch durchziehst und langsam vorankommst - bis du angekommen bist.

@Survivor Hab gerade deine Frage gegoogelt und etwas interessantes bei Helpcity gefunden. Es liegt wohl hauptsächlich am Traumabonding. Manche Menschen müssen danach eine Traumatherapie machen, um wieder auf die Füße zu kommen. Kannst du nachlesen bei tiefste Einsamkeit nach dem Ende einer toxischen Beziehung.

Zitat von Survivor_:

warum vermisst man gerade den Menschen so sehr , der einen sprichwörtlich gebrochen und bis ins tiefste verletzt hat.

Nicht selten vermisst man de facto die Lebendigkeit der mit ihm erlebten Nähe und nicht den Menschen an sich.

Zitat von Blanca:

Nicht selten vermisst man de facto die Lebendigkeit der mit ihm erlebten Nähe und nicht den Menschen an sich.

ja, da ist viel wahres dran !
Aber wie hilft einem das Wissen und / oder die Erkenntnis.....