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Vermissen trotz unglaublicher Verletzungen - warum?

wilmso
Zitat von Survivor_:
Aber wie hilft einem das Wissen und / oder die Erkenntnis

Das hilft in sofern als dass du dir mit dieser Erkenntnis klar machen kannst, dass du nichts Einmaliges verloren hast und somit eine Perspektive entwickeln kannst, die nichts mit der Person zu tun hat, die dich so gekränkt hat.
Wie bereits von anderen geschrieben geht es bei diesem Herzschmerz ja meistens weniger um die Person als um das Gefühl, das sie einem gegeben hat.

Zitat von Survivor_:
aber wann ist dieser Rotz vorbei

Das kann dir natürlich niemand genau beantworten. Anstatt dich dafür zu geißeln und deinen Gefühlszustand zu bewerten, versuch doch den Schmerz mal anzunehmen und höre hin, was er dir sagen möchte. Vielleicht erkennst du bei dir ja das eine oder andere Defizit, das sich lohnt zu beackern, damit dir das in deiner nächsten Beziehung nicht noch mal passiert. Oft sind es die schlimmsten Phasen in denen wir wirklich wachsen und uns weiterentwickeln.

Ich hoffe das war dir nicht zu 08/15.

16.01.2024 17:42 • x 6 #16


Z
Hey
Obwohl man weiß, wie schlecht man eigentlich behandelt wurde, vermisst man etwas.

Ja, meiner Meinung nach sind es die positiven Verhaltensweisen.

Vor allem, wenn einem in einer solchen Konstellation genau diese Gefühle gespiegelt und somit gegeben werden, nach welchen man sich so sehr gesehnt hat.

So intensiv, wie man es nicht kannte.

Ein Stück weit hat das auch mit unseren eigenen Anteilen zu tun.

Jedenfalls kann ich Dich sehr gut verstehen.

16.01.2024 17:54 • x 6 #17


A


Vermissen trotz unglaublicher Verletzungen - warum?

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T1ger
Ich kenne das aktuell auch und habe zudem die Angst sowas nie wieder zu finden.

16.01.2024 18:56 • x 5 #18


Blanca
Zitat von Survivor_:
Aber wie hilft einem das Wissen und / oder die Erkenntnis.....

Indem man weniger auf den (anderen) Menschen als auf die eigenen Gefühle fokussiert.

16.01.2024 22:35 • x 3 #19


S
Zitat von Blanca:
Indem man weniger auf den (anderen) Menschen als auf die eigenen Gefühle fokussiert.

wie wahr!

In der Theorie und auch in meiner Logik stimmt das absolut und ergibt Sinn !
Die Praxis hängt dem ganzen irgendwie dennoch hinterher.

16.01.2024 23:21 • x 1 #20


T
Zitat von wilmso:
Oft sind es die schlimmsten Phasen in denen wir wirklich wachsen und uns weiterentwickeln.

So wahr.

16.01.2024 23:36 • x 1 #21


T1ger
Ich versuche reflektiert auf das Thema zu schauen...

Irgendwie glaube ich aber, jeder findet in dem anderen Etwas, was seine Sehnsucht befriedigt. Und ich glaube da den Blick drauf zu haben: Bin ich schon zu tief drin oder ist das noch gesund, kannst du gar nicht so trennen. Sonst würde man sich ja auch absichtlich bremsen. Ich bin schon jemand der Harmonie in einer Beziehung sucht. Eine Partnerin, die mich umgibt und von sich auch zufrieden ist, damit man sich gemeinsam glücklich machen kann. Aber wenn ich merke, dem anderen fehlt, was, er ist unzufrieden, steigert man seinen Einsatz doch (unbewusst?).
Ich finde es super schwer hier nen Cut zu machen: So dass wars, mehr gibts nicht, sei zufrieden oder wir lassen es.

Ergo hat man nach der Trennung immer eine Art Gewissensbiss (denke ich). ODer ich bin einfach nicht objektiv genug.

17.01.2024 09:11 • #22


LostFeelings
Danke @Survivor_ für diesen Thread.
Ich habe diese Herausforderung auch und ich habe mir auch diese Pro/Cons-Liste gemacht. Wenn ich ihn vermisse, erinnere ich mich an die Liste und eine Stimme kommt aus dem OFF, die dann sagt Aber egal, du vermisst IHHHN halt. Und dann frage ich zurück Ja, aber WER ist denn ER? und dann folgt Ratlosigkeit, Stille und das Gefühl der Einsamkeit. Sie bleibt und kurz darauf werde ich traurig und kann wieder weinen. Wieder. Soweit war ich vor 9 Monaten (mit dem weinen). Und es nervt...mich...so...sehr.

Ich glaube das Vermissen hat auch viel mit Erwartungen, Hoffnungen und Wünschen in der Beziehung zu tun, die jetzt in der Luft hängen ohne einen Adressaten zu haben. Und der kommt ja jetzt auch nicht so schnell ums Eck gebogen. Vermutlich fällt mir es schwer die Situation anzunehmen, sich anzunehmen, zu spüren und zu vergeben - sich selbst und dem anderen, die Beziehung oder Trennung nicht zu bereuen und es so-sein-zu-lassen wie es gerade ist.

Wie ist das denn bei dir, wenn du anfängst sie zu vermissen?

10.02.2024 00:38 • x 2 #23


S
Zitat von LostFeelings:
Danke @Survivor_ für diesen Thread. Ich habe diese Herausforderung auch und ich habe mir auch diese Pro/Cons-Liste gemacht. Wenn ich ihn ...

Ganz ehrlich ?
An manchen Tagen / in manchen Momenten ist es ein unwahrscheinlicher Kampf , mit und gegen mich selbst - das zu sehen ist ermüdend und genau das ist der Punkt an dem ich für mich extrem aufpassen muss das ich nicht (wieder) anfange mir selbst gegenüber extrem hart zu werden ….
ach ich weiß (oft) auch nicht ….

aber es steckt viel gutes in dem was du geschrieben hast . Danke

10.02.2024 00:47 • x 2 #24


Joeyjo
Zitat von FreyaTag:
Gestern hab ich ein Video gesehen, da wurde gesagt, ein Jahr nach einer toxischen Beziehung hat man ca. 60 % verarbeitet.

Na super. Das hätte ich nicht lesen dürfen.

10.02.2024 01:06 • #25


F
Zitat von Joeyjo:
Na super. Das hätte ich nicht lesen dürfen.

Bei dir geht das bestimmt viiiiel schneller. Du hattest doch keine TOXISCHE Beziehung, oder?

10.02.2024 01:16 • #26


C
Meist gab es ja nicht nur einmal Verletzungen, sondern mehrfach. Dann hat man also bei Versöhnungen erlebt, wie nach so einer heftigen Verletzung alles wieder gut ist. Man denkt also, diese Person kann einem den Schmerz nehmen. Dabei hat diese Person ja den Schmerz verursacht.

10.02.2024 05:22 • x 4 #27


Joeyjo
@FreyaTag
Keine Ahnung. Also laut allen hier im Forum schon

10.02.2024 07:50 • #28


Scheol
Zitat von Survivor_:
Liebe Community, warum, warum vermisst man gerade den Menschen so sehr , der einen sprichwörtlich gebrochen und bis ins tiefste verletzt hat. Man hat doch in einem gewissen alter schon einige Trennungen von lieben Menschen durchgemacht , das war doch immer irgendwann alles wieder gut . Mich ...

Vermissen auch bei schlimmen ehemaligen Beziehungen haben mehrere Gründe.

jeder Verlust , ist ein Verlust , und wird betrauert. Das macht wohl jeder Mensch. Einer mehr der andere weniger.

auch ist der Mensch so gestrickt wenn er etwas investiert , will er was zurück haben. Wir haben Gefühle , Zeit , Geld usw. investiert und bekommen nichts zurück. Ähnlich wie bei der Spielsucht , oder die Psychologie beim Anlagebetrug.

kommt nun noch die Hoffnung dazu das sich die Person eventuell wieder melden könnte , kommt der Hoffnungs Effekt dazu ( Zygarnick Effekt ). Der Mensch schließt nicht ab, und hat sozusagen immer etwas im Kopf was offen ist.

unser Hormonhaushalt, das Adrenalien, Serotonin , Cortisol , Dopamin . Das Dopamin ist unser Jagdhormon wir jagen um zu erlegen. Tja nun ist die „Beute“ weg, und wir laufen mit unsere Dopamin ins leere.
allein jeden Morgen eine WhatsApp von der Geliebten Person , löst bei uns dieses Dopamin aus.

wenn wir nun noch diese schlimme Beziehung/ als toxische Beziehung sehen . Wo es oft warm und kalt , Nähe und Distanz im Widersprüchlichen willkürlichen Rhythmus der Gegenpartei gibt , kann eine traumatische Bindung , ein Traumabonding entstehen. Durch die wenige willkürlichen schönen Momente in der Beziehung , rennt man diesen schönen Zeiten hinterher.
Das idealisieren der schönen Momente. Durch das idealeren der schönen Momente sieht man die schlechten Momente nicht mehr. ( die Bedeutung von idealeren ist , nichts mehr anderes sehen können. Der Focus ist nur auf dem positiven. )
Man denkt man kann das Verhalten des anderen durch sein Verhalten irgendwie steuern, was nicht der Fall ist . Man sieht es nicht mehr. das Traumabonding braucht ein Machtgefälle , das Machtgefälle ist das Klebemittel. Die Opfer geben sich selbst die Schuld am Verhalten des Täters und sind der Meinung das sie es sogar verdient haben so behandelt zu werden.

also wie man sehen kann spielen einige mehr Sachen gegen ein.

10.02.2024 07:50 • x 7 #29


Nebelgeist
Zitat von Scheol:
Durch die wenige willkürlichen schönen Momente in der Beziehung , rennt man diesen schönen Zeiten hinterher.
Das idealisieren der schönen Momente. Durch das idealeren der schönen Momente sieht man die schlechten Momente nicht mehr. ( die Bedeutung von idealeren ist , nichts mehr anderes sehen können. Der Focus ist nur auf dem positiven. )

Und deswegen ist es so schwer die Beziehung die einen so kaputt gemacht hat loszulassen. Man rennt den wenigen schönen Zeiten hinterher statt sich die schlechte Sachen vorzuführen.
@Scheol sehr guter Beitrag wollte ich kurz anmerken.

Es ist krass, dass man die schlechten Sachen so krampfhaft ins Gedächtnis rufen muss um schneller wegzukommen, während die guten einfach so von sich aus im Gedächtnis rumschwirren. Zumindest ist es bei mir so.
Diese Gedanke dieser Mensch hat dich zerstört .....Aber hat mir sehr viel Kraft und Zeit genommen. Ich bin froh, dass es langsam besser wird.


Zitat von Joeyjo:
Gestern hab ich ein Video gesehen, da wurde gesagt, ein Jahr nach einer toxischen Beziehung hat man ca. 60 % verarbeitet.

Um Gottes Willen, bloß nicht

10.02.2024 08:38 • x 2 #30


A


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