Hallo,
es ist nun 4 Wochen her wo mir mein Partner gesagt hat , dass er mich nicht mehr liebt und die Beziehungen für ihn beendet ist. Eigentlich sollte ich froh darüber sein, denn unsere Beziehung war ein ständiges auf und ab. Und mein Gefühl hat mir immer wieder gesagt, dass er nicht der richtige Mann an meiner Seite ist. Doch trotzdem geht es mir schlecht und ich leide sehr unter dieser Trennung.
Ich kann nicht mehr richtig essen und schlafen. Meine Gedanken sind nur bei ihm. Warum ist das auf einmal so?
Ich war doch auch mit vielen Dingen unglücklich und unzufrieden.
Ich mache mir unglaubliche Vorwürfe das ich daran schuld bin, dass es soweit gekommen ist. Und wenn ich mehr für die Beziehung getan hätte wären wir vielleicht noch zusammen und glücklich. Er hat zu mir gesagt das er 90 Prozent für die Beziehung gegeben hat und ich nur 10 Prozent. Diese Aussage fand ich nicht fair und ich habe ihm immer wieder gesagt das wir beide Fehler gemacht haben und nicht alles nur an mir gelegen hat. Das empfindet er nicht so. Und so hat sich das bis zum Schluss hochgeschaukelt und er vor 4 Wochen gesagt hat es ist vorbei.
Ich hab die Welt nicht mehr verstanden. Ich muss dazu sagen, dass wir vor einem Jahr schon mal für eine kurze Zeit getrennt waren. Da war ich die starke und war ganz klar in meiner Entscheidung. Wir haben es dann mit einer Paartherapeutin probiert und anfangs sah auch alles danach aus das wir es schaffen würden. Doch irgendwie sind wir wieder da gelandet wo wir vorher waren. Nur 1 Jahre später ist alles wieder vorbei.
Wir waren 5 Jahre zusammen und haben einen gemeinsamen Sohn der demnächst 4 Jahre alt wird. Es ging also alles sehr schnell.
Wir kannten uns von früher aus der Schule. Und vor 5 Jahren schrieb er mich über Facebook an und wir haben uns nach 16 Jahren zum aller ersten Mal wieder gesehen. Er war sofort Feuer und Flamme und wollte mich um jeden Preis. Ich hingegen war nicht gleich verliebt und brauchte meine Zeit. Aber seine lieben Worte und die Aufmerksamkeit die er mir gegeben hat, haben mich letztendlich weich gemacht und ich dachte mir welcher Mann tut noch sowas für eine Frau. Ich war vorher 2 Jahre Single. Hatte hier und da ein Date aber es war nichts dabei wo ich mir hätte mehr vorstellen können. Diese Lücke hatte er nun gefüllt.
Ich brachte zwei Kinder mit in diese Beziehung. Zum Papa der Kinder habe ich ein sehr gutes Verhältnis. Wir kümmern uns beide nach wie vor um die Kinder. Sie leben eine Woche bei Papa und eine bei Mama. Das war für meinen neuen Partner kein Problem auch nicht das wir uns so gut verstehen. Dachte ich jedenfalls.
Innerhalb von einem Jahr sind wir zusammen gezogen und ich bin schwanger geworden. Eigentlich wollte ich keine Kinder mehr doch er hatte einen so großen Kinderwunsch das ich mich nochmal auf dieses Abenteuer eingelassen habe. Es ist ein Wunschkind.
Ich muss dazu sagen, dass ich ihm die ersten zwei Jahre das Leben sehr schwer gemacht habe. Ich war sehr eifersüchtig auf seine Ex Freundin und habe Angst gehabt er könnte mich wegen ihr wieder verlassen, weil er in der Vergangenheit immer wieder zu ihr zurückgegangen ist obwohl sie ihn betrogen hat. Er hat mir immer wieder gesagt, dass er nur mich liebt und noch nie zuvor so eine tolle Frau an seiner Seite hatte. Ich konnte das nie annehmen und sehen. Und immer wieder haben wir uns deswegen gestritten. 2 Jahre lang. Ich solche Angst ihn zu verlieren. Ich hatte dann beschlossen mir Hilfe zu holen und habe mit einer Verhaltenstherapie angefangen weil ich mich nicht mehr so fühlen wollte und ich auch gemerkt habe das ich gegen diese Emotionen nicht ankomme. Er hat sehr gelitten in dieser Zeit. Heute mache ich mir große Vorwürfe warum ich das getan habe und wäre ich nicht so gewesen wären wir heute vielleicht noch zusammen und glücklich. Wir hatten aber noch andere Probleme. Ein großes Thema war seine Mutter. Er ist nur mit seiner Mutter groß geworden ohne Vater. Und die beiden haben ein sehr inniges Verhältnis. So stark das ich immer das Gefühl hatte ich passe nicht dazwischen. Er hat all unsere Probleme zu seiner Mutter getragen und dementsprechend war natürlich auch mein Verhältnis zu ihr.
Anfangs hat sie noch durch Gespräche mit mir/ uns versucht zu helfen. Wenn wir uns wieder gestritten hatten sollte ich mich auch bei seiner Mutter entschuldigen weil sie auch unter dieser Situation leidet. Ich habe das ihm zu liebe getan. Obwohl ich es nicht verstanden habe. Auch seine Freunde waren über unsere Probleme im Bilde. Die letzten zwei Jahre ist er nur noch ohne mich zu Ihnen gegangen. Ich war nicht mehr willkommen. Und ich habe mich immer gefragt was erzählt er dort über mich? Auch bei seinen Freunden sollte ich mich für mein Verhalten entschuldigen. Das habe ich nicht gemacht. Ich war also weder in seiner Familie noch bei seinen Freunden gut angesehen. Er hat mit allen anderen gesprochen nur nicht mit mir.
Ich wollte doch nur ein ganz normales Familienleben. Ich könnte noch so viel schreiben was in den 5 Jahre Beziehung alles passiert ist. Ich weis auch das vieles an mir lag. Er hat mir oft vorgeworfen ich hätte mich nie von dem Vater meiner ersten beiden Kinder getrennt weil wir uns noch so gut verstanden hatten. Ich muss dazu sagen uns verbindet nicht nur die zwei gemeinsamen Kinder sondern auch einen mittlerweile 25 jährige Freundschaft. Und er kennt mich in und auswendig. Er merkt wann es mir gut geht und wann nicht. Es war ihm wichtig das ich glücklich bin weil dann auch seine Kinder glücklich sein können wenn es Mama gut geht. Mein Freund war sehr eifersüchtig auf ihn.
Heute mache ich mir auch darüber Vorwürfe. Hätte ich doch eine klare Linie gezogen vielleicht hätte er dann nicht dieses Gefühl bekommen wir hätten uns nie getrennt. Ich habe mich immer mehr zu der Familie von meinem Ex hingezogen gefühlt als zu der Familie von meinem Freund. Nun ist es wie es ist. Unsere Paartherapeutin hat uns beiden geraten ganz unabhängig von der Therapie nochmal separat von einander einer Therapie zu machen. Wir haben beide Baustellen die bearbeitet werden müssen. Meine wegen meiner Ängste, Zweifel und Verlustängste und er weil er sich nicht von seiner Mutter lösen kann. Ich hab inzwischen mit meiner Therapie begonnen doch er hat zu mir gesagt er wüsste nicht wo seine Baustellen liegen und ich sei nur eifersüchtig weil ich nicht so ein inniges Verhältnis zu meinen Eltern hätte. Eigentlich müsste ich ihm dankbar für seine Stärke sein das er den Mut hatte die Beziehung zu beenden. Aber ich fühle mich schlecht und wünschte mir das er zurück kommt obwohl ich so oft unglücklich war. Ist das noch normal?
11.07.2019 08:10 •
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