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Verlustängste, Liebeskummer

greenjuice
Hallo,
ich leide unter massiven Verlustängsten und damit verbunden starkem Liebeskummer. Ich bin männlich, 23 und in einer lockeren Beziehung seid einigen Monaten.

Es gibt wenig Anlass doch in letzter Zeit raubt mir immer wieder die Angst sie zu verlieren den Atem. Mir ist es nicht möglich zu essen, zu schlafen oder auch nur irgendetwas produktives zu tun. Es ist noch überhaupt nicht eingetreten, und dennoch: Diese Panik ist wie ein schwarzes Loch das all meine Hoffnungen und alles Glück aufsaugt. Manchmal ist es nur weil wir ein paar Tage nicht in Kontakt sind. Dann denke ich sie hat kein Interesse mehr an mir. Ich stelle mir all die schönen Momente, die ich mit ihr hatte vor, und kann nur noch daran denken, dass ich das nie wieder erleben werde. Ein Leben allein scheint dann nicht mehr vorstellbar.

Ich suche jemanden in Dresden, der (egal welches Geschlecht und Alter) mit mir privat bei einem Glas Wein oder einem B. redet, über die eigenen Erfahrungen und Probleme in der Liebe.

LG

18.05.2015 14:45 • #1


F
je mehr du darüber nachdenkst was alles passieren könnte im negativen sinn umso schneller passiert es dann, weil sich dadurch unbewusst dein verhalten ändert. wenn du mehr positives denkst wird es länger gut gehen.

das ist zumindest meine erfahrung.

bin zwar nicht direkt aus dresden,
aber wenn du magst können wir gern mal reden/treffen.

lg Ferdinand

23.05.2015 16:13 • #2


A


Verlustängste, Liebeskummer

x 3


Syala
Hallo greenjuice,

ich bin zwar nicht aus Dresden, aber ich kenne die Problematik Verlustängste nur zu gut. Damit habe ich mir auch meine letzte Beziehung beim kleinsten Anzeichen von Misstrauen torpediert und ich kenne die Gedanken, die du schilderst, nur zu gut.

Leider kann man sich fünfmal sagen „Je öfter ich drüber nachdenke, umso eher trifft es auch ein!“ und von wegen selbsterfüllende Prophezeiung, aber man kann nicht anders. Die Gedanken sind da.
Man ist es so gewohnt, dass kein Kontakt kein Interesse heißt und vermutet bei neu beginnenden zwischenmenschlichen Beziehungen immer, dass es doch irgendwann wieder wegbricht. Wie so oft schon zuvor.

Wenn du magst, können wir uns gerne darüber austauschen, da ich das Thema leider nur allzu gut kenne.

02.06.2015 20:21 • #3


F
Hallo greenjuice.
Lockere Beziehung? Wie genau definierst du das bzw wie stellt sich das bei euch dar?

Hast du dich mal gefragt, woher diese Verlustangst kommt? Hast du deine Emotionen, dein Verhalten mal selbst hinterfragt?
Verlustängste entstehen üblicherweise in der frühen Kindheit. Ich kenne das nur zu gut. Hab das nämlich auch. Nichts so stark, aber es ist tief versteckt hinter jeder meiner Worte, meiner Gedanken und Taten.

Mach doch mal Folgendes und schreib dir mal auf:

Situation: Schreib etwas auf, wovor du Angst hast (zB. dass sie sich nicht meldet).

Vorhersage: Schreib auf was genau du erwartest, würde geschehen (Reaktionen von ihr und dir)? Und mit was für einer Wahrscheinlichkeit denkst du trifft das zu?

Experiment: Was hast du getan, um die Vorhersage zu überprüfen?

Ergebnis: Was ist tatsächlich passiert? Und war die Befürchtung / Vorhersage richtig?

Was du daraus lernst: Hat sich die Überzeugung (Ich werde verlassen) verändert? Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Überzeugung zutrifft?

Wiederhol das immer wieder und stell deine Ängste der Realität gegenüber.
Ist ein Auszug aus meinem Therapie-Training. Ich finde das was ich da lerne, kann anderen Menschen auch schon groß helfen

Lg

02.06.2015 20:49 • x 1 #4


Syala
Zitat von FallingButterfly:
Hallo greenjuice.
Lockere Beziehung? Wie genau definierst du das bzw wie stellt sich das bei euch dar?

Hast du dich mal gefragt, woher diese Verlustangst kommt? Hast du deine Emotionen, dein Verhalten mal selbst hinterfragt?
Verlustängste entstehen üblicherweise in der frühen Kindheit. Ich kenne das nur zu gut. Hab das nämlich auch. Nichts so stark, aber es ist tief versteckt hinter jeder meiner Worte, meiner Gedanken und Taten.

Mach doch mal Folgendes und schreib dir mal auf:

Situation: Schreib etwas auf, wovor du Angst hast (zB. dass sie sich nicht meldet).

Vorhersage: Schreib auf was genau du erwartest, würde geschehen (Reaktionen von ihr und dir)? Und mit was für einer Wahrscheinlichkeit denkst du trifft das zu?

Experiment: Was hast du getan, um die Vorhersage zu überprüfen?

Ergebnis: Was ist tatsächlich passiert? Und war die Befürchtung / Vorhersage richtig?

Was du daraus lernst: Hat sich die Überzeugung (Ich werde verlassen) verändert? Und wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Überzeugung zutrifft?

Wiederhol das immer wieder und stell deine Ängste der Realität gegenüber.
Ist ein Auszug aus meinem Therapie-Training. Ich finde das was ich da lerne, kann anderen Menschen auch schon groß helfen

Lg


Hallo FallingButterfly,

du machst eine Therapie bezüglich deiner Verlustängste? Funktioniert denn dein Ansatz gut, den du hier vorgestellt hast?
Leider war es z.B. bei mir oft so, dass sich diese Befürchtungen/Überzeugungen auch noch bestätigt haben, was das Ganze irgendwie nicht besser macht

Grüße, Syala

02.06.2015 21:06 • #5


F
Hallo Syala,
ja ich mache eine Therapie. Aber nicht mit Hauptaugenmerk auf die Verlustangst, sondern mein Borderline.
Habe mir damals Hilfe gesucht, weil ich wusste, dass ich die Trennung von meinem Ex nicht allein überwinden konnte. Dabei wurde das dann festgestellt und ist als Hauptthema mit dem DBT-Training behandelt worden - oder eher gesagt wird noch. Die Fortschritte sind der Wahnsinn!^^
Da ich nebenbei noch Verlustängste resultierend aus meiner Kindheit habe und zusätzlich eine (nicht mehr so stark ausgeprägte) Sozialphobie - die sich besonders bemerkbar macht, in dem ich Angst habe aufzufallen oder mich zu blamieren - arbeite ich an allem zusammen. Weil ich den Willen dazu habe und selbst für mein Glück verantwortlich bin. Das muss einem auch bewusst werden.
Mein persönliches Hauptziel ist aber immer noch (oder auch unter anderem) mehr Selbstwertgefühl zu bekommen. Soweit, dass ich mich selbst akzeptieren kann.

Ich habe die aufgeschriebene Übung mal mit der Situation gemacht, was wäre wenn ich einen Teller bei meinem Freund zerbreche (waren damals noch recht frisch zusammen und ich hatte demnach natürlich vor vielem Angst, weil ich ihn noch nicht einschätzen konnte).

Natürlich muss man sich auch sagen, dass nichts ewig währt. Nur weil man doch irgendwann verlassen wird, heißt das nicht, dass es hier und jetzt so ist. Man sollte jeden Moment den man in der Beziehung hat genießen und nicht so viel über eventuelle Enttäuschungen nachdenken. Das kann man machen wenn es soweit ist. Verstehst was ich meine?

Jeder, der interessiert ist, kann sich gerne mal mit dem Thema DBT-Training beschäftigen.

LG

02.06.2015 22:03 • #6


Syala
Liebe FallingButterfly,

danke für den Hinweis mit der DBT-Therapie. Ich denke, ich muss mich irgendwie mit meinen Verlustängsten auseinander setzen, so kann es ja nicht weitergehen. Auch wenn ich realitisch bis pessimistisch denke, aber so viel Angst... na ja.
Freut mich aber wirklich für dich, dass du damit so gut klar kommst und es dir hilft! Das macht Hoffnung!

Grüße, Syala

04.06.2015 19:40 • #7




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