Hallo,
vor ein paar Monaten habe ich hier reingeschrieben, als mein jetzt-wieder-Freund mit mir Schluss gemacht hatte und ich trotzdem noch zu ihm nach Korea fliegen wollte, da das Ticket nicht stornierbar war. Wie sind beide Studenten Anfang 20.
Nun gut, ich bin hingeflogen und hatte 3 wunderschöne Wochen mit ihm. Am ersten Weihnachtstag, meinem 3. Tag in Seoul, hat er sich auch entschlossen, uns noch eine Chance zu geben. Ich habe ihn davon überzeugt, die Charakterzüge, die ihn zum Schlussmachen gebracht haben, geändert zu haben (z.B. weniger Streiten). Das hat auch während meiner Zeit dort sehr gut geklappt, es war besser als je zu vor, er wirkte auch sehr bemüht und verliebt. Am vorletzten Tag haben wir uns allerdings heftig gestritten, es ging um seine Familie bzw. ihr Verhalten mir gegenüber. Mein Freund hatte nämlich kurz bevor ich kam seine Bankkarte verloren, und es gab einige Komplikationen mit dem Beschaffen einer neuen, da diese erst aus Europa geschickt werden musste und sein Berater im Urlaub war. Deshalb habe ich ihm während meines Aufenthaltes quasi alles bezahlt und er hat mir das Geld dann überwiesen. Da gab es aber auch einige Komplikationen, kurz, es ist lange nichts angekommen und da habe ich vorgeschlagen, dass seine Familie mir anstatt ihm das wöchentliche Geld überweist, da er ja eh keinen Zugang zu seinem Konto hatte...da meinte er, dass er das schon versucht hätte aber seine Familie würde sich weigern, mir das Geld zu geben, da sie mich nicht mögen würden. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall war ich sehr verletzt, und das hat zum Streit geführt. Es ist so ausgeartet, dass er wieder Schlussmachen wollte (wir waren beide auch ziemlich betrunken), aber am nächsten Morgen hat er das zurückgenommen und wir haben lange geredet.
Dabei kam raus, dass er es zwar gerne mit mir versuchen will, aber doch sehr unsicher ist, zumal wir jetzt noch 2,5 Jahre interkontinentale Fernbeziehung vor uns haben. Dazwischen können wir uns zwar immer einige Wochen/Monate am Stück sehen, aber bis zu unserem nächsten Treffen sind es jetzt z.B. immer noch mehr als 4 Monate. Außerdem meinte er, es würde ihm Angst machen, dass ich offenbar so an der Beziehung hänge, dass er das Gefühl hätte, ich würde ihn mehr lieben als er mich.
Das war einmal anders, und ich hoffe sehr, das es sich wieder einpendeln wird, aber Angst machen mir solche Worte trotzdem.
Ich bin jetzt seit etwas mehr als einer Woche wieder in Europa, und ich merke, dass die Verlustängste mich ziemlich fertig machen. Er schreibt z.B. nicht so viel über Whatsapp, vielleicht ein paar Nachrichten am Tag, und die sind auch nicht sonderlich lang. Ich habe ihn drauf angesprochen, und er schreibt jetzt etwas mehr. Wir skypen zweimal in der Woche, was mir auch vollkommen reicht weil einem ansonsten auch irgendwie der Gesprächsstoff ausgeht.
Hat hier jemand Erfahrungen mit Verlustängsten und oder/Fernbeziehungen und kann mir sagen, wie man selbstbewusster in solchen Beziehungen wird, vor allem nach einer Krise?
20.01.2014 10:46 •
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