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Verlorener Lebensmut

A
Hallo,
nach einigem stillen Mitlesen, habe ich mir mal den Mut genommen hier mal nach Erfahrungen bzw. um Rat zu fragen.

Mittlerweile bin ich seit 4 Jahren geschieden und mein Leben will einfach keine Wendung nehmen. Ich bin total unglücklich und alles was ich zum Gegenteil unternehme, führt einfach nicht in die gewünschte Richtung! Irgendwie hänge ich immer noch 24/7 in meinem alten Leben fest. Ich vermisse mein Haus, meinen Lebensmittelpunkt und meinen Alltag in allen Facetten. Alles was ich war oder bin, ist mit dieser Trennung gestorben. Die Trennung kam mit 50 völlig überraschend und unerwartet, an einem Punkt in meinem Leben, der eigentlich hätte perfekter nicht sein können. Keiner - wirklich keiner - konnte glauben, was da passiert war. Uns hat es allen förmlich nach 20 Jahren Beziehung und Ehe den Boden unter den Füßen weggerissen, als sie mich einfach für einen Anderen verlassen hat. Ihr war alles egal und sie hat vom ersten Tag an einen Rosenkrieg hingelegt, der sogar nach Ansicht meines erfahren Anwaltes filmreif gewesen wäre.

Ich habe alles verloren! Meine geliebte Frau, mein Kind, mein Haus, mein Umfeld und meine Freunde. Ich musste wegziehen, habe meinen Arbeitsplatz gewechselt und kein Stein blieb auf dem anderen. Ich wohne zum 1. Mal in meinem Leben zur Miete, fühle mich hier in meinen vier Wänden nicht wohl und vermisse 24/7 mein altes Leben. Meine Ex lebt glücklich mit ihrem Neuen ihr Leben einfach weiter (hat nur den Mann getauscht), während bei mir eine unsagbare Leere, Trauer und Wut geblieben ist. Es gelingt mir trotz therapeutischer Hilfe nicht, wieder Glücksgefühle oder Freude an meinem Leben zu empfinden. Ganz zu schweigen davon, wieder eine glückliche Beziehung zu finden. Jede Frau die ich bisher kennengelernt habe, war schlichtweg eine Katastrophe! Entweder besteht nur der Wunsch eine "ambulante" Beziehung zu führen, man erfüllt nicht die Vorstellungen der Damenwelt die an den neuen Partner gestellt werden (Haus, Geld, …) - oder, der Lebenswandel der potenziellen Partnerin ist einfach nur abschreckend. Es war alles dabei: Alk., verwahrloster Haushalt, Privatinsolvenzen bis hin zum fanatischen Racheengel, der dem Ex das Leben schwer machen will. Ich bin in einer Welt gelandet, die ich mir vor vier Jahren niemals hätte vorstellen können. Irgendwann gibt man auch das Unterfangen auf und stellt fest: Mit 54 ist der Zug offensichtlich abgefahren!

An ein Schicksal, Karma oder Gott glaube ich schon lange nicht mehr! Auch nicht daran, dass irgendwann beim Einkaufen die Richtige hinter mir steht. Dating-Portale sind nur noch eine zusätzliche Enttäuschung, zumal hier rein ein Katalogdenken und Wunschkonzert der Traumprinzselektion betrieben wird.

Für mich stellt sich die Frage: Was hat dieses Leben denn noch zu bieten?

09.02.2022 12:18 • x 3 #1


tina1955
Oha, es mag für Dich jetzt wie ein blöder Spruch klingen, aber es haben schon viele Foris hier auch in Deinem Alter ihr Glück gefunden.

Erst mal herzlich Willkommen im Forum.

Natürlich habe ich Fragen an Dich .

Du hast Dein Haus verloren ? Was ist damit geschehen? Verkauft ?
Ausgezahlt?
Warum musstest Du weg ziehen und warum siehst Du Dein Kind nicht ( wie alt)

Schön, in anderer Gegend muss man sich schon einen neuen Freundeskreis aufbauen, eventuell ein Hobby, bei dem man Leute kennenlernt und schon entstehen Kontakte.

Aber den Kopf in den Sand stecken und sagen, alles ist Mist, weil bisher ohne Erfolg in der Datingwelt...., da muss nicht sein. Es dauert eben .

Ich selbst und viele andere Bekannte haben ihre neuen Partner auf Datingseiten kennengelernt

Ich bin auch betrogen worden, zwar freiwillig aus dem Haus in meine erste eigene Wohnung gezogen..
Aber ich habe nie aufgehört zu leben.

Singlereise, da lernt man nette Leute kennen, Kontakt besteht heute noch per Telefon, nach über 10 Jahren. Und auch 8 von den damals 12 Singles auf dieser Reise sind heute nicht mehr Single.

Das Leben hält noch so viel schöne Dinge für Dich bereit, aber komm raus gekrochen aus Deiner Blase. Das schaffst Du auch .

Und idealisiere Deine Ex nicht mehr, wer Dir so weh getan hat, darf keinen Platz mehr in Deinen Gedanken haben.

09.02.2022 12:35 • x 8 #2


A


Verlorener Lebensmut

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A
Hallo Tina,
vielen Dank für deine Antwort.

Also um das Haus habe ich total gekämpft und hätte es wirklich gerne behalten, auch wegen meiner kleinen Tochter. Letztendlich musste ich es verkaufen da keine Übereinkunft mit der Ex zu erzielen war. Das ganze unsinnige Theater, an dem eigentlich nur die Anwälte verdient haben, ging über Monate hinweg und wurde dann sogar vom Gericht entschieden. Sie wollte mich einfach aus dem Ort haben - und im Nachhinein betrachtet, war es vielleicht auch das Beste um nicht jeden Tag auf der anderen Straßenseite in deren Fratzen zu blicken.

Meine kleine ist 10 und lebt natürlich im Haushalt der Beiden. Seit der Trennung, arbeiten beide darauf hin das die Kleine nicht mehr zu mir kommt. An Niedertracht und Dummheit nicht zu überbieten! Besuchstermine werden angeblich vergessen, 5-Minuten vorher abgesagt (ich fahre ca. 1 Std. um sie abzuholen, also umsonst). Vereinbarte Zeiten wie Ferien werden verkürzt oder abgesagt. Corona ist da eine sehr gute Entschuldigung. Das Jugendamt siehst die Sache so, dass die Kleine eine Chance braucht um sich in die neue Familie einzuleben!? "Und der Neue hat ja ein sooo ein schönes Haus und kümmert sich so rührend um sie, da soll ich doch froh sein"!? Originaltöne Jugendamt!

Ein Vereinsmensch bin ich nicht so ! Hab’s mal versucht mit Squaredance, nur Leute jenseits der 65! Singlereise hab ich auch schon hinter mir. Auch hier: mehr Männer als Frauen und die Weiblichkeit über 60. Im Fitnessstudio ist es genau anders herum. Nur Mädchen um die 20-30 die natürlich alles andere wollen als einen 54jährigen. Singlebörsen genau das selbe Spiel.

Ich finde mich gerade damit ab, dass ich wohl keine Beziehung mehr haben werde. Ist vielleicht auch besser so: dann wird man auch nicht mehr verletzt oder enttäuscht.

Normale Männer sind nicht mehr en Vogue.

09.02.2022 14:24 • x 1 #3


B
Mein Vater wurde mit 54 Wittwer, weil meine Mutter an einer schweren Krankheit verstarb. Nach einem Jahr Trauerarbeit wurde er wieder sehr unternehmungslustig. Er ging zum Kegeln, zum Fußball bei den alten Herren, schloß sich einer Männerclique an, die oft zum Radeln ging und fuhr Autos von einem Lieferanten zu neuen Besitzern, teilweise auch recht weite Strecken. Durch regelmäßige Saunabesuche lernte er auch wieder neue Menschen kennen.

Er blühte wieder auf. Und zwei oder drei Jahre später lernte er auf einer Geburtstagsfeier seine zweite Frau kennen. 6 Jahre jünger und auch Wittwe. Er ist seit vielen Jahren wieder glücklich verheiratet.
Allerdings hat er nie aktiv nach einer neuen Partnerin gesucht, denn die kam ganz unverhofft in sein Leben.

Wieso sollten 50Jährige niemanden mehr finden? Es gibt doch jede Menge alleinstehende Frauen.

09.02.2022 14:38 • x 7 #4


Kranich71
Zitat von AfterLife68:
Meine kleine ist 10 und lebt natürlich im Haushalt der Beiden. Seit der Trennung, arbeiten beide darauf hin das die Kleine nicht mehr zu mir kommt. An Niedertracht und Dummheit nicht zu überbieten! Besuchstermine werden angeblich vergessen, 5-Minuten vorher abgesagt (ich fahre ca. 1 Std. um sie abzuholen, also umsonst). Vereinbarte Zeiten wie Ferien werden verkürzt oder abgesagt. Corona ist da eine sehr gute Entschuldigung. Das Jugendamt siehst die Sache so, dass die Kleine eine Chance braucht um sich in die neue Familie einzuleben!? Und der Neue hat ja ein sooo ein schönes Haus und kümmert sich so rührend um sie, da soll ich doch froh sein!? Originaltöne Jugendamt!

Das ist Quatsch. Lasse den Umgang gerichtlich regeln, nicht über das Jugendamt!
Dann hast Du wenigstens was in der Hand. Bei Verstößen ihrerseits ab zum Gericht. Es vergeht ihr dann recht bald. Mir kommt es vor als würdest Du resignieren. Dann ist es kein Wunder das der neue deine Rolle einnimmt.
Man(n) muss kämpfen um sein Recht, nebenbei auch das Kind hat Rechte für die beide Eltern zuständig sind einzuhalten. Wenn Deine ex es nicht macht, mache du es!

09.02.2022 14:49 • x 7 #5


A
@Kranich71 Hallo Kranich, ich habe schlichtweg das Geld nicht, um auch das noch vor’m Gericht auszutragen. Laut Anwalt kostet mich das 2400Euro zzgl. seinen Kosten. PKH wurde bei mir schon bei der Scheidung abgelehnt.

09.02.2022 15:00 • #6


Kranich71
Man kann auch die Kosten auf Raten abstottern. Anwalt fragen ob nochmals PkH gestellt werden kann.
Das eigene Kind sollte es wert sein. Dadurch lernt es auch das der Vater da ist und nicht klein beigibt.
2400 kommt mir extrem überzogen vor. Streitwert liegt meist bei 3000 Euro. Normalerweise dürfte das nicht mehr als 4-600 Euro kosten.

09.02.2022 15:09 • x 2 #7


Charla
Zitat von AfterLife68:
Ich bin total unglücklich und alles was ich zum Gegenteil unternehme, führt einfach nicht in die gewünschte Richtung! Irgendwie hänge ich immer noch 24/7 in meinem alten Leben fest.

Ich vermisse mein Haus, meinen Lebensmittelpunkt und meinen Alltag in allen Facetten.
Alles was ich war oder bin, ist mit dieser Trennung gestorben

Bedauerlich, dass du immer noch an deiner Vergangenheit festhälst und nicht akzeptieren kannst, dass dein Leben sich geändert hat.
Wer etwas verliert gewinnt auch immer etwas . . . finde heraus was es für dich ist und fange an dieses für dich zu nutzen.

In deinem inneren Zustand dich total unglücklich zu fühlen und mit deinem Glauben alles in dir ist mit der Trennung gestorben wirst du auch niemanden anziehen können - außer ähnliche Glaubende, da wäre die nächste Katastrophe vorprogrammiert, denn ihr beide würdet nichts mitbringen was euch ein frohes Leben ermöglichen könnte.

Zitat von AfterLife68:
Ich habe alles verloren! Meine geliebte Frau, mein Kind, mein Haus, mein Umfeld und meine Freunde.

Das Jugendamt siehst die Sache so, dass die Kleine eine Chance braucht um sich in die neue Familie einzuleben!? Und der Neue hat ja ein sooo ein schönes Haus und kümmert sich so rührend um sie, da soll ich doch froh sein!? Originaltöne Jugendamt!

Dein Kind ist da, du siehst es doch und kannst über deinen Anwalt dein Besuchsrecht einfordern, in dem er deine Ex daran erinnert, dass sie sich grundsätzlich an die Abmachungen zu halten hat, sofern du einen negativen Coronatest vorlegen kannst dürfte die Gefahr daraufhin gebannt sein.
Dein Kind braucht genauso auch die Chance sich mit dir in der neuen Situation einzuleben, beim Neuen ist sie ja wahrscheinlich die ganze restliche Woche über.
Bitte das Jugendamt dir dessen Ansage schriftlich zu geben, damit du diese beim RA für Familienrecht vorlegen kannst, damit sie merken, dass sie so mit dir nicht umgehen brauchen.
Du kannst dir für den Anwalt zunächst einen Beratungsschein holen, sofern du dir, mit dem, was dir übrig bleibt, keinen Anwalt leisten kannst.

Deine Freunde sind mit ca. 10 km Entfernung nicht aus der Welt, ihr könntet euch im Wechsel treffen, tel. usw. und du könntest dir einen neuen Freundeskreis dazu aufbauen, vielleicht über andere Hobby´s, Ehrenamtliches, usw. möglich wäre dir Gleichgesinnte über eine Anzeige zu suchen.

Du lebst in der Vergangenheit und das gegenwärtige Leben geht an dir vorbei.

Zitat von AfterLife68:
Was hat dieses Leben denn noch zu bieten?

Alles, ausser deine Ex und dein Haus. !

Mach was draus, es ist anders als vorher, es muss weder besser noch schlechter sein, du hast das Ruder in der Hand und kannst dich überwiegend selbst entscheiden was und wohin du willst.

Alles Gute dir !

09.02.2022 15:26 • x 6 #8


alleswirdbesser
Zitat von Charla:
sofern du einen negativen Coronatest vorlegen kannst dürfte die Gefahr daraufhin gebannt sein.

Sagt bloß das verlangt man heute von den Vätern, die ihre Kinder an den Wochenenden besuchen?!

09.02.2022 17:38 • x 1 #9


Kranich71
Zitat von alleswirdbesser:
Sagt bloß das verlangt man heute von den Vätern, die ihre Kinder an den Wochenenden besuchen?!

Nein, wird nicht verlangt.

09.02.2022 17:44 • x 1 #10


Charla
Zitat von alleswirdbesser:
Sagt bloß das verlangt man heute von den Vätern, die ihre Kinder an den Wochenenden besuchen?!

Ich habe es so verstanden, dass die Mutter Corona als Ausrede benutzt, sofern er einen Test vorlegen kann, könnte er ihr damit den Wind aus den Segeln nehmen :
Zitat von AfterLife68:
5-Minuten vorher abgesagt (ich fahre ca. 1 Std. um sie abzuholen, also umsonst).
Vereinbarte Zeiten wie Ferien werden verkürzt oder abgesagt. Corona ist da eine sehr gute Entschuldigung.

09.02.2022 17:56 • x 1 #11


I
Boah normalerweise reg ich mich ja über dieses neudeutsche Gebrabbel von Coaches auf, aber du musst glaub ich dein Mindset ein bisschen ändern, dem ganzen positiver entgegenstehen. Man bekommt das, was man ausstrahlt, und so wie du klingst, gehst du mit gesenktem Haupt und Trauer im Gesicht durchs Leben... Zumindest was dich und deine Zukunft angeht. Mit dem Kind kann ich dir nicht raten, aber das was du Ex macht ist eine Schweinerei. Die bekommt schon noch die Quittung....
Ohne dir zu nahe treten zu wollen, sprichst du dem Alk. zu?

09.02.2022 18:08 • x 1 #12


Kranich71
Corona wird oft als Ausrede benutzt, jedoch hat dies kein Bestand. Das Kind ist Familie. Nötigen lassen nur mit Test aufzutauchen würde ich sofort unterbinden. Info an JA und an Anwalt. Ein Anwaltsschreiben bewirkt Wunder.

Ansonsten muss ich dem Beitrag von @lunderstand voll zustimmen. Du musst aktiv werden und Deine Einstellung ändern. Leider muss man als Vater oftmals mehr "kämpfen".
Es zahlt sich aus! Dein Kind wird älter und möchte doch sicherlich zu Dir aufschauen und nicht (den wahrscheinlichen) Phrasen Deiner Ex glauben schenken.

09.02.2022 18:40 • x 1 #13


L
Wemm Du nicht lernst, Deine Glaubssätze zu korrigieren, Dankbarkeit zu lernen und allgemein aus der Opferrolle rauskommst, dann wird das auch nichts.

Ich weiß, wie sich das anhört: Die hat ja gut reden. Was weiß Lumba denn schon, wie übel mit mitgespielt wurde, was mir angetan wurde und wird und was ich alles verloren habe. Soll Lumba ihre Küchenweisheiten für sich behalten.

Aber: Ich glaube an das Gesetz der Anziehung. Und ich glaube, dass man die Welt so wahrnimmt wie man sie durch die Brille, die man sich (im übertragenen Sinne) selbst aufsetzt, sieht.

Meint: Deine Worte tragen eine solche Schwere und Negativität in sich, dass natürlich kein Glück ins Leben kommen wird. Bìsher auch deshalb nicht kommen konnte.

Therapie ist gut. Ich meine aber hier Du Dir könnte evtl. Mediation helfen, Achtsamkeitstraining etc. Das musst Du aber wollen.

Als ersten Schritt: Führ ein Dankbarkeitstagbuch - gibts sogar vorgerfertigt zu kaufen, wenn Du Dich da leichter tust.

Du musst gedanklich neue Wege gehen. Anders wird es nicht gehen.

09.02.2022 19:40 • x 6 #14


Hansl
Zitat von AfterLife68:
Mit 54 ist der Zug offensichtlich abgefahren!

Das definitiv nicht.
Aber ich muss zugeben, sehr schlimm was Dir widerfahren ist.
Selbst das Umfeld weg.
Was in solch Situationen oft neues Leben bringt und wäre reisen.
Möglichst länger.
Neues.
.

09.02.2022 19:49 • x 1 #15


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