Kontaktsperre Tag 3
heute ist nur leere. dumpfe, gähnende, schwarze leere. dachte, das lässt sich ja aushalten, aber nichts da. die bauchkrämpfe kommen wieder. komisch, hatte das zuletzt im april.
weisst du was das für jemanden wie mich heisst? nein, natürlich nicht. du hast nie richtig zugehört, ganz im gegensatz zu damals. auch so ein punkt, den ich nicht verstehe. menschen ändern sich doch nicht, oder doch?
egal, darüber muss ich auch noch nachdenken. heute habe ich ein anderes thema.
bin manchmal auch ziemlich eigen. so wie vermutlich fast jeder. du sagst, du machst die dinge mit dir selbst aus. ich sagte dir, lass uns reden. schweigen ist silber, reden ist gold. in unserer situation war das die einzige möglichkeit. nicht mailen, was habe ich das angefangen zu hassen, sondern wirklich miteinander reden, nicht mal skypen haben wir versucht.
du hast mich jetzt, ganz am ende gebeten, dir zeit zu geben. aber so richtig klar ist mir nicht wofür.
einerseits bin ich mir sicher, dich gut zu kennen, trotz der kurzen zeit miteinander. andererseits hättest du manche dinge a u s s p r e c h e n müssen, damit ich sie verstehe.
ich bleibe fair, vor der tröstaktion hast du schluss gemacht. schluss, wo deiner meinung nach nichts war, da du kein vertrauen hattest. aber wenigstens hast du bescheid gesagt.
hast du mein verzweifeltes nein nicht gehört? es halt mir noch heute in den ohren. nein, nicht das, tu das nicht. alles, nur das nicht. ich glaube, ich habe noch nie einen solchen verzweifelten schrei in mir gehabt. noch nie!
du schreibst mir, wäre es doch dein kind. alles hättest du haben können.
ich liebe dich, alles was du willst! erinnerst du dich?
das hatte ich nicht nur so daher gesagt, es kam aus meinem tiefsten inneren!
gestalte, einfach machen!
hast du es jetzt begriffen? zu spät begriffen? ich weiss es nicht, werde es wohl nie wissen.
es war das tiefe, tiefe mr-tal, was mich hat begreifen lassen. davor war ich eine gefangene meiner eigenen ängste, meiner eigenen zwänge und grenzen.
alles das weisst du, alles das habe ich dir gesagt oder geschrieben. aber es ist eben etwas anderes die dinge zu leben, denn sie zu hören. es kam bei dir einfach nicht an. du warst zu erschöpft.
in dieser kurzen woche warst du ganz bei mir, sagtest du. und ich antworte dir wieder, dass es nicht stimmt. du hast deine erschöpfung nicht verstanden, ich verstand sie auch nicht, aber ich wusste auch nicht. ich merkte nur, dass ich immer wieder gegen deine mauern prallte. es gab kurze momente der innigkeit, der mo gehört dazu, aber dann war es eigentlich schon wieder vorbei. du warst nicht bei mir! deine probleme haben in dir gearbeitet. so was kann man nicht einfach verdrängen. und du hast nicht mit mir geredet, aus angst mich zu verlieren. wie konntest du nur? dann wäre ich eben sauer, wütend oder sonst was gewesen, na und? oder einfach nur traurig. aber du hast versucht für mich zu wählen oder zu fühlen. und das geht nicht! verstehst du? das geht nicht! was manche dinge in mir auslösen ist einfach meine sache, gehört zu mir. du wolltest mich nicht verletzen, aber es war doch klar, dass ich es erfahre. oder hättest du lieber verheimlichend weiter gemacht? wolltest du das? so tun als ob nichts gewesen wäre?
du hattest die wahl. und auch ich hatte und habe die wahl. diese wahl lasse ich mir nicht absprechen. so ist es nun mal!
irgendwie ist das alles noch nicht sortiert. ich gehe mal wieder eine runde nachdenken...
20.05.2014 08:46 •
#21