Verlobte geht fremd

Was ich eher schade finde, ist dass mittlerweile der Betrogene oft zum Täter gemacht wird.

Wenn er betrogen wird, soll er erstmal schauen, was er hätte besser machen können, denn schließlich sind IMMER beide Schuld.

Dann soll er bittesehr erstmal versuchen den Betrüger zu verstehen und nicht gleich alles wegwerfen, denn sonst ist man ja Teil der Wegwerfgesellschaft.

Auch soll man den Betrüger nicht zu lange seinen Schmerz spüren lassen, weil ER muss ja schließlich auch wieder Vertrauen aufbauen.

Und nein, nicht der Betrüger muss zusehen wie er das Vertrauen von dem Betrogenen zurück gewinnt. In dieser hochemotionalen Situation muss man sich erwachsen zusammensetzen und ganz ruhig und vernünftig über diese teils jahrelange Ver*Ar. reden. Denn man muss das ganze ja als Chance sehen, sich weiterzuentwickeln als Paar.

Wurde man schon zum 2. oder 3. Mal betrogen, dann liegt das natürlich an einem selbst. Dann muss man ja so unangenehm sein, dass den Partnern gar keine Möglichkeit bleibt als fremdzugehen.

Und wenn man, vielleicht auch aufgrund bereits gemachter Erfahrungen, keinen Bock hat diesen steinigen Weg zu gehen und die Scherben wieder zusammenzukratzen, dann muss man sich vorwerfen lassen, keine Güte zu besitzen und nicht verzeihen zu können.

Ich verstehe ja manche Argumente und an bestimmten Stellen und in bestimmten Storys, stimme ich ihnen auch total zu. Aber zum Großteil finde ich es wirklich etwas...naja... übergriffig.

Wenn Leute ihre Erfahrungen niederschreiben und sagen Ich würde mich aus dem und dem Grund trennen, dann kann man das auch einfach mal so hinnehmen ohne dem anderen gleich sonst was anzukreiden.

Ihr wisst doch gar nicht, ob man nicht vielleicht schon wiederholt betrogen wurde und versucht hat zu verzeihen und vielleicht deshalb mittlerweile sagt:Lieber gleich trennen. Deshalb ist man nicht egoistisch, ungnädig oder sonst was. Man hat einfach eine andere Toleranz- und Schmerzgrenze und nicht jeder kann sowas vergessen und aushalten.

Zitat von Hansl:

Ich denke, ich wurde noch nie betrogen, Menschenkenntnis kann schützen.

Bis es dann passiert.
Ich spreche mal für viele hier im Forum, keiner hat sich vorstellen können betrogen zu werden und hat es dem Partner zugetraut.
Und das genau ist der Punkt, erst wenn man es am eigenen Leib erlebt hat, man auf die Herdplatte gefasst hat, folgt eine gewisse Desillusionierung.
Ich möchte auch nicht verurteilen, weil ich glaube dass eigentlich jeder zu einem Betrug fähig ist, vielleicht warem die bisherigen Versuchungen halt nie groß genug.

Zitat von LeTigre:

Was ich eher schade finde, ist dass mittlerweile der Betrogene oft zum Täter gemacht wird. Wenn er betrogen wird, soll er erstmal schauen, was er ...

Vor allem wenn man von sich weiß, dass man weder verzeihen noch eine vertrauensvolle unbeschwerte Beziehung weiter führen kann, sollte man es besser gar nicht erst versuchen.

Zitat von DonaAmiga:

Ganz genau. Der wäre ein erwachsener Mann. Aber lies doch mal TEs eigene Beiträge hier genau. Außer dass es höchstwahrscheinlich mal ...

Ich denke jeder, der schon mal in so einer Situation war wie der TE, weiß wie schlecht es einem gehen kann. Er war sicher nicht auf der Höhe als er sich hier angemeldet hatte. Ich persönlich lag zum Zeitpunkt meiner Anmeldung zerstückelt/zerbrochen am Boden und wusste noch nicht wie ich da wieder hochkomme. Meine Geschichte war zwar anders, aber hätte hier jemand auf mich eingedroschen, hätte ich mich kaum bedanken können.

Zitat von DonaAmiga:

Ganz genau. Der wäre ein erwachsener Mann. Aber lies doch mal TEs eigene Beiträge hier genau. Außer dass es höchstwahrscheinlich mal ...

Naja, aber DonaAmiga, da musst du auch mal ehrlich sein: Du hast auch ganz schön provoziert und du weißt, dass du das kannst. Dann darf man sich aber anschließend auch nicht beschweren, wenn derjenige auf deine Provokationen anspringt. Insbesondere, wenn derjenige eh schon ziemlich fertig ist.

Auf jemandes Beziehungsverhalten- und Fähigkeit zu schließen, anhand von seinem Verhalten in einem Streit mit einer fremden Person, wo er eh nicht gerade in Top-Verfassung ist... muss nicht sein.

Ja, er hat sich im Ton vergriffen, aber du warst auch nicht nett. Sorry. Ich denke ihr seid quitt.

Zitat von LeTigre:

denn schließlich sind IMMER beide Schuld.

Sorry, aber das kannst du so auf keinen Fall verallgemeinern. Es mag deine grundsätzliche Anschauung sein, die dir unbenommen ist. Aber so dargestellt ist es ein Schlag ins Gesicht vieler Betrogener, die liebend und offenen Herzens ihrem Partner zur Seite standen und ihm vollvertrauten.