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Gehen oder bleiben / was ist richtig?

Hansl
Zitat von -Gina-:
Hat das eine wirklich was mit dem anderen zu tun?

Naja, war eine darstellende Aussage,
keine Fragestellung oder Bewertung.
Vielleicht hast Du es falsch aufgefasst.
Zitat von -Gina-:
Fremdverlieben kann sich jeder. Ausschlaggebend ist wie man dann vorgeht


Das war eigentlich die Kernaussage meiner Darstellung, dachte ich.

10.12.2022 22:25 • x 1 #46


Hansl
Zitat von Elfe11:
Geh' hin und beichte deine Affäre und sei wenigstens ehrlich zu ihr. Das hat sie verdient.

Nein.
Halte ich gar nichts davon, denn in diesem Zustand kommt weder etwas vernünftiges dabei heraus, noch wird sachlich abgearbeitet.

Zitat von Elfe11:
Das hat sie verdient.


Ich glaube nicht, daß dies wildfremde Menschen als Entscheidungsbasis über das zukünftige Leben von jungen Kindern und einer Ehefrau raten können.

Zudem hört hat sie verdient eher an, als würden hier geschäftliche oder sportliche Vorgaben anliegen.
Ausserdem, wer weiß ob die Ehefrau es wirklich verdient hat?

10.12.2022 22:53 • x 3 #47


A


Gehen oder bleiben / was ist richtig?

x 3


L
Zitat von Hansl:
Ausserdem, wer weiß ob die Ehefrau es wirklich verdient hat?

Verdient klingt möglichweise nicht günstig,. Aber sollte der langjährige Partner nicht in Kenntnis gesetzt werden, dass er nicht mehr geliebt wird und man seit zwei Jahren kein Interesse an der eigenen Familie hat?

10.12.2022 23:08 • x 8 #48


Hansl
Zitat von Lizzzy:
Aber sollte der langjährige Partner nicht in Kenntnis gesetzt werden, dass er nicht mehr geliebt wird und man seit zwei Jahren kein Interesse an der eigenen Familie hat?


Doch.
Ganz bestimmt.
Aber vielleicht doch eher auf eine vernünftige Art und weise, mit klarem Verstand.
Ich bezweifle eben, ob der TE derzeit bei klarem Verstand ist, sich seiner Gefühle und dem was er eigentlich unter klarem Verstand wirklich will bewusst ist?
Ob man im Zustand des Täter und Opferdenkens zu vernünftigen und klugen Lösungen über Gespräche kommt, da bin ich mir nicht sicher.
Klar, es ist einfach, mag auch auf die schnelle für den Verfasser wohltuend sein, den TE zur sofortigen Ehrlichkeit und Wahrheit zu drängen.
Die arme Frau.
Was aber bedeutet die sofortige Ehrlichkeit und Wahrheit für Kinder?
Erstrecht wenn diese Wahrheit gar nicht die ganze wirkliche Wahrheit ist, die aber der Täter so gar noch nicht kannte und begriff? Weil er sich selbst im Weg noch stand, seine ganze emotionale Welt noch gar nicht durchschaute und erkannte? Dies aber durch entsprechende Aufarbeitung, sowie etwas Ruhe und Zeit möglich gewesen wäre?
Wie gesagt, es gibt Frauen, die schweigen und beobachten. Wollen die Wahrheit gar nicht wissen. Oder zumindest gegenwärtig nicht.
Vielleicht ist der Zeitpunkt zu reden, wenn eine gewisse Ruhe und Entspannung eingetreten ist der bessere Zeitpunkt?
Wenn Kinder im Spiel sind und es kracht, dies ohne zielführender und positiv weiterführender Struktur, ist dies nicht mehr gut zu machen.
Wers kennt?

10.12.2022 23:47 • x 3 #49


W
Hallo Wadim,
ich habe deinen Thread gerade entdeckt und kann einiges nachvollziehen.
Da deine Affäre 1 Jahr vorbei ist, würde ich diese Baustelle erstmal weiter Ruhen lassen, bis du bei dir alles geregelt hast.

Die Affäre solltest du aber zum Anlass nehmen, deine Ehe wirklich gründlich, ehrlich und fair zu überdenken, denn mir scheint sie alles andere als glücklich zu sein.
Ich denke auch nicht, dass die AF dich plötzlich verblendet, sondern ich denke, dass bei euch vorher schon einiges im Argen lag. Sonst geht man keine AF ein, bei der man sich dann auch noch so sehr verliebt.
Ich finde Liebesaffären haben meist einen viel tieferen Kern der anz woanders liegt als bei der körperlichen Ebene.

Wadim du bist unglücklich und das nicht seit heute. Deine Frau sicher auch, aber hier in dem Thread geht es in erster Linie ja um dich. Daran muss sich was ändern, sonst schmeißt ihr beide weitere kostbare Lebensjahre weg.

Sprich mit deiner Frau, aber nicht über die Affäre, sondern über euch. Es geht erstmal um die Probleme die IHR habt. Deine Affäre ist 1 Jahr vorbei, es läuft nichts mehr (denk ich), du hängst nur emotional noch an ihr.
Besser gesagt hängst du glaube ich vor allem emotional auch an dem Gefühl, das sie die gegeben hat und, dass du vermisst. Ob nun in deiner Ehe oder allgemein im Leben. Es kann ja auch sein, dass du es vermisst, aber du es von deiner EF nicht mehr spüren möchtest.
Darüber kannst du mit ihr reden.

Aber erstmal solltest du dir wirklich im Klaren sein was du willst. Liebst du deine Frau nicht mehr, sag ihr, dass die Gefühle weg sind und dann müsst ihr zusammen eine Lösung finden.
Eventuell noch mal einen Rettungsversuch starten oder eine faire Trennung.
Vielleicht liebt sie dich ja auch nicht mehr, das darf man auch nicht ausser acht lassen.
Das findest du/findet ihr nur heraus, wenn ihr redet.

Ich weiß, der Anfang ist schwer, aber versuch es zumindest in naher Zukunft sonst gehst du daran weiter kaputt. Und mir tut deine Zerrissenheit wirklich leid. Auch wenn du betrogen hast etc.
Es gibt immer solche und solche. Betrügen ist immer Mist, aber da gibt es halt auch nicht nur schwarz und weiß. Und sich nicht einfach zu trennen ist feige, ja. Aber auch mit diesem Stempel wird es sich oftmals zu leicht gemacht.

Ich wünsche dir, dass du für dich den richtigen Weg findest und wieder glücklich wirst.

Alles Gute!

11.12.2022 01:19 • x 3 #50


Wadim88
Ich kann euch allen nur danke sagen für eure Gedanken und Meinungen.

Mir ist bewusst dass keiner mir meine Entscheidung abnehmen kann und den Weg für mich gehen kann.
Es gibt wie immer kein schwarz oder weiß im Leben.
Die Realität ist auch nicht ganz einfach zu definieren. Jeder hat irgendwo seine eigene Realität.
Mir kommt es vor alsob jede Entscheidung in dieser Hinsicht falsch und richtig zugleich ist.
Wie auch immer ich mich entscheiden werde muss ich zu meiner Entscheidung stehen und diese nicht ständig hinterfragen.

Das hier und jetzt voll anzunehmen, die Zeit genießen und mein derzeitiges Leben richtig wertzuschätzen. Die Familie über alles stellen und diesen Reichtum beschützen. Den Kindern ein Zuhause mit Vater und Mutter geben.
Ein geregelter Alltag mit verteilten Rollen und Rücksicht aufeinander so wie es mir beigebracht wurde.
Ein fast schon heilliger Ort der Wärme der unter keinen Umständen zerstört werden darf. Alles auf einer Lüge aufgebaut und auf wackeligen Beinen ohne ein starkes Fundament.

Ich seh in die Augen meiner Kinder und ich sehe unschuldige kleine Wesen voller Wünsche und Träume mit starken Gefühlen und Hoffnungen. Voller Erwartungen und Sehnsüchte vom Leben.
Immer Mama und Papa als die größten und schlausten ansehen. Alles nachahmen und voller Motivation den Alltag bestreiten. Spaß haben, zusammen spielen und streiten. Grundsätzlich immer positiv eingestellt sind und die Welt nicht kompliziert sehen. Ihre Welt ist klein und süß, sie glauben an den Weihnachtsmann und an viele andere Dinge. Voller Tatendrang und Optimismus in die Zukunft schauend.
Sie wollen für jeden nur das gute, kennen keine Politik, unterscheiden keine Hautfarben und strahlen Liebe aus. (Können natürlich auch mal kleine Teufel sein in Ausnahmen)
Ich liebe meine Kinder!
Ich erkenne mich und meine eigene Kindheit in denen wieder.

Meine Geschwister und ich waren genauso und wir hatten eine glückliche Kindheit. Wir sind auf einem Bauernhof aufgewachsen, hatten immer ein starken Zusammenhalt und sind immer noch verbunden auch wenn jeder seine Familie hat und ein eigenes Leben lebt.

Meine Eltern haben für uns das beste gemacht was sie tun konnten. Haben uns ein Zuhause gegeben, eine Familie mit Stärken und Schwächen.
Haben uns zugehört, Zeit mit uns verbracht und uns ernst genommen.
Haben uns soviel ermöglicht wie es ging und uns wohl behütet aufgezogen.
Und trotzdem ließen sie sich nach über 20 Jahren Ehe scheiden und leben mittlerweile fast 10 Jahre getrennt. Es sind viele Dinge vorgefallen in ihrer Ehe. Es gab (zwar SEHR selten) Gewalt und Dramen sowie untreue, Anschuldigungen und das volle Programm einer Ehe eben.
Natürlich gab es auch viele schöne Zeiten und Momente.
Ich habe das mein Leben lang analysiert und immer gesagt ich werde es anders machen als meine Eltern.

In meiner eigenen Familie gab es und gibt es keine körperliche Gewalt. Manche Dinge lasse ich nicht zu und ich habe meine Prinzipien zu vielen Themen wie Dro. und Alk.. Die Kinder sind das wichtigste und kommen immer an erster Stelle.

Doch in meiner Generation geht es auch immer um sich selbst und das eigene Glück. Ich kann meine Zukunft selbst gestalten, alles zerstören, und neu aufbauen sowie Kinder es beim Spielen tun.
Ich erschaffe die Welt in der ich lebe und bin der Gestalter meiner eigenen Realität.
Manche Entscheidungen sind nicht einfach und die Verantwortung meiner Familie und den Kindern gegenüber kann und will ich nicht abgeben.
Ich lebe es meinen Kindern vor und bin mir bewusst dass sie auf mich aufschauen. Ich will meinen Kindern gute Werte für das Leben vermitteln aber das ist wieder ein zweischneidiges Schwert.
Meine Frau und ich waren sehr jung und naiv als wir zusammen gekommen sind und waren uns der Konsequenzen unserer Taten und Verhalten nicht so bewusst wie es heute der Fall ist. In dieser Zeit hab ich viel gelernt über mich selbst und das Leben allgemein.
Ich hab heute eine viel bessere Vorstellung davon wie eine Beziehung sein sollte, was ich will und was ich nicht will.
Wir sind uns sehr ans Herz gewachsen und haben auch ein paar Gemeinsamkeiten. Doch sind wir im Kern grundverschieden und ticken ganz unterschiedlich. Unsere Wahrnehmung unterscheidet sich und wir haben ein grundsätzlich unterschiedliches Weltbild.
Unser Humor ist nicht der gleiche und die Interessen unterscheiden sich auch.
Es gibt ein paar gemeinsame Nenner und auf diese haben wir alles aufgebaut.
Ich bin innerlich müde und ich denke sie ist es auch.
Natürlich kann ich noch weitere 20 Jahre mit ihr zusammen leben, wir können uns weiter versuchen aufeinander einzustellen, Kompromisse eingehen usw.

Doch seit den letzten 2 Jahren kann ich dieses ganze Konzept nicht mehr aus vollem Herzen mir selbst gegenüber gutheißen.
Ich hatte ein Jahr mit jemand der mich versteht und meine Art liebt ohne mich zu verbiegen oder Kompromisse einzugehen. Keine Bewertungen und keine Mühen.
Wir konnten über die selben Dinge lachen und hatten die gleichen Interessen. Es war unkompliziert und einfach. Es hat jede Minute mit ihr Spaß gemacht und ich habe die stärksten Gefühle zu ihr die ich je in meinem Leben gefühlt habe.
Alles an ihr scheint perfekt, auch ihre Makel und Schwächen sind für mich kein bisschen Thema.
Es fühlt sich an wie das echte Leben, das wahrhafte, die Liebe selbst.
Tag und Nacht seh ich die Momente mit ihr in meinem Kopf, rieche noch ihren Geruch, vermisse ihr Lachen und träume fast jede Nacht von ihr.
Ich weiß ich bin halt verliebt und nicht klar im kopf aber sowas in diesem Ausmaß hatte ich bei meiner Frau nicht gehabt.
Es waren und SIND Gefühle da für meine Frau aber es kommt nicht annähernd an das heran was ich für diese Frau empfinde.
Nur wenn ich bereit bin das volle Risiko einzugehen kann ich vom Leben alles haben was ich will.
Und ich kann dabei alles verlieren.
Alles was ich will liegt auf der anderen Seite der Angst. Es wird nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.
Wie gesagt ich bin trotzdem hin und her gerissen und blockiert in meinem Handeln. Ich kann es nur herausfinden wenn ich es probiere. Manchmal denk ich, selbst der schlimmste Fehler kann nicht so schlimm sein wie es nie versucht zu haben.
Eine blanke Angst lähmt mich diesen Schritt zu tun und die Zelte abzubrechen, ein Chaos zu hinterlassen.
Doch andererseits will ich später keine bittere Reue spüren müssen auf dem Sterbebett nur weil ich nicht auf mein Herz gehört hab und den Normen der Gesellschaft entsprechen wollte...
Vor dem Tod habe ich keine Angst, ich habe die Angst das Leben nicht voll auszuleben.
Ich danke euch wirklich für eure Teilnahme
Die größte Liebe ist wohl immer die unerfüllte.

11.12.2022 06:45 • x 4 #51


Charla
Zitat von Wadim88:
Es waren und SIND Gefühle da für meine Frau
aber es kommt nicht annähernd an das heran was ich für diese Frau empfinde.

Diese Gefühle für die Andere können sich ändern wenn auch da der Alltag mit seinen Sorgen, Nöten und Anstrengungen euch einholt.

Ich habe die Erfahrung gemacht wenn die Liebe stark ist, gibt sie auch den Mut nötige Veränderungen vorzunehmen. Bei Liebe hat die Angst kaum Platz, sie setzt sich durch.

Mit deiner Frau läuft die Ehe in ruhigeren Fahrwasser, kann langweilig wirken und auch stressig sein, Unterschiede ziehen sich oft nur am Anfang an und können später mal zu Problemen führen weil zu wenig gemeinsam gemacht, zu viele Kompromisse geschlossen werden und Frust entsteht, der zu Streitigkeiten führen kann weil man es nicht geschafft hat gemeinsam an den Triggerpunkten zu arbeiten und daran zu wachsen.

Zitat von Wadim88:
Nur wenn ich bereit bin das volle Risiko einzugehen kann ich vom Leben alles haben was ich will.
Und ich kann dabei alles verlieren.
Alles was ich will liegt auf der anderen Seite der Angst.

Wir verlieren etwas und gewinnen gleichzeitig auch etwas.
Welche Ängste sind es bei dir ? Wie kannst du diese überwinden ? Was fehlt dir und bräuchtest du dafür ?

Eine Garantie gibt es für nichts, ausser für den Tod und sinnbildlich betrachtet musst du erst etwas in dir sterben lassen, damit Neues beginnen kann.

Manchmal bedeutet etwas haben zu wollen auch dafür auf etwas verzichten zu müssen.
Erst die Erfahrung zeigt uns ob unsere Entscheidung richtig war, es gibt für alles eine Lösung.

Was glaubst du ist für deine Kinder wertvoller : Einen glücklichen Vater an der Seite zu haben oder einen, der gar nicht bei ihnen sein kann weil er ständig mit jemand anderen beschäftigt und deshalb sehnsuchtsvoll und unzufrieden ist ?

11.12.2022 07:32 • x 4 #52


L
Zitat von Hansl:
Erstrecht wenn diese Wahrheit gar nicht die ganze wirkliche Wahrheit ist, die aber der Täter so gar noch nicht kannte und begriff? Weil er sich selbst im Weg noch stand, seine ganze emotionale Welt noch gar nicht durchschaute und erkannte? Dies aber durch entsprechende Aufarbeitung, sowie etwas Ruhe und Zeit möglich gewesen wäre?

Sehr sensibel formuliert und sicher auch sehr klug.
Aber der TE liebt seit 2 Jahren eine andere Frau und hat auch entschieden, mit ihr 1 Jahr sowas wie eine Parallelbeziehung zu führen.
Wieviel Zeit und Ruhe darf er sich denn nehmen?

11.12.2022 11:11 • x 1 #53


S
Zitat von Wadim88:
und ich denke sie ist es auch

Vielleicht fragst du sie mal?

11.12.2022 11:25 • x 1 #54


L
Zitat von Wadim88:
Ich danke euch wirklich für eure Teilnahme

Ich denke, was Du um Deinet- und Deinen Mitmenschen Willen lernen solltest ist, authentisch zu lernen. Dann wird sich alles regeln.

11.12.2022 11:37 • x 2 #55


T
@Wadim88
No risk - no fun....
nur wer durch eine Tür geht, kann erfahren, was dahinter ist.
Love it, change it or leave it. - oder ein Ende mit Schrecken ist besser als ein Schrecken ohne Ende
oder auch Wer rastet, der rostet..
..alles in allem ist Stillstand das Schlimmste!

Das Kind ist im Brunnen. Das kannst du nicht rückgängig machen. Du kannst nur dafür sorgen, es vor dem Tod zu retten. Nass, kalt und halb verhungert ist es schon. Im Moment hast du dich dafür entschieden zuzuschauen, ob es von alleine klar kommt. Aber das wird es nicht. Du musst aktiv werden. Nur so kommt etwas in Bewegung.

Dir geht es scheinbar ähnlich wie mir vor vielen Jahren. Allerdings traf ich meine Entscheidung in wenigen Tagen. Es waren aber auch keine Kinder involviert. Auch wenn ich keine Ahnung hatte, was mit dem Neuen sein würde, mir war klar, dass ich mein damaliges Leben so nicht mehr wollte. Ich hatte ein von außen betrachtet schönes Leben, aber es langweilte mich. Ich wollte mehr. Etwas anderes. Ich wollte wieder Leidenschaft empfinden. Damit war klar, ich musste aktiv werden und eine Änderung herbeiführen.
In dieser Phase verliebte ich mich neu. Und machte Nägel mit Köpfen.

Wenn dir die neue Liebe die Augen geöffnet hat, dass du dein Leben so nicht mehr leben willst, dann ändere es.

11.12.2022 13:48 • x 2 #56


S
Zitat von Wadim88:
Es waren und SIND Gefühle da für meine Frau aber es kommt nicht annähernd an das heran was ich für diese Frau empfinde.


Ich trage auch so eine Frau in meinem Herzen. Mein Gott, was war das für eine Romanze! Diese Frau war die Antwort auf all meine Fragen, die Erfüllung aller Träume und der schlussendliche Beweis, dass es Gott wirklich geben müsse.
Sie hat mich tief bewegt, jede Zelle in mir erneuert und mir war klar, wenn es die eine große Liebe auf Erden geben würde, dann wäre es diese.

Dennoch, es konnte kein Happyend geben, was uns beiden von Anfang an vollkommen klar war.
Wie ging es weiter?
So ein Riesensack voller Liebesgefühle wiegt natürlich unendlich schwer, da hatte ich genau wie du, @Wadim88, ganz schön zu schleppen. Doch die Last wurde um so leichter, je mehr es mir gelang solche Gefühle wie Traurigkeit, Verlust, Vermissen und Trauer, in ein Gefühl der Dankbarkeit zu verwandeln.
Dankbar dafür, dass es mir vergönnt war ihr zu begegnen und mit ihr ein kleines Stück gemeinsamer Lebensgeschichte zu haben. Und vor allem dankbar für dieses überwältigende Gefühl von Liebe und Glück.
Vielleicht gelingt es dir ja auch, deine schmerzenden Gefühle in Dankbarkeit zu wandeln. Und in dieses Dankbarkeitsgefühl kannst du auch jede Menge Liebe packen und das Ganze dann an einem schönen Platz in deinem Herzen einlagern.

So habe ich es damals gemacht und noch heute gehe ich sie manchmal an diesem Platz besuchen. Das mache ich nun schon seit fast zwanzig Jahren so. Kurioser Weise ist es so, dass ich sie relativ unkomplziert in echt wiedersehen könnte. Das möchte ich aber nicht. Ich möchte mein Bild von ihr und dieses auf ewig konservierte Gefühl aus Liebe und Dankbarkeit nicht gefährden.

Mittlerweile bin ich verheiratet und ohne sie glücklich geworden (wer hätte das gedacht?). Doch begleiten wird sie mich Zeit meines Lebens und wird auch immer einen festen und besonderen Platz in meinem Herzen haben. Und das finde ich sehr schön.

Zitat von Wadim88:
Doch andererseits will ich später keine bittere Reue spüren müssen auf dem Sterbebett nur weil ich nicht auf mein Herz gehört hab und den Normen der Gesellschaft entsprechen wollte...


Auf dem Sterbebett machst du dir darüber keine Gedanken, da verwette ich mein letztes Hemd.
Verpasste Chancen, nicht auf das Herz gehört zu haben, Normen der Gesellschaft entsprechen?...Das ist auf dem Sterbebett Pillepalle!
Auf dem Sterbebett denkst du an was viel Bedeutungsvolleres, nämlich an deine Kinder! Wie die Gedanken an deine Kinder dann aussehen werden, das hast du jetzt in deiner Hand. Sei dir dessen bewusst.

11.12.2022 14:08 • x 3 #57


L
Zitat von Springfield:
Das möchte ich aber nicht. Ich möchte mein Bild von ihr und dieses auf ewig konservierte Gefühl aus Liebe und Dankbarkeit nicht gefährden.

Du sagst es, ein Bild! Dein Bild. Zuviel realer Kontakt würde das Bild zerstören. Im Gegensatz zum TE bist du dir aber klar darüber, dass es ein Bild ist.
Der TE glaubt ja tatsächlich an dieses Bild.
Dir TE würde ich raten, mal dich selbst zu hinterfragen, was du möchtest und das unabhängig von der AF.

11.12.2022 14:23 • x 4 #58


L
Manche träumen ihr Leben und mache leben ihren Traum.

11.12.2022 14:34 • x 4 #59


Hansl
Zitat von Lizzzy:
Aber der TE liebt seit 2 Jahren eine andere Frau und hat auch entschieden, mit ihr 1 Jahr sowas wie eine Parallelbeziehung zu führen.

Ja.
Was sind schon 2 Jahre?
Ein Jahr davon praktisch nur in Phantasie?
Es ist mir klar, lt. Leitfaden Literatur, sowie durch Publizierung in Medien usw haben sich da so zeitliche Richtlinien manifestiert.
So und so lange Daten, so und so lange Kennenlernphase, so und so lange darf Verliebtheit gelten, erst nach so und so langer Zeit kann man von Liebe sprechen.....
Kann man auch hinterfragen...

Was sind schon zwei Jahre. Dies entspricht so ungefähr auch meinem persönlichen Zeitrahmen, bin aber dsbzgl zeitlich komplett unabhängig. Ich orientiere mich rein an der persönlichen Entwicklung. Jeder hat da wohl mehr, andere weniger abzuarbeiten. Manche gar nichts (weil sie es nicht für nötig halten), zack der oder die nächste am Start, zurück bleibt nur verbrannte Erde. Egal, Hauptsache ich war ehrlich mit selbst geht's gut, ich komme voran und nicht nach hinten sehen.
Manchmal stellt sich gerade sogenannte Ehrlichkeit, Moralerfüllung als egoistisch und Selbstherrrlichkeit dar.
Was sind schon zwei Jahre?
Kann man wirklich hier zeitliche Vorgaben erwarten, die es zu erfüllen gibt?
Erstrecht wenn der TE erst jetzt mit Begriffen wie emotionaler Abhängigkeit konfrontiert wird?

Zitat von Lizzzy:
Wieviel Zeit und Ruhe darf er sich denn nehmen?

Wenn er unentwegt lernt, daß gelernte umsetzt und arbeitet: Soviel er braucht.
Denn ein darf sollte nicht im Raume stehen.
Denn darf bedeutet, er wird von einer höheren Instanz kontrolliert, befehligt und reglementiert.
Was passiert, hält er den zeitlichen Rahmen nicht ein?

Zitat von Springfield:
Auf dem Sterbebett denkst du an was viel Bedeutungsvolleres, nämlich an deine Kinder! Wie die Gedanken an deine Kinder dann aussehen werden, das hast du jetzt in deiner Hand. Sei dir dessen bewusst.

Also, hast Du schon mal mit einem Toten gesprochen?
Geschweigedenn Kontakt mit sterbenden gehabt?

Das diese Ausführung hier jetzt anmaßend ist, sollte Dir schon klar werden.

Zitat von Springfield:
Auf dem Sterbebett machst du dir darüber keine Gedanken, da verwette ich mein letztes Hemd.


Im Zuge meiner eigenen Abarbeitung meiner Problematiken bzgl emotionaler Missstände nutzte ich die Möglichkeit, auch eine Familienaufstellung durchzuführen. Zzgl vieler Gespräche.
Was dadurch zu Tage trat war hochinteressant: Meine Oma liebte in jungen Jahren einen Herren aus einer anderen Stadt. Dies war wohl eine tiefe und ehrliche Liebe.
Schon damals stand sie unter starkem familiären Druck, wurde durch ihre Schwestern und Bruder reglementiert, starke Übergriffigkeit war die Regel. Es kam wie es kommen musste: Oma musste wohl einen Mann heiraten, der besser in den kleinen Handwerksbetrieb passte.
Meine Mutter, ihr Bruder wurde geboren.
Wir.
Was ich nicht wusste war die Bedeutung dieser unglücklichen Liebe.
Welch Trauma meine Mutter dadurch erlitt, welche Auswirkung, Traumen diese Zweckehe, die dann immerwährende Sehnsucht meiner Oma familiär bis heute verursachte.
Meine Mutter hatte all die Briefe, die meine Oma mit ihrer grossen Liebe austauschte. Die dann spätere Ehefrau brachte diese mal als dieser starb.
Ich habe diese letztes Jahr alle gelesen und mit erkannt, dass auch ich und meine Geschwister noch die Zeche dafür zahlen mussten, da meine Mutter tief traumatisiert ist, sie spürte schon wohl als Kind, dass sie nicht das Kind der großen Liebe war sondern eben zweite Wahl. Ebenso mein Onkel.
Beziehungsunfähugkeit, sowie eben Verlustproblematiken sind bis heute gegenwärtig. Auch emotionale Abhängigkeiten.
Meine Oma starb in meinem Beisein und auch ich werde es nie wissen, aber ich bin überzeugt, sie dachte an ihn und litt bis zum letzten Atemzug unter ihren überfüllten großen Liebe.
Es war ihr tiefster Wunsch gewesen, mit ihm Kinder zu haben.

Mag sein, sie war lt. Forum eine dumme Frau, weil sie ihn nie vergessen hat, aber es war eben so.
Was sind dann schon zwei Jahre?

11.12.2022 16:08 • x 1 #60


A


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