69

Verliebt in Mitarbeiterin - wie damit umgehen

A
Hallo zusammen,
es ist passiert, was ich nie erwartet hätte. Ich habe mich vor einigen Monaten in eine Mitarbeiterin von mir verliebt.

Wir arbeiten seit einigen Monaten zusammen und ich habe gemerkt, dass ich mich zu ihr hingezogen gefühlt habe. Alles kollegial und freundschaftlich. Wir hatten für ein Projekt zusammen eine Dienstreise geplant und wenige Tage vor der Reise hat sich die Mitarbeiterin und ihr damaliger Freund getrennt. Sie war natürlich am Boden zerstört, ich denke, sie hat ihn wirklich sehr geliebt.

Während der Dienstreise, die wir einige Tage nach der Trennung angetreten haben (knapp 1 Woche, interkontinental, wirklich sehr schöne Lokation, nicht weit weg vom Strand) ist es passiert. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht (fast schon romantisch am Strand bei Sonnenuntergang), miteinander geredet und dabei sind wir uns sehr nahe gekommen. Wir haben über Dinge geredet, über die man nicht mit seinem Mitarbeiter / Vorgesetzten sprechen sollte, aber wir haben es trotzdem getan. Es hat sich irgendwie richtig angefühlt.
Es ist nichts passiert, wir sind sehr respektvoll miteinander umgegangen, aber es hat ordentlich geknistert. Was zwischen uns war, war fast greifbar und ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn wir noch mehrere Abende Zeit miteinander gehabt hätten.
Ich bin froh und dankbar, dass nichts passiert ist. Es wäre ein riesen Fehler gewesen, aber ich hätte mich wahrscheinlich darauf eingelassen. Ich bin deutlich älter, verheiratet, Kinder und sie ist meine Mitarbeiterin.

Nach der Rückkehr hat sie nach ca. zwei Wochen abrupt ihr Verhalten mir gegenüber geändert. Keinerlei private Kommunikation mehr, nach Meetings verlässt sie sofort den Raum, kein Augenkontakt mehr wenn wir in Meetings sind. Ihre Körpersprache zeigt deutlich weg von mir.

Wir mussten nochmal gemeinsam auf Dienstreise an den gleichen Ort und dieses mal war es - wahrscheinlich für uns beide - die Hölle. Wir haben kein Gespräch zustande gebracht, dass über zwei Sätze hinausging.

Ich habe sie mehrmals angesprochen mit der Bitte, dass wir die Sache besprechen - de facto ist ja nicht mal was passiert - und aus der Welt schaffen. Das lehnt sie kategorisch ab, meint nur, dass während der ersten Dienstreise war eben eine Sondersituation und zwischen uns sei alles geklärt.

Wir schaffen es jetzt seit einigen Tagen halbwegs respektvoll miteinander umzugehen und die Zusammenarbeit läuft ganz ok - aber eben nicht mehr so wie früher. Ich leide persönlich ziemlich darunter, denn ich muss gestehen, dass ich verliebt bin. Es wird besser, ich kann respektieren, dass sie sich von mir abschirmen will, wohl aus Eigenschutz oder damit wir nicht noch mal in so eine Situation kommen. Aber ich weiß wirklich nicht, wie ich langfristig damit umgehen soll. Wir arbeiten eng miteinander, sind oft mehrer Stunden am Tag zusammen in Meetings und müssen uns oft eng abstimmen. Und die Resultate, die wir gemeinsam bringen sind auch nicht mehr so gut wie früher. Klar, wenn die emotionale Ebene nicht geklärt ist, geht auf der Sachebene auch nichts weiter.

Hat irgendjemand einen Rat wie ich es schaffe, mit emotional von dieser ganzen Geschichte zu distanzieren? Ich schätze die Mitarbeiterin wirklich sehr, ich will sie auf keinen Fall verlieren, aber auf Dauer ist das so zu schmerzhaft für mich. Sie lacht und albert mit allen Kollegen rum, ist überall beliebt - nur mich ignoriert sie. Ich fühle mich wie der Ex, dem sie eine auswischen will. Ich weiß, ich sollte es professionell sehen - aber das fällt mir augenblicklich irre schwer.

Alle Kommentare sind willkommen.

17.02.2018 00:53 • #1


Wandler
Ich könnte mir vorstellen, daß Du ihr auf dieser ersten Dienstreise einfach derjenige warst, der gerade da war, es gab Sympathie zwischen Euch und Euer beider Herzen waren offen für vertrauliche Gespräche. Eine ähnliche Situation habe ich selbst erst kürzlich erlebt.
Und je nachdem, wie die eigene Gemengelage gerade ist, kann einen das ziemlich flashen. Zu erleben, daß man selbst sich sehr schnell öffnet und durch diese Offenheit auch beim Gesprächspartner alle Grenzen fallen. Was zu einer tiefen Vertrautheit führen kann, die aber eben nur für einen gewissen Zeitraum da ist.
Und Back Home hat sie dann vielleicht realisiert, wieviel und was Ihr Euch da alles erzählt habt, und ihr ist die berufliche Hierarchie wieder eingefallen und ihr ist eher unangenehm, dem Vorgesetzten soviel preisgegeben zu haben.
Daß sich dieses Öffnen für Dich nach Verliebtheit anfühlt, kann ich verstehen.
Für sie scheint es nicht so zu sein.

An Deiner Stelle würde ich versuchen, die Erinnerung an die besonderen Augenblicke zu bewahren und als durchweg positiv zu sehen und sie ansonsten in keinster Weise damit zu bedrängen.

17.02.2018 01:09 • x 1 #2


A


Verliebt in Mitarbeiterin - wie damit umgehen

x 3


P
Kann es sein dass sie eine Mitarbeiterin ist?

Liebe am Arbeitsplatz? Nein, sowas gibt es nicht.

Werd erwachsen, und hör auf dich rumzudrucksen. Mitarbeiterin Mitarbeiterin Mitarbeiterin Nein, darf es nicht geben Oh, wir dürfen das nicht.

Soviel Text, und kaum Inhalt. Da du nix geschrieben hats, kann ich ja nur vermuten: Du bist verknallt, wolltest es gerne, aber um Himmels willen nix riskieren. Hätte sie dir die Hose ausgezogen ... booom. Du konntest ja nichts dafür. Sie war es ja.

Doch so einfach macht sie es nicht. Und weil nix gelaufen ist, und du keine Eier hattest, bist du nun ad acta.

Wenn du sie willst, dann ignoriere sie.
Wenn du sie nicht willst, dann ignoriere sie.
In beiden Fällen hör auf deine Emotionen für deine eventuell schlechte Arbeit (hört sich nach subjektiver Wahrnehmung an) verantwortlich zu machen. Mach deinen Job. Liebe deine Frau und deine Kinder. Und mach dir keine Gedanken was hätte eventuell sein können. Werd erwachsen!

PS: Stimme der These zu mit dem Ersten. Und da wäre sie empfänglich gewesen, doch du hast nichts gemacht. Feierabend.

17.02.2018 01:12 • x 1 #3


VictoriaSiempre
Liest sich so, als ob Du ihre Führungskraft wärst?

Sie macht alles richtig. Never f. the company, schon gar nicht in so einer Konstellation. Außerdem bist Du doch der gebundene mit Frau, Kinder, Haus, Hof, Hund, Katze, Maus. Was genau erwartest Du von ihr und was könntest Du ihr anbieten?

17.02.2018 01:14 • x 7 #4


E
Zitat von VictoriaSiempre:
Liest sich so, als ob Du ihre Führungskraft wärst?

Sie macht alles richtig. Never f. the company, schon gar nicht in so einer Konstellation. Außerdem bist Du doch der gebundene mit Frau, Kinder, Haus, Hof, Hund, Katze, Maus. Was genau erwartest Du von ihr und was könntest Du ihr anbieten?

So büdde.

Alles andere ist Anfang vom Ende.

Kläre doch mal lieber die Sätze.

Ich bin verheiratet.

Ich gestehe, ich habe mich verliebt.

Das ist ja wohl wesentlicher.

17.02.2018 07:50 • x 2 #5


juliet
Was genau möchtest du denn von der Frau?
Was soll denn am Ende einer sog. Klärung stehen?
eine Affäre, ein den Emotionen nachgeben?
Respekt vor der Frau, sie macht alles richtig!

Bist Du frei?
Nö.
Wenn du im Job nicht professionell sein kannst momentan, wende dich doch mal deiner häuslichen Situatuon zu: Warum hast du dich verliebt, was zeigt das ggf für Defizite in deinem Privatleben auf?
DAS ist die relevante Baustelle, die jetzt deine geballte Aufmerkamskeit verdient hat.

übrigens: Zigmal Mitarbeiterin zu sagen ist veraltet und zeugt von schlechter Führungsqualität. Hast du es so nötig, in jedem Satz die Hierarchie klarzustellen? Warum?
Das stößt bei mir sehr unangenehm auf. Heutzutage spricht man hierarchieübergreifend von Kollegen.
Hätte gereicht, einmal klarzustellen, dass du ihr weisungsbefugt bist.

17.02.2018 08:52 • x 2 #6


_Tara_
Du fühlst Dich, wie ein Ex, dem die Mitarbeiterin eins auswischen will.
Wie würde sich wohl Deine Frau fühlen, wenn sie erführe, dass Du Dich fremdverliebt hast?

Wie steht's denn so um Deine Ehe? Liebst Du Deine Frau?

17.02.2018 09:00 • x 2 #7


E
Zitat von _Tara_:
Du fühlst Dich, wie ein Ex, dem die Mitarbeiterin eins auswischen will.
Wie würde sich wohl Deine Frau fühlen, wenn sie erführe, dass Du Dich fremdverliebt hast?

Wie steht's denn so um Deine Ehe? Liebst Du Deine Frau?

Aber ja tut er das. Wie alle.

17.02.2018 09:05 • x 1 #8


P
Ja, never f*** the company wurde dir schon gesagt. Eigentlich gibt es da nicht mehr zu zu sagen.
Aber da du die Mitarbeiterin nicht haben kannst, wird es wohl ne andere irgendwann. Ist nur ne Frage der Zeit.

Weißt du eigentlich, in was für ein emotionales Verderben du deine Famile stürzt, nur weil du deine Hose nicht zu lassen kannst ( irgendwann)?

Du willst verliebtheit? Versuch es in deiner Ehe das Gefühl wieder zu holen. Bei der Frau die du einst geschworen hast, sie lieben und zu ehren, in guten wie in schlechten Zeiten.
Oder ist das zu viel Arbeit ?

17.02.2018 09:09 • #9


Vitaminstoß
Dein Schmerz ist nachvollziehbar, jedoch ist es wahrscheinlich besser so. Sonst landet ihr in einer Affäre und das wird mit der Zeit schmerzhaft und hat ja meist keine Zukunft. Sie hat eine gesunde Grenze gezogen.

Worauf du aber sehr wohl bestehen darfst und solltest ist ein respektvoller und normaler Umgang miteinander. D.h. sie muss bald auch zur Normalität zurückkehren. Dich zu ignorieren beim Smalltalk etc. ist kein normaler Umgang. Das macht sich auch in den gemeinsamen Arbeitsergebnissen bemerkbar.

Ich würde an deiner Stelle also bald ein sachliches Gespräch anstreben und darauf auch bestehen. Ihr Dinge sagen, wie: Ich schätze deine Arbeit etc. Und dass du eben dir einen kollegial guten Umgang wünscht.
Auch wäre es gut, es auf eine sachliche Art und Weise ihr zu kommunizieren, dass du ihre Entscheidung respektierst. Womöglich kannst du die eine oder andere Teamarbeit an jemanden anderen delegieren, zumindest für die nächste Zeit.

Sollte sie aber auch mit der Zeit kollegial mit dir so gar nicht mehr können, dann muss sie sich wohl für sich selbst Konsequenzen überlegen. Denn geöffnet an dem Abend hat sie sich ja auch. Die Verantwortung dafür liegt bei euch beiden. Damit meine ich aber nicht, dass du es ihr kommunizierst, aber früher oder später muss auch von ihrer Seite Normalität einkehren.

Tut mir Leid für deinen Herzschmerz, Ablehnung tut weh. Hoffentlich kommst du bald darüber hinweg.

17.02.2018 09:10 • #10


E
Puppenmama.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Er wollte ein wenig ... und so.

Er hat nicht gesagt, dass er seine Familie verlassen möchte. Die bleibt doch unangetastet.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

17.02.2018 09:12 • #11


K
Es war damals eine Sondersituation. Ihr hattet beide die Bereitschaft euch zu öffnen und habt euch dabei auch manch Vertrauliches gesagt. Ihr habt in diesen Momenten alles um euch herum vergessen lassen und das hat dieses Wohlgefühl vermittelt.

Zurück im Alltag, in der Realität. Sie wird sich ihrer beruflichen Rolle bewußt. Ihr ist klar, das hat keine Zukunft, es war schön und gut damit, während Du nun versuchst, deine Schmetterlinge wieder einzufangen.

Werde Dir klar, wo Du hingehörst. Du kannst verliebt sein, aber dann bewahre es für Dich als dein Geheimnis. Bewahre Dir diese für Dich schöne Erinnerung und freue Dich, dass es für Dich Momente gegeben hat, die dein Leben für kurze Zeit bereichert haben. Und nun kehre wieder zurück in das reale Leben und respektiere die Haltung deiner Mitarbeiterin.

17.02.2018 09:14 • x 1 #12


K
Noch eine ergänzende Anmerkung - als Führungspersönlichkeit sollte es Dir möglich sein, ein gemeinsames Gespräch zu führen, zunächst auf der Sachebene und dann auf der Privatebene. Dabei solltest Du schon klarstellen, dass es eine Sondersituation war, die ihr beide als sehr schön empfunden habt - aber Euch beiden klar ist, dass es für die weitere Zukunft keine Bedeutung hat. Sage ihr, wie sehr Du ihre Arbeit schätzt und Du dir diese konstruktive Zusammenarbeit wie früher wieder wünschen würdest. Gebe ihr zu verstehen, dass Du ihre Arbeiten sehr zu schätzen weißt.

Ein Feedback auf die Frage, ob das wieder möglich werden könnte, wird Dir zeigen, ob eine Bereitschaft auch Ihrerseits vorhanden ist.

Was denkst Du, wie schätzt Du den Erfolg eines solchen Gesprächs ein?

17.02.2018 09:22 • x 1 #13


P
Zitat von frischgeföhnt:
Puppenmama.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Er wollte ein wenig ... und so.

Er hat nicht gesagt, dass er seine Familie verlassen möchte. Die bleibt doch unangetastet.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.



Das sehe ich nicht so. Denn das ist der Anfang von irgendwas.
Schließlich sagte er, wenn sie mehr Zeit miteinander verbracht hätten, als nur die paar Stunden im Sonnenuntergang, wäre vielleicht mehr passiert?!
Nein, ER hat nicht gesagt das er DANN die Familie verlassen hätte. Wie gnädig.
ABER seine Frau hätte ihn evtl DANN verlassen.

17.02.2018 09:24 • #14


E
Ich sehe das auch nicht so.
Worte meines Exams.
Was hat meine Ehe mit meiner Liebe zu dir zu tun?

Hundertmal ist er dort hängengeblieben.

Er ist nicht der einzige der so denkt.

Für den TE wäre doch alles super, wenn seine Mitarbeiterin nachgegeben hätte.

17.02.2018 09:37 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag