Verliebt in meinen Arzt

Hallo,

ich habe lange überlegt den Schritt über ein Forum zu wagen um mir einfach mal meine Gefühlslage von der Seele zu schreiben da ich dieses Thema leider sonst Niemandem anvertrauen kann.
Im September 2021 wurde ich im Krankenhaus von einem wundervollen jungen Assistenzarzt operiert. Ich hatte eine geplante Brustverkleinerung. Einen Tag vor OP war ich stationär aufgenommen um ein paar Untersuchungen zu machen und die OP zu besprechen mit Einzeichnung der Schnittführung bzw. der Brust. Als mich der Arzt aufrief, dachte ich wirklich das darf ja jetzt echt nicht wahr sein. ich darf mich jetzt mit meinen Wurfschleudern vor so einen jungen, charmanten Arzt anzeichnen lassen und den OP Verlauf besprechen. Mir wurde schon im Vorfeld von der Fotografin der Abteilung der Arzt als einen herausragenden Chirurgen empfohlen und ich solle mich nicht wundern das er wie ein frischer Abiturient aussehe, aber wirklich hervorragende Arbeit mache. Naja, ich war glaub so mit meiner Scham vor ihm beschäftigt und konnte da noch nicht davon sprechen in ihn verliebt zu sein. Sehr angenehm fand ich aber seine lockere und umgängliche Arbeit die Scham schnell vergessen zu lassen und wir haben uns die halbe Stunde ganz nett über die OP und das ganze drumrum und während der Einzeichnung über Urlaub, Freizeit usw. unterhalten. Danach bin ich überglücklich in der Nähe das KH ein Eis essen gegangen und war auf Wolke 7 was aber eher mit der OP zu tun hatte, die endlich zum Greifen nah zu sein war.
Die OP war dann Freitags und Montags habe ich meinen Arzt bei der Visite wieder gesehen. Als ich an dem Nachmittag entlassen wurde, fing ich auf einmal an über ihn nachzudenken. Seine Worte und vor allem seine schöne ruhige junge Stimme waren so präsent in meinem Ohr. Von da an war es irgendwie um mich geschehen. Ich fieberte der Woche drauf entgegen als ich zur Kontrolle musste. Und auch die weiteren Wochen und Monate, bis jetzt fieber ich den Kontrollterminen entgegen. Ich musste jetzt im März noch ein zweites Mal operiert werden da bei mir links gutartiges Tumorgewebe mit entfernt wurde und es einer Korrektur OP bedarf. Die OP hat natürlich auch ER durchgeführt. Ich schaue immer das ich mir die Termine so geben lasse das ich bei ihm zur Sprechstunde, Ambulanz und OP bin und er hat wohl auch schon gespannt das ich am Liebsten bei ihm bin bzw. mich von ihm behandeln lasse, was ja aber durchaus auch plausibel ist weil er ja 95% der Behandlungen durchgeführt hat.

Ich habe immer tausend Schmetterlinge im Bauch wenn ich bei ihm bin und muss mich natürlich professionell als Patientin verhalten und kann ihn ja nicht anflirten, was ich natürlich einerseits gern ein wenig tun würde. Aber grundsätzlich würde ich ihn immer gerne mehr in Gespräche verwickeln, aber die Vernunft und der Anstand siegen dann doch das Arzt-Patienten-Verhältnis ordnungsgemäß zu wahren. Wir reden schon Smalltalk und lachen auch schon immer über das ein oder andere und es ist immer sehr nett mit ihm. Ich muss ihm einfach auch immer nur tief in die Augen schauen, das ist so schön bei ihm da er auch den Blickkontakt voll standhält und seine wohltuende Stimme ist einfach nur zum Dahinschmelzen. Ich kenne ihn eigentlich nur mit Maske, ich finde ihn echt toll und liebe ihn einfach aufgrund seiner Art.
Ich dachte auch immer das ist Verliebtheit usw. aber ich kann einfach nicht aufhören an ihn zu denken, er ist so tief in meinen Gedanken und meinem Herzen und es ist mir unerklärlich. Nächste Woche darf ich wieder zu ihm zur Kontrolle und ich denke so langsam wird es gut sein und ich habe schon Bammel vor dem Moment wenn ich ihn nicht mehr sehen werde. Ich will ihn das nächste mal auf jeden Fall fragen wie lange er noch in dem KH ist und wie lange seine Facharztausbildung noch geht und was er danach plant. Ich kann und will mir nicht vorstellen ihn nicht mehr wieder zu sehen. Ich würde ihm so total gerne sagen wie fasziniert ich von ihm bin. Ich weiß selbst schon auch das es total bescheuert ist bzw. wäre, was soll er darauf sagen von einer Patientin sowas zu hören, ich schätze ihn auf Ende Zwanzig / Anfang dreißig und er hat ja auch ne Freundin, das hat er mir ja damals auch erzählt. Also hier liegen gleich mindestens drei Fakten vor die mich für ihn höchstwahrscheinlich völlig uninteressant machen bzw. sind. (1. Patientin / 2. Zu alt, bin 44 / 3. Er ist in einer Beziehung) Irgendwie denke ich das wenn der Abschied mit ihm kommt ich ihm meine Gefühle so ein wenig offenbaren müsse und ich hätte so gerne ein Bild von ihm. Leider gibt es von ihm keine KH Aufnahmen (Assistenzärzte werden ja i.d.R. nur namentlich genannt) und auch sonst finde ich absolut nichts im Netz über ihn.
Wenn ich mich nicht besonders von ihm verabschiede, dann wird er mich wie tausend Patienten auch vergessen, oder wenn ich es nur irgendwie geschickt anstellen könnte, er mich doch irgendwie in positiver Erinnerung behält. Eine gewisse Sympathie ist schon durchaus da. Ich möchte eigentlich entweder immer seine Patientin bleiben (was aber in der Plastischen Chirurgie ja nicht der Fall ist) oder sonst anderweitig mit ihm in Kontakt bleiben. Ich würde ihn auch gar nicht konkret angraben wollen, ich mag es einfach schon mich mit ihm zu unterhalten und seine Stimme in meinen Ohren ist wie sanfte Musik. Ich kann ihn ja mal fragen über welches Thema er seine Doktorarbeit geschrieben hat und ob man diese einsehen könne? Meint ihr das kommt doof?
Was meint ihr, wie würdet ihr es finden wenn ich ihm nach Beendigung der Behandlung was Nettes schreibe und mich für die gute Arbeit und Betreuung bedanke und ihm mitteile das er was ganz Besonderes für mich ist und ihn nach einem Bild frage? Nach der ersten OP hatte ich ihm auch schon eine Dankeskarte geschrieben und ihm einen guten Südtiroler Wein geschenkt. Eigentlich hatte ich ihm zu Weihnachten ein paar Wollsocken gestrickt, er trägt immer so bunte Socken zu seiner weißen Kleidung und da habe ich Sockenwolle in der passenden Farbe für ihn gefunden (die warmen Töne stehen ihm gut). Ich stand bestimmt eine Stunde vor dem KH und bin dann doch umgedreht, da ich ja keinen Termin hatte und schlecht mit ner Tüte selbstgebackener Plätzchen und Socken da hätte auflaufen können.
Naja, ich weiß es ist völliger Blödsinn, aber es gibt manchmal Menschen die möchte man nicht vergessen und irgendwie trotzdem einen kleinen Platz im Herzen lassen. Irgendwie denk ich er muss wissen das er mir nicht egal ist. Verliebt zu sein ist auch einfach mal wieder nur schön. auch wenn es kein Happy End geben wird

Liebe Sunflowerlove,
am wichtigsten finde ich die Tatsache, dass er eine Freundin hat. Daher würde ich an deiner Stelle nichts unternehmen. Ich kenne das so ähnlich von einem Bekannten, der gut aussieht und auch Arzt ist, Frauen hinterlassen ihm ständig ihre Telefonnummern, aber er ignoriert alle. Auf der Arbeit sind die Frauen Patientinnen, mehr nicht.

Zitat von la_donna:

Daher würde ich an deiner Stelle nichts unternehmen.

Hallo @sunflowerlove, so sehe ich es auch! Ich habe mich auch in meine Dozentin (Erwachsenenbildung) verliebt. Das Gefühl währt schon vier Jahre, ist gewachsen und scheint nicht einseitig von meiner Seite zu sein.

In früheren Zeiten hätte man vielleicht gesagt, ich schwärme für sie.

Trotzdem werde ich das nicht forcieren, nicht ihre und nicht meine Partnerschaft - und schon garnicht unsere tiefe Freundschaft - aufs Spiel setzen!

@sunflowerlove , ich finde es sehr schön, dass Du die Arbeit des Assistenzarztes so schätzt und dass Du Dir Gedanken gemacht hast, wie Du Dich für seine tolle Leistung bedanken kannst.

Er hat es gleich zu Beginn seiner Ausbildung gelernt, Ängste und Schamgefühle seiner Patienten durch Smalltalk zu minimieren und daher hat er einen guten Weg bei Dir gefunden, denn Deine Scham war ja weg.

So nett ist er garantiert zu jeder seiner Patientinnen und wenn er dazu noch hübsch aussieht, schwärmt Frau halt für ihn. Das finde ich alles ganz normal.

Aber weiter solltest Du wirklich nicht gehen, bedanke Dich, verabschiede Dich nach Ende der Behandlung und erinnere Dich gern an die Zeit zurück, in der er Dir gesundheitlich geholfen hat .

Nun noch mal zu den Geschenken von Patienten....
Sie landen alle im Schwesternzimmer und irgendwann nimmt sich, Arzt, Schwester, Pfleger, Reinigungskraft dass, was ihm/ihr gefällt.
Es hätte sein können, dass Deine liebevoll gestrickten Socken also vom Krankenpfleger sehr gern getragen werden.

Ich habe fast mein Leben lang in Kliniken gearbeitet, wir sind alle nur freundlich, damit es unseren Patienten gut geht und sie recht bald wieder gesund werden können

Ich wünsche Dir weiterhin viel Gesundheit.

Hallo,

ging mir ähnlich nach lebensrettender chirurgischer Operation: schwärmte für den Chirurgen bzw. verliebte mich.
Arzt ist älter ich bin noch älter. Er war besorgt und nett zu mir als Patientin und ich bin eine zu romantische Schmonzettenguckerin. Ein anrührender Mann war er schon, doch die Schnittmenge ist Arzt/Patientin. Also runter von der Romantik. Hab die Freude über ihn und darüber dass er mich so erfolgreich operiert hat, für meine Genesung verwendet.

Ich glaub Dir kein Wort

Zitat von sunflowerlove:

Eigentlich hatte ich ihm zu Weihnachten ein paar Wollsocken gestrickt, er trägt immer so bunte Socken zu seiner weißen Kleidung und da habe ich Sockenwolle in der passenden Farbe für ihn gefunden (die warmen Töne stehen ihm gut).

Und seid wann darf ein Assistenzarzt eigenständig operieren?

Mai 2022... ich glaube die Geschichte ist schon rum ums Eck.

Zitat von thegirlnextdoor:

Mai 2022... ich glaube die Geschichte ist schon rum ums Eck.

Ja, diese.
Aber die nächste taucht sicher bald wieder auf beim Eck im Rücken.
Besser, man liefe gleich hinterher, um den Arzt erst gar nicht aus den Augen zu verlieren.
Jedenfalls erstaunlich: Arztgeschichten scheinen besonders beliebt zu sein, fast wie im wirklichen Fernsehen.
Warum nicht mal eine Rauchfangkehrergeschichte? Rauchfangkehrer bringen doch viel mehr Glück als Ärzte und haben zudem die bessere Farbe.
Verstehe ich alles nicht.