Hallo zusammen,
ich melde mich mal jetzt zu einem anderen Thema, da ich das überhaupt nicht einordnen kann bzw. es für Normalsterbliche extrem schwierig ist zu verstehen, mich eingeschlossen.
Vielleicht hat ja jemand schon mal einen ähnlichen Fall erlebt und kann mir von seinen Erfahrungen berichten.
Nach meiner bescheidenen Trennung hatte ich mich auf einem Dating-Portal angemeldet um mal meinen „Marktwert“ abzuklopfen bzw. auch um etwas Selbstvertrauen zu tanken. Die erste Frau, mit der ich dann geschrieben habe, war bis auf ein großes ABER der Jackpot. Wir haben sehr viel geschrieben und auch Sprachnachrichten ausgetauscht. Sie war eher das Team Sprachnachricht, da sie selber 3 Kinder hat und Sprachnachrichten kann man abhören, wenn man mal Zeit hat und im schlimmsten Fall auch pausieren. Wir haben am Tag sicherlich mal Sprachnachrichten von insgesamt 4 Stunden ausgetauscht.
Bei unserem ersten Treffen bei Ihr haben wir 7 Stunden lang geredet. Über unserer Lebensentwürfe, Hobbys aber auch unsere vergangenen Ehen. Sie hat eine noch schlimmere (ich dachte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass das geht) Scheidung hinter sich und dadurch auch enorme psychische Probleme. Wir konnten uns darüber austauschen und auch einige Sachen reflektieren. Das Gespräch war super und am Ende gab es eine Umarmung wie ich noch keine zuvor bekommen habe. So herzlich und warm, dass es einem den Bauch umdreht. Danach wurden die Gespräche und Treffen immer intensiver. Ich war oft bei Ihr wenn ich Zeit hatte und auch Ihre Kids lieben mich. Wir sind dann auch irgendwann zu einem Punkt gekommen, dass ich bei Ihr übernachtet habe. Das haben wir am Anfang vermieden, wegen Ihren Kindern.
Wir waren uns beide einig, dass die Gefühle, die wir entwickelt haben sehr viel stärker und schneller gekommen sind als gedacht. Sie hat von Ihrer Seite aus, aufgrund Ihrer Vergangenheit, mir aber direkt mitgeteilt, dass die sich nicht sofort binden möchte / kann. Sie muss Ihre psychischen Probleme in den Griff bekommen und hatte sich vorgenommen ein Jahr lang Single bleiben zu wollen um Ihr Leben in den Griff zu bekommen. Sie möchte aber alles wie gehabt weitermachen nur ohne das Commitment. Sie hat mir aber versichert und das glaube ich Ihr auch, dass da kein weiterer Mitspieler vorhanden ist. Das Problem ist Ihr Kopf.
Unser miteinander ist eigentlich immer perfekt. Wie treiben zusammen Sport, spielen Brett- oder Kartenspiele. Sind mit Ihren und meinen Kids draußen, machen Ausflüge usw. Sie sagt auch immer wie perfekt es mit mir ist und wie glücklich Sie ist wenn ich da bin. Wenn Sie mir in die Augen schaut bekomme ich immer Gänsehaut, weil ich förmlich Ihre Zuneigung / Liebe sehen und spüren kann. Es ist einfach richtig schön. Eigentlich könnte man behaupten, dass wir eine Beziehung führen nur Sie das nicht aussprechen möchte. Vor Freunden usw. wurde das auch nie verheimlicht das wir etwas miteinander haben.
Jetzt kommt das ABER:
Ich gehe mal kurz auf Ihre Probleme ein, damit man das vielleicht etwas besser verstehen kann. Sie hat Phasen mit schwersten Depressionen, Panik- und Heulattacken. Enorme Lustlosigkeit und keine Lust sich zu melden bzw. zu schreiben. Es gab auch einen fast erfolgreichen Suizidversuch vor 1 ½ Jahren. Sie wurde glücklicherweise gefunden und konnte gerettet werden. Sie ist in psychiatrischer Behandlung und muss auch starke Medikamente nehmen. Dazu kommt, dass Ihr Ex-Mann versucht die Kinder gegen Sie aufzuhetzen und Ihr in allen möglichen Dingen Felsbrocken (keine Steine!) in den Weg legt. Das zu Ihrer Krankheit dazu kann eigentlich für niemanden gesund sein.
Ich war während ihrer leichten Depri-Phasen oft bei Ihr und habe Sie in allen Punkten unterstützt. Habe mich um Rechnungen, Reparaturen, die Kinder usw. gekümmert. Dafür war Sie auch unendlich dankbar und man hat gemerkt, dass es Ihr besser ging wenn ich da war. Es hat aber lange gedauert, bis Sie das gesehen hat, weil Sie in Ihrer Blase war und alles zu viel war. Für mich war das alles kein Problem ich war gerne in Ihrer Nähe und habe Ihr geholfen so gut es nur ging. Meine Gefühle wurden trotz des Chaos immer stärker für Sie und das wusste Sie auch.
Sie hatte mich mehrmals vorgewarnt, dass Sie in der Vergangenheit, wenn es bei jemandem zu ernst wurde, diese Person geghosted hat. Mit mir will Sie das aber unter keinen Umständen machen. Zudem gab es die Vorankündigung, dass Sie im Juni / Juli wenig Zeit hat und wir uns nur selten sehen werden, sie sich aber ab und zu melden möchte. Im Juni habe ich Ihr wie versprochen jeden Morgen und Abend einen Einzeiler gesendet, Sie aber sonst in Ruhe gelassen, bis Sie sich von selbst meldet. Sie hat sich in dieser Zeit gar nicht gemeldet, was für mich sehr schwer gewesen ist weil ich enorme Sehnsucht nach Ihr gehabt habe. Auf der einen Seite verständlich, weil Sie auch Besuch aus Amerika hatte und dann insgesamt 6 Kinder in der Wohnung rumturnten, auf der anderen Seite wäre eine Kurze Nachricht sicherlich schön gewesen.
Auf einmal habe ich nach einiger Zeit von Ihr einen Anruf erhalten bei dem Sie wieder eine Heulattacke hatte. Der neue Internetanschluss funktionierte nicht, die Spülmaschine war kaputt, der Ex machte wieder Terror usw. alles auf einmal. Ich bin dann nach der Arbeit zu Ihr gefahren und habe mich um alles gekümmert. Spülmaschine auseinander gebaut, Leitungen gereinigt und versetzt, Internet zum Laufen gebracht usw. Zum Abschluss habe ich dann noch die Kinder von Ihr ins Bett gebracht und habe noch 2 Stunden beim Abwasch geholfen. 6 Kinder können ganz schön viel dreckiges Geschirr verursachen
Sie hat sich etliche Male bedankt und sich auch entschuldigt, dass Sie sich jetzt nur wegen der Probleme gemeldet hat. Das wäre mir gegenüber gemein und nicht nett von Ihr usw. Ich müsste das gar nicht alles machen, sie sei aber überglücklich das ich da bin. Ich habe Ihr versichert das ich immer für Sie da bin. Sie hat etwas gezögert und gesagt sie weiß es aber innerlich hat sie trotzdem Angst. Nachdem alles fertig war wollte ich mich verabschieden und wir haben uns auch noch sehr lange umarmt. Als ich das Parkticket (sie wohnt in der Innenstadt) herausgeholt habe, gab es für mich noch einen Schlüsselsatz für den ich noch kurz einmal ausholen muss: Sie wollte in der Vergangenheit für Ihre Wohnung einen Parkausweis beantragen, damit ich nicht immer kostenpflichtig bei Ihr parken muss. Das haben wir auf den August verschoben wegen der Gültigkeit von einem Jahr und weil Sie ja wenig Zeit bis Ende Juli hat.
Zurück zu meinem Parkticket und besagtem Satz:
Sie meinte zu mir „Ach ja das mit dem Parken müssen wir ja auch noch regeln“. Ich bin dann absichtlich einen Schritt zurück gegangen und habe Sie provokativ gefragt ob ich den überhaupt noch brauche. Weil Sie ja momentan fast Funkstille hält. Als Antwort ist Sie mir um den Hals gefallen und hat gesagt ja natürlich und zum Abschied gab es den längsten Kuss seit wir uns kennen. Sie hat mir auch versichert, dass Sie sich melden wird.
Das ist jetzt auch wieder einige Wochen her. Ich habe Ihr alle 3-4 Tage mal ein paar nette Worte geschickt. Darauf kam dann nur ein kurzes und knappes Danke. Sonst höre ich überhaupt nichts von Ihr. Sie ist regelmäßig in WhatsApp online aber soweit ich das beurteilen kann oder auch aus der Vergangenheit kenne, antwortet Sie so gut wie keinem und Sprachnachrichten hört Sie gar nicht ab. Ich habe nur einmal eine Nachricht erhalten, dass es Ihr leid tut, sie schlecht drauf sei und ihre Gefühle und ihr Leben ordnen muss. Seitdem nichts mehr. Ich habe Ihr vor einiger Zeit auch mal Ihre Lieblingsblumen per Post geschickt, nur damit Sie weiß das ich an Sie denke.
Keine Reaktion. Wäre sie nicht psychisch krank, hätte ich es als kein Interesse abgetan und versucht Sie zu vergessen.
Aber vor allen Sachen, die aktuell passieren, hat Sie mich gewarnt und das nichts mit mir zu tun hat.
Nun warum schreibe ich diesen langen Text?!
Einmal um alles raus zu lassen. Schreiben hilft, das habe ich bei meinem anderen Thema gemerkt. Es ist enorm schwer für jemanden ohne psychische Krankheiten oder jemandem in seinem Umfeld das Verhalten von Ihr einzuordnen.
Ich habe enorme Sehnsucht und Liebeskummer. Ich verstehe, dass es Ihr nicht gut geht. Aber warum lädt man dann seine beste Freundin samt 3 zusätzlichen Kindern für 6 Wochen bei sich ein und macht sich noch zusätzlichen Stress? Sie sagt immer das ich eine enorme Stütze bin und sie froh ist wenn ich da bin. Aber warum dann nicht auch wenn es ihr ganz schlecht geht? Sie meinte einmal in einer schwachen Depressionsphase das Sie nicht will das ich Sie so kennenlerne. Aber mir ist das egal ich stehe zu Ihr egal wie es ihr gerade geht. Nur diese Funkstille macht mich fertig.
Ich kann mich in Ihre Gefühlslage oder ihren Kopf nicht hineinversetzen und es ist sehr schwierig für mich das zu verstehen oder nachzuvollziehen. Hat jemand von euch auch schon mal eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Vielen Dank und euch ein schönes Wochenende.
12.07.2024 13:09 •
#1