Zitat von samesame:Das was der TE gerade passiert, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Bezness,
Worauf basiert diese hohe Wahrscheinlichkeit konkret?
Alles, was die TE über ihren Onlinekontakt mit diesem Mann preisgegeben hat, war seine tunesische Staatsbürgerschaft, daß sie ihn erst seit ein paar Wochen kennt, weil er sie über ihre Geschäftsseite auf Facebook angeschrieben hat und daß sie schon daran gedacht habe, dort mal mit einer Freundin Urlaub zu machen. Zudem habe er geäußert, daß auch er sie gern besuchen würde, dies aber mit Schwierigkeiten verbunden sei.
Bislang ist sie diesem Mann noch nie persönlich begegnet, sondern hat lediglich mit ihm getexted und geskyped. In Tunesien leben fast 11 Millionen Menschen. Er ist
einer davon, mehr
wissen wir erst mal nicht! Willst Du uns etwa weismachen, die seien nahezu ausnahmslos (mit hoher Wahrscheinlichkeit
suggeriert das) im Bezness?
In einem Punkt kommen wir wahrscheinlich überein: Mit Onlinekontakten sollte man
generell vorsichtig sein. Aber
nicht, weil der andere
Tunesier ist, sondern aus
sachlichen Gründen: Weil diese
Art des Kontaktes es anderen leicht macht, das Gegenüber zu täuschen.
Normalerweise wird dem begegnet, indem man sich so bald wie möglich im Realleben trifft und dann eine längere Kennenlernphase einläutet, sofern diese erste wirkliche Begegnung positiv verlaufen ist. Bei Auslandskontakten gestaltet sich das
naturgemäß nicht so leicht.
So auch im Fall der TE: Entweder sie ist bereit, in einen Flug nach Tunesien zu investieren, oder ihr Onlinekontakt erfüllt die deutschen Einreisebestimmungen und tut sich diesen Aufwand umgekehrt für sie an. Die Deutsche Botschaft in Tunis erläutert die Wege dafür ausführlich auf ihrer Webseite unter
tunis.diplo.de/Vertretung/tunis/de/01/Visabestimmungen/Visabestimmungen.html .
Das Auswärtige Amt warnt übrigens derzeit vor Reisen nach Tunesien, allerdings
nicht, wegen der hohen Wahrscheinlichkeit, dort Bezness-Opfer zu werden, sondern aufgrund kürzlich erfolgter Terroranschläge, denen auch Touristen zum Opfer fielen: auswaertiges-amt.de/DE/Laenderinformationen/00-SiHi/TunesienSicherheit.html
Einer von beiden wird sich also bewegen
müssen, wenn aus diesem Kontakt auch real etwas werden soll. Das
erfordert viel Vertrauen - in einen
wildfremden Menschen - und zwar
egal, welcher von ihnen diesen ersten großen Schritt unternimmt.
Eigentlich wäre es an der TE gewesen,
sich über diese Ausgangssituation sachlich zu informieren, sobald der Mann ihr mitteilte, daß er in Tunesien lebt. Denn schon hier stellt sich doch bereits die Frage, wie der Kontakt mit ihm auf Dauer vertieft und realisiert werden soll: Zeitlich, finanziell - und ja, auch mit welchem Ziel beide das wollen: platonische Freundschaft? 6Kontakt? Nah- oder Fernliebesbeziehung? Ehe? Familiengründung?
Was ist denn an diesem Onlinekontakt schon so anders, als an jenen, die man beispielsweise auf deutschsprachigen Singleportalen knüpft? Grenzen nicht auch dort viele Teilnehmer den PLZ-Bereich in ihrem Profil von vornherein ein oder schreiben gleich rein, welche Art von Beziehung sie suchen und welche nicht?
Und warum tun sie das? Nun, weil sie sich und anderen den Aufwand einer Zuschrift ersparen wollen, die eh chancenlos ist, da sie schon an ihren ganz persönlichen Minimalvoraussetzungen für eine Beziehung mit Zukunft scheitert. Man könnte auch sagen: An ihrer ganz persönlichen Realität, denn während der eine schon keine Lust hat, auch nur ins nächste Dorf zu fahren, sind andere hochmobil und haben mit Fernbeziehungen insofern auch kein Problem. Das kann natürlich jeder für sich entscheiden, aber eines tun sollte man: Sie
treffen, diese Entscheidung. Je eher, desto besser.
Und ja: Am besten noch bevor man auf die erste Zuschrift auch nur reagiert hat. Denn wer sagt was er will, der
agiert und kriegt das auch - früher oder später. Wer hingegen rumeiert und immer nur erst mal guckt was passiert, der
reagiert und das ist eine denkbar ungünstige Ausgangsposition.
Man mag das hart finden oder auch kleinkariert - Fakt ist, daß nicht jeder Zeit und Geld hat, Wochenende für Wochenende kreuz und quer durch die Republik zu fahren, um sich dort auf einen Kaffee mit wildfremden Leuten zu treffen, die dann womöglich auch noch 5 Minuten vor der vereinbarten Zeit - natürlich per SMS, versteht sich - den Termin absagen oder gar nicht am Treffpunkt auftauchen. Spätestens nach so einem Reinfall beginnt jeder halbwegs
intelligente Mensch, ernsthaft über seine
Grundansprüche nachzudenken, um weitere Pleiten zu
vermeiden.
Wenn dann jemand aus München grundsätzlich keine Zuschriften aus Hamburg mehr beantwortet, so hat das nichts damit zu tun, daß er/sie vor 15 Jahren mal auf einen Hochstapler reingefallen ist, der zufälligerweise aus Hamburg stammte, sondern die
sachliche Begründung ist ganz einfach die, daß einem die
Entfernung und die damit
zu erwartenden Kosten für den Aufbau einer Beziehung mit
dieser Person in ihrer ganz spezifischen Lebenslage zu hoch sind - aber nicht, weil man pauschal mißtrauisch gegenüber
Norddeutschen ist!
Und das ist dann auch in Ordnung so. Aber so las sich das in diesem Thread hier leider nicht, deshalb habe ich auch so allergisch reagiert. Und solange die Argumente gegen diesen Kontakt nicht sachlicher daherkommen, wird das auch so bleiben.
Und das gilt auch für den Fall, daß die TE sich in ein paar Monaten heulend wieder hier melden sollte, weil sie mittlerweile in Tunesien war und leider feststellen mußte, daß er tatsächlich nur ein Luftikus ist, der im Internet gezielt das Impressum deutscher Geschäftsseiten nach weiblichen Firmeninhaberinnen durchsucht, in der Hoffnung, eine reiche, vereinsamte Frau zu finden, die sich von ihm erst einlullen und dann nach Strich und Faden ausnehmen läßt, wie eine Weihnachtsgans.
Sorry, ich hätte da nicht mehr Mitleid, als ich es neulich in einem anderen Thread für eine Teilnehmerin aufbringen konnte, die sich ihrem Mann jahrelang emotional und im Bett verweigerte und nun bitterlich darüber beklagte, daß er sich schließlich eine Affaire gesucht hat, die er nun aus tiefstem Herzen zu lieben scheint, obwohl er heim zu ihr ins Körbchen zurückgekehrt ist. Das hat nichts damit zu tun, daß ich sein Fremdgehen irgendwie rechtfertigen möchte oder der betrogenen Ehefrau ihren Ärger und die Enttäuschung nicht nachfühlen kann - sondern es ist dem Anteil gestundet, den ihr eigenes Verhalten dazu beigetragen hat, daß es soweit überhaupt gekommen ist.
Hätten die Teilnehmer in dem anderen Thread so reagiert wie einige hier auf die TE, so wären vermutlich Warnungen gekommen, Männer zu heiraten führe mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, über kurz oder lang betrogen zu werden, gefolgt von der genialen Schlußfolgerung, man möge die Finger von der Ehe an sich lassen, denn sie sei nun mal ein Geschäftsmodell, vor allem in Westeuropa. Zum Glück kam es dazu nicht und das erwarte ich mir auch für diesen Thread, auch und gerade deshalb, weil er der TE ansonsten wenig mehr bringen wird, als den Austausch an Vorurteilen, die sich letztlich an der Abstammung dieses Mannes entzünden und eben nicht an dem, was sie bislang über sein konrektes Verhalten bekanntgegeben hat.
Zitat:mittlerweile ein regelrechtes Geschäftsmodell in Nordafrika.
Nordafrika ist nicht das einzige Land, in dem naive Menschen ein leichtes Opfer für Betrüger werden. Sowas passiert überall und jedem halbwegs intelligenten Menschen erschließt sich auch, warum.
Zitat:Trotzdem wird der Mann sie schön eingelullt und ihr ein Gefühl von virtueller Geborgenheit gegeben haben, das sie jetzt nicht mehr missen will.
Das wird wohl jeder Mann versuchen, der online nach einer neuen Freundin sucht.
Zitat:Ich finde es gut, dass sie versucht sich auszutauschen und ihr Misstrauen ist durchaus berechtigt.
Stimmt, aber nicht wegen der tunesischen Herkunft dieses Kontaktes, sondern weil dessen äußere Rahmenbedingungen zwangsläufig dazu führen, daß seine Vertiefung einen hohen Aufwand verursachen wird - wie das bei Auslandskontakten in Ländern mit hohen Einreisehürden nun mal zwangsläufig so ist.
Zitat:Schade, dass sie hier keine Möglichkeit zum Austausch bekommen hat.
Schade, daß sie es zwar nicht mal für nötig hielt, sich darüber zu informieren, wo genau Tunesien eigentlich liegt und wie lange es demzufolge braucht, dorthin zu fliegen, aber nach eigener Aussage angeblich bereits auf vielen Seiten gelesen hatte, bevor sie ausgerechnet ins Trennungsforum stolperte, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.
Schade, daß sie bis heute nicht mal ihr Alter preisgegeben hat. Ihre Beiträge wirken so naiv und dümmlich, daß sie auf eine Minderjährige hindeuten und man sich eher geneigt fühlt, ihre Eltern warnend aufzufordern, ihr mal eine Zeitlang den PC wegzunehmen, bevor sie noch mehr Unsinn damit treibt.
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Übrigens scheint dieser Thread für Gäste inzwischen gesperrt worden zu sein; daher mein höflicher Hinweis an die TE an dieser Stelle, sich fürs Forum zu registrieren, wenn sie weiterhin antworten will. Das ist kostenlos und völlig unverbindlich, da sie den Account auch jederzeit wieder selbst löschen kann.