Hallo zusammen
Mir gehts hier grad gar nicht gut - und ich weiss nicht mal wirklich warum ... oder ich will es mir nicht eingestehen?
Zu meiner Lage: Ich (36) habe seit 4 Jahren eine Beziehung und habe mich nun vor ein paar Monaten auf einen verheirateten Mann eingelassen. Wie ich gelesen habe, ist es wohl der Klassiker: Der S. phänomenal und auf emotionaler / freundschaftlicher Ebene verstehen wir uns auch wunderbar. Dass sich unter diesen Bedingungen Gefühle einstellen liegt wohl auf der Hand. Er wohnt gut 2h von mir weg - das ist Fluch und Segen zugleich.
Ich weiss, dass ich besser an meiner Hauptbeziehung arbeiten und auf die Affäre verzichten sollte, aber allein die Vorstellung tut total weh. Mit meinem Freund stimmt so vieles - die Rahmenbedingungen sind im Grunde genommen sehr gut... bis auf die ero.. Dort hakts schon länger und ich komme da nicht weiter. Und irgendwie fehlt mir zurzeit die Motivation weiter daran zu arbeiten. Hört sich alles so bequem an, ich weiss. Vielleicht ist es das auch. Vielleicht will ich mir auch nur nicht eingestehen, dass halt doch nicht alles so toll passt, wie ich das gerne hätte? Ich weiss es nicht. Meine vorderen Beziehungen habe ich an diesem Punkt beendet - mit ihm möchte ich aber irgendwie gerne alt werden. Mensch, das hört sich alles so schizophren an.
Mittlerweile sind da nun die Gefühle für meinen Affärenmann. Ihn berührt das Ganze auch. Wir reden oft - aber die Fronten zwischen uns sind soweit klar: Keiner von uns beiden möchte seinen Partner verlassen. Ich merke momentan aber, dass meine Sehnsucht nach ihm viel grösser ist, als ich mir eingestehen möchte - obwohl ich mir eine Beziehung mit diesem Mann eher nicht vorstellen könnte. Wir würden uns in alltäglichen Dingen zu wenig verstehen, hobbymässig würde es nicht passen und mein Kopf sieht bereits jetzt, welche Macken mir im Alltag vermutlich auf die Nerven gehen würden. Und dennoch: Es gibt so vieles, was ich an diesem Menschen in dieser Zeit zu schätzen gelernt habe.
Mein Freund war nun gerade für 4 Tage mit seiner Familie beim Skifahren. Heute kommt er heim und ich weiss, ich sollte mich freuen. Betonung auf sollte: Meine Gedanken kreisen den halben Tag lang um meine Affäre. Ich stelle mir vor, wie er mit seiner Frau Silvester feiert ... die Zeit geniesst ...und ich weiss, ich sollte das gleiche mit meinem Freund tun. Sitz aber hier und bin traurig - kann nicht mal genau deuten, warum.
Er schreibt mir täglich, ich texte zurück und bekomm ihn dann nicht mehr aus dem Kopf. Komm mir manchmal vor, wie so ein kleiner dummer verliebter Teenie.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich momentan Ferien habe und verletzungsbedingt meinen üblichen Hobbies nur bedingt nachkommen kann. Mit andern Worten: Ich habe momentan zuviel Zeit zum Nachdenken. Freunde treffen mag ich zurzeit überhaupt nicht - denn ich mag niemandem etwas vorspielen und bis auf einen Freund (ebenfalls 2h von mir weg) habe ich niemandem, mit dem ich mich trauen würde, offen über die Situation zu reden.
Gibts hier Menschen, die mich einfach nur verstehen? Komme mit diesem Gedankenwirrwarr momentan nur schwer klar und heule mir hier daheim die Augen aus dem Kopf. Vielleicht würde mir der Kontakt mit Gleichgesinnten helfen. Wie schaffe ich es, die Dinge wieder positiv zu sehen?
31.12.2016 12:06 •
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