Zitat von Nocciolona: Wir haben uns beide Hals über Kopf ineinander verliebt und alle unsere Prinzipien: nicht so oft sehen und alles ganz easy abzugehen über Bord geworfen. In kürzester Zeit haben wir alle wichtigen Menschen gegenseitig kennengelernt. Wir haben sehr viele Gemeinsamkeiten. Und wir haben auch bei allem viel Spaß gehabt.
In den ersten Monaten ist das ja auch zu erwarten. Aber die vielen Gemeinsamkeiten scheinst Du Dir eher einzureden. Wo sind denn die Gemeinsamkeiten?
Ihr habt Vollgas gegeben und Euch in Eure Leben eingebunden, Familienmitglieder vorgestellt und wisst innerhalb kurzer Zeit Familieninterna, die in keinem Verhältnis zur Länge Euer Beziehung stehen. Alles zu viel auf einmal, alles zu schnell. Da kann nichts wachsen, weil Ihr sofort und übereilt eine Beziehung aus zwei einander fremden Menschen basteln wollt, die sich doch gar nicht kennen können. Also bitte, was weißt Du nach 8 Wochen vom anderen? Nicht viel, Du siehst nur das, was Du sehen willst.
Auf Illusionen baut man keine Beziehung auf.
Zitat von Nocciolona: Er ist total hilfsbereit und liebevoll.
Ja, absolut, wie man sieht. Er geht auf Abstand weil Du Dich in seine Familienverhältnisse einmischst und Deine Meinung dazu hast. Soviel zu liebevoll und hilfsbereit, wenn er nach 8 Wochen schon auf Distanz geht.
Zitat von Nocciolona: Er behauptete, dass ich irgendwie anders gewesen sei. Ich selbst hatte dieses Gefühl nicht. Zudem wollte ich wissen, woran er das festmacht, ich bin ohne erklärende Antwort geblieben.
Er lenkt ab und macht Dich dafür verantwortlich. Eben weil er so liebevoll und hilfsbereit ist. Die berühmte Schuldumkehr und das nach 8 Wochen! Er redet nicht Klartext, weist Dir aber die Schuld zu, damit er seine weiße Weste behält.
Zitat von Nocciolona: Zeitpunkt der Veränderung war die Nachricht einer Tochter der zweiten Ehefrau, um die er sich trotz meines Erachtens fehlender Verpflichtung kümmert und ihre insbesondere finanziellen Sorgen versucht, zu beseitigen.
Aha, Du kennst Dich ja bestens mit seinen Familienverhältnissen aus. Sag mal, ist das nicht ein wenig zu früh, darüber zu urteilen wie er mit einer Tochter der zweiten Ehefrau umgeht? Offenbar hilft er ihr, aber investiert Deiner Meinung nach in Menschen, die ihn nichts angehen. Maßt Dir da nicht etwas vorschnell ein Urteil zu? Was eigentlich geht Dich das an? Nach 8 Wochen weißt Du schon, wofür er Geld ausgeben darf und wofür nicht.
Zitat von Nocciolona: Seine eigene Tochter, die er nach der Scheidung allein groß gezogen hat, hat psychische Probleme und ich werde das Gefühl nicht los, dass das auch mit seiner neuen, ihn eigentl. glücklich machenden Beziehung mit mir zu tun hat.
Auch hier weißt Du schon, dass sie psychische Probleme hat, die sich durch Deine Anwesenheit noch verstärken. Ein Wunder ist es ja nicht, wenn Du wie eine Dampfwalze in sein Leben trittst und innerhalb weniger Wochen scheinbar alles weißt und über alles Mögliche urteilst, was sein Leben angeht.
Zitat von Nocciolona: In der letzten Woche kühlte unser Kontakt nochmal ab, bis hin zu einem klärenden Gespräch, in dem er nochmal wiederholte, ich sei anders gewesen und mit meiner Frage, was los sei am Dienstag der letzten Woche hätte er sich in die Ecke gedrängt gefühlt und das mag er nicht. Die Leichtigkeit sei weg und das will er nicht.
Auch hier wieder die alt bekannte Schuldumkehr. Du bist auf einmal so anders. Vielleicht hat er ja Recht und Du bist schon viel zu viel in seinen Familieninterna drin. Und dann fragst Du ständig nach und forderst Begründungen ein. Kein Wunder, dass er sich in die Ecke gedrängt fühlt, wenn Du wiederholt fragst und sagst, ich weiß nicht, inwiefern ich anders bin als vorher. Los, erklär es mir. Und damit lässt er Dich dann auflaufen, weil er so hilfsbereit und liebevoll ist. Erstellt Dich schlichtweg kalt und jetzt, wo Du in seine ernsten Familienverhältnisse schaust, ist die Leichtigkeit weg. Tja, ihr kommt damit ja schnell von Wolke 7 auf dem Boder der Realität an.
Zitat von Nocciolona: Ist das eine Bindungsstörung? Oder will er seiner Tochter nicht vor den Kopf stoßen? Hat er Angst? Hat er fehlendes Selbstvertrauen? Was soll ich tun? Wie soll ich mich verhalten? Ich kann nicht allein für Leichtigkeit sorgen.
Bloß weil Jemand nach 8 Wochen nicht mehr so zieht, wie Du es gerne hättest, hat er noch keine Bindungsstörung. Du bist viel zu vorschnell eine Art neues Familienmitglied geworden, das Zeit einfordert, die er dann seinen Kindern entzieht.
Natürlich wird die Tochter eine Rolle spielen, denn Blut ist im Zweifelsfall immer dicker als Wasser. Er fühlt sich für sie verantwortlich, sieht aber vermutlich auch, dass Du ihn ziemlich forderst und drängst. Was soll er denn machen, wenn die Tochter psychische Probleme hat. Sich weniger um sie kümmern? Dann träumst Du Dir was zusammen, denn Du bist nur die neue Frau, die noch nicht richtig dazu gehört.
Angst? Vielleicht vor Dir und Deinen Fragen und Deinem Drängen. Ansonsten erkenne ich keine Angst, vielleicht aber hat er doch Angst, nicht alles und jedem gerecht zu werden. Und dann ziehst Du im Zweifelsfall eben den Kürzeren. Und wer will denn schon sein Selbstvertrauen beurteilen? Oder unterstellst Du ihm mangelndes Selbstvertrauen nur weil er nicht mehr so begeistert von Dir ist?
Was Du tun sollst? Halte Dich zurück mit Urteilen und Meinungen über seine Familienverhältnisse. Es steht Dir nicht zu und schon gar nicht nach 8 lächerlichen Wochen Und mach dir klar, dass Du das schwächste Gl. in der Kette seiner Menschen bist. Wenn es hart auf hart kommt, serviert er Dich sowieso ab und lebt seinen Stiefel weiter wie er es für richtig hält und unabhängig davon wie Du das siehst.
Mach gar nichts, stelle keine Forderungen, frage nicht ständig nach, denn damit treibst Du ihn noch weiter weg. Er hat seine Mechanismen schon drauf, wie er in einer Beziehung mit Dir umgehen wird. Du bist Schuld, Du hast die Leichtigkeit weg genommen, Du bist nicht mehr so wie am Anfang.
Ja, was soll denn da draus werden, wenn er Dich nach 8 Wochen schon kalt stellt? Ist das der Mann, der dir Glück bringen soll. Einer mit einem Rattenschwanz an verwandten und nicht verwandten Familienmitgliedern, für die er da ist. Ist doch klar, dass Du da am Ende der Nahrungskette stehst.
Ich glaube, Du hast Dich vorschnell in ein System eingemischt, das nicht Deines ist und er merkt das. Seine Antwort darauf: Schuldzuweisunge und Vorwürfe. Aber er ist ja so liebevoll und hilfsbereit, aber bei Dir stößt sein Verständnis und seine Hilfsbereitschaft doch sehr schnell an seine Grenzen.
Ich würde mich an Deiner Stelle mit dem Gedanken vertraut machen, dass Du dort einfach nicht hinein passt und nicht hinein gehörst. Du willst doch nicht einen Mann mit jeder Menge anderer Verpflichtungen, der dann kaum mehr Zeit für Dich hat und Dich das auch spüren lässt.