Hello, ich habe vor einem Jahr einen Mann kennengelernt und es ist kompliziert. Ich bin Bindungsängstlerin, ich vermute er auch mittlerweile. Vielleicht könnt ihr mir ein paar wertvolle Tipps geben. Hier meine Geschichte:
Versuche mich kurz zu fassen: Letztes Jahr Anfang August geschrieben, nach einigem hin und her getroffen. Bang! Mega Date, mega Mann! Alte Schule wie im Bilderbuch. Der Tag den wir verbrachten war wunderschön und wurde gekrönt durch leidenschaftliches Küssen - nein, wir hatten keinen S.! Problem bei der Sache: Seine Altlast! Seine (fast) Ex-Frau. Er war frisch getrennt letztes Jahr, gerade mal knapp drei Monate. Sie waren über 8 Jahre zusammen, dann geheiratet und wenige Monate nach der Hochzeit hat sie ihn verlassen (inkl. Affäre). Er hatte damals als er sie kennenlernte sein Land für sie verlassen, deutsch gelernt, hier gearbeitet und sie finanziell unterstützt bis sie mit ihrem Studium und allem Zip und Zapp fertig war. Sie war seine Erste. Und direkt die große Liebe. Und dann war wuuummms alles vorbei. Er lernte mich kennen. Wir verliebten uns. Nachdem er sich in mich verliebte zog er sich zurück. Immer mal wieder Kontaktabbrüche seinerseits. Aber auch Kontaktaufnahme danach. Er sei verwirrt, depressiv, wisse nicht mehr was richtig und falsch wäre. Er wollte zurück in die Heimat zu seiner Familie. Das machte er dann auch und zog Ende Oktober letztes Jahr zurück nach Frankreich. Kontakt mit mir wollte er aber behalten. Aber auch das war immer mal wieder gekrönt von Kontaktabbrüchen. Ich bot ihm eine normale Freundschaft an damit kein Druck ist, aber das wollte er nie. Dafür wären seine Empfindungen für mich nicht freundschaftlich sondern weit drüber hinaus. Okay. Auf und Ab für mich in all den Monaten. Mal schrieben wir sehr leidenschaftlich. dann wieder distanziert. Hin her. Es gipfelte dieses Jahr dann darin dass er wollte dass ich ihn in Frankreich besuche. Mit dem Hintergrund um festzustellen, ob für ihn vielleicht nochmal ein Umzug nach Deutschladn in Frage käme damit wir eine Chance haben. Dazu kam es aber nicht. Im Verlauf der Planung ging er wortlos wieder in einen Kontaktabbruch (Ende April). Dieser dauerte nun fast vier Monate. Vorher waren die Abbrüche maximal 2-3 Wochen. Ich dachte, ich höre nie wieder etwas von ihm.
Dann, vor etwas über einer Woche, wäre unser Jahrestag gewesen. Ich dachte an ihn. Ich schrieb ihm ein paar Zeilen zu meinen Gedanken und Gefühlen. Dass ich nach wie vor an ihn denke, dass mir seinerzeit nicht in dem Ausmaß klar war wie verwundet er noch war und IST durch seine Ex. und dass ich ihm wohl unterschwellig Druck gemacht habe und dass es mir leid tut deswegen. Dass man nie weiß was die Zukunft bringt und ich mich natürlich freuen würde falls er den Wunsch hätte sich bei mir irgendwann mal wieder zu melden. . Ich rechnete ehrlich gesagt mit keiner Antwort, weil er ziemlich stur sein kann. Aber siehe da, er antwortete noch am gleichen Tag. Sinngemäß schrieb er, ich hätte nichts falsch gemacht, er läge an ihm und dass er einfach nicht bereit war. Dass es ihm sehr schlecht ginge die letzten Monate aber langsam etwas besser und dass er sehr sehr sehr verloren gewesen sei. Er hoffe dass es mir gut ginge.
Ich wollte am nächsten Tag antworten, da kam er mir zuvor und schrieb er sei Ende September in meiner Nähe (vermute Scheidungstermin) und ob wir uns dann vielleicht auf eine Kaffe oder B. treffen könnten. Ich sagte ihm dass ich mich natürlich freuen würde. Allerdings, liebes Forum, sehe ich dieses Treffen noch nicht. Ich glaube ihm, dass er das gern möchte. Aber es kam letztes Jahr immer wieder wenn er mich sehen wollte (bevor er nach Frankreich zurück zog) dann doch nicht mehr zu Stande. Immer wieder weil er Angst hatte, er könne sich noch weiter verlieben und da hatte er richtig mega Schiss vor. Er sagte mal, er würde das nicht überleben wenn eine Frau ihm nochmal so weh tun würde, und er könne das bei mir eben nicht einschätzen. Seine Ex war ja auch mal verliebt in ihn und habe ihm versprochen bei ihm zu bleiben. Ergo: Der Gute hat kein Vertrauen mehr. Kann ich sogar nachvollziehen
Nun denn, nun haben wir wieder Kontakt. Mäßig. Ich bin vorsichtig. Denn damals hat mich dieses Hin und her ziemlich fertig gemacht. Klar kam es meiner Bindungsangst entgegen, jedoch sind auch dort irgendwann Grenzen erreicht. Diese Achterbahnfahrt will ich nicht mehr. Aber ja, ich empfinde immer noch für ihn. Ich bin gerade nur etwas verzweifelt, aber wegen mir selbst. Dass unser Kontakt sehr fragil ist, ist mir bewusst. Dass wieder ein Abbruch folgen kann, weiß ich auch. Das an sich macht mir gerade keine Angst. Denn meine Erfahrung mit ihm ist ja, irgendwann meldet er sich ja doch wieder. Vielmehr stört mich gerade das was in mir abgeht. Wir hatten Samstag geschrieben. Er war sogar dezent schreibwütig. Schickte mir Fotos usw. (nix anzügliches, sowas macht er nicht). Er machte aber etwas, was mir neu bei ihm war. Er schrieb, dann löschte er die Nachricht. Dann wiederum ganz normal. Dann schrieb er, schickte nicht ab. Ließ mich die Fotos sehen, nahm sie dann wieder zurück. Schrieb dann wieder normal weiter. Also es wirkte auf total verunsichert, sein Verhalten. Trotzdem war die Unterhaltung nett, dezeeeent geflirtet. Alles okay. Und dann kam meine beschissene Angst. Ich schickte ihm am späteren Abend nochmal ein Foto, er auch. Wir schrieben kurz. Er war mit Freunden unterwegs (sah man auf dem Bild) er machte kurz Späßchen. Ich schrieb dann noch mal. Nochmal. Nochmal. Drei kurze Nachrichten für die ich mich in den Hintern treten könnte. Die Nachrichten an sich waren harmlos. Aber warum zum Teufel wollte ich an dem Abend nicht es gut sein lassen? Damit mache ich unterschwellig ja doch wieder Druck. Nämlich Druck, dass wir schreiben und schreiben! Und ich mach mir selbst auch Druck. Das nervt mich gewaltig. Da kann er sogar nicht direkt etwas für. Wie kann ich da besser mit umgehen? Denn seit dem ich das gemacht habe, schlägt bei mir ne undefinierbare Angst zu. Und das will ich eben nicht mehr.
Wer alles gelesen hat hier, Hut ab Hab mich wirklich kurz gefasst, puuuuhhhhh.
02.09.2019 12:35 •
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