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Verlassen worden und keine kaum Freunde

N
Hallo zusammen,
hätte mir vor ein paar Monaten jemand gesagt, dass ich mich hier anmelde und ich dieser Situation festsitze, hätte ich lauthals gelacht. Leider ist es nun so. Nach 6 Jahren wurde ich von meinem Partner verlassen. Die Beziehung lief nicht mehr super, wir hatten unsere Schwierigkeiten. Viele Veränderungen, viel Stress - beruflich und privat. Ich war noch so blauäugig und dachte, wenn man sich nur liebt, dann schafft man alles. Dass man alles - sofern man bereit ist daran zu arbeiten - wieder hinbekommt. Da war ich aber die einzige.
Situation jetzt: verlassen, wohnen noch zusammen (kann mir mit dem ausziehen Zeit lassen), ich werde totignoriert/-geschwiegen UND hinzu kommt noch, dass ich mein ganzes Leben auf diese Person ausgerichtet habe. Vom wohnen angefangen, über Interessen bis hin zu Freunden. ICH habe keine Freunde. Ich habe mich in seinen Freundeskreis integriert - immer was zusammen gemacht, nie allein. Ok - eine super Freundin habe ich von früher, aber das war es dann auch schon. Dieses fehlende soziale Netz bricht mir jetzt das Genick.
Auch wenn ich demnächst ausziehe - was bleibt denn da noch? Mein Lebensentwurf ist gestorben. Ich weine viel und wenn ich versuche in die Zukunft zu schauen, weine ich noch mehr, weil da einfach nichts ist. Außer meine Katze - die nehme ich mit. Ich hab keine eigene Identität.
Noch dazu kommt, dass ich nicht unbedingt dem gängigen Schönheitsideal entspreche (mein Ex schon) und ich mir nicht vorstellen kann, dass da irgendwann (nicht in nächster Zeit oder mittelfristig) noch einmal jemand kommt. Und vor allem nicht einer, der so ist wie mein Ex in den ersten 3 Jahren unserer Beziehung.
Ich bin wirklich am Ende.

31.08.2024 09:47 • x 6 #1


Laetitia2024
@newlif
Du kannst dir ein neues soziales Netz aufbauen. Eine gute Freundin hast du ja schon. Du wirst sicher auch wieder einen Partner finden. Die Trennung ist noch frisch, deshalb siehst du alles so schwarz. Das wird wieder.

31.08.2024 10:06 • x 9 #2


A


Verlassen worden und keine kaum Freunde

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A
Hallo,tut mir sehr leid,dass es dir schlecht geht!

Kennst du von Rilke den SpruchDu sollst dein Ändern leben ?
Mir fiel er eben spontan zu dir ein,denn du scheinst mir sehr festgefahren zu sein?

Noch magst du es nicht glauben,bist verzweifelt und siehst die Sonne nicht...ABER ....die wird wieder für dich scheinen,ganz sicher!
Überlege dir was,mache dir einen Plan,was und wie du jetzt ohne ihn sein,leben kannst und auch wirst!
Ich denke,nicht alle eurer gemeinsamen Freunde werden dich jetzt verlassen. Du selbst werde aktiv,das weißt du selber,dass du in Vereinen,beim Sport,online usw. neue Menschen kennenzulernen kannst, traue dich! Auch wenn du vielleicht erst eine Zeit für dich alleine brauchst,ist es ok,lasse das zu,denn deine Trennung braucht Zeit zur Verarbeitung.
Glaube an dich,du schaffst das und wirst auch wieder froh ,ganz bestimmt.
Alles Gute dir!

31.08.2024 10:15 • x 4 #3


ItsMeJosie
Erstmal viel Kraft! Ich stehe gerade vor dem selben Problem. Es ist immer schwierig sich von einer Person abhängig zu machen. Aber man kann neue Freunde finden und eigene Interessen entdecken. Und dem gängigen Schönheitsideal muss man nicht entsprechen, schon gar nicht für eine gute Partnerschaft. Du kannst auch an deinem Äußeren arbeiten. Mit gibt das immer Selbstbewusstsein. Eine neue Frisur ausprobieren, sich neue Klamotten holen oder sich mit dem Schminken ausprobieren. Und bei Interessen kann man sich auch ausprobieren und unter Leute kommen. Vielleicht hat dich ja schon immer irgendwas mal interessiert. Jetzt wäre die Gelegenheit es auszuprobieren. Aber gibt dir Zeit die Dinge auch zu verarbeiten.

31.08.2024 10:22 • x 3 #4


L
Ich glaube deine Gedanken sind komplett normal in der Situation.
Man hat sich ja in den letzten Jahren eine Lebensplan im Kopf erstellt und der ist jetzt komplett hinfällig.
Da du nicht diejenige bist, die sich getrennt hast, hast du auch noch gar keine Gelegenheit gehabt dich von deinem bisherigen Lebensentwurf langsam zu verabschieden und neue Gedanken zuzulassen. Du wurdest von einer Minute auf die andere überrumpelt. Und jetzt musst du erstmal durch die Trauer durch. Und natürlich war es nicht ideal alles auf eine Karte zu setzen aber schau mal, du warst in der Vergangenheit sehr sozial kompatibel und anpassungsfähig und sicher auch freundlich und offen sonst hätte dich der Freundeskreis nicht einfach so aufgenommen. Du hast dich auf seine Freunde und seine hobbies eingelassen…. Deine Fähigkeit auf neue Leute zuzugehen und dich für neue hobbies zu begeistern geht dir ja in Zukunft nicht verloren und daher wirst du auch wieder neue Leute kennenlernen und Freundschaften schließen…
Und auch wenn du jetzt nicht mehr weißt wer du bist, das ist ok. Du hast nämlich jetzt Zeit darüber nachzudenken, was du eigentlich möchtest, gern machst und mit welcher Art von Menschen du dich zukünftig umgeben willst.

Und auch dass du jetzt glaubst kein Partner mehr zu finden, kannst du ja gern glauben aber am Ende kommt es eh anders als du denkst ( …und dann überlegst du später warum du diese Beziehung so lange ausgehalten und gekämpft hast…)

Mach einfach einen Schritt nacheinander. Der Rest kommt von allein.

Und auch wenn’s gerade bequem ist aber zieh trotzdem so schnell wie möglich aus und fang dein neues Leben an .

31.08.2024 10:25 • x 2 #5


N
Danke für die Antwort ItsMeJosie! Ja ich habe erkannt, dass ich mein Leben eben total nach meinem Partner ausgerichtet habe. Was ich nie schlimm fand. Aber dass mit dem Verlust des Partners dann alles weg ist und mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde, das hätte ich mit niemals träumen lassen. Meiner Meinung nach war das für die Ewigkeit bestimmt.

Und leider haben wir keine gemeinsamen Freunde. Ich kam in die Stadt und habe ihn kennengelernt und wir haben was mit seinem Freunden gemacht. Es sind wirklich alles seine Freunde. Mir bleibt mir eine sehr sehr gute Freundin von zuvor. Ich bin auch nicht der kommunikativste Mensch und gehe nicht auf Leute zu.

Es ist nur einfach so... bitter und verletzend, dass mein Ex noch vor ein paar Wochen auch so gesprochen hat. Und jetzt - von einer Woche auf die andere - ist alles weg. Und ich bin für ihn nicht mehr als ein Möbelstück, welches er ausrangieren muss. So eine Kälte nach 6 Jahren...

Und eben, dass meine ganze Identität weg ist. Ich weiß auch nicht wie ich jemals wieder jemandem vertrauen soll.

31.08.2024 10:28 • #6


N
@Larissa789 Danke für die Worte! Es ist leider wirklich so, dass ich alles auf diese Karte gesetzt habe und bitterlich verloren habe. Als wir zusammengezogen sind hab auch ich meine Möbel aussortiert und jetzt stehe ich gerade wirklich nur mit meinen Klamotten, Kratzbaum und ein paar Kleinigkeiten da.

Ich habe aber wirklich Angst vor dieser Trauerzeit. Ich wünschte es wäre schon ein halben Jahr länger. Oder eine Wahrsagerin könnte mir sagen, wie es mir in 6 Monaten, einem Jahr,... geht. Aber diese Ungewissheit und der Schmerz - diese beiden zuzulassen - fallen mir im Moment, da wir noch zusammen wohnen (auch wenn ich wie gesagt ignoriert werde) sehr sehr schwer. Ich kenne den Mann ja und weiß, wenn er einmal sagt es ist Schluss, dann ist es auch so. Aber dieses Fünkchen Hoffnung, dass er heute Abend, morgen früh, merkt, dass das doch die falsche Entscheidung war, ist halt gerade auch immer noch da.

31.08.2024 10:35 • x 3 #7


L
Mir ging es auch schonmal so.
Als ich zu meinen Exfreund in eine andere Stadt gezogen bin. Er wollte nicht, dass ich meine Möbel mitbringe weil er die einfach nicht mochte. Daher habe ich wirklich nichts an Möbeln mitgenommen und auch meine anderen Sachen ordentlich ausgemistet. Kein Jahr später kam es zur Trennung.
In den zwei Jahren in denen wir zusammen waren, habe ich meine Familie und Freunde vernachlässigt weil die gar nichts mit ihm anfangen konnten. Ich musste mich auch immer rechtfertigen wenn ich mal meine beste Freundin sehen wollte, weil er irgendwie (rückblickend betrachtet) versucht hat mich zu isolieren. Naja egal.

Finanziell war das sicher ein Desaster, da ich auch viel Geld in die Beziehung eingebracht habe ohne das mir das irgendwas gebracht hätte. Zwei Wochen vor der Trennung hab ich auch noch mal 1.000 Euro für eine Anschaffung überwiesen, von der ich letztlich auch nichts mehr hatte… aber das ist heute alles egal und ich ärgere mich nicht mehr …

Ich bin erstmal in eine Wohnung gezogen mit ganz wenig Klamotten, ein bisschen Geschirr und Altlasten aus Kindertagen und hab mir alles nach und nach neu angeschafft .

Ich verstehe dass du noch Hoffnung hast. Finde es aber sehr seltsam dass er dir gegenüber so extrem distanziert ist. Wenn es kein handfesten Streit bei euch gab, gibt es ja keinen Grund trotz der Trennung normal mit dir umzugehen?!
Ich will eigentlich nix in den Raum werfen aber kann es sein , dass er eventuell schon Gefühle für jemanden neuen hat und dich deswegen so distanziert behandelt? Also nicht dass es da schon jemanden direkt geben muss, es kann ja auch seinerseits eine Schwärmerei sein bei der er das Gefühl hat dass die Beziehung ihn gerade „stört“.

Um allerdings an einer Beziehung arbeiten zu können müssen das beide wollen, und die Option hätte er ja auch gehabt aber hat sie für sich ja irgendwie nicht (mehr) in Betracht gezogen.

Habt ihr vielleicht in der Vergangenheit schon öfter eure Probleme durchgesprochen und die Beziehung immer wieder „neu probiert“ und da es trotzdem nie besser wurde, könnte er auch einfach genervt sein weil er es sich halt auch anders gewünscht hat aber eure Versuche für ihn einfach keinen Sinn mehr ergeben?! Und bevor er sich jetzt auf Versuch Nr. 42 einlässt stößt er dich lieber emotional weg und behandelt dich „schlecht“ damit es nicht wieder zur Fortsetzung eurer Beziehung kommt die euch beiden nicht gut tut?!

31.08.2024 11:30 • x 3 #8


N
@Larissa789 Da können wir uns die Hände reichen. Finanziell ist die Sache wirklich ein Desaster. Und wir haben auch vor gut 4 Wochen Urlaub gebucht, bezahlt und natürlich alles ohne Stornierungsmöglichkeit. Für ihn kein Problem, er steht finanziell viel besser da. Für mich aber ein Schlag in die Magengrube.

Wie hast du es dann geschafft ein zufriedenes Leben aufzubauen? Also ein soziales Umfeld geschaffen?

Also es könnte - wenn man ehrlich ist - beides sein. Er hat mit dem trainieren angefangen, es gab keine Intimität mehr obwohl ich das des Öfteren angesprochen habe. Kein Zärtlichkeit usw... Meine Mama denkt auch, dass da eine dritte Person dahinterstecken könnte. Aber ich weiß es nicht und ich will es auch gar nicht wissen. Selbst wenn es so ist, dann ändert das nichts an der Situation.
Aber es stimmt schon - wir haben seit 2 Jahren immer wiederkehrende Auseinandersetzungen. Ich bin ein Mensch, der Probleme anspricht, er ist ein Mensch, der Probleme ausschweigt. Tagelang keinen Kontakt als wir noch nicht zusammenwohnten, als wir dann zusammenwohnten anschweigen. Bis ich ihn angebettelt habe, dass wir doch sprechen und Lösungen finden. Über den Konflikt sprechen wollte er nie, aber natürlich hat man darüber gesprochen, was man ändern müsste. Ich kann nicht sagen, dass mir das hundert pro gelungen ist, aber ich habe daran gearbeitet. Er leider nicht. Am Samstagabend war die X-Box oder das YouTube-Video doch schöner, als gemeinsam über Gott und die Welt zu sprechen. Auch bei dem letzten Gespräch hat er dann gesagt, dass sich eh nix ändern wird und er keine Lust hat die nächsten 40 Jahre so weiterzumachen. Man hat zu oft gesprochen und hat sich nie was geändert. Aber das nichts-ändern war größtenteils von seiner Seite aus. Er hat sich nicht bewegt. Bzw. hat er es für eine Woche geschafft beim einkaufen Händchen zu halten oder mir einen Kuss zu geben. Nach einer Woche wieder... reset. Keine Zärtlichkeiten, immer gleiche Nicht-Kommunikationsmuster. Am Ende hab ich ihn sogar darum geben, mit einfach einen Zettel zu schreiben, wenn ihm wieder mal was nicht passt. Es kam aber nie ein Zettel, sondern nur das große Schweigen. Und am Ende hab ich nicht mehr gebettelt und mich für Dinge entschuldigt, von denen ich nicht wusste, dass sie so ein Problem darstellten.

31.08.2024 11:50 • x 1 #9


K
Es tut mir leid für dich, dass es dir schlecht geht. Aber schau mal, du hast deine Mama, deine Freundin und deine Katze. Sehr viele Menschen haben sehr viel weniger. Versuch es mal so zu sehen. Alles Gute für dich !

31.08.2024 12:23 • x 3 #10


S
@newlif ich kann dir zwar nicht helfen, aber der Satz: ich entspreche nicht dem Schönheitsideal ist sehr sehr traurig. Woran machst du das fest?

Schönheit liegt im Auge des Betrachters. Und du meinst wirklich, dass auf dieser Welt bei mittlerweile 8 Milliarden Menschen niemanden für dich geben wird?
Am besten Rappel dich langsam langsam auf und tu was für deinen Körper. Pflege dich. Gönn dir spa days. Me time. Kleide dich schön und gepflegt. Glaube mir, auch wenn er weg ist, dir wird es irgendwann besser gehen.

Aber bitte klopf es dir aus deinem Gedächtnis heraus, dass du nicht schön zu sein scheinst.
Ich habe bisher noch nie eine hässliche Frau gesehen. Noch nie. Und das sage ich als Frau.

31.08.2024 13:25 • x 4 #11


Milly85
Zitat von newlif:
Noch dazu kommt, dass ich nicht unbedingt dem gängigen Schönheitsideal entspreche (mein Ex schon) und ich mir nicht vorstellen kann, dass da irgendwann (nicht in nächster Zeit oder mittelfristig) noch einmal jemand kommt. Und vor allem nicht einer, der so ist wie mein Ex in

Ob du es glaubst oder nicht, als Single lässt es sich auch gut leben!

Und Optik ist schnuppe solange dein Charakter bombastisch ist.

31.08.2024 13:48 • #12


Milly85
Zitat von newlif:
dass ich mein Leben eben total nach meinem Partner ausgerichtet habe.

das machst du hoffentlich nie wieder

31.08.2024 13:49 • x 1 #13


N
@Milly85 Kopftechnisch weiß ich, dass Singlesein auch toll sein kann. Ich war vor der Beziehung auch 4 Jahr Single - ohne suchen und Daten und so. Das war meine Identität. Ich war auch vollkommen überzeugt, dass es das ist. Ich brauche keinen Mann und ich bin mir selbst genug.
Dann kam er. Ein Jahr lang hab ich ihn aus der Ferne angehimmelt und irgendwann hat es gefunkt. Alles ging ganz schnell. Erstes Date und für uns beide war klar, dass es das jetzt ist. Ich hab nicht im Leben davor gedacht, dass so etwas für mich möglich ist. Ich hatte nie diese Schmetterlinge und nie war ich mir so sicher wie bei ihm. Die ersten 3 Jahre waren einfach so eine wunderbare Zeit. Das ist auch die Zeit die ich vermisse. Ich hab immer gehofft, wenn das sich ändert oder wenn dort weniger Stress ist oder oder oder, dann wird es wieder wie am Anfang. Und so hab ich einfach alles aufgegeben, was davor war. Ich weiß jetzt, dass ein Mann nie das Zentrum des eigenen Universums sein darf. Aber so war es eben. Und nun hab ich eine sch... Angst vor der Zukunft.

31.08.2024 13:55 • #14


N
Zitat von Milly85:
das machst du hoffentlich nie wieder

Ich hoffe, dass ich diesen Fehler nur einmal mache.

31.08.2024 13:56 • x 2 #15


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