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Verlassen worden nach Fehlgeburt - doppelte Trauer

S
Das mit der Verhütung sehe ich leicht anders. Du wolltest ein Kind, daher hast Du es vielleicht drauf ankommen lassen. Ob das nun mit dem Wissen, dass er nicht einverstanden ist, in Ordnung ist oder nicht, sei dahingestellt. Er wollte kein Kind und hat trotzdem nicht auf Verhütung geachtet. Das halte ich für blauäugig. Mit 25 Jahren (und auch schon eher) sollte Mann wissen, dass das zu einer Schwangerschaft führen kann. Ich denke, er hat das Risiko falsch eingeschätzt oder entsprechend nicht mit dem Kopf gedacht. Was ihm anzurechnen ist, dass er zu seiner Verantwortung stehen wollte und zunächst bei Dir geblieben ist.

Ich denke, dass ihm während der Schwangerschaft aber spätestens nach der Fehlgeburt bewusst geworden ist, was das mal laufen lassen bedeutet und vielleicht, wie unterschiedlich Ihr bezüglich Zukunftsplanung (mittlerweile) tickt. Vielleicht hat er sich auch auf eine Art hintergangen gefühlt, weil er sich blind darauf verlassen hat, dass Du das mit der Verhütung schon irgendwie machst. So nach dem Motto Wie?! Ich dachte DU hast Dich darum gekümmert?! Auch wenn Du es vielleicht ausgeblendet hast, das Risiko, durch das wissentlich drauf ankommen lassen erst recht den Partner zu verlieren, ist einfach da.

Als Strafe würde ich die Trennung und den Verlust des Kindes nach Deinen Schilderungen aber nicht bezeichnen. Es scheint mehr die Folge aus eine sich schon auseinander entwickelnden Beziehung zu sein. So traurig und so schwer es zu akzeptieren ist, wenn man es sich anders gewünscht hat. Aber vielleicht gelingt es Dir, auch bald zu sehen, was nicht gestimmt hat. Die unterschiedlichen Lebensziele (oder Zeitpunkte) sind keine Kleinigkeit und ein Kind kein Bindemittel. Wahrscheinlich wäre die Beziehung trotz Kind nicht glücklich verlaufen und er wäre irgendwann ausgebrochen. Es war einfach für ihn nicht dran oder sogar kein definiertes Lebensziel. Sieh es so, Du hast in Deinem Alter noch alle Möglichkeiten einen Mann zu treffen, der mit Dir gern ein Kind in die Welt setzen möchte.

Ich habe das ja ähnlich erlebt mit dem Unterschied, dass er auch ein Kind wollte, er es sich während der Schwangerschaft oder nach anschließende Fehlgeburt dann aber plötzlich anders überlegt hat. Vielleicht waren zwei Fehlgeburten nacheinander zu viel oder er hat sich die ganze Zeit selbst was vorgemacht. Ich denke, hier war der Reflex schnell weg, bevor sie wieder schwanger ist. Bei allem Unverständnis über die (für mich) plötzliche 180-Wende, bei allem Schmerz über den Vertrauensbruch durch die Art der Trennung, den Verlust der Beziehung, den Fehlgeburten und bei aller Ohnmacht das mit 39 und Kinderwunsch zu erleben, muss ich 2,5 Monaten danach bereits leise sagen besser ist es. Wer weiß, was mir erspart geblieben ist. Was soll man mit einem Mann an seiner Seite, der anscheinend so anders tickt, (plötzlich) andere Ziele hat als man selbst? Es dauert, das wahrhaben zu wollen und ich bin diesbezüglich auch nicht standsicher, aber zumindest ist die erste Erkenntnis darüber schon der Schritt in die richtige Richtung. Der Rest ist leider schmerzliche Trauerbewältigung. Da führt kein Weg dran vorbei.

Noch eine Kleinigkeit zum Abschluss. Ich nehme Abends La sea Kapseln zum Einschlafen. Das wurde mir von den Ärzten empfohlen und ich komme damit gut zurecht. Man schmeckt den Lavendel zwar ab und zu, aber es gibt schlimmeres. Besser auf Lavendel als irgendwann abhängig von härteren Mitteln. Laut Rezensionen, die man so findet, hilft es vielen sehr gut. Falls es für Dich interessant ist, müsstest Du nur fragen, wie sich das mit Johanniskraut verträgt, diese ggf. weglassen.

15.01.2019 18:50 • x 2 #121


Kamikazeherz85
@Otten82 Du hast wahrscheinlich Recht und ich muss den Verlust meines Kindes losgelöst vom Verlust meines Partners verarbeiten. Da wird noch viel auf mich zukommen. Denn aufgrund der Trauer um meinen Expartner habe ich momentan kaum Kapazitäten für die Trauer um mein Kind, was ich sehr schlimm finde. Der Schmerz um meine verlorene Partnerschaft überwiegt momentan den Schmert um mein verlorenes Baby - ich denke, das liegt daran, dass ich bei meinem Exfreund weiß, was ich verloren habe, während ich mein Kind nicht einmal kennenlernen durfte und deswegen nur ganz abstrakt erahnen kann, was mir da genommen wurde. Aber ich stelle mich darauf ein, dass die Trauer um mein Kind mich nochmal umso stärker umhauen wird, wenn dafür wieder Kapazitäten vorhanden sind, ich also die Trennung von meinem Ex einigermaßen überwunden habe. Es wird ein langer Weg, denke ich.
Ich werde auf jeden Fall ehrlich sein mit möglichen neuen Partnern, was meinen Kinderwunsch betrifft - das war ich auch schon mit meinem Expartner, als mein Kinderwunsch langsam aufkam (das war etwa zwei Jahre nach unserem Beziehungsbeginn).
Tja, möglicherweise wäre es mir eines Tages so ergangen wie dem Paar, von dem du schreibst: Ich hätte irgendwann keine Kinder mehr kriegen können. Und dann wäre bei ihm vielleicht mit Mitte 30 doch der Wunsch gekommen, nun Vater zu werden - und zack, hätte er mich verlassen und sich eine Jüngere gesucht. Wie verarscht hätte ich mich dann wohl gefühlt! Wenn ich mir das so vorstelle, ist das Szenario, in dem ich jetzt stecke, wohl doch besser. So habe ich wenigstens noch die Chance, eine Familie zu gründen. Das war jetzt irgendwie eine gute Erkenntnis ...
@Septemberkind (ich weiß nicht, warum das mit dem Verlinken nicht klappt... ): Deine Geschichte ist auch wirklich tragisch, sie berührt mich immer wieder. Ich hoffe, dass du in weiteren 2,5 Monaten noch positiver bist.
Das mit der Verhütung kann man wohl von zwei Perspektiven aus sehen. Ich habe mich dazu ja schon zur Genüge geäußert. Gefühlt sehe ich es so wie du: Ich habe es aufgrund meines starken Kinderwunsches einfach laufen lassen, wenn mein Exfreund auf Kond. verzichtet hat. Rational gesehen ist das wahrscheinlich verwerflich, emotional gesehen erschien mir das in Ordnung. Und wie du schon sagst: Mit 25 sollte ein Mann wissen, wie Verhütung funktioniert bzw. was passiert, wenn man darauf verzichtet. Die Worte meines Exfreundes waren diesbezüglich einfach anders als seine Taten. Dass er sich von mir hintergangen gefühlt hat, glaube ich nicht. Denn er wusste, dass ich mir Kinder wünsche, dass ich die Pille nicht nehme, dass uns das mit dem Diaphragma zu wenig gefühlsecht war und dass wir ungeschützten S. haben, wenn wir auch noch das Kond. weglassen. Also hintergehen sieht anders aus. Er hat halt in solchen Momenten sein Hirn ausgeschaltet und nur mit einem anderen Körperteil gedacht. Das finde ich eigentlich fahrlässiger als mein Verhalten, denn ich konnte ja mit dem Ergebnis ungeschützten Geschlechtsverkehrs gut leben - im Gegensatz zu ihm. Aber es geht hier ja jetzt auch nicht um die Schuldfrage. Mein Baby darf ja ohnehin nicht leben und wird entsprechend auch nicht in eine instabile Beziehung hineingeboren.
Ein kleiner Exkurs aber an dieser Stelle: Ich frage mich ernsthaft, wie mein Exfreund in Zukunft sein S. gestalten will. Denn auch die beste Verhütung kann mal versagen. Oder die Frau vergisst (absichtlich oder unabsichtlich) die Pille. Was dann? Mir graut es heute schon von der Vorstellung, in naher oder ferner Zukunft zu hören, dass er Vater wird. Denn auf S. wird er nicht verzichten, auch in seiner Singlezeit nicht. Dafür kenne ich ihn zu gut, und so hat er es auch vor unserer Beziehung gehandhabt. Da hatte er jede Woche eine andere im Bett.
Ach ja, und zu den Lasea-Kapseln: Davon wurde mir im Zusammenhang mit Johanniskraut leider abgeraten ...

15.01.2019 20:11 • x 1 #122


A


Verlassen worden nach Fehlgeburt - doppelte Trauer

x 3


O
Also , vergiss was in Zukunft mit IHM wird. Egal mit wem er wann was macht oder nicht macht, es hat mit dir nichts zu tun. Schau lieber was in Zukunft mit DIR wird.

Nein , es geht hier nicht um Schuld. Man könnte dir genauso vorwerfen, dass es naiv ist zu glauben dass er sich 180 Grad ändert sobald das Kind auf der Welt ist. Das wäre wahrscheinlich nicht passiert. Und als alleinerziehende Mutter die freiberuflich arbeitet so wie du DANN noch zusätzlich nach der Geburt eine Trennung zu verarbeiten. Ja, es kann immer noch schlimmer kommen. Und auch eine Geburt ist manchmal kein Spaziergang kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen.

Ich konnte mich z.B. die ersten Tage fast gar nicht um mein Kind selber kümmern. Also auch wenn du dir ein Kind wünscht, so doch bitte entweder ganz bewusst alleine z.B. in Dänemark oder gemeinsam mit Partner. Das kann ich dir als frischgebackene Mama mit Mann und lieber Familie nur sagen. Wäre ich alleine, ohne Familie + Freunde dann wäre ich wohl schon verrückt geworden.

Es gibt aber zum Beispiel auch tolle Geschichten in meinem Umkreis. Freunde von mir, beide Ende 30 haben lange versucht ein Kind zu bekommen. Es lag an beiden das es nicht klappte. Die beiden haben sich irgendwann getrennt weil diese KiWu Behandlungen auch die Beziehung zerstört hat. Beide dachten, dass es jetzt aus ist mit der Familienplanung.

Beide haben kurz nach der Scheidung jeweils neue Partner kennengelernt und beide sind fast zeitgleich Eltern geworden. Ich habe mich soooo für alle 4 gefreut. War ne verückte Sache. Anscheinend waren die beiden nicht wirklich kompatibel und sollten ( nenn es Schicksal oder whatever ) trotzdem eine Familie gründen. Nur halt mit anderen Partnern.
Hätte ich es selbst nicht miterlebt würde ich es auch nicht glauben.

Was ich sagen will ist, du bist erst 33. Ich hab mit 36 jetzt erst mein erstes Kind. Viele im Freundeskreis von mir im ähnlichen Alter. Und ich will auf jeden Fall noch eins. Also mach dir selbst nicht soviel Druck.

Und zur Fehlgeburt. Ich weiss nicht wie gläubig du bist? Mir hilft immer die Kirche wenn ich Sorgen habe. Falls du einfache Fakten haben willst, so gibt es im Internet genug. Ich habe mich selbst wie ich schrieb in meiner Schwangerschaft damit befasst. Und nochmals der Rat in ein Forum zu gehen, die sich mit Sternenkindern befasst.
Oder du wirst davon ggf. zu sehr runtergezogen ? Das musst du selber entscheiden. Und wie gesagt ruf mal bei ProFamilia oder auch der Caritas an.

15.01.2019 20:29 • x 2 #123


S
Zitat:
Ein kleiner Exkurs aber an dieser Stelle: Ich frage mich ernsthaft, wie mein Exfreund in Zukunft sein S. gestalten will. Denn auch die beste Verhütung kann mal versagen. Oder die Frau vergisst (absichtlich oder unabsichtlich) die Pille. Was dann? Mir graut es heute schon von der Vorstellung, in naher oder ferner Zukunft zu hören, dass er Vater wird. Denn auf S. wird er nicht verzichten, auch in seiner Singlezeit nicht. Dafür kenne ich ihn zu gut, und so hat er es auch vor unserer Beziehung gehandhabt. Da hatte er jede Woche eine andere im Bett.


DAS ist ja zum Glück nicht mehr Dein Problem. Falls es Dich beruhigt, ich glaube, er weiß jetzt, was ohne Verhütung passieren kann. Das macht der kein zweites Mal so blauäugig. Und wenn er überhaupt irgendwann Kinder bekommt, hast Du das ganze längst verdaut und vielleicht selbst schon welche mit einem andern.
Abgesehen von diesen Überlegungen, schieb diese Art Gedanken bloß schnell weg. Das macht Dich nur verrückt und Du hast es eh nicht in der Hand.

15.01.2019 20:36 • x 2 #124


Kamikazeherz85
Huhu, hier bin ich schon wieder ... Und heute ist es mal wieder ganz, ganz schlimm. Das möchte ich einfach hier loswerden.
Ich weiß nicht, woran es liegt. Aber die letzten Tage ging es immer weiter bergab, und heute ist ein neuer Tiefpunkt erreicht. Bin aufgewacht und musste erst einmal weinen. Ich vermisse meinen Exfreund so sehr. Warum ist das denn so? Es war die letzten Wochen schon mal besser, aber jetzt ist es wieder sehr schlimm. Und wie kann es sein, dass er mir so sehr fehlt, obwohl ich während unserer Beziehung manchmal an meinen Gefühlen für ihn gezweifelt habe? Er fehlt mir so sehr, wie ich es niemals für möglich gehalten hätte ... Warum ist das so?

18.01.2019 12:09 • #125


perpetuum
Denk bitte nicht an die guten Zeiten, erinnere dich an den Mann, der er zuletzt war.
Was er gesagt, getan, nicht getan hat.

Den Mann, den Du vermisst, gibt es nicht mehr.

18.01.2019 18:57 • x 1 #126


Kamikazeherz85
Zitat von perpetuum:
Den Mann, den Du vermisst, gibt es nicht mehr


Das versuche ich mir auch zu sagen. Aber ich glaube, diesen Mann gibt es noch - nur halt nicht mehr für mich. Eine andere wird bald (oder tut es bereits) all die guten Seiten genießen dürfen, die ich an ihm kenne.

19.01.2019 10:28 • #127


S
Ich befürchte, du hältst Dich gedanklich insgesamt noch zu sehr in der Vergangenheit auf. Versuche, Dich da rauszureißen und mach Pläne für die Zukunft. Werde aktiv. Plane einen Ausflug, Wochenendtrip, Urlaub oder frag Dich, was Du immer schon mal machen wolltest, aber während der Beziehung nicht getan hast. Das lenkt den Blick nach vorn. Sicherlich ist das schwer, wenn man mit dem Gedanken an ihn aufwacht. Falls es Dich tröstet, es ging mir heute morgen ähnlich. Ich war richtig gerädert und traurig, da ich vermutlich davon auch geträumt hatte. Ich hab mich dann mühsam aus dem Bett geschält, hab mir Frühstück gemacht, geduscht, den lästigen Abwasch gemacht und überlegt, was ich heute machen will. Siehe da, es ging mir von Aktivität zu Aktivität besser. Ablenkung und der Blick nach vorn helfen, auch wenn es sich nur auf alltägliches bezieht.

Zudem glaube ich ebenfalls, dass es den Mann, den Du vermisst, in der Form nicht mehr gibt. Sicherlich wird er im Kern der Mensch geblieben sein, der er war. Wäre ja auch schlimm, wenn er keine guten Seiten gehabt hätte! Aber er hat sich verändert, setzt nun andere Schwerpunkte im Leben als Du und hat sich daher getrennt. Seine Richtung passt nicht mehr zu Dir und würde zukünftig wahrscheinlich auch nicht mehr anziehend auf Dich wirken. Das hast Du an eigenen Zweifel während der Beziehung ja schon bemerkt. Was die Sehnsucht und das Vermissen angeht, mischen sich zur Trauer um Deinen Ex auch eine ganze Menge Unwillen und Angst bezüglich der Veränderung, die sich zwangsläufig ergibt. Das alles verstärkt die Sehnsucht. Es lässt sich gefühlsmäßig kaum trennen.

Ich weiß, ich wiederhole mich, aber: Nimm es an, dass es Dich von Zeit zu Zeit wieder einholt und auch mal zurückwirft, aber lass Dich nicht in Deinem Weg da raus irritieren. Nimm die Kraft, die Dir bleibt, um Dich wieder aufzurichten und weiterzugehen.

19.01.2019 15:01 • x 2 #128


Kamikazeherz85
Ach Septemberkind, du bist toll!
Ja, ich erwische mich leider oft dabei, dass ich gedanklich in der Vergangenheit festhänge. Beziehungsweise dass sich - vor allem nachts - das Gedankenkarussell dreht und sich nicht abstellen lässt.
Wenn ich all meine Sinne beisammen habe, dann richte ich den Blick aber auch mal vorne. Ich plane die nächsten Wochen, freue mich auch auf einige Dinge, die in diesem Jahr auf mich zukommen (Festival, Hochzeit meiner Schwester usw.). Und wenn ich abgelenkt bin, dann bleibt mein Exfreund auch mal eine Zeitlang aus meinen Gedanken weg. Aber in einsamen Momenten oder wenn ich spazieren gehe, dann kommt er halt immer wieder zurück.
Gestern Abend hatte ich aber mal wieder ein wunderschönes Erlebnis, das mir gezeigt hat, dass es durchaus noch Glücksgefühle in mir gibt. Ich war auf einem kleinen Konzert und relativ schockverliebt in einen der Musiker ... Das hat mir dann auch gezeigt, dass vielleicht vieles, was ich jetzt an meinem Exfreund vermisse, nur Projektion ist. Und dass ich all meine Sehnsüchte genauso gut auf einen anderen Mann, in diesem Fall den Musiker, richten kann. Hat funktioniert. Ich habe mir gesagt, dass der bestimmt noch viel tollere Seiten hat als mein Expartner. Das fand ich irgendwie ganz erleuchtend ...
Heute ist die Euphorie bezüglich des Musikers auch wieder verraucht, dafür hat sich mein Exfreund wieder in meine Gedanken geschlichen. Aber nicht so schlimm wie die letzten Tage. Ich brauche mehr von solchen Erlebnissen wie gestern und mehr Begegnungen mit so charismatischen Männern wie diesem Musiker ...
Ich hoffe, du konntest dein Wohlbefinden im Laufe des Tages noch weiter steigern, liebes Septemberkind!

19.01.2019 15:56 • x 1 #129


Kamikazeherz85
Heute ist die Trennung genau zwölf Wochen her. Und ich habe ein neues Tief erreicht. Heute Nacht konnte ich wieder nicht schlafen (Vorteil: Ich habe den Blutmond gesehen. Nachteil: Beim letzten Blutmond im Juli vergangenen Jahres haben mein Exfreund und ich dieses Spektakel gemeinsam bewundert - ich in seinen Armen. Und jetzt ist er weg, die Erinnerung aber umso lebhafter wieder da.)
Heute habe ich auch wieder keinerlei Kraft.
Gestern war ich bei der Familie meines Exfreundes eingeladen, die mich alle sehr mögen und diese Trennung sehr bedauern. Ich habe lange überlegt, ob ich da wirklich hingehen soll. Ich hab's getan, weil ich diese Menschen einfach sehr schätze und nicht auch noch sie verlieren möchte. Natürlich war der erste Besuch dort als Nicht-mehr-Familienmitglied sehr schmerzhaft, wir haben alle viel geweint. Und natürlich ist auch die ein oder andere Info über meinen Exfreund durchgesickert, was wohl nicht so gut war für mich ...

21.01.2019 12:26 • #130


O
Heute Nacht war glaube ich generell für alle Leute eine schlechte Nacht.
Ich habe auch fast gar nicht geschlafen, und das ganz ohne Gedankenkarusell.

Ich glaube dir geht es im Moment so schlecht, weil du langsam begreifst, dass er wahrscheinlich nicht mehr zurück kommt. Die ersten Wochen macht man sich ja noch Hoffnungen das alles wieder gut wird.

Joaaaa, zu dem Besuch bei den Ex Schwiegereltern in Spe. Hmmmm. Musst du für dich selber entscheiden. Bei meinem Exfreund gehörte ich auch zur Familie und auch seine Eltern haben gesagt, dass ich doch bitte regelmäßig vorbei kommen soll. MIR persönlich hat das nicht gut getan . Denn :

Zitat von Kamikazeherz85:
Und natürlich ist auch die ein oder andere Info über meinen Exfreund durchgesickert, was wohl nicht so gut war für mich


Das bleibt natürlich nicht aus. Und man gehört irgendwie dann doch nicht mehr dazu. Vor allem wenn dann eine neue Freundin dazu kommt, dann ist es für alle Beteiligten noch viel blöder.
Ich habe es bei einem Besuch belassen. Meine Freundin hat ihre Ex Schwiegermutter in Spe sehr häufig besucht. Aber letzten Endes macht man das ganz ganz tief im Inneren ja dafür dass man am Ball bleibt. Noch dazugehört, ggf. über die Eltern an den Expartner wieder anknüpft usw.

Das kannst aber nur du selber entscheiden. Ich war letztens mit meinem Baby bei den Eltern von meinem Exfreund. Weil die meine Mama getroffen haben und gerne mal das Baby sehen wollten.
Es war total schön. Da liegen jetzt aber auch schon 15 Jahre dazwischen. Ob es für dich jetzt wirklich so förderlich ist oder ob es den Schmerz einfach nur verlängert und du dir ggf. Hoffnungen machst kannst nur du entscheiden.

21.01.2019 13:26 • x 1 #131


Kamikazeherz85
Liebe Otten, tut mir leid, dass auch du eine schlechte Nacht hattest. Ich hoffe, du kannst den Tag trotzdem einigermaßen genießen.
Ja, ich weiß auch nicht, ob es gut oder schlecht ist, weiterhin mit meiner Ex-Familie in Kontakt zu stehen. Ich bekomme halt dort so viel, was ich in meiner eigenen Familie vermisse: vor allem mal in den Arm genommen werden und gesagt bekommen, dass man ein wertvoller Mensch ist. Da ist einfach eine innige Beziehung zu dieser Familie da. Und ich bin mir nicht sicher, ob und wie ich es verkrafte, wenn ich diese Bänder auch noch durchtrenne. Andererseits sehe ich ja jetzt, dass es mich wieder weit zurückgeworfen hat. Ach, keine Ahnung.
Ich weiß auch nicht, was mein Expartner davon hält, dass seine Familie mich nicht gehen lassen will. Auch unsere gemeinsamen Photos hängen noch bei denen im Esszimmer.
Und wahrscheinlich hast du auch Recht: Ich habe die Hoffnung, durch seine Familie auch irgendwie indirekt noch mit meinem Exfreund verbunden zu bleiben ...

21.01.2019 13:40 • x 1 #132


O
Man muss halt einfach schauen ob es einem gut oder schlecht tut. Und man muss einfach ehrlich zu sich selber sein.
Die Fotos. Mhh. Die Fotos von der Hochzeit meiner Ex Schwägerin und meines Schwagers wurden letztens auch erst abgehangen. Hatten meine Schwiegereltern halt vergessen abzuhängen und jetzt sind die Bilder halt weg.

Also dass die nicht sofort die Fotos von der Wand holen, da würde ich mich nicht dran aufhängen . Und letzten Endes ist Blut dicker als Wasser. Und er ist und bleibt deren Sohn . Und auch die zukünftige Freundin werden sie nett finden. Warum denn auch nicht ?

Ich fand die Ex Freundin von meinem Bruder auch total nett. Ich fand es superschade als die beiden sich getrennt haben. Und jetzt ? Jetzt bin ich total froh über seine Frau. Und ich habe seine Frau als es noch die Freundin war genauso herzlich empfangen wie jeden anderen Menschen der neu in unsere Familie kommt.
Weisst du wie ich meine ? Die Solidarität ist ( natürlich ) bei dem Sohn.
Und du wirst einfach irgendwann keinen Platz mehr in dieser Familie haben. Natürlich kann sich Guten Tag und Guten Weg wünschen, aber zum Familienessen, Geburtstage usw wirst du einfach nicht mehr eingeladen.

Und auch das ist der ganz normale Lauf der Dinge.

21.01.2019 13:55 • x 1 #133


Kamikazeherz85
Ja, das wird wohl die Zeit weisen, ob mir der Kontakt guttut oder nicht.
Die Photos hängen noch, weil meine Ex-Schwiegereltern in spe sie nicht abhängen wollen. Das ist Absicht, kein Versehen.
Sie werden die zukünftige Freundin sicherlich nett finden und herzlich in die Familie aufnehmen. Aber bis dahin bin ich vielleicht so weit, dass ich das eine vom anderen trennen kann.
Dass ich nicht mehr bei Familienfeiern dabei sein werde, ist mir klar. Das würde ich auch gar nicht wollen. Ich versuche gerade eher, eine Freundschaft zu meiner Ex-Familie aufzubauen. Ob das gelingen wird, bleibt natürlich fraglich.

21.01.2019 14:17 • #134


O
Zitat von Kamikazeherz85:
Ich weiß auch nicht, was mein Expartner davon hält, dass seine Familie mich nicht gehen lassen will


Er wird es doof finden. Genauso wird er es doof finden wenn du dich mit denen triffst. Und sei mal ganz ehrlich, wie ginge es dir damit ? Stell dir mal vor, dass du dich von jemanden trennst und du willst spontan deine Eltern besuchen und da sitzt dein Ex bei einem Kaffee ? Ziemlich gruselige Vorstellung oder ?

Zitat von Kamikazeherz85:
Ich versuche gerade eher, eine Freundschaft zu meiner Ex-Familie aufzubauen.


Auch das kann ganz skurril enden. Meine Freundin hat ihre Ex Schwiegermutter in Spe an ihrem Geburtstag überraschen wollen. Tja, dann kam ihr Sohn ( der Ex ) mit neuer Freundin vorbei. Ziemlich peinliche Situation für alle Beteiligten.
Letzten Endes klammert man sich dann an eine fremde Familie und an das was mal war aber nie wieder sein wird.

Und ja, ich finde es auch etwas befremdlich für deinen Ex. Seien wir mal ehrlich, er hat dir nichts böses getan. Er hat sich getrennt , ja . Aber ansonsten ist er kein Unmensch. Und ich persönlich finde eine Freundschaft in der jetzigen Situation für alle nicht gut. Du infiltrierst SEINE Familie damit. Das klingt jetzt böse, aber mit Abstand oder wenn dir mal das Gleiche umgekehrt passieren sollte, dann weisst du was ich meine.

Er möchte Abstand und das kann ich auch verstehen. Er möchte keinen Kontakt zu dir. Auch das finde ich nicht verwerflich. Meinst du er möchte von seinen Eltern hören :
Die XY war ja aufn Kaffee da. Versuch es doch nochmal mit ihr. Die sah ja sooooo schlecht aus. Die arme. Ihr wart doch sooo ein schönes Paar.

Ich würde so etwas nicht hören wollen. Wozu auch ? Ich hätte mich ja schon entschieden.
Oder soll er aus Mitleid zurück kommen ? Oder weil seine Eltern auf ihn einreden ?
Das kannst du ganz sicher nicht wollen.

21.01.2019 14:29 • x 1 #135


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