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Verlassen worden nach Fehlgeburt - doppelte Trauer

Kamikazeherz85
Hallo an alle, die die Geduld noch nicht verloren haben und immer noch hier mitlesen ...
Heute habe ich wieder einen ganz schlimmen Rückfall, und langsam habe ich da einfach keine Ressourcen mehr übrig ...
Wann hört der Schmerz denn endlich auf? Wann gehören solche Rückfälle der Vergangenheit an? Ich weiß gar nicht, was passiert ist. Letzte Woche ging es mir einigermaßen gut, aber jetzt fühle ich mich wieder wie kurz nach der Trennung, ich habe einen riesen Kloß im Hals, fühle eine starke Beklemmung und musste heute wieder einige Male weinen. Ich weiß nicht, warum. Es gab nichts Besonderes.
Ich möchte nicht immer wieder aufstehen müssen, sondern einfach nur liegen bleiben. Meine Kraft ist nicht endlos, und langsam fühlt es sich wirklich so an, als würde ich in eine Depression rutschen ...
Ein paar tröstende Worte wären toll. Ich danke euch!

13.01.2019 18:01 • #106


E
Ich drück dich mal.Es ging dir die Woche schon einigermaßen gut und es ist toll,wenn du soetwas erkennst.Vor zwei Wochen hast du wahrscheinlich gedacht, dass es nie besser wird.Und die letzte Woche hat dir das Gegenteil gezeigt. Und nun bedeutet der Rückfall nicht, dass du dahin nicht wieder zurückkommst.Es ist jetzt ein Auf und Ab,aber die Ausschläge nach ganz unten werden weniger und dann geht es immer weiter.Ich kenne dieses einen Schritt vor und zwei zurück ! Es bleibt nicht so!

13.01.2019 18:43 • x 1 #107


A


Verlassen worden nach Fehlgeburt - doppelte Trauer

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Baileys82
@Kamikazeherz85

Ich drück dich

Solche Rückfälle gehören zu der Verarbeitung dazu! Du packst das! Schau doch mal zurück was du schon alles gepackt hast - du bist so ne starke Frau!

Lass alles raus, heule und igel dich ein. Wenn dein Körper und Seele das braucht dann unterdrück es nicht. Morgen sieht die Welt schon wieder anders aus.

Die Wartelisten der Therapeuten sind leider lang, aber vielleicht kann dein Hausarzt weiterhelfen ? Nimmst du Baldrian oder Rescue Tropfen ?

13.01.2019 19:29 • x 1 #108


S
Ach mensch, das tut mir Leid. Es ist wahrscheinlich dem Wochenende geschuldet. Man hat als frisch gebackener Single am Sonntag allein zuhaus ja leider zu viel Zeit und zu wenig Ablenkung, so dass man sich herrlich vor Augen führen kann, was man (zur Zeit) nicht mehr hat. Kenne das nur zu gut, hatte aber dieses Wochenende ausreichend vor, so dass ich dem gut ausweichen konnte. Siehst Du irgendeine Chance, Dich zumindest für den Rest des Tages abzulenken (telefonieren, fernsehen, ausmisten, putzen, o.ä.), um den Gedankenschleifen zumindest ein Stück weit zu entfliehen? Oder kannst Du zum Tatort-Gucken (oder was auch immer Du magst) spontan zu einer Freundin gehen? Falls das alles nichts hilft, nimm die Trauer für heute an. Was raus muss, muss raus. Es werden auch wieder bessere Tage kommen (wie Du die Woche ja gesehen hast). Falls Du aber Sorge hast, es wird gar nicht besser und rutscht sogar in Richtung Depression, nimm tatsächlich professionelle Hilfe in Anspruch. Der Weg raus aus dem Loch wird sonst unnötig länger. Das muss nach all dem schon erlebten ja nun nicht auch noch sein!

13.01.2019 19:33 • x 1 #109


Stef79
@Kamikazeherz85
Wir alle hier kennen das nur zu Genüge. Tagelang geht es einen gut und dann bäämmm aus dem Nichts geht es einen wieder tagelang schlecht.
Ich denke, es soll uns sagen das wir noch nicht mit dem Verarbeitungsprozess fertig sind und unsere Lernaufgaben noch nicht zu Ende gelernt sind.
Ich habe mir Bachblütentropfen White Chesnut besorgt. Soll gegen Gedankenkarusells helfen.
Auch ich denke sehr oft noch an ihn aber es wurde jetzt langsam weniger. Er ist auch ein Arbeitskollege nur das ich ihn nicht jeden Tag sehen muss. Morgen ist wieder so ein Tag wo wir uns sehen müssten. Ich versuche ihn aber komplett aus den Weg zu gehen. Mich auf kein Gespräch einzulassen. Er ist auch blockiert also gibt es für ihn auch keine Möglichkeit mich zu kontaktieren.
Ich wünsche euch viel viel Kraft. Ich selber bin auch noch lange nicht soweit

13.01.2019 19:41 • x 1 #110


S
Noch ein Gedanke: Kann es sein, dass Du kurz vor Deinen Tagen stehst? Also, das musst Du jetzt hier natürlich nicht beantworten! Ich habe bei mir nur festgestellt, dass die Trauer zu der Zeit viel stärker ist. Oder die Hormone spielen insgesamt nach der Fehlgeburt noch verrückt. Es braucht ja Zeit, bis sich alles wieder reguliert hat. Ich schreibe Dir das als Idee, weil die Zuordnung, warum man plötzlich wieder tiefer ins Loch rutscht, häufig sehr hilfreich ist, um die Gefühle besser anzunehmen. Fühl Dich gedrückt!

13.01.2019 20:10 • x 1 #111


Kamikazeherz85
Danke ihr Lieben! Es tut gut, ein bisschen Zuspruch zu bekommen ...
Heute Nachmittag habe ich einen Termin bei einer Psychotherapeutin. Die hat allerdings eine sehr lange Warteliste, aber ich gehe trotzdem nochmal hin. Zweimal war ich schon dort, ein drittes Mal kann sie wohl irgendwie abrechnen. Leider ist die Chemie nicht hundertprozentig stimmig zwischen uns bzw. vergleiche ich die Frau vielleicht auch zu sehr mit meiner ehemaligen Therapeutin, die ich in meinem alten Zuhause, das ich ja nach der Trennung auch verlassen musste, hatte. Die war super, hatte einen ganz tollen Zugang zu mir. Naja, mal sehen. Nächste Woche habe ich noch einen Termin bei einer anderen Therapeutin, die allerdings auch eine ewig lange Warteliste hat ...
Ich habe schon überlegt, in ganz geringen Dosen eine Art Schlafmittel zu nehmen. Das wurde mir empfohlen und hat in dieser geringen Dosis wohl keine Nebenwirkungen. Bislang sträube ich mich aber noch ein bisschen dagegen und baue lieber auf meine Johanniskraut-Tabletten. Die helfen nur leider nicht wirklich beim Schlafen und beim Abstellen des Gedankenkarussells. Vielleicht sollte ich aber auch mal Rescue-Tropfen/Bachblüten ausprobieren. Danke für diese Tipps, Stef und Baileys!
Liebes Septemberkind, deine Idee mit den Hormonen könnte eine Erklärung für meinen Rückfall sein - es müsste tatsächlich demnächst so weit sein ... Normalerweise werde ich durch meinen Zyklus psychisch nicht so sehr beeinflusst, aber vielleicht ist das jetzt anders. Dann hätte ich eine Erklärung und könnte das alles besser annehmen, das stimmt.
Ich kann einfach immer noch nicht glauben, dass mein Ex die Fehlgeburt zum Anlass genommen hat, sich aus dem Staub zu machen und sich völlig aus der Verantwortung zu ziehen ...

14.01.2019 09:55 • #112


O
Hallo meine Liebe,

guck mal ob es Pro Familia in deiner Nähe gibt, die vergeben ganz kurzfristig Termine und haben auch eigene Psychologen. Das sollte dir jetzt im Akutfall erstmal helfen.
Schwangerschaft, Fehlgeburten und auch Trennungen sind da das normale Tagesgeschäft . Versuch es da mal.

Zu
Zitat von Kamikazeherz85:
ch kann einfach immer noch nicht glauben, dass mein Ex die Fehlgeburt zum Anlass genommen hat, sich aus dem Staub zu machen


Lese ich leider etwas anders. Und man kann ja nur nehmen was du schreibst . Du schreibst selber :

Zitat von Kamikazeherz85:
Für ihn war dieser seriöse Alltag mit mir häufig langweilig und unbefriedigend, er wollte lieber raus und sein Studentenleben genießen


Zitat von Kamikazeherz85:
Ein großes Thema war bei uns seit etwa drei Jahren mein Kinderwunsch, den er nicht teilte.


Zitat von Kamikazeherz85:
Auch mein (Ex-)Partner entfernte sich immer weiter von mir bzw. grübelte monate-, wenn nicht sogar jahrelang darüber nach, ob wir eine Zukunft haben (das merkte ich erstens, zweitens sprachen wir auch hin und wieder darüber). Er war in dieser Zeit auch in Therapie, und sein Therapeut ermutigte ihn immer wieder, die Beziehung zu beenden.


Die Beziehung war vorher schon in Schieflage. Deswegen nochmal mein Appell an dich. In so einer Beziehung , wo der Partner den eigenen Kinderwunsch nicht teilt muss man vernünftig verhüten oder sich einen passenden Partner suchen.

Ein Kind rettet keine Beziehung. Und ein Kind bindet auch keinen Partner. Das tut dir jetzt bestimmt weh das zu lesen, aber eure Beziehung war laut deinen Aussagen sowieso auf der Kippe. Und eine Familie wie du es dir vorstellst wäre wahrscheinlich nicht daraus geworden.

15.01.2019 09:27 • x 2 #113


Kamikazeherz85
Liebe Otten, ich stimme dir da schon zu, dass unsere Beziehung schon länger in Schieflage war. Hätte mich mein Exfreund verlassen, bevor ich schwanger war, wäre das alles auch gar nicht so dramatisch gewesen. Natürlich hätte ich unter der Trennung gelitten, aber ich wäre wahrscheinlich schneller wieder auf die Beine gekommen. Ich hätte das alles besser verstanden und somit auch besser verarbeiten können.
Nach der Fehlgeburt hatte ich aber das Gefühl, dass wir uns wieder sehr nahe waren. Es fühlte sich an, als würden wir den Tod unseres Kindes zum Anlass nehmen, um uns wieder mehr auf uns, unsere Beziehung und die guten Zeiten, die wir ja auch zur Genüge hatten, zu konzentrieren. Ich war in dieser Zeit so dankbar, einen liebevollen, verständnisvollen Partner an meiner Seite zu haben. Und in dieser Situation kam die Trennung für mich dann wie aus dem Nichts. Es war einfach der Zeitpunkt, der mich so umgehauen hat. Ich hätte mir gewünscht, dass wir gemeinsam durch die nächsten Monate gehen und dann schauen, ob wir eine Zukunft in dieser Beziehung haben oder nicht. Denn durch die Fehlgeburt haben sich auch die Wohnumstände geändert (das ist nochmal ne andere Geschichte, die ich hier jetzt nicht weiter ausführen will), er wäre in seiner Studentenstadt geblieben, ich wäre etwa zwei Stunden Fahrt von ihm weg gewesen, wir hätten uns jedes zweite Wochenende gesehen, den Rest der Zeit hätte er tun und lassen können, was er möchte. Er hätte sich also auch nicht 24 Stunden und sieben Tage die Woche seine um das Kind trauernde Freundin antun müssen. Wir hätten, um es mal so zu sagen, die Beziehung langsam ausschleichen können. Und er hätte mir durch den plötzlichen und radikalen Cut nicht so sehr den Boden unter den Füßen weggerissen, wie das jetzt der Fall ist.

15.01.2019 11:02 • #114


O
Zitat von Kamikazeherz85:
Und in dieser Situation kam die Trennung für mich dann wie aus dem Nichts. Es war einfach der Zeitpunkt, der mich so umgehauen hat.


Ja aber es hätte nach dem Verlust NIE den richtigen Zeitpunkt gegeben. Ich wurde übrigens auch schonmal nach fast 5 Jahren aus dem Nichts verlassen, von dem Mann wo ich dachte das ich ihn heiraten werde. Ich kann deinen Schock schon nachvollziehen und rede nicht wie der Blinde vom Licht.

Ich vergleiche das mal mit einem lieben Menschen der stirbt. Bei mir z.B. lag zwischen der Diagnose und Tod meines Vaters nur 2 Monate. Es kam total plötzlich und wir konnten uns tatsächlich nicht richtig verabschieden. Als uns der Ernst der Lage bewusst war lag er schon im Sterben.
Ein Freund von mir konnte sich 2 ! Jahre von seinem Vater verabschieden. 2 Jahre die Diagnose. Immer wieder Hoffen und Bangen und verabschieden und wieder von vorne.

Und obwohl ihm das Ende jeden Tag bewusst war, so wurde er als es dann endlich soweit war genauso überrollt und geschockt wie ich.
Weisst du wie ich das meine ? Auch bei dem Ausschleichen der Beziehung hättest du dir immer wieder Hoffnungen gemacht. Und der letzte endgültige Abschied wäre für dich genauso plötzlich wie es jetzt ist . Weil man sich in diese Situation einlebt. Es wäre ein endloses Ausschleichen geworden und das Leid und der Kummer wären genauso groß.

Ich schrieb ja schon mal. Wann wäre es gut ? In 2 Monaten, in 2 Jahren ? Du wärest nie an den Punkt gekommen ihn gehen zu lassen. Ich glaube der Cut ist für euch alle auf lange Sicht gesehen das Beste.

15.01.2019 11:44 • x 3 #115


O
Ihr hattet und habt einfach verschiedene Lebenswünsche im Moment. Ihr seid zusammen gekommen da war er gerade 20 Jahre alt.
Ich hab selber studiert und weiss wie das mit wenig Geld ( Bafög ) ist und dass man dann lieber auf Party geht statt eine Familie zu ernähren.

Ja, es gibt bestimmt Paare die zusammen früh Kinder bekommen wollen. Aber er wollte es noch nicht. Meiner Meinung nach sogar aus verständlichen Gründen. Man kann keinem Studenten von 25 Jahren vorwerfen dass er sich noch etwas Zeit mit Familie lassen will.
Klar, er hätte effektiv mit der passenden Verhütung dagegen handeln müssen. Genauso wie du auch, du wusstest ja davon, dass er (noch ) keine Kinder will.

Aber ganz neutral betrachtet kann man ihm hier keinen Vorwurf machen. Mein Ex studiert übrigens immer noch mit Ü 40. Geht immer noch auf Partys, hat keine Familie, keine Kinder, kein Haus und wenig Geld. Aber er ist GLÜCKLICH .
Ich habe ein Kind und bin verheiratet und bin auch glücklich. Nur unser beider Leben wäre miteinander nicht glücklich verlaufen. Auch das wirst du irgendwann so sehen

Und auch wenn ich mich wiederhole, so solltest du nachdem du die FG halbwegs verarbeitet hast und jemand anderes kennenlernst die Lebenswünsche der nächsten Jahre abklopfen. Man kann niemanden zwingen bei einem zu bleiben. Auch zu einer Familie kann man keinen Menschen zwingen. Und nur weil dein Konzept Kinder und Familie ist, so muss es für ihn (im Moment ) nicht das richtige sein.
Aber auch das macht ihn zu keinen schlechten oder bösen Menschen. Wenn es dir hilft sei wütend auf ihn, aber von aussen betrachtet verhält er sich ganz normal nach einer Trennung und sogar gesund euch beiden gegenüber.

15.01.2019 15:05 • x 2 #116


Kamikazeherz85
Liebe Otten, ich danke dir, dass du nicht müde wirst, hier zu schreiben ...
Ich mache meinem Exfreund keinen Vorwurf, dass er (noch) keine Familie gründen wollte. Darum geht es ja gar nicht. Es geht darum, dass er mich nach einem Schicksalsschlag so unerwartet fallen lassen hat. Dieser Schicksalsschlag war eine Fehlgeburt, hätte aber auch der Tod eines anderen mir nahestehenden Menschen sein können. Das hätte ich ihm einfach nicht zugetraut, deswegen fällt es mir so schwer, das zu verstehen und zu akzeptieren. Deswegen tut es so weh.
Nochmal zu der Verhütungssache: Ich habe mich die ersten drei Jahre unserer Beziehung um die Verhütung gekümmert (erst mit der Pille, dann mit Diaphragma). Als wir irgendwann auf Kond. umgestiegen sind, habe ich mich weniger verantworlich gefühlt. Natürlich ist Verhütung immer eine Sache, um die sich beide kümmern sollten - in den ersten drei Jahren habe ich das aber ganz alleine getan. Und dann, als mein Kinderwunsch aufkam, war ich da nicht mehr so konsequent. Ich finde, derjenige, der sagt, er wolle keine Kinder, muss auch entsprechend handeln - das hat mein Exfreund nicht getan. Man sagt ja immer: Es sind die Taten, die zählen. Sagen kann man viel. Wie auch immer. Darum geht es ja im Grunde auch nicht.
Sollte ich irgendwann mal wieder eine Beziehung führen, ist klar, dass dann von Vornherein das Kinderthema auf den Tisch kommt (auch wenn das viele potenzielle Partner wahrscheinlich sofort abschreckt).
Aber nochmal zur Verdeutlichung: Ich mache meinem Exfreund keinen Vorwurf, dass er in einer anderen Lebensphase ist als ich. Hier geht es nicht um Vorwurf, sondern darum, dass ich das Ganze irgendwie verstehen und verarbeiten muss. Einen Vorwurf mache ich ihm höchstens, dass es ihn jetzt nicht mehr die Bohne zu interessieren scheint, wie es mir geht. Aber das ist halt meine persönliche Sichtweise bzw. vor allem mein Gefühl und mein verletztes Herz.

15.01.2019 15:18 • x 1 #117


O
Zitat von Kamikazeherz85:
Es geht darum, dass er mich nach einem Schicksalsschlag so unerwartet fallen lassen hat.


Und das meine ich ja mit Schieflage in der Beziehung. Wenn man deinen ersten Post liest, so war es doch eher so, dass sowohl du als auch er , als auch sein Therapeut eher auf die Trennung zugesteuert haben als auf Familie mit Kind , Haus und SUV vor der Haustür.

Ihr hättet euch wohl so oder so auf kurz oder lang getrennt. Nur dann kam die Schwangerschaft dazwischen. Er war geschockt, hat sich distanziert, sich mit ner Freundin zum Wein trinken getroffen während du weg wars UND du hattest sogar ein schlechtes Gefühl dabei. Wahrscheinlich ist er wegen der Schwangerschaft dann geblieben.
Aber das Ende war doch so oder so abzusehen, wenn ich deinen Anfangspost jetzt so nehme wie er geschrieben ist.

Und das was mich an der Geschichte einfach wurmt ist :

Zitat von Kamikazeherz85:
Und dann, als mein Kinderwunsch aufkam, war ich da nicht mehr so konsequent. Ich finde, derjenige, der sagt, er wolle keine Kinder, muss auch entsprechend handeln - das hat mein Exfreund nicht getan.


Das finde ich halt einfach strange. Ich finde einfach dass ( fern ab von echten Verhütungsunfällen ) ein Kind auch von beiden gewünscht sein sollte. Wie hast du dir das weitere Leben vorgestellt ? Lieber ein Kind, weil er ja nicht verhüten will und im Zweifel alleinerziehend ? So leid wie du mir auch tust, aber diese Beliebigkeit von schwanger oder nicht schwanger kann ich einfach nicht teilen.
Heutzutage werden eh so viele Ehen geschieden, da muss man es doch nicht so provozieren dass ein Kind in eine Beziehung hereingeboren wird, die nicht auf halbwegs sicheren Beinen steht.

Du hast viel zu verarbeiten, keine Frage, aber auch das wirst du schaffen. Das haben schon ganz andere Menschen geschafft. Aber das musst du alleine, mit professioneller Hilfe ja, aber ohne deinen Expartner.
Es würde dir auch überhaupt nichts helfen wenn er jetzt aus Mitleid nett zu dir wäre.

15.01.2019 16:25 • x 1 #118


Kamikazeherz85
Vielleicht habe ich das mit der Verhütung (zu) locker genommen. Die Strafe hab ich ja jetzt bekommen: Mein Kind darf nicht leben, mein Freund ist weg. Und auch wenn unsere Beziehung unter keinem guten Stern stand, habe ich meinen Freund geliebt, bis zuletzt - und tue es auch jetzt noch. Zumindest fühlt es sich so an, sofern ich meinen Gefühlen im Moment trauen darf.

15.01.2019 16:58 • x 1 #119


O
Das stelle ich auch überhaupt nicht in Abrede. Du darfst traurig sein und ihn vermissen und ihn immer noch lieben . Du darfst genauso traurig sein, dass du das Kind verloren hast.

Ich bin auch keine Psychologin. Ich kann dir nur von aussen meine SIcht der Dinge darstellen von dem was du schreibst. Guck mal, ich bin nur 3 Jahre älter als du. Wir könnten also im normalen Leben auch Freundinnen sein. Und ich würde dir von Angesicht zu Angesicht genau das gleiche sagen was ich auch schreibe.

Du darfst die beiden Sachen nicht mischen, du musst das wahrscheinlich zwar parallel, aber doch getrennt voneinander ver - und bearbeiten. Weisst du wie ich meine ?

Und nein, Männer in deinem Alter bzw. etwas älter erschreckst du mit Kinderwunsch und Familienplanung nicht unbedingt. Auch viele Männer wollen nicht erst mit 40 Vater werden.
Wenn du aber nicht ehrlich bist, dann vergeudest du Zeit mit Männern die nicht dazu passen und irgendwann hört die biologische Uhr auf zu ticken statt lauter zu werden.

Normalerweise denke ich , dass das Alter in einer Beziehung wirklich Nebensache ist. Aber in deiner Konstellation wurde es jetzt einfach schwierig. Ich kenne auch ein Paar, da ist sie deutlich älter, kann keine Kinder mehr bekommen und er ist Anfang 30 und möchte eine Familie. Tja, da ist guter Rat teuer.
Aber man lebt nur einmal und deswegen sollte man seine Wünsche und Ziele immmer vor Augen haben !

15.01.2019 18:22 • x 2 #120


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