Hallo,
ich schreibe mir hier nun auch mal meinen Kummer von der Seele, die letzten Tage hab ich nur mitgelesen und mir Gedanken gemacht. Ich habe immer wieder gelesen, dass es helfen soll, wenn man darüber schreibt.
Meine Skala: ne stabile 9,5
Meine Freundin (30) hat mich (40) vor knapp zwei Wochen verlassen. Ich habe zwar schon Trennungen erlebt, war aber bisher meist derjenige, der verlassen hat. Um genau zu sein 2x.
Ich kenne also das Gefühl von Liebeskummer und diesem Schmerz erst seit wenigen Tagen.
Ich fühle mich wie ein liebeskranker Teenager
Kennengelernt habe ich sie vor genau 6 Jahren, sie hat mich angeschrieben via Facebook, weil sie mich als Sänger einer Band kannte und auch meinen Bruder. Sie wusste damals nicht, dass ich verheiratet war und ebenso nicht, dass ich mit psychischen Problemen zu kämpfen habe. Ich bin leider manisch-depressiv.
Wir haben an den Weihnachtstagen heimlich immer mal wieder geschrieben- eigentlich nur Belangloses, weil ich ja noch verheiratet war (aber es lief nicht mehr gut). Aber mit den Wochen wurde beim Schreiben immer mehr und so haben wir uns im Februar das erste Mal in echt getroffen (wir wohnen beide in der gleichen Stadt). Nach diesem Treffen wo wir stundenlang einfach nur gemeinsam im Auto saßen und geredet haben, war ich total verliebt.
Ich habe kurz darauf dann bei ihr nicht mit ihr geschlafen. Und damit kam dann auch quasi das Eheaus.
Es war keine schöne, sondern eine echt harte Trennung und ich bin in dem Zuge dann auch in der Psychatrie gelandet.nicht schön Es war teilweise Rosenkrieg, aber mit meiner Ex-Frau verstehe ich mich mittlerweile wieder, wir haben auch ein Kind zusammen und mussten uns halt irgendwann irgendwie arrangieren.
Trotzdem hat es ab dem Punkt begonnen, dass meine Freundin mich jeden Tag in der Psychatrie besucht hat und mir irgendwie in dieser Zeit geholfen hat, allerdings muss man dazu sagen, dass auch sie pyschisch krank ist/war und wir uns also wie Folie a deux zusammengefunden haben.
D.h. schon der Start der Beziehung war irgendwie verseucht. Ich habe sie da schon geliebt, konnte aber die Liebe nicht wirklich zeigen, weil ich meine Ex-Frau eben auch nicht verletzten wollte. Und ich war während der Trennung in einer Manie und hab eh viel sch. gebaut. Aber trotzdem war das irgendwie ein warmer Wechsel.ich war bisher halt noch nie allein
Knapp ein Jahr später bin ich ich hab zeitweise im Keller meiner Eltern gewohnt in eine neue Wohnung gezogen. Sie war ab da jeden Tag rund um die Uhr bei mir, weil arbeitssuchend und zudem halt psychisch krank.
Ca. 2 Monate später hat sie ihre Wohnung gekündigt und ist dann quasi eingezogen. Sie hat dann noch mal kurz versucht zu arbeiten, aber ihre Zwangsneurose hat das nicht weiter zugelassen.
So lief das dann quasi von 2014 2017, sie war krank und nur noch zuhause und ich bin selbstständig und habe von zuhause aus gearbeitet, wir hockten jeden Tag aufeinander, aber sie war komplett abhängig von mir.Wohnung, finanziell, quasi irgendwie alles. Und wir hatten uns beide halt irgendwie seelisch aneinandergekettet.
Im Jahre 2018 hat sie dann eine Therapie gemacht und tatsächlich was an ihrer Krankheit getan. Ich wiederum hatte meine Krankheit nach der fetten Manie eigentlich vergessen. Ich war nicht immer glücklich, hatten aber die Scherben der letzten Jahre gekittet. Aber gesund war ich wohl trotzdem nicht
Es begann, dass ich mir Sorgen machte, welcher Mensch zu mir zurückkommt, was dazu geführt hat, dass ich ihr immer mal wieder Vorwürfe in der Therapie gemacht habe. Da begann der sch. mit der Eifersucht. Sie war 100te Kilometer entfernt und schon damals kam ich damit gaaaaaar nicht gut klar. Natürlich ganz ganz klar mein Problem. Kontrollverlust oder was auch immer, Angst danach alleine da zu stehen. Ich habe sie somit in der Therapie leider nicht gut unterstützt, aber davor und danach.
Irgendwann Mitte/Ede 2018 war sie dann soweit auf dem Damm, dass sie eine neue Ausbildung begonnen hat und ab da quasi eigentlich nur noch Arbeiten oder Schule anstand. Man hat richtig gemerkt wie sie sich in der Zeit immer weiter entfernt hat von mir.
Aber: Sie bekommt für die Ausbildung aktuell kein Geld und wartet noch immer auf Bafög, so dass ich quasi eigentlich seit 2016 mehr oder weniger ihren Lebensunterhalt finanziert habe. Sie war also trotz neuem Lebensentwurf weiterhin von mir abhängig. Meine Wohnung, mein Auto usw.
Das war für die Beziehung natürlich mega mies, weil wir uns wegen diesem Missverhältnis auch oft gestritten haben, denn wenn sie mal Geld hatte, hat sie es quasi nicht wirklich mit mir geteilt, sondern in erster Linie für sich selbst ausgegeben. Mich aber dann wiederum darum gebeten, den Wagen vollzuranken, weil sie ja schliesslich irgendwie zur Schule muss. Es stand gar nicht mehr zur Debatte, dass das eigentlich mein Auto ist.es gab wegen sowas dann ständig Streit. Ich wollte sie durchaus unterstützen aber auch nicht nur der Dauerzahlemann sein.
In mir stiegen immer mehr und mehr Selbstzweifel auf, mein Selbstbewusstsein war total am Ar. und langsam aber sicher rutschte ich in eine Depression, die durch eine schwere Erkrankung meiner Mutter und den plötzlichen Tod eines sehr guten Freundes immer schlimmer wurden.
Sie war arbeiten oder in der Schule und ich bin immer erst kurz vor ihrem Heimkommen aufgestanden, damit sie nicht merkt, dass ich am abkacken bin. Merkt man aber natürlich trotzdem.
Leider leider bin ich kein einfacher Mensch und habe sie auch oft ungerecht behandelt und war unfair das sowas gepaart mit Eifersucht, die Liebe nicht erhält war mir klar und ich hab den sch. auch kommen sehen. Aber darüber wurde ich nur eifersüchtiger und eifersüchtiger obwohl es dafür vermutlich nicht mal einen Grund gab, ausser meine ganz eigenen Selbstwertprobleme.
Nun ist sie seit fast 2 Wochen weg und ich leide wie ein Hund, ich hatte noch nie in meinem Leben echten Liebenskummer und erfahre das mit 40 grad zu ersten Mal, dass es mir echt die Schuhe auszieht. Ich hab die letzten 2 Wochen saufend im Bett verbracht, bin aber jetzt erst mal zu meinem Bruder gegangen und bleibe über Weihnachten hier.
Ich weiss, dass vieles in der Beziehung ganz sicher meinetwegen falsch gelaufen ist, weil ich son schräger Vogel bin. Aber dieses Wissen hilft mir in meinem Schmerz grad absolut null. Ich bin auch mega enttäuscht irgendwie, weil ich anscheinend all die Jahre gut genug war für dein Dach über dem Kopf und ihr das Gesunden zu ermöglichen und jetzt wo sie stabil ist, lässt sie mich sitzen.
Ich weiss natürlich, dass das nicht der einziger Grund ist und ich will auch nicht sagen, dass sie mich bewusst ausgenutzt hat, aber sie hat meine helfende Hand eben gerne genommen. Man muss dazu sagen, dass sie mir wiederum mit meinem Sohn geholfen hat, aber auch das hielt sich eher in Maßen
Aber ja.am Ende des Tages habe ich es leider voll verkackt
Boah sorry, dass das sooooo viel geworden ist, aber ich glaube es war echt mal gut, zumindest einen Teil aufzuschreiben da hängt noch soooo viel mehr dran, aber das würde hier echt alles den Rahmen sprengen.
Eigentlich weiss ich sogar selber, dass es keinen Sinn hat um sie zu kämpfen, aber aktuell vermisse und liebe ich sie mehr denn je. Zum Glück kann ich hier mitlesen und weiss, dass ich zumindest mit diesen Standard-Liebeskummer Gedanken nicht alleine bin und das also was völlig normales zu sein scheint.
Vielen Dank fürs Zuhören, euer Kiki
23.12.2019 19:02 •
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