Hallo!
Ich bin 47, w, verheiratet seit 1999, 2 Kinder, 18 u. 16. Meinen Mann lernte ich auch 1999 erst kennen. Die jüngere Tochter wohnt noch bei uns. Ich wurde sehr schnell nach dem Zusammenkommen mit meinem Mann schwanger und dann fanden wir es auch beide gut, vor der Geburt zu heiraten.
Wenn ich zurückblicke staune ich heute selbst über mich: a) Warum ließ ich es zu, so schnell schwanger zu werden von jemandem, den ich noch gar nicht so lange kannte und mit dem ich auch kaum ein paar Wochen zusammen wohnte? Klar war ich am Anfang verliebt, aber es ist schon ein Risiko sowas zu tun, ohne einen Partner im Alltag kennengelernt zu haben!
Schon während der Schwangerschaft bemerkte ich, dass mit meinem Mann, trotz allem Charme, etwas nicht stimmt. Aus heutiger Sicht hätte ich da besser schon die Notbremse gezogen!
Er hat kaum Selbstbewusstsein, ist bei Bemerkungen anderer schnell geknickt, hat depressive Phasen und vor Jahren auch schon Andeutungen gemacht, dass er nicht mehr will - Gott sei Dank in den letzen 2 J. nicht mehr. Das Ganze geht schon ewig, ca. 15 J. Er meidet oft Treffen mit anderen, bei neuen Leuten hat er immer die Befürchtung, sie wollen ihm was. Ich hab ihn dann beinah auf Knien bitten müssen, zum Psychotherapeuten zu gehen - was er bei 3 verschiedenen tat, aber dann jeweils nach ein paar Monaten mit dem Kommentar Mir kann eh keiner helfen / der kann nichts abbrach. Das Geld verdiene seitdem mittlerweile nur ich, obwohl einiges abbezahlt werden muss. Nach diesen Therapieabbrüchen wurde ich dann sauer und fühlte mich machtlos, die Situation zu ändern - auch der Kinder wegen. Er ging dann auch jahrelang kaum noch aus dem Haus, kümmerte sich immerhin um die Kinder und machte viel im Haushalt. Eine Trennung hätte den Kindern sehr weh getan, dachte ich zumindest damals. Ich war (und bin) unglücklich.
Dann ließ ich mich vor gut 3 J. psychologisch beraten. Der Therapeut meinte, dass mein Mann eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung hat, die er wohl sein Leben lang behalten wird, natürl. besonders dann, wenn nicht therapiert wird und er nicht ins Berufsleben zurückkehrt! Und danach machte ich einen riesen Fehler: Aufgrund der Situation war ich wohl anfällig (trage aber natürl. dennoch die volle Verantwortung): Ich begann vor 3 J. eine Affäre, die sich über 5 Monate hinzog, bis sie aufflog. Dann war natürlich Höllenstimmung! Ich hätte die Chance gehabt, mit 'der Affäre' ein neues Leben zu beginnen, stattdessen blieb ich bei der Familie, viell. auch wegen des schlechten Gewissens, das ich hatte. Seither höre ich mir wegen der Affäre beinah täglich Vorwürfe von ihm an. Natürlich habe ich einen Fehler gemacht, aber immerhin hat das ganze ja die o.g. Vorgeschichte.
Unsere Jüngste wird nicht mehr allzulange bei uns sein, in ca. 3 J. wird sie irgendwo studieren. Bei meinem Mann gibt es keine Anzeichen, dass er an sich was ändern möchte. Ich habe das Gefühl ich schmeiße mein Leben weg! Aber es ist auch unheimlich schwer, sich nach 19 J. und mit 2 gemeinsamen Kindern zu trennen! Darf ich meinen Mann wegen seiner Persönlichkeitsstörung einfach verlassen? Ich habe Sorge, dass er dann völlig absackt.
12.06.2018 20:10 •
x 2 #1