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Verlassen während der Chemo-Therapie

B
Ich bin seit letzter woche bereits in psychologischer behandlung.... nie im leben hätte ich gedacht, dass ich mal solch eine hilfe in anspruch nehmen muss. freude? aktuell eher nichts, aber ist ja noch alles frisch... wie gesagt, der auszug war ja auch erst am 1.2.

23.02.2017 20:55 • #31


Maus-89
Du befindest dich im totalen Ausnahmezustand, Chemo, vermindertes Selbstwertgefühl und auch noch der Mann weg, das ist ein Strudel, der einen ganz nach unten zieht. Ich hatte das Glück (wenn man das so überhaupt bezeichnen kann), das nicht alles gleichzeitig auf mich einprasselte.
Und ja, ich fühlte mich entstellt, nicht mehr als Frau und habe mit dem Körperlichen ein Problem. Drei Jahre nach der Krebsdiagnose trat bei mir noch Epilepsie auf, bedingt durch eine Zyste im Kopf, eine Folge, so vermutet mein Onkologe, der massiven Bestrahlungen. Kein Wunder, das mein Mann ausbrach.
Das Beste was ich damals tat, war mein Auszug. Ich habe jetzt meine kleine Burg, die mir ganz alleine gehört und es geht mir seit ca. 1 1/2 Jahren wieder gut. Mein Mann hat sich nach meinem Weggehen sofort von seiner Affäre getrennt und wünscht sich, das wir wieder zusammen kommen. Wir haben regelmäßig Kontakt aber ich gebe meine Freiheit nicht mehr auf. Ich bin durch die Hölle gegangen, aber diese Hölle hat mich zu dem gemacht, der ich heute bin. Ich bin wieder ich und niemand wird mich jemals nochmal so kaputt machen.
Es hat fünf Jahre gedauert, eine lange schwere Zeit, aber es geht mir wieder gut. Und genau das wünsche ich dir auch .

23.02.2017 21:25 • x 3 #32


A


Verlassen während der Chemo-Therapie

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Waldfee47
Zitat von Maus 89:
Es hat fünf Jahre gedauert, eine lange schwere Zeit, aber es geht mir wieder gut

Das freut mich sehr, liebe Maus.

23.02.2017 21:27 • x 1 #33


B
na da hast ja auch einiges durch... sowohl gesundheitlich als auch privat.

aber schön zu hören, dass du jetzt ein starker mensch bist, obwohl 5 jahre schon echt ne lange Zeit ist.... ohje

23.02.2017 21:33 • x 1 #34


Maus-89
Ich war seeeeehr lahm, hab mich in meiner Opferrolle doch wohl gefühlt. Es ist halt einfacher ständig zu lamentieren, als endlich in die Puschen zu kommen und selbst aktiv zu werden.
Ein Schritt nach dem Anderen, manchmal auch wieder zwei zurück. Es dauert halt bis Körper und (GANZ WICHTIG) Seele wieder heil werden.
Denn eines ohne das andere funktioniert nicht.

23.02.2017 21:41 • x 1 #35


Vegetari
Meine Liebe,
ich hoffe für Dich , dass Du bald aus diesem Alptraum raus kommst! Ein Mann der Dich in so einer schweren Zeit verlässt und allein lässt , so einen hast Du nicht verdient!
Wenn es bei ihm Überforderung ist und er sich deswegen verliebte, also ähnlicher Fall wie bei Maus89 , kann es möglich sein , dass er vielleicht frühestens nach 6 Monaten Verliebtheit langsam zu Besinnung kommt. Also dann wenn der Verstand langsam bei ihm arbeitet...gut möglich....oder auch nicht....?
Sollte er doch später zurück kommen wollen ( die meisten kehren ja später doch zum alten Partner zurück) würde ich mir genauso wie Maus89 überlegen , ob ich den nach dieser großen Verletzung zurück nehmen würde!
Echt! Verdient hättest Du einen ganz anderen Partner , aber nicht so einen !

Als mein Vater damals im Sterben lag , habe ich mich in einen anderen Mann verliebt, obwohl ich verheiratet war! Es gab damals schon Eheprobleme , Gottseidank wurde daraus keine Affäre, ich wollte erstmal die Probleme mit meinem Mann klären. Ich blieb also standhaft! Aber was will ich Dir damit sagen ? Ich glaube die Gefühle können in Notsituationen manchmal Achterbahn fahren , vielleicht hält man etwas extrem nicht mehr aus und ist dann empfänglich für Verliebtheit...sozusagen als energetischen Ausgleich oder als Therapie-Ersatz .Ja Verliebtheit kann manchmal wie die beste Therapie für einen selbst sein! Und das wünsche ich Dir bald in der Reha ! Da triffst Du Gleichgesinnte und sehr wahrscheinlich ist sowas da auch möglich!

Ich wünsche Dir viel Kraft! Und das diese Krise Dir die besten Chancen nach und nach geben wird, persönlich zu wachsen und Du stärker später aus der Krise rauszukommen !

23.02.2017 21:58 • x 1 #36


Waldfee47
Zitat von Vegetari:
Ich glaube die Gefühle können in Notsituationen manchmal Achterbahn fahren , vielleicht hät man etwas extrem nicht mehr aus und ist dann empfänglich für Verliebtheit...sozusagen als energetischen ausgleich oder als Therapie-Ersatz

Das war der Grund für meine Affäre...der Lebenskummer...
@Vegetari
so toll dein Beitrag und so mutmachend für die TE.. DANKE

23.02.2017 22:02 • x 1 #37


N
Hallo,
da steckst du nun wirklich in einer sehr großen Lebenskrise.... ich umarme dich mal.
Eine solche Notlage zeigt aber auch, auf wen du dich wirklich verlassen kannst. Auf ihn sicher nicht.
Natürlich hält er sich von den Freunden fern, er weiß sehr genau, wie sein Verhalten zu bewerten ist und er wird sich in Grund und Boden schämen. Die neue Beziehung ist eine Panikbeziehung, schnell raus aus dem alten Leben und bloß nicht zurückschauen. Natürlich könnte er eines Tages wieder vor dir stehen und einen Neuanfang wollen - aber ich nehme an, du bist klug genug, diesen Gedanken endgültig zu verabschieden.
Vielleicht hast du schon viel früher gespürt, wie er tickt, dass solche Katastrophen nichts für ihn sind und er sich davor drückt? Man spürt ja schon, wo die Grenzen in der Beziehung liegen, wie sehr man sich auf den Partner verlassen kann oder bis zu welchem Punkt. Insofern ist sein Weggang das beste, was dir passieren konnte - statt immer insgeheim alles zu tun, um den Partner trotz Krankheit zu halten, ihm alles recht zu machen, ihn bloss nicht zu sehr zu belasten. Denn du brauchst die Kraft allein für dich und deine Gesundung.
Manche ehemalige Krebspatienten haben ihr Leben in wesentlichen Teilen komplett verändert, viele von ihnen sind auch aus der Beziehung raus gegangen. Das hat ihnen gut getan und sie berichten, dass sie so ihre Krankheit besser besiegen konnten. Sie haben sich von allem getrennt, was belastend war, alles kam auf den Prüfstand. Es gibt Menschen, die ins Ausland gezogen sind und neu angefangen haben. Es wurden einfach neue Prioritäten gesetzt. Erst recht in Beziehungsfragen.
Jetzt musst du ihn wegen des Kindes weiterhin in deinem Leben haben, ihn sehen, diese Arroganz spüren. Ich finde, ein Mittler wäre gut, jemand, der alle Gespräche und Übergaben des Kindes regelt. Und natürlich stellt sich jetzt auch die Frage, ob das mit deiner Situation überhaupt zu vereinbaren ist, dass er dauernd kommt und dein direktes Umfeld mit diesem Verhalten vergiftet, weil deine Tochter nicht zu ihm gehen mag. Ja, sie ist ein Kind und natürlich leidet sie unter all´ dem.
Aber im Moment bist du in einem Überlebensmodus und kannst solche Störfeuer nicht gebrauchen. Warum treffen sie sich nicht bei den Großeltern? Oder woanders? Gehen in den Zoo, auf Spielplätze, ins Schwimmbad - es gibt so viele Möglichkeiten. Es sind nur Stunden.
Er macht es sich so leicht mit seinem Mama wird immer einen Platz im Herzen haben, es ist unfair. Er macht sich davon, kommt wie es ihm beliebt. Du bedienst gerade die Vater-Kind-Beziehung und ihre Rechte und lässt sie dabei deine persönlichen Grenzen überschreiten. Unter normalen Umständen wäre das vielleicht noch okay. Aber in dieser Notlage nicht. Und wo ist dein Recht? Wieso gelingt es nicht, auf dich Rücksicht zu nehmen und der Kleinen zu erklären, dass sie, wenn Papa-Zeit ist, diese bei ihm in seinem Zuhause verbringen sollte. Die Kleine besteht auf ihr Recht, nicht die Trösterin sein zu wollen. Du bist die Mama, nicht sie. Das spricht Bände - auch für ihre Reife und vorhandenes Selbstbewusstsein... überhaupt wirkt sie nach deiner Erzählung ziemlich tough... zumindest in Bezug auf deine Erkrankung und deinen Zustand. Ich würde auch für sie eine psychologische Hilfe in Anspruch nehmen.
Natürlich soll sie keine Trösterin sein. Sie soll Kind sein. Und als solches kann sie allerdings auch lernen, auf dich Rücksicht zu nehmen und den Papa in der anderen Stadt zu besuchen, weil es dir damit einfach besser geht. Denn dann bist du weniger am Boden und sie kann ihre Kindheit besser genießen.
Und was ihn betrifft, würde ich tatsächlich einmal Tacheles reden und ihm klarmachen, dass es keine einzige Stunde mehr geben wird, in der er dich durch sein Verhalten und seine Anwesenheit belästigt und belastet. Es gelten neue Regeln - wenn er der fürsorgliche Vater spielen will, soll er das in seinem Dunstkreis tun. Und seine Jobzeiten sollten dir am Allerwertesten vorbeigehen. Er hat es sich so eingerichtet, soll er damit klarkommen und diesen Umstand seiner Tochter erklären. Oder er ändert halt die Umstände.

Ich werde wirklich sauer, wenn sich solche Situationen ergeben. Niemand soll seine Bedürfnisse hinten an stellen, tut auch keiner freiwillig laut deinem Bericht, aber du hast jedes Recht, jetzt an dich zu denken und Grenzen zu setzen, wenn sonst schon niemand Rücksicht nimmt.
Lass´ dich nicht unterkriegen und mach jetzt mal was gutes für dich. Weg mit diesem Energiefresser.
Ganz liebe Grüße und viel Kraft für die nächsten Monate!

23.02.2017 22:08 • x 3 #38


Maus-89
Ich kann dir nur einen Tip geben, lass dich von niemandem in irgendeine Richtung zwingen. Du bekommst Ratschläge von allen möglichen Seiten, lies sie, hör sie dir an. Aber das wichtigste ist, hör auf dein Herz und handle danach. Auch ich habe sehr viele Ratschläge bekommen, die meisten waren halt auch nur Schläge. Du solltest herausfinden, welcher dein Weg ist, er muss sich für dich richtig anfühlen, für niemanden sonst. Denn nur dann ist es auch die richtige Richtung.

23.02.2017 22:36 • x 3 #39


K
Professionelle Unterstützung ist ein Weg....noch dazu ein sinnvoller in einer solch
sehr schwierigen Situation. Ein Außenstehender, selbst KrebsBetroffene, können
da nur sehr bedingt Wege aufzeigen.
Selbsthilfegruppen in den jeweiligen Krebszentren können da sehr gute Unterstützung
bieten, weil die Verantwortlichen in den Selbsthilfegruppen AUCH von Krebs Betroffene
sind.

@Maus89

da gebe ich dir unbedingt Recht, dass viele wohlgemeinte Tipps und Hinweise und
Ratschläge wirklich Schläge sein können. Als neu von Krebs Betroffene ist nahezu
unmöglich, zu differenzieren, was bei der Komplexität jeder einzelnen Krebs-Diagnose
noch schwieriger wird.

Die TE wird ihre Entscheidung treffen - für den für SIE und ihr Kind sinnvollsten Weg....

23.02.2017 23:07 • #40


Maus-89
Das wünsche ich ihr von ganzem Herzen. Ihre Geschichte triggert mich sehr. Weniger der Betrug, mehr ihre Krankheit und ihr Behandlungsverlauf. Es könnte meine sein und macht mir wieder Mal bewusst, wie wenig ich das ganze verarbeitet habe. Nur bei dem Gedanken an Chemo wird mir schon kotzübel. Ich hoffe, ich muss das nie wieder erleben!

23.02.2017 23:25 • x 2 #41


K
19 Jahre sind es bei mir....mich bewegt das auch.
Ich hab Chemo GUT vertragen - auch wenn sie nicht
genutzt hat.
Nach 4 Diagnosen bei mir ...und der langen Zeit, bin
ich dankbar, dass es SO geworden ist....

....es geht AUCH darum, Mut zu machen....und dabei
realistisch zu bleiben....

23.02.2017 23:32 • x 2 #42


Maus-89
Zehn Jahre habe ich überlebt,ich hoffe es werden nochmal zehn Jahre sein.
Gute Nacht!

23.02.2017 23:34 • x 1 #43


aquarius2
Auch wenn es ihm nicht bewußt ist, er hat sich ins Abseits manövriert. Sicher hat der eine oder andere aus seinem Freundes und Bekanntenkreis ihm mal mehr oder weniger deutlich gesagt, wie sein Verhalten ist. Zu dir kann er nur kalt sein, denn deine Krankheit uns alles damit will er sich nicht auseinandersetzen, deshalb kann er nur über eine Distanz zu dir kommuniezieren.
Du brauchst im Moment aber ganz was anderes und auch deine Tochter, Sie liebt Vater und Mutter und sie braucht euch beide. Hat sie irgendeine Sache, die ihr Spass macht und die sie wenigstens für Stunden aus der Familiensituation rauslassen, damit sie auch mal anderes sehen kann?
Gut, dass du zu einer Psychologin gehst, alleine schafft man das nicht und jeden kann man nicht offen mit seinen Ängsten etc konfrontieren, im privaten Kreis will man ja meist Stärke zeigen, aber du brauchst auch jemanden für die negativen, destruktiven und aggressiven Gedanken.
Guck auf Dich aber auch dafür, dass deine Tochter auch mal unbeschwerte Momente hat.

24.02.2017 10:10 • #44


B
morgen hier im forum,

habe wieder eine schlaflose nacht hinter mir... seit um 1 bin ich nur am heulen... außer in der stunde wo ich die tochter fertig gemacht habe für die schule. wann hört das endlich alles auf?! nehme tagsüber johanniskraut und nachts baldrian... habe ja aufgrund der chemo nicht viel auswahl was ich sonst noch einnehmen darf...

ich versuche viel mit der tochter zu unternehmen... bei freundinnen sein die ebenfalls kinder haben... oder gehe auf ihre wünsche ein... zb. heute mag sie zu mc donalds gehen.... usw..... aber ich bin soweit unten und es fällt mir schwer ihr gegenüber die mama zu sein, die sie bis weihnachten kannte...

morgen kommt er wieder für 8 stunden aber in dieser zeit bin ich ja immer unterwegs...so dass wir uns garnicht sehen.. nimmt dann noch die restlichen sachen aus dem keller mit.... gestern rief er bei der tochter an und wollte im anschluss trotz kontaktsperre mit mir reden obwohl er weiß dass ich den abstand brauche... wollte aber nicht vor der tochter diskutieren... er wollte wissen wie es mir geht und wie die untersuchungen gestern liefen... ach ist alles zum brüllen

24.02.2017 10:49 • #45


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