Freut mich, das dir meine Texte helfen. Das war nämlich genau das, was mir damals gefehlt hat, jemand der nachvollziehen kann wie man sich fühlt und ähnliches durchmacht. Von meiner Umgebung kamen immer nur die standard Sätze wie: Die zeit heilt alle wunden oder Sei froh, jetz bist du frei und sowas wie sie los ....damit kann man erst überhaupt nichts anfangen. Man erwartet ja auch kein Patentrezept von den anderen, sondern möchte eigentlich nur über die Situation reden, halt über das was einen beschäftigt. Und da haben sich alle ziemlich schnell abgewandt, meinten ich würde mir nicht helfen lassen. Hab mich damals ziemlich alleingelassen gefühlt, und bin dann als letzten Ausweg zum Psychologen.
Mit der Trennung von Erinnerungsstücken solltest du auf jeden fall noch warten, das ist noch viel zu frisch und man sollte nicht zu große Anforderungen an sich stellen. Ich hab de Sachen in Etappen weggepackt, immer wenn ich eine Phase der Wut hatte, hab ich die genutzt um etwas zu nehmen und in die Kiste zu verbannen. So fiel es mir in dem Moment nicht so schwer.....und dann wars erstmal weg.....
In der Therapie hab ich gelernt das jeder Mensch beim Trauern 4 Phasen durchläuft. Is zwar immer schwierig sowas pauschal für alle aufzuteilen, weil jeder Mensch irgendwie anders fühlt, aber mir hats immer ganz gut geholfen mich daran zu orientieren wie weit ich schon bin dann wirkt das alles nicht so endlos und Aussichtslos:
Phase I: Nicht-Wahrhaben-Wollen
Phase II: Aufbrechende Gefühle
Phase III: Neuorientierung
Phase IV: Neues Lebenskonzept
Ich denke du bist schon in Phase 2, weil du die Sache realistisch siehst, und die taubheit von einem Wirbel der Gefühle ersetzt wird. Und das dich der Gedanke das er was mit einer anderen hat nicht mehr ganz so hart berührt, ist auch sehr gut das schafft abstand. Damit komm ich nämlich überhaupt nicht zurecht, wenn in mir diese Gedanken hochkommen, kann ich sie nur mit größter Anstrengung verdrängen sonst wird das zu nem richtigen Kino......
Ja, das mit den SMS'n und sonstigen Kontaktaufnahmen ist sone Sache, man muss wirklich zu dem Punkt kommen wo man sich fragt was einem das eigentlich bringt außer Traurigkeit und Enttäuschung. Und du schreibst es ja schon selbst, das die erwünschte Antwort mit großer Wahrscheinlichkeit nicht eintrifft. Aber ja.....die Hoffnugn die ist ein zähes Ding, und es liegt soviel Wahrheit in dem Satz Die Hoffnung stirbt zuletzt
Die einzige Hoffnung die eventuell erfüllt wird ist die, das es mit dem/der neuen höchstwahrscheinlich nicht klappen wird, da der Verlasser die Trennung nicht verarbeitet und nur versucht seine Gefühle mit neuen zu überspielen. Das klappt meist jedoch nicht und belastet die neue Beziehung ungemein, sodass es nach kurzer zeit wieder auseinander bricht. Wie bei meiner Ex ja auch. Wenn es dann soweit ist darf man sich allerding nicht wieder als fangnetz für den anderen anbieten, weil er erst einmal richtig auf die Nase fallen muss bevor er merkt was alleinsein eigentlich bedeutet.
Das ist mir damals auch unglaublich schwer gefallen, sie einfach ins offene Messer laufen zu lassen. Ich wusste schon von Anfang an das ihr neuer nur mit ihr in die Kiste wollte, und sie früher oder später wieder fallen lassen würde. Hab ihr das am Anfang auch noch gesagt, aber da beißt man auf Granit......tja und das ist halt schlimm dabei zuzusehn wenn man denjenigen noch liebt.....
Denk nicht zu viel über das Loch nach, und hab nicht zuviel Angst davor, das fördert nur negative emotionen. Wenn negative Gedanken kommen, versuch einfach sofort drüber nachzudenken, was du dir jetzt in diesem Moment gutes tun könntest. Ich bin auch jemand der manchmal viel zu viel denkt, aber Gedanken lassen sich steuern, man muss es nur lernen.
Und wenns zuviel wird schreib einfach hier, oder schreib mir ne PN
26.08.2012 15:16 •
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