Liebe Leute und Leidensgenossen/innen!
Erstmal herzlichen Dank für diesen Ort, ich lese hier seit ein paar Tagen und bin berührt über die vielen Geschichten, meiner so ähnlich
Mir geht es im Moment unendlich schlecht, so sehr, dass ich manchmal nicht mehr weiß, wie ich damit noch weiterleben soll
Meine ganze Welt ist auseinander gebrochen und ich verstehe irgendwie nichts mehr…
Meine Trennung ist schon fast 4 Wochen her, aber ich befinde mich nach wie vor überwiegend und seit gestern wieder vollständig in Phase I, kann das alles immer noch nicht glauben
Meine Geschichte gleicht zwar vielen Geschichten hier, aber ich habe das trotzdem alles aufgeschrieben
Es ist sehr lang, ich hoffe trotzdem, dass ein paar Menschen hier sind, die das ganze Elend lesen würden, und hoffe so sehr auf neutrale Meinungen dazu…oder irgendwas…ich kann nicht mehr…der Text wirkt vielleicht abgeklärt und distanziert, ich fühle mich aber ganz anders, in mir drin ist alles kaputt
Also here’s the story
Wir kennen uns ca 7 Jahre, ich bin 38, er 47 Jahre, und wir waren 7 überwiegend wunderschöne Monate zusammen, innig, vertraut, zärtlich und mit viel lachen
Er ist ein eher verschlossener Typ, wortkarg, hat wenig Zugang zu sich selber und seinen Gefühlen, die auch eher immer auf dem gleichen Level bleiben
Ich bin dagegen superemotional
Offenbar hatte er schon immer gewisse Probleme mit meiner Art .
Die gehen in die Richtung, dass er sich mir gegenüber (O-Ton:) „klein und doof, unfähig“ fühlt…in unseren Gesprächen war er auch oft unsicher, und wie sich jetzt heraus stellte, anscheinend auch mit meiner emotionalen Art, bei der er oft nicht so „mitgehen“ konnte…
All das hat ihn so verunsichert, und er sagte mir immer wieder, dass er glaubt, dass ich mir eh einen anderen Partner wünsche
Ich meinerseits war allerdings auch immer verunsichert, was v.a. an seinem geringen Engagement für uns und an seiner Passivität lag, mir fehlten einfach immer wieder die kleinen „Zeichen“, dass er an mich denkt, dass ich ihm wichtig bin, dass er sich für mich oder uns einsetzen würde
Jedenfalls ist es deswegen anfangs auch immer mal zu Streitereien gekommen, bei denen er stets irgendwann in eine Art Starre verfallen ist, das heißt, gar nichts mehr gesagt oder ausgedrückt hat und mit eingefrorener Mine neben mir saß, manchmal dann auch in solchen Situationen einfach nachts gegangen ist…
In genau diesen Situationen ergab es sich auch schon zweimal zuvor, dass er plötzlich verkündet hat, er wolle sich nun trennen
Und für mich ist jedes Mal eine Welt zusammen gebrochen
Beide Male haben wir uns dann wieder gefunden, wobei die Initiative immer von mir ausging
Beide Male hab ich immer auch deutlich gespürt, dass er eigentlich auch mit mir zusammen sein will, und sein Schlußmachen eine Art Flucht war…und eine komische Angst
Im Laufe unserer Zeit habe ich gelernt (oder war dabei zu lernen), besser mit seiner Art umgehen zu können, dass er manchmal emotional und auch sonst so verschlossen ist, einfach weil ich beschlossn habe, ihm doch zu vertrauen, und darauf zu bauen, dass er mich liebt, auch wenn er es nicht ständig so ausdrückt wie ich es vllt umgekehrt machen würde – ich habe also bewusst auf etwas verzichtet, und das war nun auch nicht immer sooo leicht
Und wir hatten gerade zuletzt eine schöne entspannte und verliebte Zeit, ich habe es einfach sehr genossen
Anfang April war er dann mal wieder in so einer etwas merkwürdigen Stimmung
Meinte mal wieder, er wisse nicht, ob er noch mit mir zusammen sein will
Wir trafen uns dann zum „Krisengespräch“, was dann aber eher ein freundliches, bierseliges Treffen wurde, er wollte nicht recht über das Thema reden, und ich habe mich auch zugegebner Maßen einfach nach etwas Harmonie und Frieden gesehnt und auch Angst gehabt…der Abend verlief dann ja auch so nett und freundlich und vertraut, dass ich schon dachte, es wäre alles wieder ok. Habe dann aber doch noch mal nachgefragt, wie es denn nun aus seiner Sicht um uns steht, weil ich gerne von ihm auch ein klaren Bekenntnis zu uns HÖREN wollte…tja, und dann sagte er, ne für ihn geht es irgendwie nicht mehr…hat geweint und gesagt, er wisse, wie viel er verliere…und ist gegangen, mitten in der Nacht
Das war so schrecklich
Aber ich dachte diesmal lass ich ihm einfach ganz viel Zeit, diesmal muss ER wollen und ER auf mich zukommen,
Einige Tage Sendepause und plötzlich, nach 5 Tagen, trifft er sich mit ner anderen Frau, mit der er schon länger einen „Flirt“ hatte (das ist ein Thema, das unsere Beziehung schon mal ziemlich belastet hat, er hatte mir sein Interesse an dieser anderen ehrlich gebeichtet, auch seine Verwirrung, wollte sich aber auf keinen Fall von mir trennen, das war seither ein offenes Thema zwischen uns, ich habe auch immer wieder mal gefragt, ob da jetzt wieder Gefühle zu dieser anderen aufgekommen wären, was er stets verneint hat)
An diesem Abend aber hat die andere sich ganz „selbstlos“ bereit erklärt, ihn zu trösten in seinem Schmerz, und da haben die sich zum ersten Mal gedatet, und es kam zum Rumgeknutsche.
Am nächsten Tag hat er mir ein tränenreiches Geständnis abgelegt….mit der Aussage er liebe mich doch so, aber wir passen halt nicht, und er hätte mir ja sowieso nie gereicht, dass es immer wieder zwschen uns so schrecklich werden würde, und dass er das rausfinden muss, was das mit dieser anderen Frau ist, aber dass es 1000mal schöner sei, mich zu küssen etcpp
Das hat mir alles so den Boden weggezogen
Ich habe mich echt gefühlt, als hätte mich ne Abrissbirne getroffen
Am nächsten Tag rief ich ihn noch mal an, und flehte ihn an um ein Treffen, und da war er plötzlich, im Gegensatz zum Tag zuvor, eiskalt, hat erklärt, es wäre ihm jetzt wichtiger, sich mit der anderen zu treffen als mit mir, dass er sich halt entscheiden hat, dass es ihm jetzt gut gehe und dass er nicht mehr leiden will und dass er eine Entscheidung getroffen hätte und hat irgendwann einfach aufgelegt
Seine Art war so grausam und brutal und ich war etwa 2 Tage lang in einem völligen Schockzustand, hab noch nie solche Schmerzen (auch körperlich) gehabt
Das war vor 3 Wochen, und diese 3 Wochen waren echt die Hölle
Er hat sich dann auch nicht mehr gemeldet, das war auch Horror, weil wir uns zuvor so nahe und innig miteinander waren, und uns ständig über alles ausgetauscht und jeden Tag gesprochen haben
nun denn
Gestern haben wir das erste Mal in dieser Zeit gesprochen (am Telefon)
In diesem Gespräch hat er auf der verbalen Ebene die Trennung quasi bestätigt
War betont gelassen und abgeklärt und unemotional, obwohl er das ja eh schon immer ist
Mit der anderen Frau sei er nicht zusammen, aber sie würden sich treffen und sie sei auch weiterhin „interessant“
Er hat mir (auf Nachfrage) gesagt, er würde mich nicht vermissen und wäre auch nicht traurig über die Trennung
Aber gegen Ende des Gespräches wurde seine Stimme immer leiser und brüchiger, seine ganze Art schon wieder „eingefrorener“, und irgendwann hat er dann ganz schnell das Gespräch beendet
Seit diesem Telefonat bin ich so hin und hergerissen, habe die gleichen Gefühle wie direkt nach der Trennung, die körperlichen Schmerzen, das innere Fliegen, die Verwirrung
Weiß jetzt gar nicht mehr weiter, ich will ihn und uns sooo gerne zurück,
andererseits tut das was er gemacht hat (mit der anderen) so weh, und ich will nicht, so lange er sich nicht klar zu mir bekennen kann
habe aber Angst, wenn ich mich nun nicht mehr melde und nicht kämpfe, ihn ganz zu verlieren, oder dass er in seiner Passivität ganz zu der anderen hindriftet, die (so vermute ich) ja auch an ihm zieht…
sch* was soll ich tun?
Liebe Leute, ist hier irgendjemand, der ähnliches erlebt hat?
Gibt es hier Männer, die mir das Verhalten aus männlicher Sicht erklären können?
Ich verstehe nichts mehr
Danke an alle, die bis hier gelesen haben sollten und danke, dass Ihr da seid
30.04.2014 16:54 •
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