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Verlassen nach 3 Jahren, ich hätte es wissen müssen

W
Hallo ihr Lieben,

lange Zeit her das ich mich an eine Internet-Community gewendet habe, aber zuerst möchte ich erst mal einen Dank an das Forum hier aussprechen. Hier sind wirklich viele Weisheiten zusammengetragen, man erkennt dass man nicht alleine ist und vieles bei anderen immer ähnlich abläuft, gerade wenn man verlassen wird. Früher dachte ich immer, irgendwas stimmt mit mir nicht immer so viel Gedankenkarussell zu haben, sogar leicht neurotisch in der Liebe zu sein. Mittlerweile stelle ich fest das vieles davon einfach Menschlich ist. Ich konnte meinen Zustand viel besser Reflektieren und dadurch einiges an Linderung erfahren. Und gerade das hilft mir in meiner jetzigen Situation enorm, gibt mir sogar etwas Vorfreude auf die Zeit die kommen mag, eine Zeit der Wandlung, Neuorientierung und des Wachsens. Das alles kostet zwar viel Schmerz und Kraft, aber gerade in diesen Zeiten wird man zu dem, der man später ist. Vielleicht auch für die Person mit der man später Familie und Kinder haben wird. Jede Entwicklung ist notwendig in unserem Leben.

Nun zu meiner Geschichte,
vor 3 Jahren habe ich eine Frau in meinem Bekanntenkreis kennengelernt, ich bin frisch in eine andere Stadt gezogen, hatte einige Zeit gebraucht um hier anzukommen und einen Freundeskreis aufzubauen. Irgendwann rutschte ich in einen wirklich tollen Freundeskreis voller wunderbarer und herzlicher Menschen, wir waren wie eine große Familie und ich war seid langen wieder sehr glücklich und irgendwo angekommen zu sein, ja selbst Freunde können einen das Gefühl von Geborgenheit vollends geben. In dieser tollen Zeit lernte ich meine Ex kennen, sie war von Anfang an sehr unscheinbar für mich, nicht vielleicht meine Beutegruppe, aber irgendwie war dort etwas. Das Kennenlernen verlief sehr langsam da sie in einer weiter entfernten Stadt gewohnt hat, wir haben uns im Abstand von einem Monat immer mal wieder getroffen, die Nächte im Park verbracht und nur geredet. Sie war ähnlich spirituell wie ich und hat mich in allen Fassetten fasziniert, mir sehr viel Aufschwung gegeben. In Ihrer Gegenwart war die Welt ein Ort voller Schöngeist und Farbe.

In diesen 3 Monaten wollte sie auch öfters S. mit mir, ich verweigerte dies aber Konsequent da sie damals eine offene Beziehung geführt hatte und ich nicht verantwortlich sein wollte durch mein handeln in keinster Weise jemanden zu verletzen. Zudem ging es gegen mein Prinzip etwas mit vergebenen Frauen zu haben und nur ne schnelle Nummer zu sein. Die Zeit verging und im Sommer war sie dann beim nächsten Besuch tatsächlich wieder Single und wir kamen einige Zeit später zusammen. Sie ist auch sehr Freiheitsliebend und es war für mich als sicherheitsbedürftiger Mensch ein kleiner Kampf, aber auch eine Zeit des über sich hinaussteigends, Dinge anders anzugehen und zu wachsen. Vorallem aber los zu lassen und diesem Sicherheitsbedürfnis im Kopf den Rücken zu kehren. Urvertrauen aufzubauen, dass das Universum schon weiß wohin uns die Wege führen. Alles wurde sehr freigeistig, wir waren zusammen weil wir gerne Zeit miteinander verbracht haben, nicht weil wir es auch Statusgründen mussten.

Die nächsten 2 Jahre Fernbeziehung waren einfach wundervoll, wir haben uns super verstanden, in allen Belangen da wir beide sehr Harmoniebedürftig waren. Streitereien waren immer schnell beigelegt, diese Frau hatte die Fähigkeit mir allen Wind aus den Segeln zu nehmen. Hat mich fasziniert, ich wollte ihr sicherer Hafen sein. Sie hat mich Teil zu dem Mann werden lassen der ich heute bin, mir viel geistigen Input mitgegeben. Aber es kam eine Zeit in der die Rosa Rote Brille verschwand und wir uns ernsthaft mit dem anderen auseinander setzen mussten, hier fingen die Probleme an. Da sie gerne exzessiv feiert und in vielen Subkulturszenen unterwegs ist, ich auch gern mal zuhause bleibe und nicht jedes Wochenende weg muss, entstanden hier natürlich viele Reiberreien. Sie wollte auch niemals an einer Beziehung Arbeiten, weil es müsse ja alles von alleine funktionieren und luftig bleiben. Sie hat ab einen gewissen Punkt einfach angefangen nur noch ihr ding zu machen und sich zu entfernen. Ich bin wohl wieder in meine Häusliche ruhige Grundnatur zurückgefallen und konnte diesen ganzen Freiheitsdrang auf Dauer nicht wirklich folgen, zumindest nicht so exzessiv.

Da ich vor einem Jahr in ihre Stadt gezogen bin um einen Job aufzunehmen, fingen hier die Probleme erst richtig an. Wir sind am Alltag zerbrochen, bzw. besser sie. Mein 9/5 Job passte nicht auf ihren Job in der Gastro, sie wollte keinen Alltag, ich hingegen schon. Für mich war es immer völlig legitim sich zumindest 4 von 7 Tagen am Abend zu sehn um zu kochen, quatschen und eine schöne Zeit zu haben, für sie war das schon zu regelmäßig. Wir haben einfach unterschiedliche Arten von Leben führen wollen. Allerdings fühlt es sich für mich an auch wieder in alte Muster gefallen zu sein, ich war schon mal an so einem ähnlichen Punkt im Leben in einer anderen Beziehung und dort war zu ähnlicher Zeit ähnliches Problem. Ich denke auch das hat vieles mit dem 9/5 Job zutun, welcher mich auf lange Sicht wirklich ausbrennen lassen hat im Kopf. Daher werde ich in dieser Zeit auch meinen Job kündigen und mir eine Teilzeitstelle suchen. Kein Geld der Welt ist es für mich noch mals Wert Vollzeit arbeiten zu gehen und damit die Wochen an einem vorbeifliegen zu lassen. Wir haben nur dieses eine Leben! Natürlich ist das ganze weitaus komplexer aber es wäre sinnlos dies jetzt weiter auszuführen.

Nun, sie hat sich letzten Montag von mir getrennt. Wir standen im Regen in einer Autodurchfahrt und sie erzählte mir mit Tränen im Gesicht, sie müsse diese Entscheidung jetzt treffen, es würde ihr wehtun, mir weh zu tun. Sie könnte auch vorstellen Kinder mit mir zu haben, aber sie hätte nur noch Gefühle wie für einen guten Freund für mich, outch. das definitive K.O. Kriterium! Einen kleinen Lichtblick lies sie allerdings, denn sie wüsste nicht ob sie diese Entscheidung in 3 Wochen bereuen würde, möchte mich aber auch nicht enttäuschen und warten lassen, daher soll ich damit abschließen und erst mal mein Leben leben. In ihren vorherigen Beziehung waren die Trennungen zumindest immer das definitive aus. Sie bat mir zum Schluss noch an eine Freundschaft zu führen, sie würde mich als Freund und Menschen sehr vermissen und nicht aus dem Leben haben. Ich verweigerte dies Konsequent!

Die nächsten Tage waren einfach die Hölle für mich, ich habe geheult wie ein Schlosshund, konnte nicht mehr arbeiten, schlafen, essen. als hätte mich ein D-Zug überfahren am ersten Tag, am zweiten Tag als hätte man mich innerlich geschlachtet. Trennungen fielen mir noch nie leicht. Ich hatte auch noch nie Beziehungen beendet weil ich immer der Mensch der Hoffnung hat und weitere Wege und Möglichkeiten finden möchte, wo ein Wille da auch ein Weg. Gefühle können kommen und gehen, auch innerhalb Beziehungen. Den perfekten Partner findet man sowieso nicht und wenn die Grundharmonie stimmt? Our mind creates our reality.

Einen Tag nach der Trennung schrieb ich ihr eine Nachricht, in der ich ihr schrieb das man gar nichts beenden müsse, da wir auch nie definiert haben wann wir zusammen gekommen sind. Wir fühlten es einfach und wo kein Anfang, da kein Ende. Sie solle sich einfach frei fühlen und tun was sie möchte, ich wäre für sie da wenn sie diese Freundschaftliche Liebe zu mir evtl. mehr erkundet hat und es mit uns viellicht mal völlig anders versuchen möchte nach einer Pause.

Danach hatten wir 4 Tage Kontaktpause, am Freitag schrieb sie mich an und fragte mich wie es mir geht, ob ich nicht Lust hätte mit feiern zu kommen. Ich habe sie natürlich gefragt ob wir diesen Kurs jetzt weiterhin fahren wollen, sie bestätigte dies und war sich fest davon überzeugt. Ihr würde alles auch sehr schwer fallen, aber es müssen sein, unsere Naturchakren wären fertig miteinander. Ich hab natürlich das dümmste getan was man tun kann, bin emotional völlig entglitten und habe ihr lange Nachrichten geschrieben wie sehr ich sie Vermisse, was ich vermisse ins kleinste Detail und wie sehr ich es nicht fassen kann keine weiteren schönen Momente mit ihr zu verbringen. Aber auch später geschrieben das ich keine Freundschaft möchte, jetzt in Kontaktsperre gehe, sie sich melden kann wenn es brennt.

Seitdem Kontaktsperre von mir aus, habe Sie überall gelöscht aber nicht blockiert, ihre Nummer weggepackt und alles getan um blöden Situationen weich zu werden. Irgendwie hatte ich einige Tage die Hoffnung das wird noch was, sie hatte immer noch überall unsere Erinnerungen drin, egal ob Facebook, Telegram usw. aber dies wahrscheinlich auch weil es ihr herzlich egal ist und sie noch keine Zeit dazu hatte auszusortieren. Meine Hoffnung sagt: Das sind alles Anzeichen das sie sich doch noch nicht so wirklich sicher ist . auch das sie zu ihrer Mutter gesagt haben soll dort seie noch Luft nach Oben nach der Trennung. Mein Gefühl sagt mir aber ganz klar, das wars, diese Frau ist fertig mit dir.

Ich bin dankbar für die vielen Erfahrungen die ich mit ihr gemacht hab, wie sehr ich wachsen durfte, wie sehr ich durch den Schmerz jetzt wachsen und mich neu finden werde. Es wird einige Zeit dauern bis ich wieder offen für jemanden bin, sicherlich 1-2 Jahre. Es wird viel neue Erinnerungen brauchen um die Erinnerungen mit ihr verblassen zu lassen, sie war einfach meine Traumfrau, WAR. denn sie ist gegangen. und das hätte meine Traumfrau niemals getan, sondern mit mir an Lösungen und Wegen geforscht die noch viel tiefer in uns rein gehen um daran wirklich zusammen zu wachsen und etwas einzigartiges in unser beiden Leben passieren zu lassen.

Wie hier in anderen Threads schon geschrieben wurde: Ich als verlassener bin der PREIS, nicht sie als Täter. Ich bin ihr nichts schuldig, keine Freundschaft oder Rechenschaft mehr. Ich weiß, sie hat mit mir einen sehr loyalen, offenen und liebevollen Partner verloren. Sicherlich auch mit meinen Fehlern die ich besitze, die ich versuche zu erkennen und dran zu arbeiten. Ich sollte mich nicht schlecht fühlen, keiner sollte das. Sie vielleicht minimal, weil sie nicht fähig war nach vorne offen zu kommunizieren und schon weit vorher mit mir den Prozess durchzugehen.

Ich werde damit abschließen, mich nicht in die Opferolle begeben. vielen Dank fürs Zulesen 3

25.08.2020 20:26 • x 4 #1


A
Oje, das tut mir leid für dich. Aber machst du dir bei aller Spiritualität nicht ein bisschen etwas vor? Im Grunde hat es nie so wirklich gepasst, du musstest dich verbiegen, wolltest eigentlich von Anfang an durchaus etwas anderes. Du 9/5, sie Gastro. Du häuslich, sie Party. Du eher treu, sie offene Beziehung.

Ja, du bist daran gewachsen und hast neue Wege gesehen. Aber unterm Strich kommt es mir eher so vor, als hättet ihr vielleicht spirituell zusammengepasst, aber nicht, was die Basics angeht. Vielleicht hilft dir das ja. Und es wird besser! Versprochen!

26.08.2020 09:18 • x 1 #2


A


Verlassen nach 3 Jahren, ich hätte es wissen müssen

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Drops07
Zitat von Weißmannicht:
Einen kleinen Lichtblick lies sie allerdings, denn sie wüsste nicht ob sie diese Entscheidung in 3 Wochen bereuen würde


Diese Sätze liest und hört man immer wieder, bemesse diesem nicht zu viel Wert bei. In der Regel sind es so kleine Trostpflaster welche sie Dir da mitgibt um das ganze etwas abzudämpfen.

Wenn man so ließt, dann scheint von Beginn an schon das ganze etwas unstimmig gewesen zu sein, sie vorher in einer offenen Beziehung, sehr Partylastig, einen völlig anders gearteten Job wie Du damit verbunden auch komplett andere Tagesabläufe usw., Du eher geregelt, meist ruhiger Unterwegs mit anderen Abläufen und Vorstellungen.

Mag sein das dies auf Dauer eben mindestens einen von beiden dann nicht mehr erfüllt. Man kann auch nicht immer alles passend zurecht besprechen oder daran arbeiten bis zum bitteren Ende. Evtl. ein Punkt welche Du für Dich mal analysieren könntest, warum Du festhälst wenngleich eben ein Gefühl vorhanden ist, da ist etwas nicht stimmig.

26.08.2020 09:21 • #3


H
Schade ihr hatten einen guten Anfang und eine gute Grundlage.

Du Schreibst von Deine Fehler..... ein Mister perfekt ist nicht das wahre im Leben. Bleib wie Du bist und der kommende Partner mag genau diese Fehler.
Ich denke ein jeder sollte die Macken des anderen lieben dann wird es auch etwas beständiges. Sich immer nur anpassen bringt nichts.

26.08.2020 10:42 • #4


W
Warum ich weiterhin an dem Gefühl festhalte in Beziehungen auch wenn ich weiß das es nicht stimmig ist?

Na ganz einfach, man hat sich ja mal kennengelernt und es war stimmig. Man hat Zeit investiert, ist durch Höhen und Tiefen gegangen, hat sich angeschmiegt, sich aneinander gewöhnt, dem anderen schätzen, lieben aber auch mal nicht mögen gelernt. Man hatte Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede, gerade letzteres macht es doch interessant weil man voneinander lernen und wachsen kann. So lange die Grundharmonie stimmt, bin ich der Meinung, kann man alles erreichen. Etwas Bescheidenheit gehört auch dazu, liebe ist sehr leise, verliebt sein sehr laut. Manchmal kann man sch. Jahre haben und manchmal gute, ich akzeptiere das einfach und war immer in der Position zu wissen das es mit Mut und Herz funktionieren kann. Allerdings rede ich dabei von Beziehungen 2 Jahre+...

Manchmal glaube ich in der heutigen Zeit sind die Menschen so sehr mit ihren Möglichkeiten überfordert, dass sie ständig auf der Suche nach etwas Besseren sind. Besser geht immer, aber wo kommt man mit dieser wachstumsmaxime hin?

26.08.2020 11:27 • x 2 #5


Drops07
Zitat von Weißmannicht:
Man hatte Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede, gerade letzteres macht es doch interessant weil man voneinander lernen und wachsen kann.


Natürlich sind Unterschiede Interessant, aber ich meine es muss wesentliche Gemeinsamkeiten geben, um eben miteinander einen Weg gehen zu können, zumindest langfristig. Mag sein das ich mich täusche, aber so wie Du es geschildert hast, habt ihr von vornherein wesentliche Bedürfnisse Einstellungen besessen, welche da eben zu unterschiedlich gewesen sind.

Wenn ich ein eher ruhiger Geselle bin, eher Abends zusammen am Herd was kochen möchte und dergleichen und dann eine absolute Partymaus kennen lerne, dann mag das ganz aufregend sein und geht sicher auch eine Weile gut aber es kommt der Moment, wo es kompliziert wird da eben Grundsätzliche Gemeinsamkeit fehlt.

26.08.2020 11:33 • x 1 #6


W
Naja die Gemeinsamkeit war unsere Feierei, auch in unserem Freundeskreis wird relativ viel geraved und ich werde auch weiterhin feiern gehen, genauso wie sie. Nur vielleicht nicht mehr so viel, mit so einem Lebensstil wird man denke nicht besonders alt und ich möchte noch einiges im Leben erleben, anstatt mit 50 depressiv zu werden weil man den begleitenden Konsum auf Elektropartys langzeittechnisch unterschätzt. Man hat natürlich dennoch auch viele Koch- oder Spieleabende organisiert, die letzte Zeit aber immer weniger, sicher begründet aus ihren mangelnden Gefühlen. Sie hat mich auch immer weniger an ihrem Leben teilnehmen lassen, gab zum Schluss einige Kommunikationsprobleme, ich bin ein Mensch der ausspricht wenn was nicht so schön ist oder wenn man etwas vermisst. Sie schluckt es lieber und wartet so lange bis etwas richtig platzt. Das nagt natürlich auch an meinem Vertrauen nie zu wissen was bei ihr vor sich geht und irgendwie immer was falsch gemacht zu haben. Es war ja mal nicht so, und mein Verhalten muss sie irgendwann dazu getrieben haben nichts mehr zu sagen. Beide irgendwie schuld.

Es gab aber schon weitaus mehr Gemeinsamkeiten. Egal ob wir gutes Essen immer sehr genossen haben, sinnlich ero. auf einer Wellenlänge, den gleichen Musikgeschmack, Vorstellung von Kindererziehung oder der Zukunft irgendwann evtl. in einer selbstversorger Kummune leben zu wollen, aber auch gemeinsam das Reisen sehr genossen zu haben. Wellenlänge hat im Grunde gestimmt, nur die Alltagsplanung ist gescheitert.

Vor unserem Urlaub vor 3 Wochen mit ihren Eltern war ich an dem Punkt wo ich nicht mehr wollte, tatsächlich, aber ich wollte es nicht so leicht aufgeben, zudem sie mich auch gebeten hat die Zeit abzuwarten und mit ihr dennoch in Urlaub zu fahren. Das haben wir auch gemacht, es war ein wirklich schöner Urlaub, hätte ich mir jetzt allerdings auch sparen können. In mir ist in der Zeit alles wieder etwas aufgeflammt, wir haben uns super verstanden. Hätte auch nach dem Urlaub niemals damit gerechnet. Jetzt sitzt man mit noch mehr frischen schönen Erinnerungen dort.

Wir hatten ja auch seit Jahren einen Kinderwunsch, sie hatte die Pille abgesetzt vor einigen Monaten, darauf wollte ich auch irgendwie die ganze Zeit hinarbeiten. Mit Kindern wird man erst recht als Team seinen Alltag bewältigen müssen. Wir wären sicher auch beide großartige Eltern gewesen, da wir ja schon sehr feinfühlige Charaktere waren.

Aber vielleicht male ich mir wegen dem ganzen Liebeskummer nur alles schön. Auch wenn man weiß was gerade das richtige für einen wäre, loszulassen, kann man dennoch beobachten wie die Gedanken in Richtung anschreiben, vermissen, Angst nie wieder so jemanden zu finden gehen. Aber ich weiß das ist alles quatsch, das Bild wurde mit falschen Farben gemalt, es wird kein zurück mehr geben. Schon nach ihrem Satz bei der Trennung: Es gibt keinen Tag mehr an denen ich mich freue mit dir zusammen zu sein sollte ebenso alles klar sein. Es ist eigentlich alles geklärt, das verschafft mir auch Sicherheit um den Abschluss zu bewältigen, aber danach momentan? Einfach nur Leere die man mit sehr viel Zeit und Herzblut wieder befüllen muss.

Sie sollte auch über die Woche in meiner Abwesenheit ihre Klamotten holen und meine zurückbringen, ich möchte sie auch nicht sehen, laut meinem Mitbewohner hat sie nur die Hälfte mitgenommen und meine Sachen gar nicht mitgebracht. Das sind jetzt wieder so Sachen die mich am Abschluss behindern. Sie hofft ja sicher auf Freundschaft, aber das möchte ich nicht.

26.08.2020 14:48 • #7


S
Hey! Es tut mir sehr Leid für Dich.
Ich kann deine Situation wirklich sehr gut nachvollziehen, da ich in einer sehr ähnlichen Situation war. Die menschliche Basis hat super gepasst und aus meiner Sicht war diese Basis überhaupt nicht angreifbar, keine Streits, respektvoller Umgang (das was die meisten nach einer Trennung so verwundert, aber diese Dinge sind nichts wert). Doch es gab Unterschiede zwischen uns. Sie auch eher sehr offen, braucht ständig Menschen um sich, damit es ihr gut geht, Zweisamkeit hat sie zwar genossen, aber das hat nicht gereicht. Bei mir war es anders gewichtet, da war die Zweisamkeit das entscheidende und ich wollte nicht ständig etwas mit anderen unternehmen. Deswegen hatte ich zu Beginn gar kein Verständnis dafür, dass sie sich aus diesem banalen Grund von mir trennt. Ich kann es weiterhin nicht nachvollziehen, da ich eben anders funktioniere, ABER man muss akzeptieren, dass andere Menschen eben anders gewichten. Das ist super schwierig und dauert lange. Akzeptiere die Realität. Verstehst du? Es liegt nicht in deiner Macht. Die Entscheidung ist getroffen, war nicht nachvollziehbar, aber es ist so wie es ist. Gib Dir Zeit das hinzunehmen.
Ich finde Du bist sehr reflektiert und analytisch, das ist toll! Diese Eigenschaft wird Dir helfen damit klar zu kommen und es zu akzeptieren. Momentan ist es aber vielleicht zu analytisch und von deiner persönlichen Sicht biased. Du bist analytisch, rational, aber sie fühlt es einfach nicht, das reicht leider.. Über die Zeit kannst du es dann neutraler beurteilen.
Durch deine Beschreibung kann ich mir ihren Charakter sehr gut vorstellen. Ich bin auch in dieser Szene unterwegs und dort gibt es nicht wenige Frauen mit einer ähnlichen Lebenseinstellung wie deine Ex sie hat. Erfahrungsgemäß sind solche Charaktere eben schwierig zu binden, weil das entgegen des Freiheitsgedanken geht und sich für sie irgendwann einschränkend anfühlt v.a. wenn ihr noch relativ jung seid.

26.08.2020 19:26 • #8


W
Das tut mir ebenso leid für dich
Da weißt du ja wie es in der Szene so abgeht, viele Partnerschaften halten dort in der Regel auch nicht lange, wenn überhaupt welche zusammen kommen. In meiner vorherigen langen Beziehung (gut die war in einer Kleinstadt) hatte ich mir damals gesagt nach der Trennung: Nie wieder Frauen aus Kneipen oder Clubs, weil es damals ähnliches Problem gab. Sie ständig feiern, früh besoffen nach hause kommen und vorher ein Tag lang kein Lebenszeichen. Aber da waren noch andere Faktoren im Spiel z.B. das sie überhaupt nicht ehrlich war und auch fremdgegangen ist. Bei meiner jetzigen Ex hatte ich blindes vertrauen das dort nichts passiert und es ist nichts passiert, dafür ist sie zu ehrlich. In letzter Zeit war sie auch weniger feiern bedingt durch Corona, dafür halt mit Freunden sehr viel unternommen, mich aber nicht mehr mit einbezogen. Tja.... was Frauen aus Clubs betrifft war ich dann wohl etwas inkonsequent

Ich kann ihr dafür auch überhaupt nicht böse sein, es hat einfach ein anderer Lebensstil der völlig okay ist. Ich würde auch gerne so leben können, allerdings benötige ich öfters meine Rückzugsorte und Ruhe weil mir immer nur Trubel irgendwann too much ist. So lange man richtig kommunizieren kann und dennoch andere Gemeinsamkeiten hat, sehe ich da absolut kein Problem zwischen introvertierten ruhigen und extrovertierten lebensfrohen Charakter. Nur das dem extrovertierten Lebensfrohen Menschen der introvertierte Mensch irgendwann zu langweilig werden kann, was ja auch passiert ist. Wir hatten da auch öfters die Diskussion zwecks Realismus ich Pessimismus, sie als Optimist war mir manchmal zu naiv, ich als Realist ihr gleich immer pessimistisch. Ich glaube das trifft ganz gut was falsch gelaufen ist.

Ich wünsche ihr dennoch alles Glück der Welt, mir ebenso. Auch wenn ich weiß wie es gehen sollte, ist die Leere in mir am heutigen Tag wieder besonders groß und meine Sehnsucht will nicht nachlassen. Es ist wirklich hart sich an die Kontaktsperre zu halten, aber es muss sein, für mich und mein Leben. Die Lustlosigkeit wird schon irgendwann aufhören und eines Tages wache ich wieder auf und fühle, heute wird ein schöner Tag

Was es nur weiterhin unnötig schwer macht: Ich habe ihr über einen Freund ausrichten lassen ihre Klamotten in meiner Abwesenheit abzuholen und meine ebenso auszuhändigen. Jetzt hat sie nur die Hälfte abgeholt (waren nur 2 Beutel, also nichts was nicht mitzunehmen wäre) und meine Sachen nicht vorbeigebracht. Ich werds wohl noch mal übern Freund versuchen, allerdings ahne ich da schon das ich sie doch wiedersehen werden muss die nächste Zeit, was ich absolut nicht möchte. Denn ich weiß dann ist die Wunde wieder offen. Wir haben auch den gleichen Freundeskreis, hier werde ich ebenso sehen wie ichs machen werde.

27.08.2020 12:36 • #9


W
So.... es gab etwas Entwicklung in dieser Situation. Ich dachte mir, eigentlich geht es ja unabhängig vom Status nur darum, eine schöne Zeit mit dem anderen zu haben. Daher wollte ich einfach loslassen und dies tun, weil darum geht es ja! Wir hatten uns erneut getroffen und hatten einen wundervollen Abend, es wurde gekocht, gelacht, viel gekuschelt und S. etc.... es ging mir wirklich gut und sie war überrascht wie ausgewechselt ich wieder war. Ich war bereit das Ganze viel lockerer anzugehen und ihr erst mal den Raum zu lassen den Sie braucht.

Am nächsten Tag erfuhr ich, dass sie auch was mit wem anderen am laufen hat, dies hatte sich wohl schon bereits vor der Trennung angebahnt. Es scheint wohl nur etwas lockeres vorerst zu sein. Da wir uns versprochen hatten ehrlich zu sein und dem anderen zu sagen wenn wer anderes noch dabei ist, fühle ich mich belogen und es ist für mich einfach nur ein Vertrauensbruch. Jetzt kann man erahnen woher die Energie der Trennung teilweise herkam. Ich hatte auch versucht sie drauf anzusprechen, aber es wurde alles abgestritten.

Mittlerweile erkenne ich das es wirklich seine Gründe hat warum wir uns getrennt haben und das es wohl tatsächlich das Beste war, auch wenn ein Teil von mir sie immer noch hard vermisst. Ich habe versucht noch mal zu Kämpfen, meine Energie bis aufs äußerste verbraucht. aber wofür? Dafür definitiv nicht! Aufrichtig- und Ehrlichkeit sind für mich das A und O. Daher bin ich vor einer Woche wieder in die Kontaktsperre gegangen und werde diese definitiv bis zum Ende meiner Gefühle durchziehen. Ich werde mir selbst der beste Freund sein und dies durchziehen.

10.09.2020 10:15 • x 1 #10


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