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Verlassen nach 23 Ehejahren

C
Hallo liebe Mitglieder.
ich bin im Dezember von meinem Ehemann nach 23 Jahren verlassen worden. Es gab keine Vorankündigung nur die Aussage, ich denke es ist besser wir trennen uns.
Zur Vorgeschichte: Wir haben 2 Kinder 20 und 21 Jahre .
Ich habe alles für meinen Mann und unsere gemeinsame Zukunft aufgegeben. Habe meinen guten Job gekündigt um ihn in seinem
Geschäft zu unterstützen. Das mache ich bis heute. Ich habe alles für unsere gemeinsame Zukunft gemacht. Mein Mann hat sich immer mehr zurück gezogen und sein Ding gemacht. Er hat mich nie unterstützt weder in der Erziehung unserer Kinder noch im Haushalt. Es war ihm alles zuviel. Um nicht ständig zu diskutieren, was sowieso nichts geändert hätte habe ich alles selbst erledigt.
War für alles verantwortlich. Ich bin eine Power Frau und es machte mir auch nichts aus.
Wo ich jetzt wirklich mit zu kämpfen habe ist: jetzt wo wir uns mehr um uns kümmern könnten da die Kinder erwachsen sind und ihr Ding machen verlässt er mich einfach so.
Ich komme mir total ausgenutzt, gebraucht und weggeschmissen vor.
Mein Mann hat sich immer sein Freiraum genommen, hat im Geschäft gelebt kam nur zum schlafen nach Hause.
Kein normales Gespräch konnten wir führen es ging immer nur ums Geschäft.Private Erlebnisse und Gemeinsamkeiten gab es nicht. Ich habe immer geglaubt, wenn wir das Geschäft endlich verkaufen wird es besser und wir haben mehr Zeit füreinander.
Es hat sich nichts geändert im Gegenteil, er hat ein neues Hobby gefunden was er wieder nur alleine auslebt.
Ich kann es einfach nicht fassen, dass alles was ich für ihn getan habe nichts Wert ist und er jetzt einfach gegangen ist weil er seine Ruhe braucht.
Wäre schön,wenn ich mal eine andere Sichtweise bekommen könnte wo ich das alles verstehen kann um endlich abzuschließen.

04.02.2020 21:47 • x 2 #1


M
Hey Caro, willkommen hier in der Runde. Fühl Dich mal gedrückt, meine Liebe. Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir das den Boden unter den Füßen wegzieht. 23 Jahre, das ist ja ein halbes Leben. Oder mehr. Und dann warst/bist Du in seinem Geschäft tätig. Seht Ihr Euch dann täglich? Das stelle ich mir schlimm vor Im Dezember, sagst Du, hat er sich getrennt. Endlich abschließen - oh, das dauert lang. Nicht nur 3 Monate, glaub mir. Es gibt auch immer wieder Höhen und Tiefen. Jahrestage usw. Nicht einfach. Wohnen Eure Kinder noch zuhause? Und Dein Mann, schon ausgezogen?

04.02.2020 21:56 • x 1 #2


A


Verlassen nach 23 Ehejahren

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C
Hallo Mauerblume,
ja ich arbeite noch im Geschäft. Mein Mann ist zur Zeit noch in der USA auf Geschäftsreise. Wir haben den Laden verkauft sind aber beide noch angestellt. Er macht den Einkauf seit 1 Jahr vorwiegend in der USA.
Ende Februar kommt er wieder zurück - Ich weis auch nicht wie ich ihm begegnen soll. Er wohnt wenn er da ist bei einem Freund. Unsere Tochter ist wieder zurück gezogen und wohnt jetzt bei uns im Haus wo sie eine eigene Wohnung hat. Der Sohn ist ausgezogen. Das schlimmste für mich ist, dass er so tut als sei nichts will sogar beim Umbau helfen obwohl er mit mir nicht mehr zusammen sein will.
Ich kann das nicht ertragen, dass er so egoistisch ist und nur an sich denkt. Er nimmt überhaupt keine Rücksicht auf meine Gefühle.

04.02.2020 22:05 • x 1 #3


Gorch_Fock
Hey Caro, okay ihr seid Ende der 90er zusammengekommen. Das ist ne lange Zeit. Zumindest habt iht Euere Kinder gemeinsam groß bekommen. Ja, glücklich klingt das alles nicht. Oft wird ja still gehalten wegen der Kinder und einfach funktioniert. Das klingt fast so.

04.02.2020 22:07 • #4


trixi-77
Hallo Caro,

die andere Sichtweise, die Du Dir wünschst, könnte sein:
Raus aus der selbst gewählten Opferrolle!

Ich lese nur, wie viel DU aufgegeben hast und was Du NICHT dafür bekommen hast.

Es hat Dich doch niemand gezwungen, oder?
Hier gilt und galt auch in all den Jahren: jeder ist seines Glückes Schmied.

Dein Mann hat das scheinbar schon früher gelebt. Leider ohne Dich, das ist sehr bedauerlich und hat - so, wie Du es beschreibst - nichts mit Partnerschaft/Liebe zu tun. Eure Ehe ist doch schon lange nur eine Zweckgemeinschaft.

Du hast JETZT die Chance, Dein Leben so zu gestalten, dass es DICH erfüllt.
Gehört Dein Mann da unweigerlich dazu? Ich habe irgendwie nicht den Eindruck, als würdest Du ihn mehr lieben als er Dich...

04.02.2020 22:18 • x 3 #5


B
Das tut mir leid das du jetzt in dieser schwierigen Situation steckst, ihr habt lange keine privaten Gemeinsamkeiten gehabt, wenn die Kinder dann irgendwann flügge werden fällt die Leere besonders auf, dein Mann hat sich entscheiden neue Wege zu gehen und ich vermute, du wirst ihn kaum aufhalten können, er hat wahrscheinlich emotional schon länger abgeschlossen und deshalb kann er euch seine Hilfe anbieten, ohne das es ihn besonders drückt.
Hier ist oft zu lesen wenn die Liebe wegfällt ist kaum noch Rücksicht zu erwarten, es wird sich auch kaum noch um eine Chance bemüht.
Hast du eine Ahnung ob eine andere Frau dahinter stecken könnte, genügend Freiheiten hätte er ja dafür ?

04.02.2020 22:18 • x 3 #6


T
Ich lese auch raus, Du hast es gern getan, bist ja die Powerfrau schon immer gewesen.
Das ist jetzt das Resultat Deiner Unfähigkeit oder Gleichgültigkeit, bereits am Anfang mit der Faust auf den Tisch zu hauen.
Du hast doch Deinen Mann in dieser Position noch unterstützt, gefördert und geduldet.

04.02.2020 22:54 • x 2 #7


B
Zitat von tina1955:
Ich lese auch raus, Du hast es gern getan, bist ja die Powerfrau schon immer gewesen.
Das ist jetzt das Resultat Deiner Unfähigkeit oder Gleichgültigkeit, bereits am Anfang mit der Faust auf den Tisch zu hauen.
Du hast doch Deinen Mann in dieser Position noch unterstützt, gefördert und geduldet.


Das sehe ich leider ähnlich. Wir Männer (ich eingeschlossen ) lieben die bequeme Art zu leben. Von Zeit zu Zeit muß man uns kräftig in den Allerwertesten treten, damit wir den Weg zurück in die Realität antreten.
Uns erst alles vor den Hintern tragen und uns das dann zum Vorwurf machen ist einfach der falsche Weg.

Ich würde mir wünschen, dass hier überwiegend Frauen am Anfang ihrer Beziehung mitlesen und nicht erst am Ende. Dann könnten sehr viele Beziehungsprobleme vermieden werden.

04.02.2020 23:05 • x 3 #8


T
Ach Balko, Du hast sooo recht.

Aber egal ob Mann oder Frau...
Beide sollten offen über die Verteilung der Aufgaben in der Partnerschaft reden und auch bei Überforderung rechtzeitig das Gespräch suchen.

04.02.2020 23:12 • x 2 #9


unbel-Leberwurst
Ich frage mich, was Du denn genau verlierst.
Du hattest doch so gut wie gar nichts von Deinem Mann, wenn er nur für das Geschäft lebte.
Trenn Dich, such Dir einen neuen Job und dann mal irgendwann einen neuen Mann, der auch wirklich Zeit für Dich hat.

05.02.2020 09:23 • x 3 #10


N
Liebe Caro,

Das tut mir leid, dass Du so fühlst. Das wird dauern, da wieder raus zu kommen, aber ich glaube tatsächlich, Dein Mann hat Dir einen Gefallen getan.

Ich frage mich auch was Du verlierst? Dich eigentlich nur das Gewohnte und ein Stück Sicherheit. Und das wird sich beides fügen.

Du solltest Dich nicht ausgenutzt fühlen. Du hast zwei Kinder großgezogen und warst Teil Eures wirtschaftlichen Erfolges. Du hast Deine Kinder begleitet, aus Ihnen gemacht was sie sind. Mach das nicht klein!

Nur frage ich mich eben auch, warum hast Du Dir die Freiräume nicht genommen? Eure Kinder sind schon länger in einem Alter, in dem Du diese hättest ausleben können - insbesondere auch, wenn Dein Mann sowieso nicht da war.

Warum hast Du das nicht gemacht?

Warum reduzierst Du Dich so auf Deinen Mann?

LG

05.02.2020 09:50 • x 2 #11


B
Hallo Caro,
erstmal tut es mir sehr leid für dich. 23 Jahre sind fast ein ganzes Leben und die vor die Füße geworfen zu bekommen (warum auch immer) schmerzt unendlich, stellt dich ungewollt vor große Herausforderungen und natürlich die Enttäuschung, die jetzt erstmal tief sitzt. Du befindest dich noch in einem Ausnahmezustand. Natürlich kommt da erstmal die Wut hoch, was man für den Partner doch alles getan hat etc. Das ist normal und gehört auch zum Prozess dazu.

Ich finde es nicht in Ordnung gleich zu urteilen, das Caro ja selber Schuld wäre, da sie ihr Glück augenscheinlich nur auf ihren Mann projeziert hat und sich dabei vergessen hat. Aber sind wir doch mal alle ehrlich. Es ist doch auch eine große Herausforderung in einer langjährigen Partnerschaft und Ehe, sich noch ein Leben nebenbei zu erhalten, für den Fall der Fälle. Wer schafft das den schon in dem Maße. Dann müßten ja auch viel weniger Leute hier im Forum unterwegs sein, wenn es denn so einfach wäre.

Caro ist einfach enttäuscht, hatte mit ihrem Mann schöne Pläne für den Ruhestand und wir wissen ja gar nicht, ob sie je die Chance hatte zu sehen, das sich ihr Mann in eine andere Richtung entwickelt hat. Wenn ich allerdings ehrlich bin und in mich reinhöre, liebe Caro, glaube ich ehrlicherweise es steckt eine andere Frau dahinter. Ihr habt euch nicht einfach auseindergelebt. Warte ab.....es wird nicht lange dauern und er wird jemand anderes haben. Ganz zufällig natürlich, erst nach der Trennung kennen gelernt, damit ja die sozialen Strukturen erhalten bleiben für ihn und er nicht der Buhmann in der Familie ist. Ich hoffe, ich irre mich.

Deine Verletzungen Caro sind jetzt tief und daran trägst du keine Schuld. Aber du musst die Situation annehmen und jetzt für dich gucken, was dir gut tut. Du musst aus der Opferrolle raus. Zeig ihm die kalte Schulter und was er verliert. Da ist schon so mancher zur Besinnung gekommen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft in dieser Zeit.

Liebe Grüße
Bridget

05.02.2020 10:23 • x 1 #12


C
Hallo Tina 1955

ich habe mir das natürlich nicht gefallen lassen. Leider hat es nichts gebracht da mein Mann es zwar eingesehen hat, aber nichts an der Situation geändert hat. Ich habe immer darum gekämpft das sich an der Situation etwas ändert, leider hat er sich nur noch mehr zurück gezogen. Natürlich hast Du Recht, dass ich das weiter geduldet habe. Wenn du ständig gegen eine Wand redest resigniert man irgend wann.
LG

05.02.2020 18:30 • x 1 #13


C
Hallo NeuBeginn 8,

ich muss Dir sagen, dass Du mit allem Recht hast. Wahrscheinlich ist es so, dass er mir einen Gefallen getan hat.
Ich bin auch stolz auf mich wie ich das alles unter einen Hut bekommen habe, trotzdem stehe ich auch unter Schock wie es passiert ist. Ich hätte nie damit gerechnet das er sich trennt.
Leider kann ich zur Zeit keinen normalen Gedanken fassen was mir sonst nie schwer gefallen ist.
Es fällt mich echt schwer das Ganze zu verstehen.
Bin aber auch sehr froh, dass ich mich hier austauschen kann.
LG

05.02.2020 18:40 • x 2 #14


N
Zitat von Caro11:
Leider kann ich zur Zeit keinen normalen Gedanken fassen was mir sonst nie schwer gefallen ist.


Das ist auch völlig normal. Die Angst vor der Veränderung, was wird kommen, wird man es schaffen? Es dauert, aber es wird gehen. Letztendlich hatte er Dich mit dieser eigentlich positiven Eigenschaft immer an der Leine. Das Machtgefüge in Eurer Ehe war völlig hinüber.

Ich hatte im Wesentlichen 4 Phasen:

Erst kam die Verzweiflung, werde ich das schaffen? Was wird aus meinen Kids, dem Haus? Damit einhergehend eine Idealisierung der Ehe und meiner Frau.

Dann kam der Kampf der Verzweiflung nach dem Motto jetzt erst recht und mit ihm die Wut auf meine Frau und mich selbst.

Nachdem das Wesentliche geregelt war kam eine Leere. Was mache ich nun mit der Zeit?

Und schliesslich kam tatsächlich sowas wie Dankbarkeit und Einsicht. Es war meine Frau und ich habe sie geliebt. Ich hätte sie gerne noch länger um mich gehabt. Aber das war nicht ihr Weg, ihre Vorstellung und so bin ich froh, dass sie das so durchgezogen hat. Das wie es gemacht hat war definitiv unterirdisch, aber das ob war absolut richtig.

Vieles was Du heute denkst und fühlst wird sich mit Abstand ganz anders anfühlen.

Pack die Dinge an, die zu einer Trennung gehören. Mach Listen, spreche mit einem Anwalt. Mach es für Dich endgültig! je schneller ist es wirklich vorbei. Es ist hart, aber letztlich muss es ja doch gemacht werden. Dann lieber aus eigenem Antrieb, als reaktiv.

LG

05.02.2020 19:35 • x 2 #15


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