Verlassen nach 20 Jahren

Zitat von Lina667:

Ich war doch immer diejenige, die ihn in den Arm genommen hat, die ihn mal geküsst hat und gesagt hat, dass ich ihn liebe! Jeden Tag!

Das klingt nur nach Worten und einer Routine, nicht nach Wärme und Nähe.

was soll ich denn machen? Zugegeben ist es 3-4 mal die Woche so, dass Abends Kinder da sind. Gut, unseren Nachbarsjungen könnte ich rechtzeitig nach Hause schicken aber der beste Freund unseres Sohnes ist eben sehr oft da. Ich nehme den dann schon nach dem Kiga mit. Die Eltern arbeiten beide Vollzeit und ich bin eben zu Hause. Seine Mutter holt den dann meist gegen 19.00 ab und trinkt oft noch nen Kaffee aber ist dann auch um spätestens kurz nach 20.00 verschwunden. Es kommt vor, dass sie noch ihre anderen beiden Kinder mitbringt und dann ist auch schon was los, ja! Aber Andre hat damit doch auch gar nichts zu tun! Er kann sich doch mit einem Kaffee vor seinen Laptop setzen oder oben fernsehen oder was auch immer? Ich mag doch alles! Das macht er doch sonst auch oft genug wenn keine Kinder da sind!
Sie kann den Kleinen nunmal nicht früher abholen weil sie arbeiten muss. Was soll ich denn sagen? Du darfst nicht mehr mit deinem besten Freund spielen weil Papa sich sonst gestörrt fühlt? Ich verstehe das Problem wirklich nicht, Ich mache doch dann alles!
Zugegeben hat er sich mehrfach beschwert über den Kindergarten zu Hause aber was soll ich denn machen?

Stehe morgens um 6 auf weil ich einfach eine halbe Stunde für mich brauche. Dann mach ich die Brotdosen für die beiden Männer fertig, wecke dann den Kleine und mache den fertig. Andre steht erst um 7 auf.
Ich mache morgens erst Haushalt und Garten von 8-12 ca. dann mache ich mich fertig, gehe duschen und hole dann unser Kind aus dem Kiga um 13.00.
Nachmittags ist dann meist irgendeine Mutter da mit Kindern. User Kleiner möchte und braucht viel Kontakt zu seinen Freunden. Ich mache das auch nicht aus reinem aspaß an der Sache! Nebenbei mache ich dann den Rest Haushalt. Abends ab 17.00 mache ich dann was zu essen. Zwischendurch kümmere ich mich um alles was so anfällt wie Schwimmkurs mit dem Kleinen, Logopädie, Behördenkrams oder wenn was zu Post kommt. Alles was ist - sei es Geburtstagsplanung oder jetzt auch die Einschulungsfeier oder Schulkrams besorgen mache alles ich.

Was die andere Frau angeht, Sie haben wohl viel gesprochen und auch wohl sehr privat aber mehr als Gespräche und sich gut verstehen war da nicht sagt er. Aber er hat wohl Gefühle für sie die auf Gegenseitigkeit beruhen.

Was unseren kleinen Mann angeht ist Andre schon ein guter Vater. Er spielt mit ihm Fußball, liest ihm Geschichten vor und kümmert sich sehr liebevoll. Das kann man nicht anders sagen. Deshalb verstehe ich auch nicht warum ich kritisiert werde, wenn ich mir Mühe bei der Geburtstagsplanung gebe. Müsste ihm doch auch wichtig sein. Deshalb verstehe ich auch nicht warum er uns und damit auch seinen kleinen angeblich über alles geliebten Sohn im Stich lässt!

Was das Thema Paartherapie angeht habe ich damit gerechnet, dass Andre so reagieren würde. Er würde nicht mit oder vor fremden Menschen über intime Dinge odet Gefühle sprechen. Kann mir das lebhaft vorstellen wie er auf jede Frage mit einer Gegenfrage antworten würde. Der würde komplett dicht machen.

Was ich möchte? Ich möchte meinen Mann wieder haben! Wir waren doch 20 Jahre lang glücklich. So schlimm kann ich doch gar nicht sein wenn wir 20 Jahre zusammen sind!

Zitat von Lina667:

Wir waren doch 20 Jahre lang glücklich.
So schlimm kann ich doch gar nicht sein wenn wir 20 Jahre zusammen sind!

Du warst vielleicht damit glücklich, dein Mann war es schon lange nicht mehr.

Sofern du ständig ganze Kinderscharen um dich hast und dein Haus zur Kindertagesstätte machst - ohne Rücksicht auf die Bedürfnisse deines Mannes - wundert es mich nicht, dass du dann kein Bock mehr auf deinen Mann und kein Verständnis für ihn hast, dein Entgegenkommen kommt hier auch eher als Pflichtübung rüber und du ärgerst dich verständnislos wenn er sich mit seiner Musik und den Spielen zudröhnen muss um das alles auszuhalten.
Ja, in der Tat, das ist ihm gegenüber unfair.

Zitat von Lina667:

Wir waren doch 20 Jahre lang glücklich

Merkste selber, oder?

DU warst 20 Jahre lang glücklich. Ich würde so ein Leben auch nicht ertragen.
Mann finanziert euer schönes Leben, was DICH glücklich macht. Er kommt heim, da erwartet ihn eine Kinderschar inkl. Freundin. Frau sitzt gemütlich beim Käffchen und wenn es ihm nicht passt, kann er gerne in ein anderes Zimmer gehen.
Dann gibt es Abendessen und Frau ist natürlich total kaputt. Da würde mir auch die Hutschnur platzen!
Was macht man täglich 4 Stunden im Haushalt? Jeden Tag? Und abends auch noch?

Ich staune, wie geduldig dein Mann ist, wie lange er mitgespielt hat und wie oft er um Veränderungen gebeten hat. Scheint ein wirklich toller Mann zu sein.

Zitat von Cocolores:

Tja, Lina, was soll ich sagen. Du WILLST nichts ändern. Du möchtest, dass alles so weiter läuft wie es war. Was ER will, spielt für Dich keine Rolle. Nur als letzte Beispiele: Priorität ganz klar: Nachbarin, Kind, Freund des Kindes. Wünsche und Bedürfnisse des Mannes? Völlig egal. Totschlagargument: ICH mache ...

Ich finde Deine Beiträge auf den Punkt gebracht!

Leider erreicht keiner Deiner Sätze die TE.

@lina6667
Ich habe das Gefühl, dass ihr beide euch gar nicht wirklich bewusst seid, was für eine ungesunde Dynamik das alles angenommen hat.
Anscheinend lebt jeder sein Leben für sich. Er hört Musik oder zockt. Du gehst in der Rolle Mutter und Hausfrau auf.
Da gibt es fast keine Schnittmengen mehr.
Dir ist aber schon bewusst, dass die Tatsache, dass du dich nicht für seine Musik und seine Spiele interessierst, kein wirklicher Trennungsgrund ist?
Meine Frau teilt meine Hobbies auch nicht. Ist auch absolut nicht nötig. Und ihr Musikgeschmack...Naja
Aber das ändert doch an unserer Beziehung nichts.

Ein Kind! Und die Paarebene geht völlig flöten.
Das muss dir doch selbst auch auffalen, dass das sehr komisch ist, oder?
Nur mal als Beispiel: Meine Frau und ich, wir haben vier Kinder, und wir haben uns immer unsere Auszeiten genommen. Und bis auf jeweils wenige Monate hat meine Frau auch immer gearbeitet.
Was ja ein Beweis dafür ist, dass das durchaus geht. Wenn man nur will.

Und nur mal als Tipp: man kann auch mal andere Eltern in die gemeinsame Spielzeit einbinden. Warum muss das immer bei euch sein?

Außerdem kommt mir dein Tagesablauf sehr vollgepackt vor. Kann es sein, dass du zu perfektionistisch bist? Das alles picco bello sein muss, und du nicht mal Fünfe gerade sein lassen kannst?

Schade finde ich auch, dass du auf die Fragen, wie eure Ehe lief, bevor euer Sohn geboren wurde, so gar nicht eingehst.

Zitat von paulaner:

Schade finde ich auch, dass du auf die Fragen, wie eure Ehe lief, bevor euer Sohn geboren wurde, so gar nicht eingehst.

Zum Beispiel: was habt ihr zu zweit gemacht?
Essen gehen? Konzerte? Urlaub? Und, und, und?

Ach, und noch was: Hast du eine Ausbildung? Hast du vor der Geburt gearbeitet?
Und wenn ja, möchtest du nicht wieder anfangen?

Alleine die Beschreibung Deines Alltags ist zwar sicherlich typisch für viele Paare - er zeigt aber sehr gut auf, was schief läuft. Paarzeit ist 0,0 vorhanden. Das Leben dreht sich nur um Kinder, Unkraut zupfen, bis zur Abholung der Kinder ungeduscht in Schlapperklamotten rumlaufen, danach Bespassung mit anderen Mamis und dann sitzt da noch eine bis 20:00 Uhr bei Euch um Kaffee zu trinken? Würde ich mich als Mann aber herzlich bedanken. Sowas geht mal, aber nicht dauerend. Und da ist es auch völlig egal, ob ihr jetzt 20 Jahre zusammen seid oder nicht. Wo ist hier Liebe, wo Körperlichkeit, wo Begehren? Da sind Gespräche mit Mamis über den neusten Bio-Dinkel-Knabber-Stick wichtiger als Dein Mann.