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Verlassen nach 17 Jahren nach 7 monatiger Affäre

H
Ich bin total verzweifelt. Mein Mann hat mich nach 17 Jahren Anfang Januar verlassen. Wir sind dieses Jahr 14 Jahre verheiratet, haben 2 Söhne (9 und 13 Jahre). Unsere Ehe hatte Höhen und Tiefen, wie dies in den meisten langjährigen Ehe nicht selten ist. Doch ich habe diese nie als ehegefährend angesehen. Leider konnte mein Mann nie wirklich über seine Gefühle reden. Dies war ein Knackpunkt unserer Ehe, denn ich konnte dies schon immer sehr gut und hatte oft das Gefühl, ihn damit zu überfrachten. Oftmals sagte er in Streitgesprächen gar nichts oder wurde sauer und machte zu. Um ihn zu locken sagte ich ihm in Affekt schon mal, pack deine Koffer, meinte dies aber nie wirklich Ernst. Ich weiß, das war sehr dumm und zerstört auf Dauer die Liebe, wenn man die Hintergründe des Verhaltens nicht erklärt. Und das habe ich leider verpasst. Der Alltag mit den Kids, Job, Schule etc. fraß uns irgendwie auf und wir verpassten, Dinge für uns als Paar zu machen. Alles keine guten Zeichen. Im letzten Jahr erkrankte sein Bruder an Krebs und wir begleiteten ihn das ganze Jahr über jedes Wochenende. In dieser Zeit hatte ich das Gefühl, dass wir uns wieder sehr nahe kamen. Wir nutzten die Fahrten ins Krankenhaus für ausgiebige Gespräche, die Kids blieben bei meinen Eltern. Leider verstarb sein Bruder. Bei der Organisation der Beerdigung, der Beerdigung und anschließend Haushaltsaulösung war ich immer an seiner Seite.
Nach dem Tod des Bruders veränderte sich mein Mann. Ich nahm an, dass dies seine Art der Trauerverarbeitung wäre. Unsere Beziehung wurde immer schlechter, er wurde immer launischer mir gegenüber, nichts konnte ich mehr Recht machen und ich spürte, dass das Ende unserer Ehe bevor stand, konnte aber nicht zuordnen, warum. In dieser Zeit nah ich schon stark ab. Am 2ten Weihnachtsfeiertag dann stellte ich ihn zur Rede, da sie Spannung zwischen uns nicht mehr auszuhalten war. Er weinte und sagte, er hätte sich mit einer Arbeitskollegin getroffen, mehr wäre aber nicht gewesen und er könnte sie nicht aufgeben. Später rückte er mit der ganze Wahrheit heraus. Bereits seit einem 3/4 hatte sich die Affäre mit der 14 Jahre jüngeren und selber noch verheirateten Arbeitskollegin angebahnt. Sie gipfelte in S. in einer Ferienwohnung nach unserem Sommerfamilienunrlaub. Mein Mann, der beruflich immer viel unterwegs war, deklarierte diese Treffen in der Folgezeit als Dienstreisen mit Übernachtung. Ich machte mir keinerlei Gedanken, da ich ihm vertraute und solche Dienstreisen gewohnt war. Da die Andere ja auch noch einen Mann zu Hause hatte, konnten sie nirgendwo anders hin. Ja, und nun wollte er an diesem Weihnachtstag schon seine Familie für sie verlassen, entschied sich dann aber doch, von ihr zu trennen und bei seiner Familie zu bleiben. Ich blieb ganz ruhig, sagte ihm, okay, trenn Dich, wir arbeiten auf, was bei uns schief gelaufen ist und dann kriegen wir das schon hin. Wir waren danach sehr innig miteinander, schliefen mehrmals am Tag miteinander, er erzählte mir alles über die Affäre und die andere Frau, weil ich das wissen wollte und musste, um aufzuarbeiten. Ich wollte einfach keine Lügen und Geheimnisse mehr. Tja, das Ganze ging dann bis Anfang Januar. An dem Tag, an dem er sich von mir trennte, weinte ich schon, als ich sein Auto die Straße heraufkommen sah. Ich wusste es. Die Kinder waren total fertig, als wir es ihnen sagten. Wir gingen über Nacht zu meinen Eltern, lagen uns in den Armen und weinten nur. An Schlaf war nicht zu denken. Er blieb im Haus, packte seine Sachen in Windeseile. Vorher hatte er mir noch mitgeteilt, dass er bereits eine Woche zurvor eine Übergangswohnung organisiert hätte und sich beim Anwalt erkundigt hätte, was er für Rechte bei einer Scheidung, auch wegen der Kids, hätte. Das alles feuerte er mir um die Ohren. Als ich noch einmal ins Haus zurück kam, lag er in unserem Ehebett und telefonierte mit seiner Neuen.
Am nächsten Tag zog er aus. Seitdem sind nun knapp 8 Wochen vergangen. Ich hatte am Anfang noch Hoffnung, dass er zurückkommen würde. Auch wegen der Kinder. Unser Kleiner ging durch die Hölle, weinte und schickte meinem Mann entsprechende Sprachnachrichten, er solle doch zurückkommen. Nun hat er resigniert und antwortet seinem Vater auf WA-Nachrichten nicht in der Gruppe, die mein Mann für sich und die Kids an dem Tag erstellt hat, an dem er mich verlassen hat. Ja und mein Mann ist völlig weg, schiebt teilweise die Kids zum Sehen ein, wenn seine Freundin weg ist. Anfänglich war er noch viel mehr zu Hause, um die Kids zu sehen. Vor ein paar Tagen haute er mir im Streit um die Ohren, dass er die Kids wohl nur noch 3 Mal in der Woche sehen will, sonst hätte er zu Hause wohnen bleiben können. 3 Mal ist sicherlich für viele viel, aber wenn man vorher gesehen hat, wie liebevoll und eng sein Verhältnis zu den Kids war, dann versteht man das nicht. Und sage ich etwas, will ich ihm ein schlechtes Gewissen machen und seine neue Beziehung beeinflussen, obwohl ich mich da völlig raushalte, noch nie etwas dagegen unternommen habe oder seine neue Freundin abfällig erwähnt hätte. Ich bin zur Zeit immer die Böse, obwohl es mir wirklich nur um die Kids geht und mir das so unendlich für sie Leid tut. Nun werde ich aber hierzu nichts mehr sagen, denn ich kann und darf ihn nicht mehr beschützen. Er muss selber wissen, welches Verhältnis er zukünftig zu den Kids haben will. Die Kids selber hatten sich gefreut, dass er eine Wohnung in der Nähe genommen hatte (nicht unmittelbare Nähe!), damit sie ihn auch mal spontan besuchen könnten. Spontan wird dies wohl nie geschehen. Und ich habe ihm die Wohnung auch noch besorgt. Weil ich immer noch gehofft hatte. Aber mittlerweile erkenne ich ihn nicht wieder. Ich bin so traurig und verzweifelt und mache mir auch Vorwürfe, nicht früher unsere Probleme gesehen zu haben und dagegen gelenkt zu haben. Nun ist es zu spät und das, was ich nie für meine Kids und mich haben wollte, ist eingetreten. Und ich stehe vor den Scherben meines Lebens. Ohne den Menschen, mit dem ich alt werden wollte. Was soll ich nur tun?

07.03.2020 18:55 • x 2 #1


Gorch_Fock
Hilflos, Du solltest einfach mal die wirkungsvolleren Geschütze auffahren. Kontaktabbruch zu Deinem Nochmann, Kontakt wenn nur noch über die Kinder. Fester Umgangsplan. Und dieser wird eingehalten. Was ist mit Unterhalt und Trennungsunterhalt für Dich? Nächste Woche zum guten Anwalt für FamRecht und dann ihn mal richtig blechen lassen? Wo ist das Auto? Du hast mit den Kids Anspruch auf das Familienauto.
Ansonsten schreib doch mal die AF nett über social media an. Affairen vertragen kein Sonnenlicht.
Normalerweise heulen Männer wie Dein EM nach ein paar Monaten rum, dass sie ihr altes Leben vermissen. Deshalb mach es ihm mal etwas unbequem.

07.03.2020 19:58 • x 7 #2


A


Verlassen nach 17 Jahren nach 7 monatiger Affäre

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H
Lieber Gorch-Fock,
vielen Dank für Deine Antwort. Das ist ja das Verrückte... Wir haben in den ersten 3 Wochen nach der Trennung schon alles geregelt.. Konten sind auseinander, Trennungsvereinbarung bei Anwältin unterschrieben, Unterhalt laut Düsseldorfer Tabelle kommt pünktlich, Versicherungen getrennt. Das alles läuft wie ein Film an mir vorbei. Unser betagtes Familienauto ist bei mit geblieben, er hat einen neuen Dienstwagen....Haus und Darlehn bleibt bei mir. Wir haben 2 feste Tage in der Woche, an denen er seine Kinder sieht. Bis Ostern weiß er auch, wann an den WEs. Leider nimmt er darauf nicht wirklich Rücksicht. Nächtes WE fährt er weg, seine neue Freundin seiner Familie vorstellen. Da sieht er seine Kids einen Vormittag am WE...Auf den Trennungsunterhalt habe ich verzichtet, da ich das Haus behalte und der Unterhalt nicht sonderlich hoch gewesen wäre (lt. Anwältin). Ich arbeite dafür nun etwas länger. Gott sei Dank habe ich Superchefs, die sofort für mich da waren....Die AF hat mich geblockt in SocialMedia. Nachdem ich zwischen Weihnachten und Neujahr einen Tag im Netz unterwegs gewesen bin und dabei mehr Infos über die AF gefunden hatte, als mein Mann wusste. Er wusste da noch nicht mal, wie alt sie ist etc., wollte sich aber wegen ihr von uns trennen.....Ich könnte sie jederzeit auf der ihrer Arbeit anschreiben....Weiß ja durch meinen Mann, wie sich die Email-Adressen der Firma zusammensetzen. Aber will ich das?
Viele Grüße!

07.03.2020 20:15 • #3


K
Ich finde, Dein Nick passt gar nicht zu Dir. Hilflos wirkst Du gar nicht, auch wenn Du Dich so fühlst.

Wie Du an all die Dinge, die bei einer Trennung anstehen, vorgehen solltest, muss Dir niemand mehr raten, denn Du hast bereits alles geregelt. Einzig der Umgang mit Deinem Noch-Mann ist vielleicht noch in Deinem Interesse optimienrungsfähig. Was er darüber denkt ist, finde ich, erstmal vollkommen egal. Wichtig ist, dass Du den für Dich am wenigsten schmerzhaften Weg findest.

Es gibt ein Säulenmodell, auf dem bildhaft unser Leben Du stehst nicht vor den Scherben Deines Lebens. Da ist noch ganz viel heil. Schau mal mit Zuversicht auf die Rahmenbedingungen. Deine Familie und das berufliche Umfeld scheinen jedenfalls heil zu sein. Das ist Dein Verdienst und etwas, worauf Du stolz und worüber Du glücklich sein kannst. Vermutlich gilt das auch für einen Freundes- und Bekanntenkreis. Einzig Deine Ehe funktioniert nicht mehr. Das ist schlimm, das tut weh und steht natürlich im Vordergrund, aber Du hast offenbar ein gutes Fundament und darum wird Dein Leben auch über kurz oder ein bisschen länger wieder fast oder ganz heil sein.

Die Risse und kleinen Lücken, die nach dem Zusammenfügen der Scherben noch spürbar sein werden, sind doch genau das, was Dich einzigartig und besonders macht.

07.03.2020 21:12 • x 6 #4


H
Liebe KBR,
vielen Dank für Deine lieben Antwort. Hilflos bin ich, denn die ganzen Aktionen in den ersten 3 Wochen der Trennung gingen fast ausschließlich von meinem Mann aus. Und das war so was von erschreckend für mich... Er war mir da schon meilenweit voraus... Und dann fragt man sich, warum und wie sich ein Mensch, der noch 3 Wochen vorher mit einem Tag und Nacht zusammen gelebt hat, so verändern kann. Man hat ihm zwar auch angemerkt, dass es ihm schwer gefallen ist, aber er war mir einfach schon voraus. So erschreckend! Das habe ich bis jetzt noch nicht verkraftet.
Ja, ich habe Gott sei Dank familiären Rückhalt. Und auch einen guten Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis, die mich alle versuchen aufzufangen. Leider erlebt man dann auch Enttäuschungen, bei denen Bekannte, gute Bekannte meinem Mann mithelfen und dabei seine neue Freundin kennen lernen, obwohl man vorher Dinge zusammen gemacht hat. Das tut sehr weh, aber ist bei Trennungen scheinbar normal... Und man kann niemandem etwas verbieten sondern sich nur in Zukunft von solchen Bekannten fernhalten. Getroffen hat mich das trotzdem sehr. Bin emotional zur Zeit eh nicht belastbar. Mein Mann erzählt über unsere Trennung auch nur, dass es nicht mehr gepasst hat. Seine Affäre verschweigt er, was mich wütend macht. Wenn sollte man zu allem stehen, was man tut!
Liebe Grüße!

07.03.2020 21:30 • x 2 #5


FloraVita
Hat sie sich von ihrem Mann auch getrennt? Gibt es dort Kinder?

08.03.2020 00:09 • x 1 #6


H
Hallo. Sie ist 32, er 46 (mein Mann) und kann angeblich wegen einer Op keine Kinder bekommen. Ja. Sie hat ihren Mann verlassen. Früher als mein Mann, ist vor 2 Wochen umgezogen. Mein Mann hat beim Umzug geholfen. Nicht mit meinem Mann zusammen... Der meinte einmal zu mir, er würde sich mit ihr nichts aufbauen, sonst wäre er gleich mir ihr zusammen gezogen. Vielleicht erst in 2-3 Jahren. Das muss ich nicht verstehen. Liebe Grüße!

08.03.2020 01:17 • #7


H
Und sie ist auch in einer 50 km entfernten Stadt umgezogen, dort wo beide (mein Mann und sie) arbeiten. Praktisch...

08.03.2020 01:20 • #8


Löwin45
Liebe Hilflos1
Es tut mir super leid, was du gerade ertragen musst.

Zitat von Hilflos1:
Bereits seit einem 3/4 hatte sich die Affäre mit der 14 Jahre jüngeren und selber noch verheirateten Arbeitskollegin angebahnt.

Dein Mann hat sich in eine Arbeitskollegin verliebt und trägt gerade eine rosarote Brille, die seinen Verstand mehr oder weniger ausschaltet.
Daher spielen auch solche Information, wie Alter... keine Rolle.
Irgendwann wird er wieder klarer sehen und sich vermutlich über sich selbst wundern.
Nur, hilft dir das jetzt?
Wo bleibst du gerade?

Zitat von Hilflos1:
Die AF hat mich geblockt in SocialMedia. Nachdem ich zwischen Weihnachten und Neujahr einen Tag im Netz unterwegs gewesen bin und dabei mehr Infos über die AF gefunden hatte, als mein Mann wusste. Er wusste da noch nicht mal, wie alt sie ist etc., wollte sich aber wegen ihr von uns trennen.

Es bringt nix diese Infos, die jeder normal denkende Mensch wissen wollte, zu recherchieren.
Dein Mann denkt momentan nicht normal. Er steckt komplett in seiner Verliebtheitsblase und wird alles, was seine AF tut, einfach nur tadellos und grandios finden.
Somit - erspare es dir. Es verletzt und demütigt dich nur, wenn du ihre Reaktion darauf erlebst.

Zitat von Hilflos1:
Man hat ihm zwar auch angemerkt, dass es ihm schwer gefallen ist, aber er war mir einfach schon voraus. So erschreckend! Das habe ich bis jetzt noch nicht verkraftet.

Ja klar ist er dir voraus. Er hatte ja auch schon einige Monate länger, um sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, sich daran zu gewöhnen und dann alles zu planen.

Zitat von Hilflos1:
Mein Mann erzählt über unsere Trennung auch nur, dass es nicht mehr gepasst hat. Seine Affäre verschweigt er,

Tja, alles andere wäre ihm auch peinlich.
Vermutlich fällt es ihm nicht so leicht, derjenige zu sein, der die Familie jetzt zerbrechen lässt.
Das ist von außen betrachtet keine rühmliche Rolle.
Aber, dieser Verantwortung wird er sich stellen müssen.

Trotzdem, wo bleibst du?
Momentan kannst du nichts tun, um es zu ändern. Du kannst es nur annehmen und versuchen, so gut wie möglich zu meistern.
Such dir so viel Unterstützung wie möglich.
Alles das, was dir jetzt gut tut und deiner Familie hilft, ist willkommen.

Ich wünsche dir viel Kraft!

08.03.2020 02:01 • x 2 #9


H
Liebe Löwin45,

ja, er ist mir meilenweit voraus. Und das ist schon schwer zu begreifen. Das man sich entliebt kann passieren. Aber mit der Art und Weise, wie mein Mann das getan hat, ist nur schwer umzugehen. Ich weiß, dass es Millionen andere Frauen gibt, denen es ähnlich gegangen ist wie mir. Das macht die Sache aber nicht leichter. Es reißt einen den Boden unter den Füßen weg, wenn der Partner die Affäre gesteht und dann auch noch für sie geht. Eine einvernehmliche Trennung ist zwar auch schwierig, gerade mit Kindern. Aber doch vom Gefühl her fairer. So wird man vor vollendete Tatsachen gesetzt, weiß nicht wohin, ist unglaublich hiflos, weil der Drops längst gelutscht ist, ohne dass man etwas mitbekommen hat oder etwas unternehmen konnte. Daher an alle Affärler. Überlegt es Euch gut, ob ihr für den Reiz Eurer weiteres Leben derart verändern wollt oder ob der langjährige Partner nicht eine fairere Behandlung verdient hätte. Mir persönlich wird immer schlecht, wenn ich höre, dass der Partner die Affäre liebt. Logisch ist das der aktuelle Zustand, die Hormone spielen verrückt, man bekommt genau das, was es zu Hause nicht gab. Logisch, denn auch die Affäre möchte ihr Affäre behalten und zeigen, dass alles viel besser als das Hamsterrad zu Hause ist. Doch was kommt nach der rosaroten Wolkenwelt? Einige schaffen es, die Beziehung aufrecht zu erhalten und aus der Affäre wird echte Liebe. Denn meiner Ansicht nach, muss aus Verliebtsein erst Liebe wachsen. Und die entsteht nicht sofort, sondern wächst mit der Zeit, auch durch gemeinsame Höhen und Tiefen.
Ja, zu meiner jetztigen Situation. Ich weiß nicht, wie ich diese in meinem Kopf bekommen soll. Es tut wahnsinng weh und ich kämpfe immer wieder gegen Hoffnung, denn Wörter wie zur Zeit, etc. schüren die immer wieder. Doch welcher Ehemann kommt nach so einem großen Schritt zurück? Und was persönlich bringt mir Hoffnung? Den nächsten fetten Absturz, wenn es nicht so kommen sollte und dazu habe ich einfach keine Kraft....Aber Herz und Kopf sind bei mir noch lange nicht zusammen. Meine Gedankenwelt kreist ständig um ihn....
LG

08.03.2020 08:32 • #10


I
Liebe Hilflos1, ich bin in Gedanken grad ganz nah bei Dir. Ich kann Deine Gefühle, wie viele andere hier auch, so gut verstehen. Ich werde grad verlassen, in diesem Moment packt er seine Sachen und geht in ein neues Leben. Wir sind seit 12 1/2 Jahren verheiratet, aber über 20 Jahre ein Paar. Zwei Jungs 11 und 16. Auch ein Eigenheim, in dem ich wohnen bleibe. Er ist ebenfalls 46, wie Dein Mann. So wie Du es beschrieben hast, mit dem Reden war es auch bei uns. Ich habe geredet, er geschwiegen. Auch ich bin dabei manchmal ausgetickt und habe ihm gesagt, er soll verschwinden. Nun mache ich mir Vorwürfe, was ich nicht alles hätte besser machen können.... Aber am Ende wäre das Ergebnis wahrscheinlich das selbe gewesen. Mein Mann hat angeblich keine Neue, er muss sich selbst wieder finden sagt er und seine Gefühle für mich seien nicht mehr da. Vor 2 Jahren hatte er eine ähnliche Phase, dort war allerdings eine andere im Spiel. Wieviel erträgt man als Frau? Das mit der Hoffnung sehe ich auch so wie Du. Dieses forum ist toll, ich bin froh es gefunden zu haben. Halt den Kopf oben, wir schaffen das!

08.03.2020 09:08 • x 2 #11


juliet
liebe hilflos, liebe Inipi, meine Gedanken sind bei euch.
ich kann mich so gut einfühlen in das, was ihr gerade erlebt. Loslassen ist Verdammt schwierig.
meiner Erfahrung nach ist Hoffnung das schwierigste und größte Hindernis auf dem Weg zur Heilung. es lässt uns immer wieder zögern und im Jetzt verharren, anstatt weiterzugehen und sich neu zu orientieren.
ich weiß, das braucht Zeit.
aber der beste weg, ein solches Trauma zu verarbeiten, ist es paradoxerweise, wenn die Hoffnung wirklich radikal ausgeräumt wird. Mir ist das bei meiner ersten trennung passiert, als mein damaliger Partner ohne wenn und aber jegliche Hoffnung zerstört hat. So konnte ich meine Kraft sofort auf die Heilung fokussieren. Ich wünsche es euch auch.
natürlich stellen wir uns fragen: warum habe ich nicht dies, warum habe ich jenes, hätte ich doch nur... Das ist absolut müßig, hilft uns allenfalls dabei, für die Zukunft aus solchen Fehlern zu lernen.
Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich immer noch hier lese und schreibe, weil ich aus diesem Trauma, was ich wie ihr auch erlebt habe, lernen möchte, in Zukunft die liebe Nicht erneut zu verlieren. Denn genau das passiert in langjährigen Beziehungen, wir sind uns oft zu sicher und pflegen das, was uns wichtig ist, vielleicht nicht sorgsam.

- sorry, zu früh abgeschickt.

Das ist aber im Moment nicht das Thema. Für euch ist es jetzt erst einmal wichtig, sorgsam mit euch selbst umzugehen und euch zu trösten.
es wird auf jeden Fall besser! Nutzt wirklich jede Möglichkeit zur Hilfe, Freundinnen, Familie, leckeres Essen, ein spannendes Buch oder ein schöner Film. alles, was ablenkt und ein bisschen, wenigstens ein paar Minuten, Freude bringt, ist willkommen.
mir haben damals Spieleabende mit Freunden und wirklich spannende Bücher geholfen, zumindest zeitweise den Fokus mal auf etwas anderes zu lenken.
Irgendwann werdet ihr wieder schmerzfrei sein, versprochen. Und dann nimmt das Leben auch für euch wieder eine erfreuliche Wendung. Glaub bitte daran.

Man kann sich immer Entlieben, und man kann sich leider auch immer in einen anderen Menschen verlieben. Wir verlieren alle oftmals das, was wir allzu sicher zu haben glauben, aus dem Blick. Das ist menschlich.

Es ist wahnsinnig schmerzhaft, aber ich bin inzwischen davon überzeugt, dass es keine sanfte Trennung gibt.

08.03.2020 09:23 • x 2 #12


Löwin45
Zitat von Hilflos1:
Denn meiner Ansicht nach, muss aus Verliebtsein erst Liebe wachsen. Und die entsteht nicht sofort, sondern wächst mit der Zeit, auch durch gemeinsame Höhen und Tiefen.

@Hilflos1
Damit hast du absolut recht.
Auch bei deinem Mann wird sich dahingehend noch einiges ändern.
Momentan ist er einfach nur verliebt und sieht alles nur rosarot.
Momentan durchlebt er nur die Höhen dieser Beziehung.
Aber, irgendwann wird er wieder klarer sehen und irgendwann wird er auch die Tiefen erleben.
Hält es dann?
Nur (und das ist wichtig), das ist dann sein persönliches Problem - nicht deins!
Denn selbst wenn er sich dann wieder deiner erinnern sollte (war übrigens oft passiert), geht es bei dir nicht einfach wieder auf Anfang.
Das sollte er wissen.
Seine Affäre hat auch einiges bei dir angerichtet, und das ist nicht vernachlässigbar.

Ja, vermutlich war eure Ehe nicht optimal, als er die Affäre begann.
Zudem befand er sich in einer emotionalen Ausnahmesituation.
Aber, es hätte auch andere Wege gegeben.
Dein Mann hat einen zutiefst egoistischen Weg gewählt.
Dazu waren Lügen erforderlich. Er hat dich betrogen und dein Vertrauen missbraucht.
Das wiegt schwer.
So schnell wäre die Ehe auch nicht gerettet - wenn er geblieben wäre.
Denn so schnell könntest du das gar nicht verzeihen - wenn überhaupt.

Nun ist er gegangen.
Lass ihn los, auch wenn es schwer fällt.
Du erreichst ihn eh nicht.
Konzentriere dich auf dich und deine Kinder.
Vielleicht versuchst du den Kontakt auf ein Minimum zu beschränken und versuchst parallel dazu, dich mit schönen Dingen abzulenken.
Such dir Unterstützung.

08.03.2020 10:43 • x 2 #13


H
Liebe Löwin45,

vielen Dank für die lieben Worte. Ja, ich habe mir schon psychologische Hilfe geholt und habe eine liebe Freundin, die wirklich Tag und Nacht da ist und versucht, micht aufzufangen. Leidrr erhalte ich von meinem Eltern nicht so viel Unterstützung. Mein Mann und ich waren zusammen mit den Kids sehr, sehr viel mit meinen Eltern zusammen. Vielleicht auch zu viel. Meinen Mann hat dies nie gestört, er hat den engen Kontakt sogar fociert. Nach der Trennung hat er mir nun auch noch vorgehalten, dass wir immer eine Ehe zu 6 gehabt hätten, vorher kam nie etwas. Wir sind immer zusammen in den Urlaub gefahren, was auch für ihn finanzielle Vorteile hatte, da wir alle Kosten geteilt haben. Sonst hätten wir uns den gar nicht leisten können, mehrmals im Jahr. Da meine Eltern zur Zeit genauso geschockt von der Trennung sind wie ich, muss ein Sündenbock her. Und der der bin zur Zeit ich. Ich habe die Hauptschuld am Scheitern unserer Ehe, ich hätte jetzt versucht, zu viel mit ihm zu sprechen, deshalb würde er sich jetzt nicht mehr mit mir auseinander setzen wollen, etc. Und das man sich anders verliebt, könnte passieren. Es wäre nur sch., wie mein Mann das gemacht hätte und fremdgegangen ist. Das habe ich die nächste Baustelle am Hacken....Meine Welt ändert sich gerade so schnell, dass ich gar nicht hinterher komme.
LG

08.03.2020 10:57 • #14


H
Liebe Löwin,
ich noch einmal. Ja, ich bin total geschockt, wie er das verheimlicht hat. Habe dazu einiges herausgefunden. Haben sich über eine gmail-Adresse gechrieben, er hatte sie unter ihren Initialien im Handy abgespeichert und auf stumm geschaltet, so dass die vielen Nachrichten nicht aufgefallen sind. Er hat sogar mit ihr geschrieben, als unsere Jüngster auf seinem Schoss saß und ihn dann gefragt, ob er etwas gelesen hätte... Dies zum Vertrauen..
Das Loslassen ist das Schwerste, weil es das Endgültigste ist. Und davor habe ich noch große Angst. Aber ich komme wirklich zur Zeit nicht an ihn ran. Der letzte Versuch meinerseits am Mittwoch endete erst damit, dass wir uns weinend in den Armen lagen, er sagte, er gehe kaputt und dann ist die Stimmung schlagartig umgeschlagen. Er wurde laut, sagte mir wieder, er würde mich nicht mehr lieben, er käme nicht zurück, dann schlug er gegen die Wand, schlug die Tür und brüllte. Ich versuchte ihn zu beruhigen. Ich sollte ihn in Ruhe lassen, er würde hier im Haus keine Luft bekommen, würde sich eingeengt fühlen und die Dinge, die ich ihm sagen würde, wolle er nicht hören. Mein Kommentar, passt zur Zeit nicht in Deine Welt, was er bejate. Er will sich echt nicht mit seinem Verhalten und daraus resultierenden Folgen auseinander setzen. Mein Kleiner war danach so aufgeregt, dass er die Polzei rufen wollte, und mein Mann gab mir für den Ausraster die Schuld. Ich fand es nur schlimm, dass er sich nicht beherrschen konnte, denn ich wollte nicht, das die Kids das mitbekommen.Ich habe jetzt auch keinen WA-Kontakt mehr zu ihm. Wenn er was will, muss er sich melden. Hat vorhin die Kids abgeholt. Sie kommen heute nachmittag zurück.LG

08.03.2020 11:09 • #15


A


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