Hallo liebes Forum,
ich habe in den letzten Wochen hier viel mitgelesen und mitgelitten, v.a. in den threads von luna0815, n3xst und anderen. Bin in einer ähnlichen Situation und weiß einfach nicht mehr wohin mit mir
Mein Mann und ich kennen uns nun seit 25 Jahren, sind in der Schulzeit zusammengekommen. Es folgten Höhen und Tiefen, haben viel zusammen erlebt und durchgemacht, Schulzeit, Studium, Fernbeziehung, dann wurde ich schwanger und wir zogen zusammen. 2007 wurde unsere 1. Tochter geboren, 2009 die 2. und 2012 unser Sohn. Haben 2007 geheiratet und 2011 ein Haus gebaut.
Es war alles so wie ich es mir erträumt hatte, ich wollte immer Familie und Kinder, nicht zuletzt weil ich aus einer Scheidungsfamilie komme. Nach der Geburt des 3. Kindes ging es allerdings bergab. Mein Mann hat immer viel gearbeitet bedingt durch seinen Job im Krankenhaus, Spätdienste, Nachtdienste, jedes 2. Wochenende, war immer erschöpft, kam nach Hause, kein hallo, Stunden vor dem PC verbracht und ins Bett. Ich habe versucht, ihm möglichst den Rücken freizuhalten, Kinder, Haushalt, soziales Umfeld alles mein part, habe auch immer gleich wieder in Teilzeit gearbeitet, heute muss ich sagen, zum Glück!
Weiß nicht, wie oft ich versucht habe mit ihm zu reden, Lösungen zu finden, damit es ihm besser geht. kein Reden, keine Veränderung. So sind die Jahre dahin gegangen.
Trotzdem habe ich nie an unserer Liebe gezweifelt, an UNS einfach, an unserer Familie.
Seit Januar 2017 weiß ich, dass er eine Freundin hat. Das ging bis dahin vielleicht so 2-3 Monate. Er hat es mir nicht von sich aus gesagt und das zieht sich so bis heute - eine Erklärung, eine Aussprache, ein wie geht es weiter: Fehlanzeige. Sie ist 17 Jahre jünger als er, sie haben sich bei der Arbeit gefunden.
Seit anderthalb Jahren nun vegetiere ich mehr oder weniger vor mich hin, in unterschiedlichen Zuständen, die letzten Monate allerdings in Abwärtsspirale.
Ich habe ihn in den letzten Monaten geschätzte 5436mal gefragt, wie es weiter geht, was sein Plan ist, was er vor hat, die Antwort war immer: ich weiß es nicht.
Seit Wochen ist er sukzessive immer weniger zuhause, er hat sich sozusagen ausgeschlichen, mittlerweile kommt er nur noch am WE. Ich weiß nicht, was er den Kindern damit vorspielen will. ein Familienleben findet nicht statt, er schläft die meiste Zeit. Auch hat er 0,0 Interesse an den Kindern. Ist nur genervt und weist sie zurecht. Ich habe furchtbare Angst was das mit den Kindern macht, er war früher ein toller Vater, zumindest meine Töchter (10 und 9) erinnern sich noch daran. .Wie muss sich das für die Kinder anfühlen, wenn man so vom Vater gesehenen Auges verlassen wird?
Und ich kann das nicht mehr auffangen. ich habe es lange versucht, habe lange versucht, stark zu sein, aber ich habe kaum mehr Kraft für mich, geschweige denn für meine 3 Kinder. Wir haben aber eine sehr enge Bindung, schon immer gehabt, nur jetzt klammern sie noch mehr an mir. Verständlich, denn ich bin der einzige Rest, den sie noch haben
Ich habe schreckliche Angst vor dem, was kommt. Eben weil ich auch nicht weiß, was kommt. Ist einmal das finanzielle, ich kann die Kredite für das Haus nicht zahlen. Und finde mal als Alleinerziehende mit 3 Kindern eine Wohnung. Das weiß er alles ganz genau, deswegen kann er so mit mir umspringen.
Ich war mal eine starke Frau, aber die Demütigungen und die Ungewissheit der letzten Monate fressen mich auf. Und diese Angst alleine zu sein, für immer, diese Trauer um meine Familie, was tut man den Kindern an, warum, was hab ich falsch gemacht, in meinem Kopf dreht sich alles nur im Kreis und das 24h. .
Ich sehe irgendwie keinen Ausweg mehr. Ich wache morgens auf und innerhalb von 1 Sekunde läuft der ganze Film ab und ich verfalle in Panik und Heulerei. Aber dann MUSS ich ja funktionieren, die Kinder, Arbeit und und und
Ja ich gebe zu, ich habe all die Monate daran geglaubt, dass er zurück kommt, hey er ist 42 und sie 24, was soll das werden? Aber es scheint die große Liebe zu sein. .und ich komme aus dem Schmerz nicht raus, ich sitze in einem dunklen Loch und zweifle an mir als Ehefrau und trauere und kann nicht loslassen. dieser Mann ist länger als die Hälfte meines Lebens an meiner Seite und er IST mein Leben.
Es tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist. Ich weiß auch ehrlich gesagt gar nicht, was ich mir hier erhoffe. Rational gesehen weiß ich alles. Aber emotional komm ich nicht raus aus der Sache. .und die Sorge und Trauer um und mit meinen Kindern hab ich noch on top
24.06.2018 20:57 •
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