Ihr Lieben,
es hat sich in den letzten beiden Tagen was getan. Beziehungsstatus lautet nach wie vor offiziell getrennt, aber es gibt eine Überlegung zur Wohnsituation.
Nachdem ich gestern den totalen Zusammenbruch hatte als ich ausgelotet hatte, was sich für uns als Familie ändert und wem was bleibt nach der Trennung und Scheidung, ist mir schlecht geworden.
Und die Wut auf ihn, dass es bei ihm einfach nur so flutscht (Affäre, Rausschmiss, Anruf bei Bekanntem, der ihm eine 2-Zimmer-Wohnung für die Hälfte des Mietpreises gibt), hat mir den Hals zugeschnürt. So unfair! Ich darf mit den Kindern aus unserem Haus ausziehen, sie woanders integrieren mit Schul- und Kita-Wechsel und zudem in einer 3-Zimmer-Wohnung wohnen, die mir das Amt zahlt. Heißt, ich darf mich als JC-abhängige, alleinerziehende 4-fach-Mutter auf Wohnungen bewerben, die explizit für 2 Personen auf 91qm ausgeschrieben sind. Keine Chance, die nächsten Jahre zu arbeiten und immer ein Leben am Existenzminimum. So habe ich mir das 2013 nicht vorgestellt, als ich den Bund fürs Leben schloss und es nur ein Kind gab. Wir haben tätowierte Eheringe. Nicht, weil wir doof und naiv waren, sondern, weil es ein Versprechen gab, als wir zueinander Ja sagten. Dass ich Anfang 2021 vor einem riesigen Scherbenhaufen stehen würde, hätte ich niemals geahnt.
Zusammengefasst kann man, was ihn angeht, sagen: Hormongesteuert, Kurzschlusshandelnd und völlig verloren. Er kann auf nichts eine Antwort geben, immer nur Ich weiß es nicht. Auf die Frage, ob er mit mir schlafen würde, würde ich es provozieren, sagte er Ja, bestimmt.
So, das ist jetzt alles nichts Halbes und nichts Ganzes und deshalb kam ich auf den Gedanken, eine Eltern-WG mit ihm zu gründen. Hintergedanke ist der, dass wir ein 5 Monate altes Baby haben, der 2 jährige seit ein paar Tagen sehr stottert, unser 4jähriger nicht adäquat auf Reize reagieren kann (leichte sensorische Integrationsstörung) und deshalb bei der Ergotherapie ist und unsere Große in ihrem Schlafanzug lebt und schulisch gerade nichts auf die Kette bekommt. Wir hängen hier alle irgendwie rum und quälen uns durch den Tag. Es ist einfach nur schrecklich. Und ich darf das pausenlos und ungefiltert aufnehmen und fühlen. Ich bin mit meinen 4 kleinen Mäusen in einem absoluten Ausnahmezustand. Sie sind einfach zu klein und zu viele als dass ich das alleine stemmen könnte. Da kann ich mich in 2 Wochen spätestens einweisen. Unterstützung hin oder her.
Wenn er hier ist, ist es eigentlich ganz entspannt, gewohnt, vertraut, aber mein Herz tanzt auch nicht Mambo, wenn ich ihn sehe.
Beim Erstgespräch über die unklaren Gefühle seinerseits hatten wir unsere Beziehung unabhängig voneinander als freundschaftlich beschrieben und warum nicht darauf aufbauen?! Klare Absprachen, getrennte Betten, feste Strukturen zur Kinderbetreuung, getrennte Wäsche und Kasse.
Dazu würde ich gerne eine Familienberatung machen, die uns dabei unterstützt.
Seine Affäre toleriere ich und mache mein eigenes Ding. Leben und leben lassen.
Was sagt ihr dazu?
27.01.2021 16:44 •
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