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Verknallt, aber Freunde bleiben Hat das je geklappt?

H
Hey low,

Zitat von low:
Ich hatte u.a. auch Deinen längeren Text heute gelesen, wo Du geschrieben hast, dass du mit Deinem Ex-Mann freundschaftlich verbunden, noch eine Weile in einer Quasi-WG gewohnt hast. Wie ich es auch schrieb, kann ich es mir persönlich aber für mich auch nicht vorstellen...


ja, ich denke, das ist eben auch nicht planbar. Wenn es gut läuft, läuft es gut. Aber man kann leider nicht davon ausgehen. Und vieles, das in der Theorie so machbar klingt, ist es dann in der emotionalen Praxis nicht. Deshalb finde ich Deine Vorgehensweise gut und richtig: vorher nachdenken, dann entsprechend handeln.

21.04.2020 12:54 • x 1 #46


F
Zitat von nimmermehr:
hat man aber meist gar kein Bedürfnis mehr nach einer Freundschaft mi dem/der Ex(-Affäre)

Kommt drauf an. Wenn es als Freundschaft begann und sich daraus Gefühle entwickelt haben, tritt man sich später fast selbst in den Hintern, wenn die Freundschaft daran zerbrochen ist. Es gibt auch Menschen, die mit ihrer Affäre gern befreundet sein würden, allein schon desshalb, weil es eben nicht immer nur um 6 geht und der Mensch dahinter einem wichtig wird. Ob es funktioniert oder nicht, ist ein anderer Schuh.

21.04.2020 12:56 • x 3 #47


A


Verknallt, aber Freunde bleiben Hat das je geklappt?

x 3


nimmermehr
Zitat von low:

Das Problem sehe ich selber - darüber geht der gesamte Thread. Es geht mir aber nicht um das Jetzt, sondern um Erfahrungen von anderen im Hinblick auf die Zukunft. Ich verstehe Dich so, dass Du es für Dich ausgeschlossen ist


Ich habe zu meinem Ex-Mann noch eine Freundschaft, wir waren aber auch 20 Jahre zusammen und haben 2 Kinder, durch die wir ewig verbunden sein werden. Zu anderen Ex-Freunden und -Affären habe ich keine Freundschaften, und auch nicht das Bedürfnis dazu. Freundschaft zwischen Mann und Frau ist für mich nur da möglich, wo keiner was vom anderen wollte oder will. In den meisten Freundschaften dieser Art ist aber meist der Fall, dass zumindest EINER noch was will, und der Andere nutznießt irgendwie von der Freundschaft (z.B. die typische Singlefrau, die sich einen Verehrer als Kumpel warmhält, damit sie jemanden hat, den sie rufen kann, wenn sie mal einen Handwerker braucht oder weil es einfach bequem ist, jemanden zu haben, der springt, wenn man ruft ). Ich glaube nicht, dass Du mit dieser Frau je an einen Punkt kommen wirst, wo Ihr nicht mehr aufeinander stehen werdet, wenn ihr wieder Kontakt habt, d.h. für mich wäre das eine Beziehung, die entweder auf eine Affäre oder Trennung von den vorhandenen Partnern hinausläuft, wenn Ihr es nicht abbrecht. Egal wie lang Ihr wartet.

21.04.2020 12:57 • x 3 #48


nimmermehr
Zitat von frechdachs1:
Kommt drauf an. Wenn es als Freundschaft begann und sich daraus Gefühle entwickelt haben, tritt man sich später fast selbst in den Hintern, wenn die Freundschaft daran zerbrochen ist. Es gibt auch Menschen, die mit ihrer Affäre gern befreundet sein würden, allein schon desshalb, weil es eben nicht immer nur um 6 geht und der Mensch dahinter einem wichtig wird. Ob es funktioniert oder nicht, ist ein anderer Schuh.


Ja, aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass das funktioniert auf Dauer mit Freundschaft, wenn man aufeinander steht und sich regelmäßig trifft. Schreiben ist noch was anderes aber voreinander stehen, den Menschen, den man will, zum Greifen nah haben, ihm in die Augen sehen, dort dieselbe Sehnsucht finden die man selbst spürt, und dann es dabei belassen, dass man harmlos Smalltalk betreibt und gelöst und zufrieden wieder auseinander geht nach einem Kaffee und einem B'ier, nööö, das dürfte nicht funktionieren.

21.04.2020 13:01 • x 4 #49


F
Zitat von nimmermehr:
Ja, aber wie gesagt, ich glaube nicht, dass das funktioniert auf Dauer mit Freundschaft, wenn man aufeinander steht und sich regelmäßig trifft. Schreiben ist noch was anderes aber voreinander stehen, den Menschen, den man will, zum Greifen nah haben, ihm in die Augen sehen, dort dieselbe Sehnsucht finden die man selbst spürt, und dann es dabei belassen, dass man harmlos Smalltalk betreibt und gelöst und zufrieden wieder auseinander geht nach einem Kaffee und einem B'ier, nööö, das dürfte nicht funktionieren.

Klappt schon... wie gesagt, wenn man sich nicht allein oder unter Alk. Einfluss trifft. Dann wirds erfahrungsgemäß brenzlig.

21.04.2020 13:14 • x 2 #50


nimmermehr
Zitat von frechdachs1:
Klappt schon... wie gesagt, wenn man sich nicht allein oder unter Alk. Einfluss trifft. Dann wirds erfahrungsgemäß brenzlig.



Ja okay, in einer Gruppe ist es natürlich möglich, aber eine Freundschaft ist für mich was engeres als jemand, den ich nur in einer Gruppe treffe. Freunde treffe ich auch allein um auch persönliches zu besprechen was in einer Gruppe nicht thematisiert wird, das macht für mich eine Freundschaft aus. Und das kann ich mir mit Gefühlen beiderseits schwer vorstellen. Einseitige Gefühle kann man eher unterdrücken, da hat man ja auch keine Wahl, wenn sie nicht erwidert und erwünscht sind von der anderen Seite und abgeblockt werden. Wenn aber beide wollen, wird standhaft bleiben zur Kür, vor allem an Tagen, wo es nicht so rund läuft Zuhause.

21.04.2020 13:54 • x 3 #51


N
Wohne auch noch in einer WG mit dem EX und wenn wir uns nicht um die Wohnung gerade streiten, funktioniert das auch, verstehen uns....das schlimme ist, ich seh ihn nicht viel anders als in den letzten Jahren unserer Beziehung.....was sagt das nun über diese aus?
Wenn es keinen Rosenkrieg gibt, funktioniert Freundschaft mit dem Ex sicher besser als mit der Affäre, für die man Gefühle hat und körperliche Anziehung verspürt. Ich glaube es ist leichter zu vergessen, wenn noch kein S. stattgefunden hat. Ist noch alles Fantasie, bist halt neugierig.....Aber wenn es sich echt gut anfühlt, das dann vergessen.....das geht nicht. Die Vorstellung den anderen nie mehr zu haben wo man ihn eigentlich doch so will und in einem anderen Leben längst ein Paar wäre.....

21.04.2020 14:27 • x 5 #52


L
Zitat von Naivling:
Ich glaube es ist leichter zu vergessen, wenn noch kein S. stattgefunden hat. Ist noch alles Fantasie, bist halt neugierig.....Aber wenn es sich echt gut anfühlt, das dann vergessen.....das geht nicht. Die Vorstellung den anderen nie mehr zu haben wo man ihn eigentlich doch so will und in einem anderen Leben längst ein Paar wäre.....


Ich vermute auch ganz stark bzw. bin mir sicher, dass das dann der Punkt wäre, ab dem es nur noch krass werden würde. Mir wird die ganze Tragweite einen solchen Entscheidung auch jetzt erst, beim Schreiben in diesem Thread, richtig bewusst, wie übel es gewesen wäre, wenn wir bei einem unserer letzten Treffen auf's Ganze gegangen wären. Und wie knapp im nachgang betrachtet. Genau so sicher wie ich mir war, dass ich mich nicht ernsthaft verknalle, bin ich ja auch später davon ausgegangen, dass wir wo die Gefühle da sind, das wenigstens wie Erwachsene klären und eben nicht spontan übereinander herfallen. Das hätte bestimmt noch gaaanzz lange gedauert. Nicht.

Abgesehen davon, dass diese tatsächliche Untreue (fremdgehen) auch im Verhalten gegenüber meiner Frau der Tiefpunkt wäre. Auch wenn ich jetzt nicht die Power habe, mit ihr darüber zu sprechen, wenn ich sie erst einmal soweit hintergangen hätte, wie sollte ich dann noch Vertrauen aufbauen oder überhaupt den Mut davon zu berichten?

21.04.2020 15:18 • #53


CaveCanem
So lange man verknallt ist wird man immer sehnen, hoffen und wünschen. Einer in Richtung des anderen.

Freundschaft geht meist erst, wenn das Verknalltsein weg ist.

21.04.2020 15:21 • x 1 #54


Athena
Ganz genau so sehe ich es auch. Alles andere wird eine Herausforderung die auf freundschatlicher Basis nicht zu bewältigen ist.

21.04.2020 15:46 • x 1 #55


H
Zitat von low:
Auch wenn ich jetzt nicht die Power habe, mit ihr darüber zu sprechen, wenn ich sie erst einmal soweit hintergangen hätte, wie sollte ich dann noch Vertrauen aufbauen oder überhaupt den Mut davon zu berichten?


Vor allem, weil es nicht nur um Power geht, sondern um Gefühle. Es geht um Emotionen, um Schuldgefühle, um Nichtwiedergutmachen können. Die Tragweite dieser Punkte wird einem erst bewusst, wenn man in der Situation steckt. Alles davor ist bloße Theorie, schlimmstenfalls komplett rational, bestenfalls mit Empathie versehen.

21.04.2020 16:15 • x 1 #56


A
Zitat von low:
Was mich aber ehrlich interessieren würde, ob es jemanden gibt, der so eine Sache regeln konnte, meinetwegen auch über die Zeit, so das eine gute Freundschaft draus wurde?

Manche Menschen können sich nicht mit einer Freundschaft zufrieden geben, wenn sie mehr wünschen/wollen.

21.04.2020 16:48 • x 1 #57


T
Zitat von low:
Und klar gehe ich auch mal nur mit einer Freundin allein weg (Kino, Club, Konzert, Theater oder Restaurant)

Damit hätte ich als Ehefrau ein Problem. Aber ich bin ja auch ein gebranntes Kind.

Zitat von low:
Daher war meine Hauptfrage, ob es Erfahrungen damit gibt, dass nach so einer Phase des krassen Verliebtseins (und S. Begehrens), wieder auf ein anderes, freundschaftliches Level zu kommen.

Hatte ich in meinem Leben einmal...Eine kurze Beziehung machte eine jahrelange Freundschaft kaputt.

21.04.2020 16:49 • x 2 #58


nimmermehr
Zitat von Angi2:
Manche Menschen können sich nicht mit einer Freundschaft zufrieden geben, wenn sie mehr wünschen/wollen.



Das erfordert auch sehr viel Selbstdisziplin und wenn BEIDE mehr wollen, hat es schon was von den Dornenv'ögeln, und wie das endete, weiß man, wenn man die Serie gesehen hat. (OK, wegen dem V'ögeln sind die Dornenvögel hier auch nicht erlaubt. )

Ich denke, nach 20 Jahren Ehe ist es für eine andere Person natürlich einfacher, lodernde Leidenschaft auszulösen als das dem langjährigen Partner noch gelingen könnte. Da ist dann die Frage, was man will: Ist das Vertraute, Liebgewonnene, Sichere einem lieber oder sehnt man sich wieder nach dieser Leidenschaft der ersten Jahre zurück? Gedanken wie soll das denn jetzt alles gewesen sein? sind da ja auch oft dabei, denn sich für das Altgewohnte entscheiden bedeutet eben auch, dem Abenteuer für immer Lebewohl, zu sagen und sich im Alter von 40+, wo das halbe Leben noch vor einem liegt, zu entscheiden, dass sich nicht mehr viel ändern wird.

Manchen ist die Sicherheit lieber als das Abenteuer, die wollen das Risiko, am Ende beides zu verlieren, einfach nicht eingehen. Andere sehen es als Chance, ihr Leben noch mal um 180 Grad zu ändern und noch mal von vorn anzufangen. Wie man da selbst tickt, ob man eher der Abenteurer ist oder der Sicherheitsmensch, muss jeder für sich selbst wissen. Ich bin ein Mensch, ich gehe keiner Chance aus dem Weg, die mich ruft, ich fühle mich lebendig, wenn ich meinen Bedürfnissen nachgehe und lebendig begraben, wenn ich sie mir dauerhaft verkneifen muss.

Das bedeutet nicht, dass ich jeder Versuchung nachgebe, aber den Starken schon, mit allen Konsequenzen. Frei nach dem Motto Man bereut immer die Fehler, die man nicht begangen hat im Leben. Ich möchte nicht irgendwann am Sterbebett liegen, meinen verpassten Chancen nachtrauern und denken Ach hätte ich doch... oder Was wäre wohl gewesen, wenn ich damals... Dann bedauer ich lieber die Fehler, die ich begangen habe, aber kann sagen OK, war nicht die beste Idee am Ende, aber ich habe es wenigstens probiert - und verdammt noch mal, diese paar Wochen/Monate habe ich mich lebendig und glücklich gefühlt, und das war's wert. Und manchmal weiß man erst NACH sowas, wen man wirklich will und liebt, leider. Und manchmal muss eine bestehende Beziehung erst durch eine Krise, um dauerhaft gefestigt zu werden.

21.04.2020 17:00 • x 1 #59


A
Zitat von nimmermehr:
lodernde Leidenschaft auszulösen

Aber wenn man bereits 20 Jahre verheiratet ist, ein gewisses Alter hat, weiß man doch, dass lodernde Leidenschaft nur ein Strohfeuer ist, ein Rausch, der vergeht und einen bitteren Beigeschmack zurücklässt, wenn man für diesen Moment 20 Jahre weggeworfen hat.

21.04.2020 17:03 • x 2 #60


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