Hallo!
Ja, Frank, Du akzeptierst Deine Trennung als unabänderliche Tatsache, die Du mit allen Schmerzen verdauen willst und musst. Eure Ehe muss bereits sehr schmerzhaft gewesen sein. Du hast ja auch völlig recht: Es bringt nichts, Energie in eine Sache zu stecken, die vorbei ist. Das alles hört sich sehr, sehr vernünftig an!
Dennoch stellst Du Dich Deinen Emotionen und versuchst, nicht vor diesen wegzulaufen.
Ich habe auch sehr viel Energie in meine Ex-Beziehung gesteckt. Auch so eine verzwickte Geschichte, die nicht mehr zu retten war, denn wir hatten einfach zu verschiedene Vorstellungen vom Leben - ganz ähnlich wie bei Dir. Dennoch merke ich, wie viel Kraft ich dabei ließ. Ich bin so ausgepumpt und ausgelaugt, dass es mir sehr schwer fällt, nun die erforderliche Energie für mich aufzubringen.
Geht es Euch zum Teil auch so? Dass sich so eine enorme körperliche Erschöpfung breit macht? Es ist schwer, sich auf neue Ziele im Leben zu konzentrieren.
Ich musste lange nach der Trennung für mich erkennen, dass ich mich durch ständige Kompromisse und Verzeihen in meiner Beziehung als Person verloren habe. Ich muss nun ganz von vorn beginnen! Mich fragen, was ich will, wohin mein eigener Weg gehen soll und so...Bevor ich das für mich nicht alles geklärt habe, möchte ich mich nicht auf eine neue Beziehung einlassen.
Das wäre nur ein Ablenkmanöver, um meine momentane Leere zu füllen. Das möchte ich aber keinem Menschen zumuten. Ich denke, bevor ich nicht mit mir selbst im Reinen bin, würde ich wieder die selbsen Fehler begehen.
Frank, wieso konntest DU nach der ersten gescheiterten Ehe wieder so sehr an einer PArtnerin hängen, dass Du so sehr von Deinem Weg abkamst? Und würdest Du aus heutiger Sicht sagen, Dein Therapeut habe Dir geholfen?
Ich finde es sehr, sehr stark von Dir, diesen Trennungschmerz völlig bewußt zu durchleben. Das möchte ich auch. Die Gefahr, die gleiche Art von Beziehung zu wiederholen scheint mir andernfalls zu groß.
Ich sehe diese Lebenskrise auch als Chance, viel über mich selbst zu lernen.Denn ich begreife teilweise heute noch nicht ganz, weshalb ich mich auf so vieles einließ, wo ich doch wußte, es tut mir nicht gut und es macht mich schon gar nicht glücklich! Wieso bin ich nicht rechtzeitig ausgestiegen? Wieso hatte ich diese Kraft nicht dazu? Schließlich hatte ich mindestens genauso viele Gründe, wie mein Ex, die BEziehung zu beenden. Nein, ich habe mich immer tiefer in eine Abhängigkeit begeben. Habe gekämpft, als der Kampf längst schon verloren war, denn mein Partner hatte während dessen schon eine Neue, was ich aber erst viel später erfuhr. Dennoch sind dies alles Hinweise, die darauf schließen lassen, dass ich nicht genug Eigenliebe besitze oder aber mein Selbstwertgefühl während dieser Beziehung eingebüßt habe.
Deshalb auch diese Leere nun. Wo will ich hin? Was ist mein Weg? Obgleich ich auch diese Einsamkeit zu zweit erlebte, wie Du sie beschreibst und ich doch ein vielseitig interessierter Mensch bin, fällt es mir unsagbar schwer, mir diese Fragen nun beantworten zu müssen und dementsprechend aktiv zu handeln.
Wieso Frank, bist Du nicht rechtzeitig ausgestiegen? Denn Du scheinst ja wirklich auch nicht gerade glücklich gewesen zu sein? Hast Du die Antwort darauf bereits gefunden? Und wie steht es nun generell um Dein Vertrauen? Auch Du scheinst ja sicher zu sein, dass Sabine schon längst einen Neuen hatte? Ich habe ein wenig Angst davor, dass dieser Verrat und Betrug nicht so leicht zu verarbeiten ist? Wir man dadurch wohl in der nächsten Beziehung ständig misstrauisch sein? Nur weil einem dies eben passierte? Auch ich wurde ausgetauscht, weil ich die Funktionen für meinen Ex nicht mehr angemessen erfüllte. Ein wenig, wie Ware, wie ein Produkt aus dem Supermarktregal...Ich hoffe nicht, dass ich dieses Mistrauen nun ewig in mir tragen werde! Denn diese Tatsache ist sehr, sehr schmerzhaft! Und ich hätte bis zum bitteren Ende nie angenommen, dass der sich bereits parallel zu unserer Beziehung, ein neues Leben aufgebaut hatte! Er sagte mir das nie! Er ging! Dann folgte der völlige Kontaktabbruch seinerseits nach 5,5 Jahren Beziehung. Die Wahrheit erfuhr ich erst viel später, von anderen Personen. Da fragt man sich schon, ob man den Menschen, den man beinahe sechs Jahre lang an seiner Seite hatte, überhaupt kannte! Oh ja, da gibt es viel schmerzvolles aufzuarbeiten!
Jedenfalls hast Du in einer sehr kurzen Zeit, einen beachtilichen Weg zurück gelegt - den Weg zu Dir selbst!
Und ich hoffe, ich schaffe das auch! Auf die erforderliche Zeit kommt es mir nicht an! Auch wenn diese Leere nur schwer zu ertragen ist momentan. Aber nur, wer hier aufarbeitet, hat eine Chance, in Zukunft alles anders zu machen, oder?
Ich wünsche Euch auch allen viel, viel Kraft und drücke Euch ganz herzlich!
Eure Fee