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Verheiratet und gleichzeitig unglücklich verliebt ?

W
Zitat von KPeter:
Okay. Du hattest also durch deine persönliche Geschichte in größten Teil deines Lebens wenig Zugang zu deinen Gefühlen, weil du Angst davor hattest sie zuzulassen und auszuleben? Und die wenigen Gespräche und Chats haben bewirkt, dass dir das nun plötzlich gelingt? Verstehe ich das richtig?
Das bedeutet also, dass du gegenwärtig auch mit deiner Frau eine größere emotionale Nähe hast als vor der Begegnung? Weiß sie das? Weiß sie, dass das direkt mit der Begegnung zu der anderen Frau zusammen hängt? Und kann sie damit umgehen? Spricht sie mir dir über ihre Ängste, die daraus entstanden sind?

Ja. Und Ja, wir reden darüber. Offen. Über Ihre Gefühle und Ängste ebenso wie über meine.

Zitat von KPeter:
Gut. Hoffnung reicht allerdings nicht. WILLST du auch, dass dir das gelingt?

JA!

Zitat von KPeter:
Ich glaube dir das und du glaubst dir das auch. Es hängt vermutlich damit zusammen, dass ihr euch körperlich kaum begegnet und die Intimität zwischen euch momentan nur eine emotionale Intimität ist. Wäret ihr dabei allein in einem Raum, so könnte sich das ziemlich sicher schnell verändern. Ob du dann noch Herr deines Handelns wäre, weiß ich nicht.

Ja, das ist mir bewusst. Deshalb vermeide ich im Moment alles was zu große Nähe und damit ein unkalkulierbares Risiko darstellen könnte. Bis ich mir über meine Gefühle und mein Handeln sicher bin. Unter Umständen für immer.

02.02.2019 21:08 • x 1 #166


K
Zitat:
Ja. Und Ja, wir reden darüber. Offen. Über Ihre Gefühle und Ängste ebenso wie über meine.

Sehr ungewöhnlich. Und zunächst mal natürlich positiv. Denn erstens bringt dich das in eine größere Intimität zu deiner Frau und das bringt euch letztlich sogar näher zusammen. Zweitens hindert es dich daran, heimlich zur Freundin engeren Kontakt aufzunehmen. Das ist schwer möglich, wenn deine Frau so viel darüber weiß. Benutzt du deiner Frau gegenüber denn auch die Formulierung, die in deinem Eröffnungstitel steht unglücklich verliebt? Redet ihr darüber, dass du dich in deine Schulfreundin VERLIEBT hast? Das wäre für deine Frau schon eine sehr große Belastung.
Es gibt allerdings daneben auch einen negativen Aspekt, wenn du deine Frau so eng mit in die ganze Problematik hinein nimmst: Du gibst ihr damit von deiner Verantwortung etwas ab. Die Verantwortung dafür, dass es soweit gekommen ist, trägst du aber alleine. Die Verantwortung, wie damit umgegangen wird und wie ihr trotzdem eine gute und zukunftsfähige Ehe und Liebesbeziehung führen könnt, kann sie dann allerdings mit tragen. Aber überfordere sie nicht. Die Gefahr ist groß. Sie muss das nicht mit tragen, sie muss das nicht mit lösen. Das ist dein Job.
In Sachen körperliche Intimität und Anziehung:
Zitat:
Ja, das ist mir bewusst. Deshalb vermeide ich im Moment alles was zu große Nähe und damit ein unkalkulierbares Risiko darstellen könnte. Bis ich mir über meine Gefühle und mein Handeln sicher bin. Unter Umständen für immer.

Ja, richtig. Ich rate sogar dazu, das nicht zu vermeiden, sondern es zu verhindern. Vermeidung bedeutet, dass das Problem allgegenwärtig ist und immer wieder neu vermieden werden muss. Verhinderung bedeutet, dass es gar nicht erst auftreten kann. Wenn ihr euch also nicht als Paar trefft und wenn es dabei bleibt, dass du nicht einmal weißt, wo sie lebt, scheint mir dieses Problem nicht akut zu werden. Es verhindert allerdings deine Träume nicht. Und ich weiß nicht, wie weit du dir diese Träume eingestehst.
Es gibt also weiterhin Gefahren, die aus der Situation entstehen:
1. die Gefahr, dass du ständig an sie denkst, sie idealisierst und das, was in der Realität fehlt, durch Träume, Wünsche und vor allem Projektionen ergänzt. Sie wird zur Erlöserin, mit der alles besser wird und der deine Frau letztlich nicht das Wasser reichen kann. Denn sie ist mehr oder weniger virtuell und muss sich realen Belastungen und Herausforderungen nicht stellen. Das wäre unfair deiner Frau gegenüber.
2. Besteht die Gefahr, dass deine Frau das nicht lange aushält. Sie muss sich ständig an einer Person messen lassen, die für sie nicht greifbar ist. Das hält man nicht lange aus. Das darf sie auch wütend machen.
3. Es lenkt dich von dem ab, was dein Leben, deine Ehe und deine Familie ausmacht. So sehr, wie die Folgen dieser Begegnung und der nachfolgende virtuelle Kontakt dein Denken und Fühlen bestimmt, darf das auf keinen Fall zu einem Dauerzustand werden. Die Intensität, mit der du dich hier austauschst, zeigt, wie sehr dich das belegt. Das kann keine Normalität werden. Wie eine Normalität dann aussehen kann, muss heraus gefunden werden.
Abschließend: Ja es ist nicht ganz auszuschließen, dass das rein theoretisch einfach eine Freundschaft werden könnte. Aber ich halte es für keine gute Idee. Denn der Schritt von der Freundschaft zur Liebe ist unglaublich klein. Und bei aller Selbstkontrolle glaube ich nicht, dass du das verhindern könntest. Es nur an die Freundin zu delegieren, wäre unfair. Das würde bedeuten, dass du so lange zurückhaltend und freundschaftlich bleibst, bis sie Signale aussendet, sich vielleicht doch mehr vorstellen zu können. Sobald sie ein Schlüsselwort ausspricht, könnten bei dir die Sicherungen durchbrennen. Glaube mir, ich habe das viel zu oft miterlebt und auch schon einmal selber erlebt als dass ich das nicht ernst nehmen würde. Es gibt dann kein Zurück mehr. Und das wünsche ich dir und euch nicht.
Meine Lösung wäre:
Nimm das, was du da erlebt hast, als Geschenk. Es war ein großartiges Geschenk, die Frau, der du als Mädchen sehr viel Beachtung und Bedeutung geschenkt hast, nun als reife Frau so zu erleben, dass sie sich dermaßen positiv weiter entwickelt hat. Aber sie hat das nicht deinetwegen getan, sondern ihretwegen. Es ist ihr Leben, das sie gemeistert hat. und du hast parallel dazu deines gemeistert und eine wunderbare Frau kennen gelernt und geheiratet. Durch die kurze Wiederbegegnung hast du gelernt, einen neuen und besseren Zugang zu deinen eigenen Gefühlen zu bekommen. Das ist auch ein Geschenk. Nutze es FÜR DICH und nutze es für deine Liebe und deine Beziehung. Dann hätte diese Person also eine positive FUNKTION und sie hätte dazu beigetragen, dass sich dein Leben und das deiner Frau positiv entwickelt. Sie selber hat dann als PERSON keine Überhöhung mehr. FUNKTION gegen PERSON. Das kann etwas Distanz erzeugen.
Ich weiß natürlich nicht, ob dir das gelingt.

02.02.2019 22:32 • x 4 #167


A


Verheiratet und gleichzeitig unglücklich verliebt ?

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juliet
Zitat von WTRiker:
. Deshalb vermeide ich im Moment alles was zu große Nähe und damit ein unkalkulierbares Risiko darstellen könnte


Aber den Chat (warum übrigens auf ZWEI messengern?) vermeidest du doch nicht.
Dieser befeuert und befördert deine phantasie und wunschvorstellung und innere Zerrissenheit doch erheblich!
Das ist praktisch deine Nabelschnur zu ihr. Mehr, als du in den vergangenen 35 jahren hattest, mithin stark genug, um das ganze zu befördern.
du machst dir auch hier etwas vor, aus meiner sicht.

03.02.2019 09:07 • x 1 #168


Haselschnasel
Lieber Riker,

ich kann dich weit mehr verstehen als du es dir vorstellen kannst.

Nicht nur, dass ich selber betrogen wurde, nein ich war zwischenzeitlich - danach - auch mal in jemanden verschossen. Vlt. war es so sehr schwer ist, zu meiner Partnerin die gleiche Nähe wieder aufzubauen, nach so einem solchen Vorfall. Irgendwie fühlte ich mich weniger wert und da war plötzlich jemand, der mich attraktiv fand.

Letztlich hat es nicht geklappt mit dieser Person. Und es ist auch nie etwas Nachhaltiges, für das ich mich schämen müsste, passiert. Das ist auch gut so. Aber auch ich hatte mir durchaus erträumt, schöne, unregelmäßige Auszeiten mit dieser Person zu erleben - fern des Alltags - nur Glück und Spaß.
Ich wusste aber damals auch - und ich fühlte es - dass ich alle die Liebe, die ich plötzlich wieder empfand, wenn auch für jemand anderen, in meine wahre Beziehung stecken musste, was ich auch tat.
Ich weiß nicht wohin das geführt hätte. Wer weiß schon wozu irgendetwas gut ist, das zunächst eher das Gegenteil zu sein schien.

Ich hab aber nie den Fehler gemacht, meine Partnerin in meine Überlegungen hineinzuziehen. Das war allein mein Problem. Und ich hab es ja inzwischen gelöst. Ich bin überzeugt davon, dass sie das ungeheuer verletzt hätte - so wie mich ihr Betrug verletzt hat.

Du hast diesen Fehler gemacht. Und wenn du da wieder rauskommen willst, dann musst du die Notbremse ziehen - zurück zu deiner Frau! Oder halt komplett raus und einen Schlussstrich unter allem ziehen.

03.02.2019 09:13 • x 1 #169


juliet
@KPeter
danke, ich habe viel gelernt von dir.
tolle texte.

mir ging auch schon ein bisschen haben oder sein durch den kopf.
du hast es auf den punkt gebracht:
warum nicht das gefühl, die intensität dieses gefühls , die der TE empfindet, als geschenk nehmen und es einfach so stehenlassen?
warum muss es besessen werden, warum
unbedingt HABEN...?

03.02.2019 09:19 • x 1 #170


E
Hallo TE, vielleicht hilft folgende Überlegung:

Nehme als Gedankenexperiment mal an, Du wärst mit Deiner Schulfreundin zusammen, inkl 6 des Jahrhunderts.

Ein paar Monate vergehen, der Reiz des Neuen lässt nach. Du entdeckst auch Schattenseiten. Plötzlich sehnst Du Dich zurück zu Deiner Frau. Erinnerungen an das gemeinsame Leben kommen immer wieder hoch. Deine Frau war doch die bessere Wahl. Nicht ganz unwahrscheinlich, nicht wahr? Was dann?

03.02.2019 11:23 • x 1 #171


L
Was hier die ganze Zeit vergessen wird ist dass diese Frau zwar seine bewunderung geniesst und durch Kontakt befeuert aber sie ist nicht verliebt in ihn und möchte nicht mit ihm zusammen sein und körperliches Interesse hat sie auch keins. Also friendzone.
Er bespricht und befeuert also nur eine Träumerei. Und das kann eine Menge ärger für andere machen.

03.02.2019 11:32 • #172


W
Erst einmal eine riesen Dank. Du sprichst viele Punkte an die auch mir sehr wichtig sind. Und die mich zum Nachdenken anregen. Und das ist der Punkt. Ich wil darüber nachdenken um nicht auf einem Weg zu landen, den ich eigentlich auch nicht will. Aber das ganze ist eben auch vielschichtig und es braucht Zeit, den richtigen Weg zu finden.

Zitat von KPeter:
Sehr ungewöhnlich. Und zunächst mal natürlich positiv. Denn erstens bringt dich das in eine größere Intimität zu deiner Frau und das bringt euch letztlich sogar näher zusammen. Zweitens hindert es dich daran, heimlich zur Freundin engeren Kontakt aufzunehmen. Das ist schwer möglich, wenn deine Frau so viel darüber weiß. Benutzt du deiner Frau gegenüber denn auch die Formulierung, die in deinem Eröffnungstitel steht unglücklich verliebt? Redet ihr darüber, dass du dich in deine Schulfreundin VERLIEBT hast? Das wäre für deine Frau schon eine sehr große Belastung.
Es gibt allerdings daneben auch einen negativen Aspekt, wenn du deine Frau so eng mit in die ganze Problematik hinein nimmst: Du gibst ihr damit von deiner Verantwortung etwas ab. Die Verantwortung dafür, dass es soweit gekommen ist, trägst du aber alleine. Die Verantwortung, wie damit umgegangen wird und wie ihr trotzdem eine gute und zukunftsfähige Ehe und Liebesbeziehung führen könnt, kann sie dann allerdings mit tragen. Aber überfordere sie nicht. Die Gefahr ist groß. Sie muss das nicht mit tragen, sie muss das nicht mit lösen. Das ist dein Job.


Ja, vielleicht ist das ungewöhnlich, vielleicht sind wir auch ein ungewöhnliches Paar. Kann ich mangels Vergleichsmöglichkei nicht beurteilen. Aber wir waren uns von Anfang an einig, eine gleichberechtigte und ehrliche Partnerschaft einzugehen. Un daher gehört es für mich dazu auch über diese Dinge zu reden. Ja, es ist schwierig. Ich bin meiner Frau dankbar, dass sie das auch zulässt und offen und ehrlich mit mir darüber spricht. Ich würde ihr in der umgekehrten Lage das selbstverständlich auch zugestehen.
Und wenn wir dafür geschaffen sind, gemeinsam bin ans Lebensende zu gehen, wird unsere Partnerschaft das auch überstehen, und mir helfen Fehler zu vermeiden, die vielleicht wirklich nicht wieder gut zu machen sind.
Nur mal so eine Idee, villeicht scheitern ja manche Besziehungen auch, weil beide Partner in einer solchen Situation eben nicht offen miteinander reden (können)?
Übrigens, gerade gestern gestern haben wir auch wieder darüber geredet und ich habe auch einige der Hinweise hier aus dem Forum mit eingebracht.

Zitat von KPeter:
Meine Lösung wäre:
Nimm das, was du da erlebt hast, als Geschenk. Es war ein großartiges Geschenk, die Frau, der du als Mädchen sehr viel Beachtung und Bedeutung geschenkt hast, nun als reife Frau so zu erleben, dass sie sich dermaßen positiv weiter entwickelt hat. Aber sie hat das nicht deinetwegen getan, sondern ihretwegen. Es ist ihr Leben, das sie gemeistert hat. und du hast parallel dazu deines gemeistert und eine wunderbare Frau kennen gelernt und geheiratet. Durch die kurze Wiederbegegnung hast du gelernt, einen neuen und besseren Zugang zu deinen eigenen Gefühlen zu bekommen. Das ist auch ein Geschenk. Nutze es FÜR DICH und nutze es für deine Liebe und deine Beziehung. Dann hätte diese Person also eine positive FUNKTION und sie hätte dazu beigetragen, dass sich dein Leben und das deiner Frau positiv entwickelt. Sie selber hat dann als PERSON keine Überhöhung mehr. FUNKTION gegen PERSON. Das kann etwas Distanz erzeugen.
Ich weiß natürlich nicht, ob dir das gelingt.


Das ist es doch letztlich was ich erreichen will. Ich weiß, das sie nicht mehr das Mädchen oder die Junge Frau ist, die ich kannte. Un dich bin auch nicht mehr derselbe. Und ich hoffe es gelingt mir, die dazu nötige Distanz aufzubauen und zu halten. Sicher wird das nicht einfach, und ich muss auch bereit sein die Reißleine zu ziehen, wenn es nötig ist.
Ichdnke aber auch, da kann ein lockerer Kontakt wie ich ihn anstrebe helfen. Um zu erkennen wie weit wir uns verändert haben, und sie eben nicht mehr die Frau aus meinen Träumen ist. Dann ist auch die Überhöhung letztlich weg. So verstehe ich zumindest deine Aussage. Wenn das gelingt, sollte einer reinen Freundchaft doch nichts mehr im Wege stehen. Auch hier denke ich, ist Offenheit der Schlüssel.

03.02.2019 15:38 • #173


W
Zitat von EsPasstNicht:
Hallo TE, vielleicht hilft folgende Überlegung:

Nehme als Gedankenexperiment mal an, Du wärst mit Deiner Schulfreundin zusammen, inkl 6 des Jahrhunderts.

Ein paar Monate vergehen, der Reiz des Neuen lässt nach. Du entdeckst auch Schattenseiten. Plötzlich sehnst Du Dich zurück zu Deiner Frau. Erinnerungen an das gemeinsame Leben kommen immer wieder hoch. Deine Frau war doch die bessere Wahl. Nicht ganz unwahrscheinlich, nicht wahr? Was dann?


Das ist doch auch genau meine Überlegung. Genau das will ich nicht.

03.02.2019 15:40 • #174


W
Zitat von juliet:

Aber den Chat (warum übrigens auf ZWEI messengern?) vermeidest du doch nicht.
Dieser befeuert und befördert deine phantasie und wunschvorstellung und innere Zerrissenheit doch erheblich!
Das ist praktisch deine Nabelschnur zu ihr. Mehr, als du in den vergangenen 35 jahren hattest, mithin stark genug, um das ganze zu befördern.
du machst dir auch hier etwas vor, aus meiner sicht.
o
Danke.

Vielleicht ist das so, vielleicht nicht. Die Zerrissenheit habe ich schon sehr , sehr lange, und ich denke die kann ich nur beenden, wenn ich die reale Person danhinter er-(kenne). Nicht mehr und nicht weniger ist mein Ziel.
Vielleicht ist es ein Irrweg, aber das muss ich wohl selber erkennen.
Für mich ist es wichtig, dass ich anderen keinen bleibenden Schaden zufüge. Das das eine Herausforderung ist, weiß ich sehr genau.

PS: das mit den zwei Messengern ist einfach erklärt. Wir nutzen haptsächlich Telegram, die meisten unserer Kontakte nutzen nur WhatsApp. Letzteres nutzen wir simpel um Bilder, Videos, e.t.c. weiterzuleiten oder Nachrichten an mehrere Personen zu schicken. Und manchmal ergibt sich da auch ein kurzes Gespräch...nichts weiter.

03.02.2019 15:52 • #175


W
Zitat von Haselschnasel:
Ich hab aber nie den Fehler gemacht, meine Partnerin in meine Überlegungen hineinzuziehen. Das war allein mein Problem. Und ich hab es ja inzwischen gelöst. Ich bin überzeugt davon, dass sie das ungeheuer verletzt hätte - so wie mich ihr Betrug verletzt hat.

Du hast diesen Fehler gemacht. Und wenn du da wieder rauskommen willst, dann musst du die Notbremse ziehen - zurück zu deiner Frau! Oder halt komplett raus und einen Schlussstrich unter allem ziehen


Danke so kann man das sehen, aber ich sehe das anders. Ich denke, das meine Partnerin ein recht darauf hat, auch diese Dinge von mir zu erfahren. Ich glaube, das man da gemeinsam besser durchkommt, als wenn man das Problem für sich allein zu lösen versucht.
Ich denke auch, das die Wahrscheinlichkeit zu scheitern größer ist, wenn man eben nicht mit seiner Partnerin (natürlich auch mit dem Partner in einer umgekehrten Situation) spricht und für sich allein daran knabbert.
Das ist doch eben das was eine Partnerschaft ausmacht. Probleme gemeinsam zu lösen. Gemeinsam durch gute und durch schlechte Zeiten.

Vielleicht scheitern manche Ehen ja auch eher daran, das die Partner eben nicht oder erst zu spät darüber gesprochen haben?
Aber das kommt sicher auf den idividuellen Fall und die Persönlichkeiten der beteiligten an.
Es gibt sicher nicht die richtige Lösung. Gibt es ausser in der Mathematik sicher nirgends.

Und wir sehen im Moment beide nicht die Notwendigkeit die Notbremse zu ziehen. Wissen aber, das das irgendwann mal notwendig sein kann. Das geht aber nur wenn man darüber redet, meiner Meinung nach.

03.02.2019 16:03 • #176


K
@WTRiker
Zitat:
Und das ist der Punkt. Ich will darüber nachdenken um nicht auf einem Weg zu landen, den ich eigentlich auch nicht will. Aber das ganze ist eben auch vielschichtig und es braucht Zeit, den richtigen Weg zu finden.

Es braucht aber nicht nur Zeit, es braucht auch Entscheidungen. Und die werden durch Zeit nicht leichter. Dazu muss man wissen, dass es ja zwei Formen von Entscheidungen gibt: Die des Verstandes und die des limbischen Systems, das wir Herz oder Bauch nennen. Es ist erwiesen, dass die meisten Entscheidungen vom Herzen längst getroffen sind, wenn der Verstand abwägt und kalkuliert und sich einbildet, er könne zu dieser Entscheidung noch etwas beitragen. Und so hat dein Herz sich längst dazu entschieden, dich deiner Freundin (ich nenne sie B) zuzuwenden, ihr näher zu kommen und die damit verbundenen Risiken in Kauf zu nehmen.
Der Kopf sucht noch. Das sieht man an den vielen Gedanken, die du hier aufschreibst und die sich oft sehr ähnlich sind. Der Kopf dreht sich im Kreis wie ein Blaulicht um zu schauen, ob sich da nicht doch noch etwas findet, das für die Herzensentscheidung spricht. Meist ist das so.
Ich rate dazu, den Kopf dazu zu nutzen, die Prioritäten NIE aus dem Auge zu verlieren und das, was sich zwischen B und dir abspielt, nicht wie du es im Titel geschrieben hast als VERLIEBTHEIT zu bezeichnen, sondern die unbedingt notwendige DISTANZ zu halten. Der Kopf ist also Distanzhalter. Ich bin ganz sicher, dass dir das alles außer Kontrolle gerät, wenn du diese Distanz verlierst und ihr beispielsweise gestehen würdest, in sie verliebt zu sein. Dann hat auch der Kopf nichts mehr auszurichten, er ist machtlos.
Zitat:
Ja, vielleicht ist das ungewöhnlich, vielleicht sind wir auch ein ungewöhnliches Paar. Kann ich mangels Vergleichsmöglichkei nicht beurteilen. Aber wir waren uns von Anfang an einig, eine gleichberechtigte und ehrliche Partnerschaft einzugehen. Un daher gehört es für mich dazu auch über diese Dinge zu reden. Ja, es ist schwierig. Ich bin meiner Frau dankbar, dass sie das auch zulässt und offen und ehrlich mit mir darüber spricht.

Wichtig wäre in diesem Zusammenhang, ob deine Frau (ich nenne sie A) auch zu ihren ÄNGSTEN steht. Denn natürlich muss ihr das, was da geschieht ANGST machen, vor allem verlustangst. Wenn sie das nicht sagen kann und wenn sie zu dieser Angst nicht stehen kann, nutzen die Gespräche nur dir und nicht ihr. Es ist auch wenig hilfreich ihr zu sagen: Du musst keine Angst haben, ich habe das im Griff! Ehrlicher ist es: Ja, ich verstehe diese Angst und ich tu alles dafür, damit sie wieder gehen kann. Und dann musst du auch tatsächlich alles dafür tun, auch wenn es weh tut.
Zitat:
Und wenn wir dafür geschaffen sind, gemeinsam bin ans Lebensende zu gehen, wird unsere Partnerschaft das auch überstehen, und mir helfen Fehler zu vermeiden, die vielleicht wirklich nicht wieder gut zu machen sind.

Das ist gut möglich, bestenfalls ist das so. Aber da ich über deine Frau überhaupt nichts weiß, kann ich dazu auch nichts sagen. Es kann auch eine Illusion sein, das weiß ich nicht
Zitat:
Nur mal so eine Idee, villeicht scheitern ja manche Besziehungen auch, weil beide Partner in einer solchen Situation eben nicht offen miteinander reden (können)?

Ja sicher. Beziehungen scheitern meistens, weil über das, was sie stört und über das, was verändert werden müsste, nicht gesprochen wird.
Zitat:
Das ist es doch letztlich was ich erreichen will. Ich weiß, das sie nicht mehr das Mädchen oder die Junge Frau ist, die ich kannte. Un dich bin auch nicht mehr derselbe. Und ich hoffe es gelingt mir, die dazu nötige Distanz aufzubauen und zu halten. Sicher wird das nicht einfach, und ich muss auch bereit sein die Reißleine zu ziehen, wenn es nötig ist.

Unbedingt. Das ist Kopfsache. Und das würde dann dem Herzen sehr weh tun. Darum müssen Kopf und Herz auch gut miteinander kommunizieren. Und das kann schon viel eher eintreten als du glaubst. Es kann schon Morgen der Tag der Reißleine sein. Fühl dich nicht zu sicher.
Zitat:
Ich denke aber auch, da kann ein lockerer Kontakt wie ich ihn anstrebe helfen. Um zu erkennen wie weit wir uns verändert haben, und sie eben nicht mehr die Frau aus meinen Träumen ist. Dann ist auch die Überhöhung letztlich weg. So verstehe ich zumindest deine Aussage.

Naja, die kannst du ja immer wieder nachlesen. Ich habe dort nicht über die Zukunft gesprochen, sondern über die Vergangenheit. Ich habe geschrieben, dass sie eine wichtige FUNKTION für dich hatte und als PERSON nicht mehr so wichtig sein muss. Ich glaube aber, du willst das Gegenteil. Du willst sie als Person näher an dich heranlassen um das zu fühlen, was an ihr so wunderschön ist. Auch wenn du das gern als Freundschaft sehen willst. Und darum glaube ich, dass unter Umständen schon Morgen der Tag der Reißleine kommen könnte. Sobald du dir ehrlich eingestehen musst, dass B über A steht, ist es soweit. Und das kann beispielsweise in dem Moment geschehen, in dem B zu dir etwas Liebevolles sagt.
Ich kann leider keine Entwarnung geben, auch wenn ich sehe, dass du es dir wirklich nicht leicht machst.

03.02.2019 18:10 • x 3 #177


C
Zitat von KPeter:
Ich kann leider keine Entwarnung geben, auch wenn ich sehe, dass du es dir wirklich nicht leicht machst.


Ich sehe das genauso. Achte sehr gut auf deine Frau. Auch wenn sie alles mitkriegt, was du mit der Klassenkameradin austauscht, in ihr wird sich instinktiv eine Verlustangst aufbauen. Du hast ihr die Andere als ideale Frau geschildert, daraus folgt logischerweise, das sie es nicht ist. Sie wird jede Äußerung von dir auf die Goldwaage legen und immer befürchten, dass sie ihrer Rivalin? unterlegen ist. Ich weiß, dass du das nicht willst. Es ist schnell ein Wort gefallen, dem sie mehr Bedeutung beimisst als du. Achte auf deine Worte.

03.02.2019 18:31 • x 1 #178


E
Zitat von cassie97:

Ich sehe das genauso. Achte sehr gut auf deine Frau. Auch wenn sie alles mitkriegt, was du mit der Klassenkameradin austauscht, in ihr wird sich instinktiv eine Verlustangst aufbauen. Du hast ihr die Andere als ideale Frau geschildert, daraus folgt logischerweise, das sie es nicht ist. Sie wird jede Äußerung von dir auf die Goldwaage legen und immer befürchten, dass sie ihrer Rivalin? unterlegen ist. Ich weiß, dass du das nicht willst. Es ist schnell ein Wort gefallen, dem sie mehr Bedeutung beimisst als du. Achte auf deine Worte.


Sehe ich auch so. Darum ist besser: Hands off, keine Treffen, kein Irgendwas. Da muss und wird früher oder später jeder Partner narrisch, was ich auch verstehen kann. Lieber TE, Du schaufelst Dir noch Dein Beziehungs- Grab - ist das das Mädel wert? Bestimmt nicht. Wach bloß rechtzeitig auf, sonst kann es ganz blöd und aus dem Ruder laufen.

03.02.2019 18:38 • x 1 #179


E
Ich frag mich, warum seine Frau noch nicht die Geduld verloren hat. Aber ewig wird sie das nicht mitmachen.

03.02.2019 18:53 • #180


A


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