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Verheiratet und gleichzeitig unglücklich verliebt ?

W
Zitat von Haselschnasel:

Lieber Riker - ich sage das bewusst, da du dich immer höflich hier äußerst und alle Kritik respektierst -
...
Du findest hier keine Absolution. Denn dein Verhalten ist objektiv falsch. Du suchst dein Glück auf Kosten deiner Frau. Das ist im Höchstmaße ungerecht. Eigentlich müsste sie sich hier an das Forum wenden.

Ich glaube, dass wird dir auch nicht helfen können. Denn eigentlich ist dieses Forum für die Betrogenen. Du dagegen bist ein williger Betrüger.
...



Danke Haselschnasel, vielleicht hast du recht. Ich weiß es nicht. Ich sehe einige Punkte durchaus anders, aber ich kann auch falsch liegen.

Mir geht es aber nicht um Absolution und ich bin auch kein williger Bertüger.

Ich suche für mich den richtigen Weg damit umzugehen und will eben vermeiden das andere dabei Schaden nehmen. Vielleicht gibt es den genau richtigen Weg nicht. Vielleicht ist das hier auch das falsche Forum. Ich hab eim EP auch erwähnt, dass ich nicht sicher bin, das es das richtige Forum ist. Ich weiß es einfach nicht.

Vielleicht ist das was ich will, nämlich freundschaftlichen Kontakt zu halten und es dauerhaft dabei zu belassen nicht möglich. Ich glaube zwar immer noch daran, das das wirklich funktionieren kann, aber ich kann mich auch irren. Natürlich.

Dann vertraue ich daruf, das entweder sie oder ich das rechtzeitig erkennen und den Kontakt beenden. Und darum geht es mir eigentlich schon die ganze Zeit. Wie erkenne ich rechtzeitig ob und wann das der Fall ist?

Ja, und das Restrisiko muß ich allein verantworten, das weiß ich selbst. Das soll mir hier auch keine abnehmen, verzeihen oder was auch immer.
Vielleicht gehe ich auch ein zu großes Risiko ein. Ich denke das zwar im Moment nicht, aber bin da natürlich nicht absolut sicher.

Jedoch:
Glaubst du, wenn ich ein williger Betrüger wäre, wie du andeutest, würde ich hier im Forum schreiben? Dann würde ich einfach betrügen und auch Absolution wäre absolut unnötig, denn als williger Betrüger hätte ich diese Bedenken sicher nicht.

Aber ich habe einige Ansichten die vielleicht unkonventionell und sicher auch kontrovers sind, das bestreite ich auch gar nicht.

Und als Gedankenexperiment, das schon oft durchgespielt habe: Ich frage mich auch immer, wie würde ich reagieren, wenn es umgekehrt wäre. Ich würde den Kontakt akzeptieren und auf ihr Einschätzungvermögen vertrauen. Und ich glaube, ich würde auch ein Fremdgehen in gewissen Grenzen verzeihen können.
Letzteres könnte Sie hingegen sicher nicht tolerieren und das erwarte ich auch nicht. Aber ich will überhaupt nicht fremdgehen und meine Frau betrügen. Ich versuche auch nicht das Glück auf Kosten meiner Frau zu finden. Darum geht es mir gar nicht!

Und:
Ich hatte und habe immer noch vor, diese Diskussion beiden Frauen zugänglich zu machen, sobald ich mir über die Bedeutung für mich im klaren bin. Ich möchte, das sich beide auch eine eigene Meinung darüber bilden können. Und sich auch dazu äußern können, sofern sie das möchten. Vielleicht erledigt sich das Ganze dann schon auf die eine oder andere Weise. Ich will aber mit offenen Karten spielen und keinen der Beteiligten hinters Licht führen. Das ist und war nie meine Absicht.

Trotzdem Danke

01.02.2019 20:06 • #151


W
Ich habe über dern ganzen Verlauf der Diskussion hier noch einmal nachgedacht, und möchte einfach mal ein Resümee ziehen

Ich denke hier wurde viel am eigentlichen Thema vorbeidiskutiert, was sicherlich auch großteils an mir liegt, da ich zum einen anscheinend nicht genau ausdrücken kann/konnte, worum es mir eigenlich geht. Zum Anderen sind mir teilweise die Gefühle wohl mehr durchgagen als gut ist und mein rationales und emotionales ich haben zum Teil wild durcheiander geschrieben.
Und vielleicht ist das auch nicht da richtige Forum, wie ich anfangs erwähnte, aber es kam dem am nächsten was ich suchte.
Villeicht ist mein Fall eben auch ungewöhnlich. Vielleicht gibt es da das richtige Forum gar nicht. Das kann ich nicht beurteilen.

Trotzdem habe ich bisher auch vieles daraus mirgenommen. Mein Dank gilt besonders Casie97, Anders und Haselschanasel. Ich denke aber auch das insbesondere Haselschnasel meine Intentionen hier auch etwas misinterpetiert hat.

Also worum geht/ging es mir eigentlich?

Im Grunde geht es schon um meine Schulfreundin, in die ich seit 37 Jahren letztlich unglücklich verliebt bin. Sie war und ist eigentlich schon immer meine Traumfrau, jedenfalls auf den ersten Blick und viellicht auch auf den zweiten. Und ich habe sie nun mal nicht für mich bekommen und werde sie wohl auch nie bekommen. Fakt.
Dennoch has sie mich und mein Leben 37 Jahre lang beeinflusst und tut das noch immer. Sie kann nichts dafür, ausser das sie so ist wie sie ist und ich habe das auch nie so beabsichtigt. Es ist einfach so gekommen.
Und nach dem letzten Klassentreffen habe ich den Kontakt gesucht, richtig. Aber nicht um sie anzubaggern, wie viele hier offenbar denken, sondern um den echten Menschen kennenzulernen, nicht um meinen Traum zu vertiefen. Und zwar mit der Intention auf den 3., den 4. und jeden weiteren Blick vielleicht festzustellen, dass sie eben nicht wirklich der Mensch aus meinem Traum ist, sondern anders. Da sich eben für mich sagen kann: Nein, Sie ist nicht die Traumfrau für die du sie immer gehalten hast. Ihr würdet gar nicht dauerhaft zusammenpassen. Sie kann vielleicht eine gute Freundin sein, vielleicht sogar die beste die du je hattest, aber eben nicht mehr. Eben darum geht es mir, nicht mehr und nicht wenniger.

Aber natürlich habe ich da auch Ängste:
Was ist, wenn ich da überraschenderweise doch feststelle, dass sie eben doch genau die Frau ist, von der ich immer geträumt habe? Wie geh ich dann damit um?
Was ist, wenn ich dabei erkenne, dass sie eben doch nicht so glücklich und verbunden in Ihrer Ehe ist wie ich es sehe. Sie und ihr Mann sich vielleicht trennen, aus ganz anderen Gründem die nichts mit mir zu tun haben? Ihr Mann, auswelchem Grund auch immer aus dem Spiel ist, oder meine Frau? Was würde das mit mir machen? Wie würde ich dann reagieren?
Für mich sind die beiden, aus meiner Sicht sehr stabilen, Ehen eher eine Art Versicherung, dass nicht mehr draus wird als ich eigentlich will. Nichts was ich kaputtmachen möchte.

Und noch etwas anders ist da, etwas das ich nur schwer beschrieben kann. Unsere Unterhaltung auf dem Klassentreffen und auch später im Chat hat bei mir etwas Grundlegendes verändert. Etwas mit dem ich noch nicht richtig zurechtkomme. Ich versuche es mal so gut wie ich kann zu beschreiben:
Ich war mein ganzese Leben jemand, der seine Gefühle unterdrückt, verdrängt und weggeschlossen hat. Einfach weil ich als Kind schon viel erlebt habe, das Gefühle verletzbar machen. Ich wollte aber nicht schwach und verletzbar sein. Ich bin aber kein Alpha Mann, ich bin nicht stark, ich bin im Grunde eher feinfühlig, emotional, keiner der anderen sagt wo es langgeht. Wollte ich aber immer sein. Also weg mit den Gefühlen! Also habe ich mir über die Jahre eine Art emotionales Schutzschild, dicke Mauern, eine Art emotionaler Trutzburg aufgebaut.
Meine Frau war die erste Person, die es dann wirklich geschafft hat, große Löcher in diese Mauern zuu schlagen. Aber auch sie konnte die Mauern nie ganz einreissen.
Meine Schulfreundin hat das aber geschaft. Bei unseren Gesprächn auf dem Klassentreffen und im Chat danach. Vielleicht durch ihre besondere Art. Offen und direkt, aber auch gleichzeitg einfühlsam und empathisch. Und sie hat die Mauern anscheinend nicht nur niedergerissen, sondern offenbar so zertümmert, das ich sie wohl nicht wieder aufbauen kann. Die Gefühle die jetzt raus sind, kann ich anscheinend nicht mehr unterdrücken, verdrängen oder einsperren. Und ich habe es offenbar bisher nicht gelernt, mit diesen Gefühlen umzugehen, mein teilweise wirres Geschreibsle hier ist der beste Beweis. Diese Aufgabe steht mir noch bevor.
Und das Ganze hat natürlich meine Gefühle für sie eher verstärkt als abgeschwächt. Das ist Teil meines Problems.

Das was hier viele vielleicht hineiniterpretieren, dass ich Ihre Ehe kaputmmachen möchte, oder meine leichtfertig aufgeben möchte, entspricht aber einfach nicht den Tatsachen.
Und das da die Möglichkeit besteht, das sie durch den Kontakt romantsiche Gefühle für mich entwickeln könnte, ist mir ehrlich gesagt bisher nie in den Sinn gekommen. Au die Idee habt ihr mich letzen Endes erst gebracht.
Un ich glaube ehrlich immer noch nicht daran, dass dafür eine reelle chance besteht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das gerade ich das bei ihr auslösen sollte, das ich Ihren Mann aus Ihrem Herzen verängen könnte. Nein, ich glaube nach wie vor nicht das ich das könnte. Aber vielleicht irre ich mich da auch, und deshalb sollte ich wohl mit beiden auch darüber noch einmal reden.

Danke.

02.02.2019 16:54 • #152


A


Verheiratet und gleichzeitig unglücklich verliebt ?

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C
Hast du eigentlich in der Zwischenzeit schon mal Kontakt gehabt und wenn, in welcher Form?

02.02.2019 17:06 • x 1 #153


W
Zitat von cassie97:
Hast du eigentlich in der Zwischenzeit schon mal Kontakt gehabt und wenn, in welcher Form?


Ja, wir chatten ab und an, über Telegram oder Whatsapp. Meist nur kurz. Wie oft und lange hängt auch davon ab wie wir Zeit haben.

Würde mit ihr auch gern mal telefonieren oder Sie persönlich wieder treffen. Im Moment will ich das aber auch bewusst nicht machen, solange ich mit meinen Gefühlen nicht im Reinen bin. Ich möchte da nichts aufreissen oder micht unnötigen Triggern aussetzten. Ihre Stimme ist z.B. so ein Trigger...

02.02.2019 17:40 • #154


juliet
Zitat von WTRiker:

Ja, das ist eine tolle Frau und Freundin. Und als solche kann Sie dir auch viel geben un du ihr auch. Aber nicht mehr.

Und warum sollte man nicht 2 Frauen lieben können? Nur eben auf völlig unterschiedliche Art und Weise. Die eine als Ehefrau, die andere als Freundin. Wie hier schon jemand gesagt hat, Freundschaft ist auch ein Art Liebe, nur auf einer gänzlich anderen Ebene.



ich habs ja schon ein paarmal gesagt, aber anscheinend kommts nicht so an:

klar kannst du eine frau als freundin haben.
alles schick und alles möglich.
du belügst dich aber erheblich dergestalt, dass eine freundschaft zu einem menschen, den man begehrt bzw der alles verkörpert, was man sich je gewünscht hat, nicht möglich ist (meine meinung!). weil da einfach der wunsch nach mehr ist.
und der ist bei einer guten freundschaft denke ich NICHT da!

02.02.2019 17:47 • x 2 #155


C
Zitat von WTRiker:
Ihre Stimme ist z.B. so ein Trigger...

Pass auf dich auf. Du klingst zwar sehr überlegt, aber da kommt immer wieder etwas durch (Thomas). Vielleicht merkst du es selbst nicht so wie diejenigen, die mitlesen. Das richtige Wort von ihr, dass in dir eine Hoffnung entfachen könnte ...
... könnte eine Lawine auslösen. Da du deine Frau sofort über alle in Kenntnis setzen will, könnte eine solche Hoffnung deinerseits eine Reaktion bei ihr auslösen. Um deinem Glück nicht im Wege zu stehen, könnte sie sich kampflos zurück ziehen. Ein Wort kann eine Lawine auslösen, die keiner will. Aber das isst dir ja selbst bewusst.

02.02.2019 17:51 • x 1 #156


K
Grüß dich du armer Zerrissener,
ich habe mir die ersten beiden Seiten durchgelesen und den letzten Beitrag. Ich kann leider nicht erkennen, dass du im Laufe dieser langen und soweit ich sehen konnte, auch niveauvollen Diskussion weiter gekommen wärest. Ich versuche auch mal, mir dazu ein paar Gedanken zu machen.
Zitat:
Im Grunde geht es schon um meine Schulfreundin, in die ich seit 37 Jahren letztlich unglücklich verliebt bin. Sie war und ist eigentlich schon immer meine Traumfrau, jedenfalls auf den ersten Blick und viellicht auch auf den zweiten. Und ich habe sie nun mal nicht für mich bekommen und werde sie wohl auch nie bekommen. Fakt.

Du schreibst wohl auch nie bekommen. Da steckt Hoffnung drin. Und ich rate dazu, diese Hoffnung nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Wenn du wirklich weiter kommen willst, sei brutal ehrlich dir selber gegenüber. Und dann vermute ich wirst du auch diese Hoffnung in dir entdecken.
Zitat:
Und nach dem letzten Klassentreffen habe ich den Kontakt gesucht, richtig. Aber nicht um sie anzubaggern, wie viele hier offenbar denken, sondern um den echten Menschen kennenzulernen, nicht um meinen Traum zu vertiefen. Und zwar mit der Intention auf den 3., den 4. und jeden weiteren Blick vielleicht festzustellen, dass sie eben nicht wirklich der Mensch aus meinem Traum ist, sondern anders. Da sich eben für mich sagen kann: Nein, Sie ist nicht die Traumfrau für die du sie immer gehalten hast. Ihr würdet gar nicht dauerhaft zusammenpassen.

Auch hier wieder: Glaubst du dir selber, dass du ihr so nahe gekommen bist, um Beweise zu finden, dass sie doch anders ist als in deinen Träumen? Hat nicht geklappt, also muss ein neuer Weg eingeschlagen werden.
Zitat:
Was ist, wenn ich da überraschenderweise doch feststelle, dass sie eben doch genau die Frau ist, von der ich immer geträumt habe? Wie geh ich dann damit um?

Das ist ja nun eingetreten. Und nun steht sie da groß vor dir mit all ihren wunderbaren Eigenschaften. Und du glaubst immer noch, du könntest sie rationell sehen und einordnen? Du bist dabei, dich tief und schmerzhaft in diese Frau zu verlieben. Diesem Umstand solltest du in die Augen sehen. Und wenn man alle S. Aspekte außen vor lässt, unterscheiden sich eine gute und intime Freundschaft fast gar nicht von einer Liebe. Es werden dieselbe Hormone ausgeschüttet. Soweit ich das beurteilen kann, sind diese Hormone schon in großer Menge bei dir unterwegs. Die S. Aspekte lasse ich bewusst völlig außen vor, da ich davon bisher nichts bei dir gelesen habe. Sie spielen auch (noch) keine wesentliche Rolle. Es geht einfach um die enorme Anziehungskraft, gegen die du wehrlos zu sein scheinst und die dazu führt, dass diese Frau für dich zur Zeit lebensbestimmend geworden ist.
Zitat:
Was ist, wenn ich dabei erkenne, dass sie eben doch nicht so glücklich und verbunden in Ihrer Ehe ist wie ich es sehe. Sie und ihr Mann sich vielleicht trennen, aus ganz anderen Gründem die nichts mit mir zu tun haben? Ihr Mann, auswelchem Grund auch immer aus dem Spiel ist, oder meine Frau? Was würde das mit mir machen? Wie würde ich dann reagieren?

Wenn eine Beziehung mit ihr wirklich von dir nicht gewollt wäre, würdest du diese Gedanken nicht pflegen. Du träumst von ihr und du träumst ob eingestanden oder nicht auch davon, wie diese Beziehung mit ihr wäre.
Zitat:
Für mich sind die beiden, aus meiner Sicht sehr stabilen, Ehen eher eine Art Versicherung, dass nicht mehr draus wird als ich eigentlich will.

Ein fataler Irrtum. Den hatte ich auch mal und das Erwachen war unglaublich schmerzhaft (Näheres nur per PN). Und ich habe im Laufe meines Lebens sehr viele Menschen gekannt, die sich ebenfalls darauf verlassen hatten, dass sie so nicht sind und so etwas nie tun würden. Auch sie sind brutal wach geworden und kannten sich selber nicht wieder.
Je länger du das, was du da begonnen hast, vertiefst, pflegst und weiter träumst, wird es immer schwieriger, dich daraus wieder zurück zu ziehen. Und es wird sehr weh tun.
Zitat:
Und noch etwas anders ist da, etwas das ich nur schwer beschrieben kann. Unsere Unterhaltung auf dem Klassentreffen und auch später im Chat hat bei mir etwas Grundlegendes verändert. Etwas mit dem ich noch nicht richtig zurechtkomme. Ich versuche es mal so gut wie ich kann zu beschreiben:
Ich war mein ganzese Leben jemand, (..) Meine Schulfreundin hat das aber geschaft. Bei unseren Gesprächn auf dem Klassentreffen und im Chat danach. Vielleicht durch ihre besondere Art. Offen und direkt, aber auch gleichzeitg einfühlsam und empathisch. Und sie hat die Mauern anscheinend nicht nur niedergerissen, sondern offenbar so zertümmert.

Da sind also Mauern nieder gerissen und zertrümmert worden, und du glaubst immer noch, du könntest das auf rationaler Ebene einordnen, gefahrlos machen und abspalten? Ich halte das für einen Irrtum.
Zitat:
Und das Ganze hat natürlich meine Gefühle für sie eher verstärkt als abgeschwächt. Das ist Teil meines Problems.

Und mit jedem Traum und jedem Gedanken an sie verstärkst du das mehr.
Zitat:
Un ich glaube ehrlich immer noch nicht daran, dass dafür eine reelle chance besteht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das gerade ich das bei ihr auslösen sollte, das ich Ihren Mann aus Ihrem Herzen verängen könnte. Nein, ich glaube nach wie vor nicht das ich das könnte. Aber vielleicht irre ich mich da auch, und deshalb sollte ich wohl mit beiden auch darüber noch einmal reden.

Was versprichst du dir von diesen Gesprächen? Du ziehst dann die beiden zutiefst Beteiligten immer weiter in deine Gedankenwelt mit hinein. Klar, wenn das wirklich nur eine Freundschaft werden und bleiben könnte, wäre das vielleicht sinnvoll, sie einzubinden. Aber glaubst du das wirklich? Ist sie körperlich so wenig anziehend, dass du an sie als Partnerin keinen Gedanken verschwendest? Siehst du sie als Neutrum, mit dem man einfach gut reden kann? Könnte sie auch ein Mann sein?
Wenn all das nicht zutrifft, wird sich die Anziehung noch verstärken. Und du wirst dich immer machtloser fühlen. Dazu neigst du ja jetzt schon. Du bist nicht das Opfer dieses ganzen Geschehens, sondern du hast es erschaffen, ganz bewusst und mit offenen Augen. Du hast dieses Phänomen also in deine Gedankenwelt geholt und in die Welt deiner Ehe und Beziehung. Und dafür trägst du nun die Verantwortung.
Nimm diese Verantwortung bitte sehr ernst und tu alles dafür, dass niemand (außer dir) darunter leiden muss. Ich fürchte, dafür ist es schon zu spät, denn deine Frau wird das alles sicher nicht kalt lassen. Steh also zu deiner Verantwortung und suche nach Wegen, eine klare Entscheidung treffen zu können. Und wenn du die getroffen hast, bleib auch dabei.
Ich kenne ähnlich gelagerte Fälle, in denen es gelungen ist, das noch früh genug abzufangen. Man muss auch dann nicht lebenslang alle Hoffnung beerdigen, aber man muss auf absehbare Zeit die Brücken abbrechen. Das kann nur der Verstand. Der ist aber viel schwächer als das limbische System, oder das Herz. Mit dem Verstand Herzensentscheidungen zurückzunehmen oder zu beenden, ist ein gewaltiger Kraftakt, der nur selten gelingt. Sei dir darüber klar und verlass dich nicht darauf, dass die beiden Frauen das für dich irgendwie mitentscheiden könnten. Das ist dein Job. Du hast es erschaffen und du musst es dann auch so regeln, dass möglichst niemand darunter leidet.

02.02.2019 18:13 • x 4 #157


W
Zitat von cassie97:
Pass auf dich auf. Du klingst zwar sehr überlegt, aber da kommt immer wieder etwas durch (Thomas). Vielleicht merkst du es selbst nicht so wie diejenigen, die mitlesen. Das richtige Wort von ihr, dass in dir eine Hoffnung entfachen könnte ...
... könnte eine Lawine auslösen. Da du deine Frau sofort über alle in Kenntnis setzen will, könnte eine solche Hoffnung deinerseits eine Reaktion bei ihr auslösen. Um deinem Glück nicht im Wege zu stehen, könnte sie sich kampflos zurück ziehen. Ein Wort kann eine Lawine auslösen, die keiner will. Aber das isst dir ja selbst bewusst.


Danke. Da hast du vollkommen recht. Ich bin mir dessen auch bewusst. Eben deshalb möchte ich bestimmt Dinge/Reize im Moment bewußt vermeiden. Daher auch sie strikte Beschränkung auf den Chat von meiner Seite. Damit Thomas nicht immer wieder vorkommt.
Ich weiß auch, dass ich da trotzdem immer ein Risiko eigehe, das ich aber (Im Moment) für kalkulierbar halte. Ich hoffe ehrlich, das ich mich da nicht irre. Aber ich sehe (im Moment) keinen anderen effektiven Weg, um aus dieser Endlosschleife rauszukommen.

Leider bekomme ich die Gefühle im Moment einfach nicht wieder weggesperrt, wie ich es in den letzten 35 Jahren gemacht habe. Das macht mich, ehrlich gesagt, im Moment auch ziemlich fertig.

02.02.2019 18:15 • #158


C
Zitat von WTRiker:
Leider bekomme ich die Gefühle im Moment einfach nicht wieder weggesperrt, wie ich es in den letzten 35 Jahren gemacht habe.


Das kann ich so nicht akzeptieren. Du hast doch starke Gefühle für deine Frau gehabt, sonst hättest du sie wohl nicht geheiratet. Nach deinen Aussagen führt ihr eine glückliche Ehe. Wirf nicht alles durcheinander.

02.02.2019 18:24 • x 1 #159


W
Zitat von KPeter:
Nimm diese Verantwortung bitte sehr ernst und tu alles dafür, dass niemand (außer dir) darunter leiden muss. Ich fürchte, dafür ist es schon zu spät, denn deine Frau wird das alles sicher nicht kalt lassen. Steh also zu deiner Verantwortung und suche nach Wegen, eine klare Entscheidung treffen zu können. Und wenn du die getroffen hast, bleib auch dabei.
Ich kenne ähnlich gelagerte Fälle, in denen es gelungen ist, das noch früh genug abzufangen. Man muss auch dann nicht lebenslang alle Hoffnung beerdigen, aber man muss auf absehbare Zeit die Brücken abbrechen. Das kann nur der Verstand. Der ist aber viel schwächer als das limbische System, oder das Herz. Mit dem Verstand Herzensentscheidungen zurückzunehmen oder zu beenden, ist ein gewaltiger Kraftakt, der nur selten gelingt. Sei dir darüber klar und verlass dich nicht darauf, dass die beiden Frauen das für dich irgendwie mitentscheiden könnten. Das ist dein Job. Du hast es erschaffen und du musst es dann auch so regeln, dass möglichst niemand darunter leidet.


Ja, klar ist da mein Job. Und ja, ich hab es erschaffen, wenn auch nicht bewusst.
Aber 35 Jahre kein Kontakt (bzw. nur alle 5 oder 10 Jahre auf den Klassentreffen) hat auch nichts verblassen lassen. Also Brücken wieder abbrechen wird zumindest mir nichts bringen.
Und es ist allein meine Verantworkung darauf zu achten, dass anderen kein Schaden entsteht. Das ist mir absolur klar. Da kann ich niemand sonst zur Verantwortung stimmt.
Ich hoffe erhlich das mir das gelingt.


Zitat von KPeter:
Was versprichst du dir von diesen Gesprächen? Du ziehst dann die beiden zutiefst Beteiligten immer weiter in deine Gedankenwelt mit hinein. Klar, wenn das wirklich nur eine Freundschaft werden und bleiben könnte, wäre das vielleicht sinnvoll, sie einzubinden. Aber glaubst du das wirklich? Ist sie körperlich so wenig anziehend, dass du an sie als Partnerin keinen Gedanken verschwendest? Siehst du sie als Neutrum, mit dem man einfach gut reden kann? Könnte sie auch ein Mann sein?


Nein, sie ist durchaus attraktiv. Das ist ein Problem, aber irgendwie spielt das 6uelle in meinen Gedanken an sie im Moment seltsamerweise keine Rolle. Das war komplett anders bevor ich mit ihr über meine Gefühle gesprochen habe, und das recht konstant über 37 Jahre, auch ohne jeden Kontakt. Ich weiß nicht, wie ich das einordnen soll/kann.

02.02.2019 18:34 • #160


meineMeinung
Zitat von WTRiker:
Das ist ein Problem, aber irgendwie spielt das 6uelle in meinen Gedanken an sie im Moment seltsamerweise keine Rolle. Das war komplett anders bevor ich mit ihr über meine Gefühle gesprochen habe, und das recht konstant über 37 Jahre, auch ohne jeden Kontakt. Ich weiß nicht, wie ich das einordnen soll/kann.


Das kenne ich. Es gibt eine Frau, an der ich kein s. Interesse habe. Aber von ihrem ganzen Wesen her sehne ich mich nach ihr. Ich habe keine Ahnung, wie ich das erklären soll. Ich bin verheiratet und liebe meine Frau. Die andere Frau habe ich noch nie getroffen. Wir kennen uns nur aus Telefonaten und WA. Nach ihren Aussagen verstehen wir uns super gut und sie hat keine darüber hinaus gehenden Gefühle für mich. Sie ist solo.

02.02.2019 18:42 • x 1 #161


W
Zitat von cassie97:

Das kann ich so nicht akzeptieren. Du hast doch starke Gefühle für deine Frau gehabt, sonst hättest du sie wohl nicht geheiratet. Nach deinen Aussagen führt ihr eine glückliche Ehe. Wirf nicht alles durcheinander.


Ich glaube nicht, das ich da was durcheinander werfe. Selbstverständlich habe ich starke Gefühle für meine Frau gehabt und habe Sie immer noch. Da ist ja das Verwirrende: Die Gefühle für meine Frau sind jetzt auch viel stärker, so wie alle anderen. Es fühlt sich rückblickend so an, als ob die Gefühle (auch die für meine Frau) bisher immer unter einer Art Dunstglocke lagen und nur stark gedämpft ankamen (im Vergleich zu jetzt).
Un das betrifft eben alle Gefühle, nicht nur die für meine Fau oder die Schulfreundin.

Selbst der 6 mit meiner Frau ist, von dem was ich dabei fühle, jetzt viel intensiver als je zuvor.

02.02.2019 18:43 • #162


C
Zitat von WTRiker:
Es fühlt sich rückblickend so an, als ob die Gefühle, (auch die für meine Frau), bisher immer unter einer Art Dunstglocke lagen und nur stark gedämpft ankamen.


Jetzt habe ich dich verstanden.

02.02.2019 18:46 • x 1 #163


W
Zitat von cassie97:

Jetzt habe ich dich verstanden.


Danke.

Ich rätsele schon lange darüber nach wie das zusammenhängt. Meine Idee ist folgende, keine Ahnung ob das Sinn ergit:

Als die Schule vor 35 Jahren zuende war, und ich diese Schulfreundin zunächst aus den Augen verloren habe, war ich furchtbar traurig, das ich es über 2 Jahre lang nicht fertig gebracht habe mit ihr über meine Gefühle zu sprechen (ich war damal wirklich noch sehr introvertiert, ängstlich und tollpatschig). Aber die chance war vertan und ich hätte damit einfach abschließen sollen.
Aber um dem damit verbundenen sehr tiefen Liebskummer zu entgehen, habe ich das wohl einfach verdrängt und weggeschlossen. Un dummerweise wohl meine ganzen anderen Gefühle auch mehr oder wenig mit. Sie waren alle noch da, aber eben stark gedämpft. Bis jetzt. Bis sie die 'Kiste' irgendwie aufgebrochen und zerschlagen hat. Sicher nicht absichtlich. Und damit sind eben nicht nur die Gefühle für sie, sondern irgendwie meine gesamte Gefühlswelt befreit worden. Und selbstverständlich auch die tiefen Gefühle für meine Frau.

Ich weiß nicht, ob das die richtige Erklärung ist. Es würde aber erklären, warum die Gefühle, die ich während der Schulzeit hatte, in der Erinnerung so einzigartig stark sind. Sie waren zu diesem Zeitpunkt noch frei!

02.02.2019 19:01 • x 2 #164


K
Zitat:
Ja, klar ist da mein Job. Und ja, ich hab es erschaffen, wenn auch nicht bewusst.

Richtig. Wir erschaffen vieles unbewusst. Aber sobald es uns bewusst wird, sind wir in der Verantwortung. Und gut, wenn du die so ernst nehmen kannst.
Zitat:
Aber 35 Jahre kein Kontakt (bzw. nur alle 5 oder 10 Jahre auf den Klassentreffen) hat auch nichts verblassen lassen.

Mag sein. Aber durch das letzte Treffen und den anschließenden Chat ist eine andere Ebene betreten worden. Auf dieser Ebene seid ihr nun, ob ihr das wollt oder nicht. Und wenn ihr auf dieser Ebene bleibt, wird es weiter gehen. Bei dir vor allem im Bereich (verdrängte) Hoffnung auf mehr als bisher. Wie dieses Mehr aussehen könnte, willst du noch nicht konkretisieren. Aber es scheint sich alles in dir nach dem Mehr zu sehnen.
Zitat:
Also Brücken wieder abbrechen wird zumindest mir nichts bringen.

Das ist falsch. Du willst das nicht und ich verstehe das. Aber wenn es keinen Chat mehr gäbe und kein Treffen, bestünde eine Chance, diese Beziehung nicht zu leben, sondern nur zu wissen, dass es sie geben könnte. Nun aber gibt es sie. Es gibt zwischen dir und ihr eine Beziehung. Ihr habt eine Beziehung ZUEINANDER, wenn auch (vielleicht) noch nicht MITEINANDER.
Zitat:
Und es ist allein meine Verantworkung darauf zu achten, dass anderen kein Schaden entsteht. Das ist mir absolur klar. Da kann ich niemand sonst zur Verantwortung stimmt.
Ich hoffe erhlich das mir das gelingt.

Gut. Hoffnung reicht allerdings nicht. WILLST du auch, dass dir das gelingt?

Zitat:
Nein, sie ist durchaus attraktiv. Das ist ein Problem, aber irgendwie spielt das 6uelle in meinen Gedanken an sie im Moment seltsamerweise keine Rolle.

Ich glaube dir das und du glaubst dir das auch. Es hängt vermutlich damit zusammen, dass ihr euch körperlich kaum begegnet und die Intimität zwischen euch momentan nur eine emotionale Intimität ist. Wäret ihr dabei allein in einem Raum, so könnte sich das ziemlich sicher schnell verändern. Ob du dann noch Herr deines Handelns wäre, weiß ich nicht.
Zitat:
Selbstverständlich habe ich starke Gefühle für meine Frau gehabt und habe Sie immer noch. Da ist ja das Verwirrende: Die Gefühle für meine Frau sind jetzt auch viel stärker, so wie alle anderen. Es fühlt sich rückblickend so an, als ob die Gefühle (auch die für meine Frau) bisher immer unter einer Art Dunstglocke lagen und nur stark gedämpft ankamen (im Vergleich zu jetzt).
Un das betrifft eben alle Gefühle, nicht nur die für meine Fau oder die Schulfreundin.

Okay. Du hattest also durch deine persönliche Geschichte in größten Teil deines Lebens wenig Zugang zu deinen Gefühlen, weil du Angst davor hattest sie zuzulassen und auszuleben? Und die wenigen Gespräche und Chats haben bewirkt, dass dir das nun plötzlich gelingt? Verstehe ich das richtig?
Das bedeutet also, dass du gegenwärtig auch mit deiner Frau eine größere emotionale Nähe hast als vor der Begegnung? Weiß sie das? Weiß sie, dass das direkt mit der Begegnung zu der anderen Frau zusammen hängt? Und kann sie damit umgehen? Spricht sie mir dir über ihre Ängste, die daraus entstanden sind?

Zitat:
Selbst der 6 mit meiner Frau ist, von dem was ich dabei fühle, jetzt viel intensiver als je zuvor.

Das ist nicht ungewöhnlich. Denn dein Unbewusstes wünscht sich ja, dass du eine große Intimität emotional und körperlich zu deiner Frau behältst, damit eure Ehe durch das aktuelle Geschehen keinen Schaden nimmt.
Zitat:
Als die Schule vor 35 Jahren zuende war, und ich diese Schulfreundin zunächst aus den Augen verloren habe, war ich furchtbar traurig, das ich es über 2 Jahre lang nicht fertig gebracht habe mit ihr über meine Gefühle zu sprechen (ich war damal wirklich noch sehr introvertiert, ängstlich und tollpatschig). Aber die chance war vertan und ich hätte damit einfach abschließen sollen.

Ein frommer Gedanke, aber das ist vorbei. Alle Sätze mit hätte sind sinnlos, weil sie die Vergangenheit verändern wollen. Du kannst aber nur Gegenwart und Zukunft verändern.

Zitat:
Aber um dem damit verbundenen sehr tiefen Liebskummer zu entgehen, habe ich das wohl einfach verdrängt und weggeschlossen. Un dummerweise wohl meine ganzen anderen Gefühle auch mehr oder wenig mit. Sie waren alle noch da, aber eben stark gedämpft. Bis jetzt. Bis sie die 'Kiste' irgendwie aufgebrochen und zerschlagen hat. Sicher nicht absichtlich. Und damit sind eben nicht nur die Gefühle für sie, sondern irgendwie meine gesamte Gefühlswelt befreit worden. Und selbstverständlich auch die tiefen Gefühle für meine Frau. Ich weiß nicht, ob das die richtige Erklärung ist.

Schön, dass du das so deutlich sehen kannst. Es ist ein Erklärungsversuch. Und es ist nicht wichtig, ob der objektiv richtig ist oder nicht. Wenn er sich in deiner persönlichen Gedankenwelt richtig anfühlt und dein Handeln, Denken und Fühlen erklärt, dann IST er subjektiv richtig für dich. Du kannst ihn dann als Fakt nehmen. Er ist eine Erklärung für den Status Quo.
Das ändert aber nichts an deiner Verantwortung für das, was geschieht und geschehen wird.

Zitat:
Es würde aber erklären, warum die Gefühle, die ich während der Schulzeit hatte, in der Erinnerung so einzigartig stark sind.

Das muss nicht unbedingt stimmen. Es gab damals unglaublich viel UNGESAGTES. Und Ungesagtes ist oft wirkmächtiger als Gesagtes für denjenigen, der er hätte sagen wollen. Da entstehen virtuelle Welten rund um das Ungesagte. Und dabei geht es viel um wenn und hätte
Das alles nun im Nachhinein erklären, einzuordnen und mit dem aktuellen Geschehen in direkte Verbindung bringen zu wollen ist ein rationaler Kraftakt, der emotionales Geschehen in bestimmte Schubladen stecken soll. Ich glaube, du darfst das mehr vernachlässigen. Ich glaube du darfst das, was damals geschehen oder nicht geschehen ist, mehr bejahen. Es war so. Du warst so und du konntest nicht anders. Dazu kann man JA sagen. Es muss dein aktuelles Verhalten nicht beeinflussen, auch wenn es das theoretisch erklären könnte.
Ich würde mir für dich wünschen, dass du was diese ganze Geschichte angeht mehr im JETZT ankommen könntest. Weniger virtuell, weniger von uralten und unausgesprochenen Gefühlen bestimmt.
Du bist dieser Frau JETZT begegnet, und ihr JETZT unerwartet nah gekommen. Das hat JETZT in dir starke Emotionen ausgelöst und mit denen musst du dich JETZT rational und verantwortungsvoll auseinander setzen.

02.02.2019 20:11 • x 2 #165


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