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Verheiratet mit einem Marokkaner - Bezness

berliner1962
Zitat von Jas-min1991:
gar nicht so direkt bewusst


Ich melde mich noch einmal zu Wort da ich den Thread bis hierhin mitgelesen habe.
Es fällt auf, das Du mit unglaublich vielen psychologischen Wörtern hantierst und abwägst, jonglierst ohne das erkennbar wäre das Du daraus logische Konsequenzen zögest. Du ergehst Dich in der Lust des Fabulierens. Möglich, das es suggerieren soll wie klug, gebildet und besonnen Du bist. Möglich aber auch, das dieses Jonglieren mit Begrifflichkeiten nur eine Verhinderungstaktik darstelllt.

Dabei bastelst Du weiter sehr wortreich Rechtfertigungen für Dein Handeln, Dich auf einen muslimischen Mann eingelassen zu haben, ihn und keinen aus Deinem Kulturkreis gewählt zu haben. Und Du bastelst Rechtfertigungen für Deine momentan noch vorhandenen Untätigkeiten und fehlenden Konsequenzen. Fehlende Konsequenzen aus der erheblichen Differenz zwischen den Kulturen und ihrer spezifischen Erziehung und religiös geprägten Anschauungen.

Gehen wir zurück auf Deinen Ursprungsbericht, so nennst Du die auch durch die Eheschließung ungehinderte Kontaktaufnahme Deines Mannes zu anderen Frauen. Er habe einschlägige Bilder versendet, vielleicht sogar mit einer anderen 6 gehabt.

Nun, entweder gefällt Dir das oder nicht. Entweder nutzt es Dir oder es schadet Dir.

Dazwischen gibt es m.E. nichts zu psychoanalysieren. Es ist doch immer die Toleranz der Liebenden, auf welche sich die Nichtliebenden ausruhen werden, egal ob wir sie als Narzissten bezeichnen können oder nicht. Die christliche Kultur basiert u.A. auf das Bibelwort, das die Liebe alles erduldet und alles verzeiht. Und so ist die Ethik des christlichen Abendlandes auf Toleranz und gewissen Freiheiten des Andersdenkenden aufgebaut und hat auch ihren Niederschlag in unserer Verfassung in der es heißt Die Würde des Menschen ist unantastbar, selbst wenn sie, unsere Ethik in sich schon gar nicht mehr spezifisch christlich ist. Genau das machen sich die Intoleranten zu Nutze. Wie also steht es mit Deiner Würde?
Die für die Ethik genau so wichtige Epoche der Aufklärung ist an den meisten Muslimen vorbei gegangen. Man ist nicht automatisch Rassist, wenn man dies erkennt. Von Rassisten kann ich mich überdeutlich abgrenzen und tue dies auch.

So bleibt am Ende die Entscheidung und sie liegt bei Dir. Dein Ursprungsbericht war Zeugnis einer inneren Geschiedenheit. Entscheidung bedeutet im Wortsinne, das Du Dich aus dieser Geschiedenheit verabschiedest = Ent-scheidung.

20.04.2020 01:50 • x 8 #91


N
Liebe Jasmin, ich denke nicht, dass es dir viel nützt dich und ihn vollständig in Frage zu stellen. Auch nicht, die Schuld darin zu suchen, dass er aus einem anderen Kulturkreis ist oder Muslim. Für mich sind auch Laiendiagnosen wie Narzissmus immer bedenklich.

Er handelt egoistisch. Soweit kann man das bestimmt einordnen. Er hat seiner Kindheit entsprechend Verhaltensweisen, die bei dir als Macken ankommen. Seine Familie hat klare Erwartungen an ihn. - All das kannst du aber auch mit einem Mann aus deinem deutschen Kulturkreis haben. Dieses Forum ist voll von Geschichten von Partnern, die mit anderen chatten und Online ihre Liebe bekunden, von Männern, die noch bei Mutti wohnen oder der Familie jeden Wunsch erfüllen, während die Partnerin emotional verhungert. Da würde ich erst einmal keine Erklärung im anderen Glauben oder der Kultur suchen - denn letzteres hat dich bestimmt auch bereichert, oder?

Wichtig fände ich, ob du dir vorstellen kannst deine Ehe unter den gegebenen Umständen weiterzuführen? Ob es für dich innerlich schon vorbei ist. Ich würde mir überlegen, was deine nächsten Schritte sein können und vor allem wie du dir deine Zukunft wünschst. In einer Ehe hat sich keiner der Partner dem Wunschbild des anderen unterzuordnen. Und wenn du ganz ehrlich bist, hast du ja schon gehofft gemeinsam mit ihm deine Leidenschaft, deinen Sport, zu betreiben. Damit hast du auch ein Idealbild gehabt, von dem sich herausgestellt hat, dass es nicht seins ist.

Das Idealbild, das er gerade im Internet sucht und vermittelt ist übrigens sehr wahrscheinlich auch nicht seins. Es ist wahrscheinlich eine Momentaufnahme der Situation. Er wird sich fremd und vielleicht auch ohne Perspektive in Deutschland fühlen. Wir wissen alle, dass gut bezahlte Arbeit hier eine gute Ausbildung voraussetzt. Bei Deutschen übrigens auch

Leg all das Stereotypische und Verbissene zur Seite, das hier in einigen Beiträgen durchklingt und guck genau auf dich. Was du möchtest ist wichtig. Welche Grenzen du nicht überschritten haben möchtest. Kläre für dich genau wo du emotional und gedanklich stehst. Sieh dabei erst einmal weniger auf deinen Mann. Wenn bei der Klärung herauskommt, dass du so sehr verletzt und enttäuscht bist, dass es nicht mehr geht, dann leite umgehend die Trennung ein. Er ist erwachsen und hat Entscheidungen für sich getroffen. Du kannst jetzt ebenfalls einseitig für dich entscheiden

20.04.2020 05:54 • x 3 #92


A


Verheiratet mit einem Marokkaner - Bezness

x 3


Jas-min1991
Zitat von berliner1962:
Nun, entweder gefällt Dir das oder nicht. Entweder nutzt es Dir oder es schadet Dir.

Dazwischen gibt es m.E. nichts zu psychoanalysieren. Es ist doch immer die Toleranz der Liebenden, auf welche sich die Nichtliebenden ausruhen werden, egal ob wir sie als Narzissten bezeichnen können oder nicht. Die christliche Kultur basiert u.A. auf das Bibelwort, das die Liebe alles erduldet und alles verzeiht.


So wie du es sehr sachlich und logisch beschreibst hast du auch Recht in dieser Weise es zu betrachten . Da stimme ich in fast allen Punkten ebenfalls zu.
Jedoch kann ich durchaus behaupten , dass du weder meine Lebensumstände und meine Person selbst so gut zu kennen vermagst ( ich kenne hier im Forum auch niemanden persönlich und privat ) , um zu beurteilen , wieso und weshalb ich damals ausgerechnet meinen Mann zum Partner genommen habe . Und da war damals für mich sicher nicht das Hauptaugenmerk darauf ,dass er Muslim ist . Klar kann man jetzt sagen wie blauäugig, aber ich bin eben kein Mensch der andere von vornherein verurteilt- im Gegenteil ich respektiere die Menschen erstmal so wie sie sind . Und ja , ich konnte nicht wie ein Orakel absehen was daraus wird . Hätte ich das vorher aus deiner Sichtweise abgewogen , hätte - aber hätte auch nicht stimmen -können , dass die Beziehung von vornherein hoffnungslos ist. Ich habe einige der Freunde meines Mannes beobachten können bis heute wie sie mit deutschen oder Anderen Europäerinnen verheiratet sind und bei den meisten scheint es sogar ganz gut zu funktionieren. Es MUSS also nicht zwangsläufig so laufen . Nur weil ich nun das Parade Beispiel für eine missglückte binationale muslimisch-christliche Ehe bin, Heißt das noch lange nicht , dass es bei allen so missglückt . Kann ja zwischen zwei Deutschen genauso blöd laufen , mit anderen Gründen und so weiter und so fort .

Aber das ist nicht der Springpunkt. Tatsache und Fakt ist , dass ich noch nicht gegangen bin / ihn rausgeworfen habe - ja.
Da ist mit Sicherheit, so wie du es auch geschildert hast , meine unzureichende Fähigkeit zur Konsequenz zu sehen .
Daran ist aber , und davon bin ich fest überzeugt ,definitiv auch die Psyche beteiligt .
Du bist sicher extrem gebildet auf deinem Bereich , und ich nehme an als Mann (?) eher sehr sehr logisch und rational denkend - was für euch Männer ja der Riesen Vorteil ist um auch konsequenter zu handeln! Wir Frauen sind von Natur aus weniger rational und mehr emotional - was in solchen Beziehungen uns oft zum Nachteil werden kann.
Es gibt in der Psychologie auch den Ausdruck Trauma -Bonding. Das ist ein Cocktail aus einem auf und ab aus Hormonen ( der ständige Wechsel aus extrem Guten und dann wieder sehr schlechten Zeiten mit dem Partner ) , der Den Partner an den anderen bindet , wenn der andere stark narzisstische Tendenzen hat. Dies hat zur Folge , dass man weniger logisch und mehr wie eine fast Dro. / in dem Fall Liebes/zuneigungsabhängige an dem anderen festklebt und sich kaum lösen kann . Man ist süchtig nach diesem Cocktail . Falls es dich nicht interessiert oder dir egal ist das nachzuforschen, dann kann ich dir nicht mehr dazu sagen. Ich weiß in den Augen der meisten Männer ist das Thema Psychologie total abstrus ... aber nur weil man es nicht angucken will heißt das nicht , dass die Psyche nicht existiert. Sie ist ein wesentlicher Teil von uns mitsamt unseres Körpers und gehört auch dazu .
Aber es ist Fakt und ich lasse mir nicht abreden , dass das zu diesem Dilemma beiträgt. Soll auch keine Ausrede sein !

Aber deine ethisch und religiös hinterlegten Gedankengänge finde ich sehr gut , habe da auch nichts gegen einzuwenden.
Ich nehme mir nun aus deinem Beitrag mit , dass ich meine logisch denkende Seite mehr In mein Handeln integrieren muss und mir Ernstere Gedanken um die Sinnhaftigkeit dieser Beziehung und um den Wert meiner eigenen Würde machen muss .
Was ich mir bieten lasse und was nicht , ich weiß .

In dem Sinne bedanke ich mich auch für deine Sichtweise,
es ist auch wichtig es aus dieser Perspektive zu beleuchten , wie du sie hast .

20.04.2020 08:59 • #93


Kummerkasten007
Lange Rede, kurzer Sinn.

Er hat Dich irgendwann mal angeschrieben, und Du warst die einzige, die angebissen hat (denn ich gehe davon aus, er hat großflächig europäische Kontakte gesucht).

Du hast davon geträumt, mit ihm irgendwelche artistische Vorstellungen zu geben (hat er Dich anfangs darin bestärkt?), gekrönt von einer marokkanischen Hochzeit, die jeder Deutschen wie ein Märchen vorkommen kann.

Aber dann, nachdem er in D angekommen ist, da hat er angefangen sein wahres Gesicht zu zeigen.

Das alles hat für mich überwiegend mit dem Charakter zu tun, und etwas weniger mit Religion und in meinen Augen schon gar nicht mit irgendwelchen Internet-Psycho-Diagnosen.

Arbeitet er eigentlich? Wenn ja, was?

Du hast auch geschrieben, er will nicht Deutsch lernen. Und nach Südfrankreich, wo er wohl auch eher wegen Dir mitgegegangen ist, will er auch nicht wieder.

Also, was habt ihr tatsächlich gemeinsam?

20.04.2020 09:15 • x 2 #94


N
Jasmin, ich lese bei dir viel von psychologischen Diagnosen. Sind die mal von einem Profi gestellt worden oder ist es mehr aus Beratungsbüchern angelesenes Wissen? Wenn das der Fall ist, würde ich dir zur Vorsicht raten. Gerade in diesem Bereich gibt es immer wieder Trends. Aktuell ist Narzissmus viel diskutiert, davor waren es das Borderline Spektrum, davor die Auswirkungen von Burn-Out. Ich finde es immer etwas übergriffig an Hand des eigenen Heureka! Moments beim Lesen den anderen mit einer psychologischen Störung zu belegen. Das steht uns in der Regel nicht zu. Es gab Zeiten, in denen kreative, selbstbewusste Frauen eingesperrt und als hysterisch eingestuft wurden. Hier waren auch Laien am Werk

Sieh der ungeschminkten Wahrheit einfach ins Gesicht. Du hattest eine Traum und hast deshalb nicht alles ausgelotet. Er hatte wahrscheinlich einen Traum und auch nicht die gesamte Tragweite seiner Entscheidung verstanden. Das passiert. Jetzt sprecht miteinander und seht euch als Menschen und nicht als die Ungläubige und der Patient in die Augen. Ihr habt euch doch einmal sehr gemocht.

Wenn eure Erwartungen an euch selbst und eure Träume dem Alltag nicht standhalten, dann solltet ihr über eine Trennung nachdenken. Mach es dir aber deinerseits nicht zu leicht, deine Verantwortung auf psychische Diagnosen zu wälzen.

20.04.2020 09:27 • x 3 #95


Jas-min1991
Zitat von nalea:
Leg all das Stereotypische und Verbissene zur Seite, das hier in einigen Beiträgen durchklingt und guck genau auf dich. Was du möchtest ist wichtig. Welche Grenzen du nicht überschritten haben möchtest. Kläre für dich genau wo du emotional und gedanklich stehst. Sieh dabei erst einmal weniger auf deinen Mann. Wenn bei der Klärung herauskommt, dass du so sehr verletzt und enttäuscht bist, dass es nicht mehr geht, dann leite umgehend die Trennung ein. Er ist erwachsen und hat Entscheidungen für sich getroffen. Du kannst jetzt ebenfalls einseitig für dich entscheiden


Ja ja und nochmal ja !
Vielen Dank auch für deinen Beitrag , da sprichst du absolut die Worte aus , die es so auf den Punkt bringen.

Meine Schwester betont auch immerzu : schau auf dich und was ICH will. Was er will ist im Prinzip ja mittlerweile so ziemlich geklärt .
Ich darf nicht mehr von mir selber ablenken , indem ich meinen Mann analysiere.
Bestimmt fühlt er sich in Deutschland nicht so gut wie in Marokko , er hat so gut wie keine Freunde hier nach fast drei Jahren. Hält nur den Kontakt zu seinen Landsleuten. Ich glaube auch er fühlt sich nicht 100% wohl . Aber das ist seine Sache , ich kann nicht mehr tun wie ich schon getan habe . Ich habe genug versucht emphatisch zu sein.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich- und das ist hier das Hauptsächliche !

Ich muss meine Verantwortung für mich selbst ergreifen und mir klarer werden, was ich will und was nicht .

Auf Dauer möchte ich auch keinen Partner, mit dem ich keine oder nur kaum Gemeinsamkeiten und geteilte Werte habe .
Nur weil ich an der Hoffnung festzuhalten scheine, dass er nochmal so wird wie am Anfang bin ich geblieben vermute ich . Aber mit der Hoffnung kann ich ja nun noch Jahre verschwenden und meine besten Jahre vor allem verplempern.
Und ja , das stimmt , letztendlich habe ich ja wenigstens auch seine Kultur kennenlernen können . Vielleicht nicht alle Facetten, aber doch einige . Ist auch eine Bereicherung, nicht nur alles schlecht .

Wir alle müssen lernen von Idealen abzukommen ... in diesem Fall bringt mir das Festhalten an meinem Ideal von einem Mann nichts . Vor allem wenn mein Mann sich sehr deutlich davon wegbewegt. (Er verbringt seine meiste Freizeit auf der Couch , geht für mich persönlich gar nicht ...)

Ich bin nicht perfekt , er nicht perfekt ( oder ideal). Letztlich kommts drauf an ob man auch mit seinen Imperfektionen zueinander passt.
Aufeinander eingehen , einander wertschätzen, tolerieren und respektieren kann ...
Lieben und leben lassen ohne aneinander vorbeizuleben.
Daran scheitern ja immerhin die meisten Beziehungen.
Was hier wohl auch der Fall sein dürfte...
wir leben uns deutlich auseinander aufgrund unterschiedlicher Lebensvorstellungen...

Danke für deine Denkanstöße!
Ich werde mir das alles durch den Kopf gehen lassen . Und auch durchs Herz . Damit endlich eine Entscheidung bei raus kommt.

20.04.2020 09:34 • #96


P
Jasmin,

du weißt, daß ich weiß, was für ein starker Schritt so eine internationale Ehe ist. Und da gehen sehr viele Erfahrungen rein, die sonst nicht so wären.

Nichts desto trotz, so ein bißchen erschreckst du mich mit deinen Antworten.
Wie schon gesagt wurde, geht es weder um Religion, Kultur oder die Art, wie liebevoll jemand aufgewachsen ist.
Es geht um die Gründe, warum DU in einer Beziehung verharren WILLST, die offensichtlich nicht auf der Ebene einer Partnerschaft geführt wird.
Du suchst tausend Erklärungen, warum er so und du so bist. Aber Null Konsequenzen bisher. Warum? Was hindert dich zu akzeptieren daß ihr keine Partner seid?
Es ist sogar noch viel schlimmer
Zitat von Jas-min1991:
so sehr ich meinen Mann ändern wollte .

Zitat von Jas-min1991:
Er will es scheinbar nicht. Er betont das auch immer er sei wie er sei und müsse ihn so annehmen .

Zitat von Jas-min1991:
Ich hadere leider tatsächlich noch etwas , weil er eben oft nicht so böse ist , im Gegenteil, oft wie ein kleiner Junge eher dem man kaum böse sein kann.


Ist das dein Ernst?
Wie betrachtest d u deinen Mann?
Da hängt gewaltig einiges schief.

Willst du in einer Beziehung verbleiben, in der ihr euch gegenseitig nicht akzeptiert und respektiert, wie es sinnvoll wäre?

Hoffst du insgeheim, du könntest doch noch gewinnen - ihn ändern?

Möchtest du für dieses Hilfsprojekt (habe das Zitat verloren) verheiratet bleiben, um ihm irgendwann geholfen zu haben?
Was ist, wenn du in der Zwischenzeit auf jemanden triffst, der wirklich ein Partner auf Augenhöhe für dich wäre?

Oder hast du Probleme einzugestehen, daß du einen Fehler begangen hast?

Alle diese Fragen kannst du überspringen. Übrig bleibt die Frage, ob du tatsächlich mit d i e s e m Menschen - WIE ER IST - bis an dein Lebensende zusammen sein möchtest?

Alles andere folgt deiner ehrlichen persönlichen Inventur.
Und dafür müsstest du dir selber gegenüber einiges eingestehen statt irgendetwas lange zu erklären.

Du kannst das!

20.04.2020 09:52 • x 2 #97


Jas-min1991
Zitat von nalea:
Sieh der ungeschminkten Wahrheit einfach ins Gesicht. Du hattest eine Traum und hast deshalb nicht alles ausgelotet. Er hatte wahrscheinlich einen Traum und auch nicht die gesamte Tragweite seiner Entscheidung verstanden. Das passiert. Jetzt sprecht miteinander und seht euch als Menschen und nicht als die Ungläubige und der Patient in die Augen. Ihr habt euch doch einmal sehr gemocht.


Ja ganz genau. Das ist es .
Alles andere ist nur kratzen an der Oberfläche.


Zitat von Kummerkasten007:
Er hat Dich irgendwann mal angeschrieben, und Du warst die einzige, die angebissen hat (denn ich gehe davon aus, er hat großflächig europäische Kontakte gesucht).


Das stimmt.
Habe entsprechend in seinem Facebook nachgeforscht und vor einigen Wochen in dem Nachrichten Archiv ( versteckte Nachrichten) gesehen wie viele Frauen er von 2009 bis heute doch angeschrieben hatte aus unterschiedlichsten Nationalitäten und Ländern . Mit google translate offensichtlich Fernbeziehungen über Chats geführt ... sehr dubios . Und eben doch so stereotypisch ( passt ja generell zu seiner Neigung mit Frauen zu schreiben , immer auf der Suche nach der nächst besten Gelegenheit...).

Und er ist Gärtner bei einer privaten Firma hier . Also er würde so einfach nichts anderes finden als ungelernte Kraft , es hat ewig gedauert bis wir ihm diesen Job an Land gezogen hatten .

Ihm ist die einseitige und von mir abhängige Lage bestimmt bewusst weswegen er sich wahrscheinlich gezwungen gesehen hat , nach der nächsten Heldin bzw Retterin im Internet aus seiner misslichen Lage zu suchen ...

Es tut mir Leid für ihn aber er ist Erwachsen, dann muss auch ER Verantwortung tragen so wie ich es muss .
So wie es @nalea beschrieben hat .

Und ja Gemeinsamkeiten... kaum mehr vorhanden wie gesagt .
Nur das geteilte Leben , zusammen essen , zusammen verreisen ,schlafen , gemeinsam Filme gucken ,selten zusammen trainieren ( wobei er dann mit andern Jungs trainiert aber nicht direkt mit mir), keine wirklich essenziellen Dinge, die uns verbinden.

Mit sprachen lernen tut er sich generell sehr schwer . Ich habe nach seinen Frauen Geschichten eben auch keine Einsicht mehr ihm beim Deutsch lernen zu helfen . Habe genug eigenen Stress um die Ohren und er ist kein kleines Kind mehr und ich bin nicht seine Beauftragte und Mutter für alle Fälle .

20.04.2020 10:02 • #98


S
Jasmin, ich verstehe dich echt nicht. Ihr habt keine Ehekrise. Es war nie eine Ehe. Er wollte nach Deutschland und hat alles dafür getan.

Jeder ist seines Glückes Schmied.

20.04.2020 10:04 • x 1 #99


Kummerkasten007
Zitat von Jas-min1991:
bis wir ihm diesen Job an Land gezogen hatten .


Nein, bis Du etwas gefunden hast.


Zitat von Jas-min1991:
Ihm ist die einseitige und von mir abhängige Lage bestimmt bewuss


Sorry, aber ein Mensch, der etwas aus seinem Leben machen will, der bewegt sich von alleine. Guck Dir mal die ganzen Migranten an, die hier mit noch weniger ankommen und sich selbst versorgen möchten (und es auch oft schaffen, wenn sie die behördlichen Hürden überwinden).

Je mehr Du schreibst, desto mehr habe ich den Eindruck von der Laus im Pelz.

Er, der afrikanische Lover und Du, die reiche Deutsche - das Klischee zeigt sich hier leider sehr deutlich.

20.04.2020 10:23 • x 2 #100


Jas-min1991
Ich antworte gerne mehr dazu heute Abend .

Von außen betrachtet ist es immer leichter Dinge zu beurteilen teilweise auch zu verurteilen, aber mit vielen Argumenten habt ihr Recht. Ich verüble das hier keinem.

Erst mal allen hier einen schönen Tag !

20.04.2020 10:37 • #101


Kummerkasten007
Natürlich ist es von außen leichter, weil keine emotionale Verstrickung da ist, ganz klar.

Verurteilung? Hm, nein empfinde ich nicht so. Wir gucken hier ganz anders drauf auf die Tatsachen, die Du uns schilderst.

20.04.2020 10:39 • x 1 #102


berliner1962
Nachtrag:
Zitat von Jas-min1991:
Lebensumstände und meine Person


Natürlich kennen wir alle nicht die kompletten Lebensumstände eines TE hier. Das ist auch nicht unbedingt notwendig da niemand hier als Coach oder Psychoanalytiker agiert. Aber in der Regel schreibst Du hier mit lebenserfahrenen Menschen, die selbst einiges durch haben und anhand Deiner Aussagen die Sachlage durchaus beurteilen könnten.
Dabei liegt die Deutungshoheit nicht bei dem Einzelnen, sondern wird aus der Menge des Zuspruches hier Dir wohl deutlich.

Zitat von Jas-min1991:
ich bin eben kein Mensch der andere von vornherein verurteilt- im Gegenteil ich respektiere die Menschen erstmal so wie sie sind


Es macht doch einen fundamentalen Unterschied, ob man jemanden (aus einer anderen Kultur und Religion) Toleranz gegenüber bezeugt oder - ob man ihn heiratet.

Zitat von Jas-min1991:
ich konnte nicht wie ein Orakel absehen was daraus wird


Orakel sind sowiso Sch. . Der einigermaßen gebildete Mensch einer westeuropäischen Kultur kann die Folgen seines Handelns und seiner Entscheidungen auch anhand von frei zugänglichen Informationen einigermaßen abschätzen lernen und Verantwortung dafür übernehmen, ohne sich eines Orakels aus irgendeiner Ziegenhirtentradition vorsintflutlicher Zeiten bedienen zu müssen. Das eben verstehe ich unter Aufklärung bzw. einem von der Aufklärung geprägten Menschengeist, vom normalen Menschenverstand wollen wir mal besser gar nicht erst anfangen, der ist auch insgesamt eher fraglich.

Zitat von Jas-min1991:
Wir Frauen sind von Natur aus weniger rational und mehr emotional


Wenn Du Dich weiter mit solchen Stereotypen umgeben möchtest - bitte gerne. Es ist nur wenig hilfreich.
Ich wäre aus Erfahrung fast geneigt zu bestätigen, das Frauen generell und statistisch weniger rational agieren, aber das liegt weniger in ihrer Natur als in ihrer Ausbildung und Fähigkeit zur Selbsterziehung. Oft liegt es auch einfach daran, das sie Emotionen vorschieben um nicht wirklich nach- bzw. vordenken zu müssen weil sie oft (nicht immer) Konsequenzen scheuen. Kurzum: Es ist reine Bequemlichkeit.
Den Männern ebenso stereotyp Emotionen abzusprechen ist einfach grundfalsch.
Gerade hier in diesem Forum findest Du genau so viele Männer wie Frauen, denen z.b. das Thema Trennung so nahe geht, das sie sich darüber z.T. sehr differenziert auslassen und recht offen berichten.

Bei der Aussage:
Zitat von Jas-min1991:
Ich weiß in den Augen der meisten Männer ist das Thema Psychologie total abstrus


verhält es sich genau so. Ich bin davon überzeugt das es mehr praktizierende Psychologen gibt als Psychologinnen, den Beweis dafür muss ich nicht antreten da ich hier keine Facharbeit zu schreiben gedenke.
Die wesentliche Forschung über die Psyche des Menschen geht auch eher auf Männer zurück, wobei wir wir einschränkend feststellen müssen das Bildung noch zu Zeiten von olle Freud ff. nicht unbedingt gendergerecht zuging.

Es freut mich ja, das Du meinen Auslassungen zu Deinem Fall etwas abgewinnen konntest, aber so richtig glaube ich, hast Du mich nicht verstanden.
DU hast einen Muslimen zum Mann genommen und wunderst Dich, leidest, und berichtest davon das er sich so verhält wie sich ein muslimischer Mann nun einmal gelernt hat zu verhalten. (Ausnahmen bestätigen sicher die Regel!) Die Konsequenz für Dich kann doch nur sein, das Du ihn so akzeptierst wie er ist und wie Du ihn hier beschreibst (einschließlich aller Nebenfrauen etc., mangelndem Integrationswillen, mangelnder Anpassungfähigkeit etc. pp)

------ oder eben nicht.

20.04.2020 12:05 • x 2 #103


N
Ich habe die Vermutung, dass es bei Jasmins Versuchen dem Ganzen Namen und Diagnosen zuzuordnen lediglich darum geht das Geschehene für sich begreifbar zu machen. Vielleicht spielt unterschwellig der Satz mit Ich hätte es besser wissen müssen.

Ähnlich scheinen die Beiträge hier, die den Mann beschreiben, der Versuch zu sein für sich klarzustellen machen, dass so etwas erkennbar und damit vermeidbar ist.

Leider, oder zum Glück, ist das Leben komplexer Weder Jasmin, noch ihr Mann sind heute die, die sie bei ihrem ersten Treffen waren. Sie hätten zusammenwachsen können oder sich wie jetzt voneinander entfernen. Ich fände wichtig, dass Jasmin sich über ihren eigenen Weg Klarheit verschafft. Und das ohne sich Erklärungskrücken in der Psychologie oder Stereotypie zu suchen.

20.04.2020 12:41 • x 1 #104


S
Ich denke nicht, dass sie hätten zusammenwachsen können, weil sie von Anfang an nur ein Mittel zum Zweck war. Er wollte durch die Heirat eine bessere Zukunft für sich und seine Familie. Ähnlich wie bei 20 Jährigen, die einen 90 jährigen Multimillionär heiratet. Da ist selten Liebe im Spiel und dementsprechend gibt es kein Zusammenwachsen oder reale Ehekrisen.

Und ja Jasmin, wissen können hättest du es nicht, ahnen schon. Und ja, da wir nicht emotional involviert sind, fällt es uns leichter, dahinter zu sehen. Auch ich gehöre zu der Sorte Mensch, der bis zum bitteren Ende an das Gute in Menschen glaubt. Irgendwann ist aber genug.

Sollte es dir einfacher fallen, ihn einen Narz zu nennen, dann bitte. Wie du durch deine Netzrecherchen aber sicherlich weisst, ist es unmöglich, mit einem Narz eine glückliche und gesunde Beziehung zu führen.

Vergangenheit ist Vergangenheit. Das, was du jetzt tust, bestimmt über deine Zukunft. Und nur du entscheidest, wie deine Zukunft aussehen soll.

20.04.2020 13:22 • x 2 #105


A


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