Zitat von Balu85: da fehlten mir als ein kleiner Romantiker irgendwie die emotionale Komponente.
Tut mir Leid, es war gestern schon spät und ich habe versucht alles kompakt zusammen zu schreiben.
Aber ja, auch mir fehlte dann der ganze romantische Aspekt. Ich wollte eine Ehe nicht aus Versorgungs- oder Absicherungsgründen. Ich hab mir über die Jahre tatsächlich sehr einen romantischen Heiratsantrag gewünscht. Hätte auch daheim bei uns auf der Terrasse mit ein paar liebenswerten Sätzen sein können. Ich erwarte da keine Städtereise nach Paris oder sonstigen Schnickschnack. Ein wenig hatte ich die Hoffnung im Laufe des Jahres 2023 einen Antrag zu bekommen, weil das Datum für die Trauung ja schon stand. Als die Monate verstrichen, dachte ich Okay, dann vermutlich kein Antrag auch nicht schlimm, wir wissen wann wir heiraten es geht an dem Tag um uns und mehr braucht es nicht. Im Nachgang Farge ich mich, ob das so eine Art von Verdrängung war.
Zitat von Balu85: Zumindest da könnte er ehrlich kommunizieren warum er nicht heiraten möchte. Ist natürlich auch möglich das er Angst vor der eventuellen Reaktion hat.
Wenn mein Partner zu der Erkenntnis kommt nicht heiraten zu wollen, würde ich ihn sicherlich nicht in den Wind schießen.
Mir wäre nur wichtig zu klären, ob es grundsätzlich an einer allgemeinen Veränderung seiner Werte bzw. Sichtweise liegt oder ob es daran liegt welche Person er heiraten sollte.
Mit ersterem glaube ich mittlerweile mich anfreunden zu können. Bei der anderen Möglichkeit sollte man mal nachforschen weshalb und ob die Grundlage für eine Beziehung den überhaupt gegeben ist. Also wenn er grundsätzlich heiraten will, aber eben nicht mich. Sollten wir zum einen beider gleichermaßen Bescheid wissen und uns zum anderen Gedanken machen, ob oder wie wir eine Weiterführung der Beziehung unter den Umständen überhaupt wollen.
Klar, Transparenz wünsche ich mir auch.
Zitat von Balu85: Im allgemeinen kann man aber sagen, wenn es schon eine Schieflage gibt...ist eine Hochzeit, die denkbar schlechteste Idee. Denn diese kittet nichts.
Der Meinung bin ich auch, deswegen ist es wie gesagt auch kein Thema mehr...
Eine Schieflage war mir vor dem geplatzten Termin jedenfalls so nicht bekannt/bewusst.
Zitat von Tamin: Wie klingt das für dich? Ich meine versetze dich mal in so eine Lage, wie fühlst du dich dabei, wenn sich jemand so vor dich stellt, das kein Durchkommen mehr stattfinden kann?Hast du Lust diese Person zu heiraten oder fühlst du dich eher unter Druck und versuchst auszuweichen? Das sind so meine Gedanken, niemand hat Lust jemanden zu heiraten der einen nicht entkommen lässt. Heiraten wollen entsteht eher aus einem freien Gefühl heraus, man bindet sich freiwillig.
Versetz dich mal in meine Lage. Was glaubst du wie es sich anfühlt, wenn man auf der einen Seite gesagt bekommt das einem die Ehe wichtig ist, er mich liebt und heiraten will und auf der anderen Seite nichts passiert. Wie glaubst du fühlt es sich an, wenn man gemeinsam und auch mehr durch ihn motiviert vereinbart Ende des Jahres zu heiraten, gemeinsam beide Familienseiten und Freunde informiert und dann lässt man den Termin ohne Vorwarnung etc. platzen bzw. kümmert sich nicht darum? Was glaubst du ist es für ein Gefühl seiner Familie, Freunden und Arbeitskollegen erklären zu müssen wieso die Trauung nicht wie geplant stattgefunden hat? (ja, die dankbare Aufgabe bleib tatsächlich allein an mir hängen. Vermutlich hatte er mal wieder so viel auf Arbeit zu tun .)
Es ist kein schönes Gefühl, nur falls es dich interessiert.
Es wirft auf jeden Fall viele Fragen auf und man beginnt zu hinterfragen. Ich finde nicht, dass es verwerflich ist, mich nicht mit Aussagen wie Ich hatte so viel Stress auf der Arbeit und hab es vergessen, zufrieden zu geben. Den das ist einfach Blödsinn. Das ist meiner Meinung nach nicht der wirkliche Grund. Was ich erwarte ist eine klare und deutliche Stellungnahme zu diesem Thema und ganz ehrlich, du und andere Leser dürfen hier gerne anderer Meinung sein, aber ich finde es ist nicht zu viel verlangt ein klares Statement zu fordern ob eine Heirat überhaupt gewünscht ist. Es ist sicherlich nicht zu viel verlangt eine offene und ehrliche Aussage zu erwarten. Den ich kenne wirklich niemanden der einfach vergisst das er Ende des Jahres eigentlich heiraten wollte. Ich kenne auch niemandem der seiner Partnerin suggeriert sie zu heiraten und dann doch nichts passiert. Den auch wenn ich durchaus Verständnis dafür habe, dass Männer vor einem Heiratsantrag nervös sind, sich erstmals unschlüssig über den Ablauf oder die Art den Antrags sind, auch ob die Frau wirklich die Richtige ist und es am Ende kurz vor dem Antrag einen kleinen Ruck und eine Portion Mut erfordert, so muss ich doch zugeben, dass ich für die Art und Weise wie ich das Thema in unserer Beziehung erlebt habe wenig Verständnis aufbringen kann.
Den er hat ja nicht grundsätzlich komplett abgeblockt, wenn ich das Thema angesprochen habe. Wir haben grob über den Rahmen gesprochen und es war uns klar das wir beide heiraten wollen. Das ich in meiner Beziehung ein Thema das mir am Herzen liegt ca. 1 Mal im Jahr anspreche empfinde ich nicht als Druck Ausübung. Vor allem nicht, wenn der Partner ebenfalls sagt heiraten zu wollen. Darf jetzt jeder anders sehen. Weshalb dann trotzdem nichts passiert ist? Ja, die Farge stelle ich mir auch. Aber die Antwort ist sicherlich nicht der fehlende Mut oder die fehlende Kreativität, es ist auch sicherlich nicht der Stress auf Arbeit.
Den Druck, welchen ich tatsächlich Anfang diesen Jahres ausgeübt habe, hat er erst NACH dem geplatzten Termin bekommen und zwar Druck sich in seinem Handeln bzw. nicht Handeln mal zu hinterfragen und ehrlich zu sich selbst zu sein. Auch ich bin seit dem geplatzten Termin in Selbstreflektion und gemeinsam, hoffen wir zumindest unsere Beziehung reflektieren zu können.
Zitat von Wollie: ich den Threat hier lese, dann kommt bei mir ein ganz komisches Gefühl hoch. Nämlich ich denke, dass ER nie heiraten wollte, will und auch in Zukunft nicht möchte. Weil ? Keine bewusste Entscheidung für meine Partnerin ? Ehe zu verbindlich ? Wegschieben der Verantwortung ?
Zitat von SchlittenEngel: was ich jetzt immer noch nicht gelesen habe ist, warum du heiraten möchtest oder wolltest. Jetzt nur als neutrale Wahrnehmung meinerseits klingt es ein bisschen, als wäre das Thema bei euch zu einem symbolischen Machtkampf mutiert, in dem es beiden mehr ums Prinzip als um die Sache geht.
Ganz ehrlich, ich erwarte nicht das sich irgendetwas in/an unserer Beziehung verändert. Ich glaube eine Beziehung wird durch die Eheschließung weder besser noch schlechter. Eine Ehe ist für mich auch keine Garantie für den Rest seines Lebens zusammen zu bleiben, dessen bin ich mir als Scheidungskind bewusst.
Worum es mir geht, kann ich rein rational nicht für jeden zufriedenstellend beantworten.
Tatsächlich geht es mir um das gegenseitige Bekenntnis zueinander. Das bewusste und offizielle JA zu dem Partner, der Liebe, der gemeinsamen Beziehung und der gemeinsamen Zukunft. Auch wenn es kitschig klingt, ich würde mich über so kleine Dinge freuen wie beispielsweise einen gemeinsamen Familiennamen zu tragen, auf dem Moment in der Kirche wenn ich zum Traualtar laufe und er dort vorne am Altar steht, darauf gemeinsam mit unseren Freunden und Familien unsere Liebe zu feiern, gemeinsame positive Erinnerungen an den Tag unserer Hochzeit und die vermutlich chaotische Phase der Hochzeitsplanung zu teilen, einfach aus Liebe und Zuneigung zueinander.
Ich weiß nicht, ob das für den ein oder anderen zu wenig oder zu kitschig ist. Liebe und Zuneigung ihm gegenüber sind zumindest von meiner Seite aus der Hauptgrund. Seiner Aussage nach liebt er mich auch und auch eine Ehe hatte für ihn immer einen großen Stellenwert. Daher sah ich jahrelang kein Problem weshalb wir nicht heiraten sollten. Unsere Beziehung war in den letzten Jahren nicht besser oder schlechter als die von anderen Paaren die den Entschluss zur Ehe treffen. Wir hatten keine Schieflage, zumindest wären mir keine Probleme oder offene Konflikte bekannt gewesen. Im Gegenteil ich hatte sogar den Eindruck das sich unsere Beziehungsqualität stetig verbesserte.
Natürlich hat es den positiven Nebeneffekt nicht mehr in Erklärungsnot zu geraten, wenn man mal wieder gefragt wird weshalb wir noch nicht verheiratet sind. Die meisten Menschen die uns kennenlernen oder entfernte Bekannte gehen davon aus das wir bereits geheiratet haben und sind dann sehr überrascht das wir es nicht sind. Darum geht es mir aber nicht, den daran habe ich mich bereits gewöhnt und heiraten nur damit ich oder wir verheiratet sind möchte ich nicht. Das wären für mich die falschen Gründe.
Natürlich gibt es Menschen für die das Eingehen einer Ehe keinen großen Stellenwert hat. Natürlich gibt es Menschen und Paare die sich bewusst gegen eine Eheschließung entscheiden.
Wir gehören - zumindest glaubte ich das - nicht dazu. Bereits vor unserer Beziehung und auch frisch in der Beziehung waren wir uns einig, daß für uns eine Ehe wichtig ist und das wir uns in der Zukunft ganz klassisch verheiratet, mit Kindern und Haus sehen. Also es ist jetzt nicht so, als wäre ich eine Beziehung mit einem Mann eingegangen der mir von Anfang an gesagt hat, dass er einer Ehe keinen großen Stellenwert einräumt und deshalb nicht heiraten will.
Auch über die Jahr wurde ein Sinneswandel oder Veränderungen seiner Sichtweise nicht zum Ausdruck gebracht.