Vergeltung um abschließen zu können

Die Trennung ist lange her und ich bin immer noch gekränkt. Ich kanns nicht überwinden und es hat negativen Einfluss auf mein Leben. Ich will endlich frei und beschwerdelos sein. Ich will endlich meine Ruhe haben. Ich habe alles schon probiert. Alle gängigen Tipps und Ratschläge befolgt. Ich bin ein Mensch der normalerweise positiv denkt. Ich bin immer noch tief verletzt.
Nur eins habe ich noch nicht probiert, ich könnte Vergeltung üben. Vom Wesen her kann ich niemanden etwas böses tun, es sei denn er stellt sich mir in den Weg und gefährdet mein Leben. Ich habe keine moralischen Konflikte, gut ist für mich das was mir gut tut und dazu muss ich kein guter Mensch sein.
Und ich glaube dass es tief in mir genau darum geht. Sie hat sich mir in den Weg gestellt und mein Leben gefährdet, da die Trennung einiges auslöste und einen großen Schaden verursacht hat, den ich heute und auch künftig noch lange ausbaden darf. Die schei. die ich durchmachen muss und musste wäre nicht notwendig gewesen, ihr war es aber offensichtlich vollkommen schei., tut so als ob diese Beziehung nie existierte. Es geht mir nicht um die Trennung an sich.
Vergeltung ist das einzige was mir noch in den Sinn kommt. Heute weis ich wie sehr ich andere Menschen beeinflussen kann, und deswegen könnte ich mich wieder in ihr Leben drängen, sie dazu bringen alles für mich aufzugeben, und sie am Ende fallen lassen so wie sie es bei mir getan hat.
Dadurch das ich heute immer noch unter allem was passiert ist wegen ihr leide, ist dieser Mensch ein Feind geworden. So lange kämpfe ich schon damit rum und komme nicht los. Vielleicht ist erst dann Ruhe, wenn ich diesen Feind vernichte.

Lerne Vergebung - tue es für dich. Was hast du davon wenn du Vergeltung ausübst? Du schadest dir am meisten.

Ich bin der Meinung dass all das was schief lief bzw was böses getan wurde früher oder später Auf einen zurück kommt. Das ist das Gesetz der Polarität.

Auf so etwas wie übergeordnete Gerechtigkeit verlasse ich mich nicht. Sie hat ihre Entscheidungen sehr bewusst getroffen, während ich damals naiv und leichtgläubig war, bedingungslos geliebt habe. Vergeben habe ich jahrelang versucht, mir selbst bereits vergeben dass ich damals so dumm war. Nur dieser Feind ist jetzt noch im Weg. Es wäre kein Schaden für mich, sondern eine Genugtuung. Das einzige was mich im Moment abhält, ist die Frage ob sich der Aufwand lohnt. Wenns nach mir geht will ich gar nichts mehr mit diesem Menschen zu tun haben, aber ich will das alles auch endlich hinter mir haben, egal wie.

Hallo Dynamit,

'wenn's nach mir geht will ich gar nichts mehr mit ihr zu tun haben',
schreibst Du,
das ist der gesunde Weg.
Wenn Du nicht abschließen kannst,
dann rede in einer vom Hausarzt verschriebenen Psychotherapie darüber z. B. oder an einer städtischen Beratungsstelle ... .
Liebe ist eine positive Bindung, Haß ist die Kehrseite davon und die negative Bindung. Sie ist nicht Dein Feind, sie ist Deine Ex.
Loslassen und nach vorne schauen macht Dich frei.

Alles Gute !

Was hat sie die genommen Dynamit?

Hallo Dynamit,
magst du uns nicht mal deine Geschichte mitteilen ?
Vielleicht könnten wir dir dann konstruktive Vorschläge machen und dabei helfen es zu verarbeiten ?
Fühl dich mal gedrückt

Zwei, wie ich finde, nachdenkenswerte Zitate fallen mir hierzu ein:

Die Rache ist ein Erbteil schwacher Seelen,
Ihr Platz ist nicht in einer starken Brust.
(Karl Theodor Körner)


Rache heißt, um der Vergangenheit willen handeln, sie ist also eine um 180 Grad falsch gedrehte Energie.
(Prentice Mulford)

La haine, c'est la colére des Faibles - Hass, das ist die Wut der Schwachen.

Eine Trennung tut weh - aber wie man im Anschluss damit umgeht, ist eine eigene Einstellung, nicht das, was ein/eine Ex mit einem gemacht hat.

Schließe mich Lucky's Rat an: Psychotherapie.

Ganz ehrlich, ich finde diese Aussage gruselig und muss da spontan an die narzisstische Kränkung denken, die für den Narzissten unverzeihlich ist, so lange sie nicht gerächt wurde und er dadurch Genugtuung erfahren hat.

Vergeltung ist doch niemals das Schlimmste was man einer anderen Person antun kann, das Schlimmste ist Ignoranz. Jede Form von Aufmerksamkeit und sei es negative Aufmerksamkeit gibt der anderen Person immer noch Macht über dein Leben und deine Gefühle. Warum lässt du das zu?
Eine Kränkung ist immer etwas das uns im tiefsten Kern unserer Seele erschüttert und ganz oft ist eine im erwachsenen Leben empfundene tiefe Kränkung nur die Erinnerung an etwas das schon vorher da war und nicht verarbeitet wurde.

Zitat:

Heute weis ich wie sehr ich andere Menschen beeinflussen kann, und deswegen könnte ich mich wieder in ihr Leben drängen, sie dazu bringen alles für mich aufzugeben, und sie am Ende fallen lassen so wie sie es bei mir getan hat.

Das klingt absolut nach gekränktem Ego a la ich bin immer noch mächtig, ich könnte wenn ich wollte die Kontrolle zurückbekommen. Ob das so stimmt, das sei mal dahingestellt.
Ich glaube nicht, dass du durch eine Vergeltung (ein wirklich schlimmes Wort) Genugtuung erfährst, ich glaube eher dass da eine therapeutische Aufarbeitung hilft oder wenn du das hinbekommst, schonungslose Ehrlichkeit mit dir selbst darüber was genau so kränkend war, dass du es scheinbar noch Jahre (!?) später nicht überwunden hast.

Hallo Dynamit,

ich kann deine Gedankengänge nachvollziehen...und ich teile sie momentan auch.
Diese ganzen Anti-Rache Zitate haben mich auch noch kein bisschen überzeugt es nicht zu tun. - Ihr nicht in ihrer neuen/alten Beziehung weh zu tun so wie sie es mit mir gemacht hat. Ihr geht es gut, mir geht es schlecht...Ohne meine Geschichte jetzt wieder zu erzählen, es müsste andersrum sein. Ich glaube auch nicht an eine übergeordnete Gerechtigkeit...Manche Menschen scheinen immer mit allem durchzukommen, egal wie sehr sie jemanden verletzt haben. Und das Ignoranz die größte Rache ist, ist auch Quatsch in meinen Augen...Wenn ein Mensch sowieso nicht mehr an einen denkt dann interessiert es ihn auch nicht ob ich ihn ignoriere...

Trotzdem habe ich es bisher nicht getan...weil ich ernsthaft daran zweifle ob es mir persönlich danach besser geht. Geht es mir wirklich besser wenn ich jemandem schaden zufüge? Bin ich so ein Mensch überhaupt? Und habe ich das überhaupt nötig? Die Rachegelüste haben tatsächlich in den meisten Fällen, selbstverständlich, etwas mit dem gekränkten Ego zu tun... Wir sollten uns beide auf uns selbst konzentrieren und dann ist die beste Rache...wenn man das dann noch so nennen möchte... dass wir glücklich werden!
Wenn man es alleine nicht kann dann sollte man wirklich über eine therapeutische Aufarbeitung nachdenken.

Zitat von Hase87:

Hallo Dynamit,

ich kann deine Gedankengänge nachvollziehen...und ich teile sie momentan auch.
Diese ganzen Anti-Rache Zitate haben mich auch noch kein bisschen überzeugt es nicht zu tun. - Ihr nicht in ihrer neuen/alten Beziehung weh zu tun so wie sie es mit mir gemacht hat. Ihr geht es gut, mir geht es schlecht...Ohne meine Geschichte jetzt wieder zu erzählen, es müsste andersrum sein. Ich glaube auch nicht an eine übergeordnete Gerechtigkeit...Manche Menschen scheinen immer mit allem durchzukommen, egal wie sehr sie jemanden verletzt haben. Und das Ignoranz die größte Rache ist, ist auch Quatsch in meinen Augen...Wenn ein Mensch sowieso nicht mehr an einen denkt dann interessiert es ihn auch nicht ob ich ihn ignoriere...

Sag das nicht; ich habe nach der Trennung seinerzeit eine KS eingeleitet, egal wie bescheiden es mir ging, ich habe nichts, aber auch gar nichts in die Richtung zu meinem Ex durchblicken lassen. Und das ein Ex nicht mehr an einen denkt ist nicht wahr, auch Exen denken noch an einen.

Ich habe, nachdem ich die Trennung für mich verarbeitet hatte, wieder Kontakt mit meinem Ex, wir haben uns ausgesprochen und der Tisch war leer quasi. Wir waren dann sogar befreundet, haben Dinge zusammen unternommen - ich hatte damit kein Problem, da die Gefühle von meiner Seite abgearbeitet waren. Aber (!), ich habe mich verändert und ihn mit ganz anderen Augen wahrgenommen als in der Beziehung. Und irgendwann war der Zeitpunkt wo ich merkte, dass ich mit ihm gar nicht mehr befreundet sein will, weil er nicht der Typ Mensch ist, der zu meinem Freundeskreis gehören sollte und habe den Kontakt beendet. Aber nicht aus Rache und/oder Vergeltung, sowas kam mir nie in den Kopf, sondern einfach, weil er nicht mein Typ Mensch war.

In Gedanken geht man sicherlich alles mögliche durch und es gibt auch wirklich witzige Arten von Rache (was man manchmal in sozialen Netzwerken so lesen kann) - aber es sollte in den Gedanken bleiben.

Ehrlichleit ist kein Problem für mich. Sie war die erste die ich richtig geliebt habe und heute frage ich mich warum. Ich habe schon lange keinen Kontakt mehr, wie man hört sei sie glücklich. Zurückgeblieben ist neben dem finanziellen Scherbenhaufen durch die Trennung eine Enttäuschung, und das verloren gegangene Vertrauen in andere Menschen. Ihr Verhalten hat einiges dazu beigetragen. Ich müsste mir denken schei. drauf bezieh nicht alles auf sie, jeder Mensch ist anders und in Wahrheit ist sie nur ein kleiner Furz der Glück hatte. Die Trennung war gut und hat mich in vielerlei Hinsicht wachgerüttelt, ich habe mein bisheriges Leben bis vor kurzem weit unter meinem Potential gelebt. Heute kriege ich alles was ich will besonders was Frauen betrifft. Aber ich kann mich nicht mehr öffnen, kann nicht mehr lieben und ich fühle mich innerlich gefesselt und einsam. Das hat Einfluss genug auf mein Leben. Ich will endlich frei sein und vielleicht bin ich das wenn ich es ihr zurückzahle. Wenn sie die Quittung von mir bekommt. Ich habe bereits genug Zeit und Energie wegen einen Menschen der es nie wert war verloren, hauptsache mir gehts wieder gut und dazu ist mir jedes Mittel recht.

Nur, weil ihr Leben schlechter würde, würde Deins nicht besser.
Nach einer kurzen Genugtuung, die Du vielleicht verspüren würdest, wenn Du ihr richtig weh getan hättest (falls Dir das überhaupt gelingen würde, vielleicht überschätzt Du Deinen Einfluss auch ein wenig) würde Dein Leben, das offensichtlich ziemlich arm an schönen Dingen ist, weil ein Vergeltungs-Gedanke einen derart großen Raum darin einnehmen kann, immer noch genau so trostlos sein.

Anstatt darüber nachzudenken, wie Du ihr schaden kannst, solltest Du Deinen Focus lieber auf Dich lenken und überlegen, wie Du Deinem Leben einen Sinn geben kannst. Und was Du für Dich unternehmen könntest, um Dein offenbar recht schwaches Selbstwertgefühl aufzubauen. Vielleicht wäre eine Psychotherapie etwas für Dich? Es scheint da doch einige Baustellen bei Dir zu geben, deren Aufarbeitung Dir bei der Suche nach Zufriedenheit sicher mehr helfen würden, als einem anderen Menschen bewusst Schaden zufügen zu wollen. (Das mit der Psychotherapie sage ich gerade übrigens aus eigener Erfahrung. Meine persönliche Krebs-Diagnose vor 3 Monaten hat mir erst bewusst gemacht, wie viel seelischen Ballast ich eigentlich mit mir herumschleppe, von dem ich mich dringend 'mal befreien muss. Wirkt Wunder!)

Es geht auch um mich. Und ich habe keine Bedenken was meinen Einfluss betrifft, insbesondere bei ihr. Ich würde das nicht direkt wegen ihr sondern für mich tun. Es soll von meiner Hand kommen, durch meine Taten entstanden sein damit ICH endlich Ruhe habe. Ob sie dabei auf der Strecke bleibt, ganz ehrlich, nach allem was gewesen ist, ist mir das pupsegal. Es geht nur um mich und sie ist Mittel zum Zweck.

Zitat von Dynamit:

Heute kriege ich alles was ich will besonders was Frauen betrifft.

Warum ist es dir wichtig das so herauszustellen und zu zeigen, dass du Macht über andere Menschen hast. Fühlst du dich immer noch so machtlos?

Zitat von Dynamit:

Ich will endlich frei sein und vielleicht bin ich das wenn ich es ihr zurückzahle. Wenn sie die Quittung von mir bekommt.

Niemals. Damit hast du dann nur (vielleicht) dein scheinbar immer noch angeknackstes Ego beruhigt.

Zitat von Dynamit:

Ich habe bereits genug Zeit und Energie wegen einen Menschen der es nie wert war verloren, hauptsache mir gehts wieder gut und dazu ist mir jedes Mittel recht.

Und du willst wirklich noch weitere Zeit und Energie hineinstecken?
Zum zweiten Teil des Satzes kann ich dann schon gar nichts anderes mehr sagen als: typisch gekränkter Narzisst.